Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften (Fak. I)
Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (24)
- Master's Thesis (3)
- Study Thesis (3)
- Article (1)
- Course Material (1)
- Other (1)
Language
- German (33)
Has Fulltext
- yes (33)
Is part of the Bibliography
- no (33)
Keywords
- Inklusion (5)
- Lehrerbildung (4)
- Sonderpädagogik (4)
- Sprachentwicklung (3)
- Bildung (2)
- Einstellungen (2)
- Fachdidaktisches Wissen (2)
- Mutter-Kind-Interaktion (2)
- Professionalisierungsforschung (2)
- Schreibdidaktik (2)
- Schulleistung (2)
- Sekundarstufe I (2)
- Adaptivität (1)
- Aloysius Kremer (1)
- Arbeit (1)
- Attribution (1)
- Ausbildung Sprachtherapeuten (1)
- Autismus-Spektrum-Störung (1)
- Bedürfnisse der Eltern von Menschen mit Behinderung (1)
- Behindertenrecht (1)
- Behinderung (1)
- Behinderung <Motiv> (1)
- Benachteiligung (1)
- Beruf (1)
- Berufswahl (1)
- Berufung (1)
- Bildanalyse (1)
- Bildkompetenz (1)
- Bildliteralität (1)
- Bildwissenschaft (1)
- Bildzugänge (1)
- Blindenpädagogik (1)
- Blinder (1)
- Cochlea (1)
- Curriculum (1)
- Deutsch als Zweitsprache (1)
- Deutschland (1)
- Down-Syndrom (1)
- EFI-kids (1)
- Early Excellence (1)
- Eduard Bechthold (1)
- Eltern (1)
- Elternanleitung (1)
- Elternschulung (1)
- Entwicklungsstörungen (1)
- Evidenzbasierte Praxis (1)
- Exklusion (1)
- Fallstudie (1)
- Familie (1)
- Familie von Menschen mit Behinderung (1)
- Fragebogen (1)
- Fragiles-X-Syndrom (1)
- Fremdsprachenlernen (1)
- Friedrich Liebig (1)
- Frühe Hilfen (1)
- Förder- und Betreuungsbereich (1)
- Fördertagesstätte (1)
- Förderung von Bildliteralität (1)
- Gebärden (1)
- Gemeinschaftsschule (1)
- Genus (1)
- Genuserwerb (1)
- Glaubenspraxis (1)
- Grounded Theory (1)
- Handreichung (1)
- Hemiparese (1)
- Iconic Turn (1)
- Inclusion (1)
- Inklusionssystem (1)
- Interaktion (1)
- Intervention (1)
- Islam (1)
- Joseph Mayntz (1)
- Judentum (1)
- Jüdisch-Muslimische Beziehungen (1)
- KUGEL (1)
- Kinder und Jugendliche (1)
- Kinder- und Familienzentren (1)
- Kindergartenpädagogik (1)
- Kinderkrippe (1)
- Kindertagesbetreuung (1)
- Kleinkinderziehung (1)
- Kleinkindpädagogik (1)
- Komparativ (1)
- Kompetenzmessung (1)
- Lehrerbildung , Lehrerinnenbildung (1)
- Lehrerkompetenz (1)
- Lehrkräfte (1)
- Lernen mit Bildern (1)
- Lesedidaktik (1)
- Mehrfachbehinderung (1)
- Menschen mit Behinderung (1)
- Mikrotransition (1)
- Norwegen (1)
- Partizipation (1)
- Praxissemester (1)
- Professionelle Kompetenz von Lehrkräften (1)
- Professionsforschung (1)
- Psychische Störung (1)
- Pädagogik (1)
- Pädagogisch-psychologisches Professionswissen (1)
- Rehabilitation (1)
- Schlaganfall (1)
- Schreibkompetenz (1)
- Schulentwicklung (1)
- Schwer- und Mehrfachbehinderungen (1)
- Schwerbehinderung (1)
- Schüler (1)
- Selbstkonzept (1)
- Selbstwirksamkeit (1)
- Spiegeltherapie (1)
- Spiel (1)
- Sprachbeeinträchtigung (1)
- Sprachbehindertenpädagogik (1)
- Sprache (1)
- Sprachheilpädagogik (1)
- Sprachtherapie (1)
- Stigmatisierung (1)
- Systemtheorie (1)
- Säugling, Hörschädigung, Kommunikation (1)
- Säugling, Kind, Hörschädigung, Kommunikation, Eltern (1)
- Tagesablauf (1)
- Transition (1)
- Umgang mit Heterogenität (1)
- Unreif geborene Kinder (1)
- Unterricht (1)
- Unterrichtsplanung (1)
- Verhaltensphänotyp (1)
- Videographie (1)
- Vignettenbasierte Kompetenzdiagnostik (1)
- Vignettentest (1)
- Vorbereitungsdienst (1)
- Zweite Phase der Lehrerbildung (1)
- globale Entwicklungsstörung (1)
- multiple Einzelfallstudie (1)
- Übergang (1)
Institute
