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Berufsverbote hat es nicht nur in den Zentren gegeben, sondern sie erreichten in mindestens gleicher Weise auch die Lehramtsstudierenden in der Provinz. In allen drei Ländern sind vergleichbare Sanktionsverfahren nachweisbar: Den Aktivisten wurde der Zugang zum Lehrberuf verwehrt, Hochschuldozenten wurden zum Mittelschullehrer degradiert oder aber Lehramtsstudierende wurden in abgelegenen Orten ohne Karriereaussichten eingestellt.
Aus der Perspektive "Provinz" gepaart mit der Spezifik lehrerbildender Hochschulen ergab sich so ein innovativer Forschungsansatz, der neue Perspektiven eröffnen konnte.
Die grundlegenden Fragen nach Weltdeutung und (Lebens-)Orientierung können auch gut 200 Jahre nach Aufklärung und Säkularisation weder im Rückzug auf private Weltanschauung und Lebensführung noch allein durch öffentliche Bildungsinstitutionen zufriedenstellend beantwortet werden.
Inwiefern gehört, auch oder gerade in säkularen gesellschaftlichen Kontexten, Religion zur Bildung des Menschen und ebenso Bildung zur Religion des Menschen? Welchen Beitrag leistet religiöse Bildung zur Identitätsentwicklung? Wer verantwortet Bildung und Religion in der Gesellschaft? Welche Rolle kommt der öffentlichen Schule als Bildungsinstitution mit Blick auf den Erwerb religiöser Kompetenz zu? Diese und weitere Fragen werden im vorliegenden Band erörtert.
Bildung wird in jüngerer Zeit in der öffentlichen Diskussion immer mehr unter ökonomischen Verwertungsaspekten thematisiert. Sie wird als wichtige "Humanressource“ gesehen und soll sowohl zur Standortsicherung im globalen Wettbewerb beitragen, als auch dem reibungslosen Funktionieren der gesellschaftlichen Teilsysteme dienen.
Mit dem damit einhergehenden verengenden Verständnis von Bildung setzt sich das 9. Heidelberger Dienstagsseminar (2006/2007) auseinander, indem die Spannung zwischen der ursprünglichen Idee der Bildung – vornehmlich der Entfaltung von Individualität und Reflexivität – und den aktuellen gesellschaftlichen Erwartungen an das Bildungssystem in unterschiedlichen Facetten thematisiert werden. In ausgewählten Beiträgen werden differente Bezüge und Dimensionen von Bildung vergegenwärtigt und diskutiert. Die Autoren weiten so wieder angemessen den Horizont der Bildungsdiskussion gegen die vorherrschenden Verengungstendenzen der letzten Jahre.
Als gemeinsames Fazit lässt sich feststellen: Mehr noch als das Verfügen über bestimmte Wissensbestände zeichnet die „gebildete Persönlichkeit“ wohl bestimmte Haltungen zu diesem Wissen, aber auch zu sich selbst, zum Leben, zu ihren Mitmenschen, zur Gesellschaft, zur Vergangenheit und zur Zukunft aus.
Der Bildungsbegriff droht seine Kontur zu verlieren. Im Wirbel sich überschlagender Bildungsreformen und hektisch aufgesetzter bildungspolitischer Projekte lässt sich kaum noch ausmachen, was mit Bildung gemeint sein soll. Hat der Begriff noch einen normativen Sinn, besitzt er eine kritische Funktion oder ist er zu einem Muster ohne Wert verblasst? Der vorliegende Sammelband will dazu beitragen, die Bedeutung des Begriffs in seinen Wirkungszusammenhängen auszuloten.
Dabei wird nicht ein vergangenes Ideal beschworen, sondern die Frage verfolgt, inwiefern sich ein systematischer Anspruch des Bildungsbegriffs rekonstruieren und in den gegenwärtigen Diskursen situieren lässt. Damit rückt auch die Bildungswirklichkeit in den Blick, die mit dem Bildungsbegriff analytisch erschlossen und durch Bildungsorganisationen geprägt wird. Dementsprechend verfolgt der Band in einem ersten Teil anspruchsvolle begriffliche Deutungsversuche, um im zweiten Teil den Fokus auf die Organisation von Bildung zu legen.
Der vorliegende Band versammelt sehr verschiedene Texte und Textsorten zur Flüchtlingsfrage beim Stand vom Sommer 2016. Einleitend sucht der Band - mit Beiträgen von Herfried Münkler und Alexander Demandt - analytische Kriterien und historischen Abstand. Der zweite Teil sammelt Akteursstimmen und didaktische Reflexionen: eine Übersicht des zuständigen Heidelberger Bürgermeisters Joachim Gerner über die gegenwärtige Lage sowie - aus Abschlussarbeiten hervorgegangene - studentische Beiträge und Interviews mit Lehrern und Flüchtlingen. Es folgen, im dritten Teil, dann einige subjektive Statements ausländischer Kollegen und der vierte spiegelt die Lage - in deutscher Erstübersetzung - durch den Blick des Prager Philosophen und Holocaust-Überlebenden Emil Utitz auf das Deutschland der Jahre 1947/48.
Die Reformen im Bildungswesen der Bundesrepublik Deutschland haben den naturwissenschaftlichen Unterricht sehr betont in das öffentliche Bewusstsein geraten lassen. Es wurde die Frage aufgeworfen, was das Ergebnis der unterrichtlichen Bemühungen zum Aufbau des Verstehens der Naturwissenschaften ist, welchen Stellenwert wir einer naturwissenschaftlichen Bildung in der Gesellschaft beimessen sollten, welche Probleme für Schülerinnen und Schüler beim Lernen der Naturwissenschaften bestehen und welche Perspektiven sich für eine Weiterentwicklung im naturwissenschaftlichen Unterricht abzeichnen. Im Rahmen der an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bestehenden Reihe der Dienstagsseminare wurden diese und weitere Fragen auf der Grundlage von Beiträgen unterschiedlicher namhafter wissenschaftlicher Disziplinen ausgiebig diskutiert. Dies geschah, um den Zusammenhang zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften zu klären, ganz konkret auf der fachdidaktischen Ebene von
Biologie, Chemie und Physik zur Frage, was im