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Begriff der ‚Berufung’. Dabei wird dieser, in der Alltagssprache vielfältig Verwendung findende Begriff, vorrangig im Kontext der Berufswahl thematisiert und verortet. So soll auf positive wie negative Einflüsse beziehungsweise Auswirkungen seitens der ‚Berufung’ auf die Berufswahl geschlossen werden. Hierzu wird zunächst ausgehend von seiner äußerst dynamischen Begriffsgeschichte der Begriff der ‚Berufung’ definiert, bevor dieser in einem zweiten Teil in einem Berufswahlmodell verortet wird. Anschließend werden die so gewonnenen Ergebnisse auf spezifische Fragestellungen fokussiert, die sich im Blick auf Jugendliche mit erschwerten Übergängen zeigen. Hierbei werden vorrangig folgende Fragestellungen thematisiert: Einerseits die Möglichkeit, wie unter den Bedingungen von ‚Benachteiligung’ eine Vorstellung einer individuell eigenen ‚Berufung’ entwickelt werden kann. Andererseits welche Chancen und Grenzen sich für die Berufswahl aus einer solchen ‚Berufung’ ergeben.
Die Arbeit schließt mit einer an die thematisch-theoretischen Ausführungen anschließenden qualitativen Studie, die mittels der Beschreibung zweier Einzelfälle das Potential des ‚Berufungskonzepts’ für die Berufswahl aufzeigt.
Im Rahmen der vorliegenden Dissertationsstudie wurde ein standardisiertes Testverfahren zur Erfassung pädagogisch-psychologischen Professionswissens (PPK) bei angehenden Lehrkräften entwickelt und validiert. Auf Grundlage eines aus der Theorie abgeleiteten hierarchischen Strukturmodells dieser Professionswissensfacette wurden über das innovative Aufgabenformat der Textvignetten Lehr-Lernsituationen konzipiert, die von angehenden Lehrkräften in Hinblick auf pädagogisch-psychologisch relevante Fragestellungen in einem geschlossenen Antwortformat bewertet werden sollten. Ziel der Verwendung von Vignetten war die simultane Erfassung sowohl deklarativer als auch prozeduraler sowie konditionaler Wissensaspekte. Zudem sollte über die kontextnahe Beschreibung von Lehr-Lernsituationen eine hohe ökologische Validität generiert werden. Ein weiterer Fokus der Testentwicklung lag auf dem Nebengütekriterium der Ökonomie, um ein Verfahren für die Evaluation von Lehrveranstaltungen, Lehrmodulen oder Praxisphasen mit pädagogisch-psychologischem Bezug im Kontext der Forschung zur Lehrerbildung zu konzipieren.
Im Ergebnis der Konstruktvalidierung des Verfahrens unter Teilnahme von N = 623 Lehramtsstudierenden (MAlter = 22.47, SDAlter = 2.75; MFachsemester = 3.92, SDFachsemester = 2.54; 83.7 % weiblich) wies das Higher-Order-Modell mit PPK als Generalfaktor und den drei spezifischen PPK-Facetten „Lernen und Lernende“, „Klassenführung“ und „Diagnostik und Evaluation“ einen guten Modellfit auf (χ2 (N = 623, df = 24) = 52.20, p = 0.001, CFI = .96, TLI = .93, RMSEA = .04). Die Reliabilität des Testinstruments ist als akzeptabel zu bezeichnen (ω = 0.73). Das Verfahren erweist sich zudem sensitiv für Lerngelegenheiten im Lehramtsstudium. So zeigte ein quasilängsschnittlicher Gruppenvergleich über drei Studienstufen einen deutlichen Anstieg von PPK über das Studium an. Zudem konnte mit Hilfe des Verfahrens ein Wissensanstieg im Rahmen von begleiteten Praxisphasen konstatiert werden. Des Weiteren bildeten sich erwartungskonforme Zusammenhänge zwischen PPK und den motivationalen Orientierungen sowie distal-motivationalen, intellektuell-kognitiven und persönlichkeitsbezogenen Lernvoraussetzungen von Lehramtsstudierenden ab. In weiteren Analysen wurden Einflussfaktoren der PPK-Genese fokussiert.
Eine Integration generierter Befunde in ein zentrales Modell der Entwicklung professioneller Kompetenz gelingt. Unter Einsatz des neuentwickelten Testverfahrens sollte der Fokus weiterführender Forschung auf der Frage liegen, inwieweit professionelle Kompetenz in professionelles Verhalten von (angehenden) Lehrkräften überführt werden kann.
Theoretischer Hintergrund
Die Zahl unreif geborener Kinder hat in den vergangenen Jahren durch die steigende Überlebenschance extrem unreif geborener Kinder und die Einrichtung von Perinatalzentren in Deutschland zugenommen. Studien haben gezeigt, dass die weitere Entwicklung der unreif geborenen Kinder mit einer Gefährdung der körperlichen Entwicklung und entwicklungspsychologischen Risiken einhergeht. Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen zu vorsprachlicher Kommunikation und sprachlichen Fähigkeiten der unreif geborenen Kinder sind unzureichend, um spezifische, auch präventive Interventionsprogramme ableiten zu können.
Ziel
Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob bei unreif geborenen Kinder wechselseitige Abstimmungsprozesse und kommunikative Verhaltensweisen als Prädiktoren für die weitere Sprachentwicklung genutzt werden können und somit eine Interaktionsanalyse für die Praxis einen Mehrwert gegenüber herkömmlichen diagnostischen Verfahren, wie Entwicklungstests, hat.
Methode
An der Untersuchung nahmen 27 monolingual deutsche Mutter-Kind-Paare teil (Gruppe der unreif geborenen Kinder: 13 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 28 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 1022g, Kontrollgruppe: 14 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 39 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 3530g). Die Datenerhebung fand an zwei Messzeitpunkten bei den Familien zu Hause statt. Am ersten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter der Kinder von zwölf Monaten wurden die (vor-)sprachlichen kommunikativen Fähigkeiten von Mutter und Kind anhand einer videobasierten differenzierten Interaktionsanalyse von drei je zehnminütigen Interaktionssequenzen erhoben. Zudem wurde der kindliche Entwicklungsstand anhand der Griffiths Entwicklungsskalen ermittelt. Am zweiten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter von 24 Monaten wurde der Sprachstand der Kinder mittels des SETK-2 erfasst.
Ergebnisse
Die Studie zeigt, dass in der Gruppe der unreif geborenen Kinder die Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Sequenz Symbolspiel im Alter von zwölf Monaten signifikant und stark mit dem produktiven Sprachwert im Alter von 24 Monaten korreliert (r (10) = .656, p ≤ .01). Das Herstellen von Situationen geteilter Aufmerksamkeit gelingt dabei unabhängig von der mütterlichen Stressbelastung, dem medizinischen Risiko bei Geburt und dem kindlichen Entwicklungsquotienten. Eine große Effektstärke war in der kumulativen Untersuchung des Einflusses von Frühgeburt, mütterlicher Belastung und Dauer von Situationen geteilter Aufmerksamkeit zu finden (F (1, 27) = 4.5, p ≤ .1, ŋ2 = .530). Nicht der Entwicklungsquotient gesamt sondern nur die Unterskalen Persönlich-Sozial und Leistung korrelieren mit den sprachlichen Fähigkeiten im Alter von 24 Monaten (Persönlich-Sozial: Produktion von Wörtern (r (10) = .705, p ≤ .01) und Produktion von Sätzen (r (10) = .730, p ≤ .01), Leistung: Produktion von Wörtern (r (10) = .686, p ≤ .01)). Die Anwendung dieser Teilskalen der Griffiths Entwicklungsskalen ermöglicht daher zwar eine Vorhersage späterer sprachlicher Leistungen, erlaubt jedoch keine konkrete Therapie- oder Beratungsplanung.
Die produktiven sprachlichen Fähigkeiten im Alter von zwei Jahren waren bei den unreif geborenen Kindern signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (SETK-2 Produktion II: p=0.04).
Schlussfolgerung
Es konnte belegt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Mutter-Kind-Interaktion und der weiteren produktiven Sprachentwicklung besteht. Aus einer Interaktionsbeobachtung können daher konkrete Inhalte für die Beratung von Müttern unreif geborener Kinder sowie Förderungs- und Therapieinhalte abgeleitet werden. Die Interaktionsbeobachtung hat somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Durchführung eines allgemeinen Entwicklungstests wie den Griffiths Entwicklungsskalen.
Um allgemein gültige Aussagen treffen zu können, müsste die Untersuchung jedoch an einer größeren und eventuell bezüglich des mütterlichen Bildungsniveaus risikogefährdeteren Stichprobe wiederholt werden. Dabei wäre es sinnvoll, eine in ihrer Kodierkomplexität reduzierte Version der Interaktionsbeobachtung zu erproben, um eine für die Praxis taugliche Variante zu entwickeln.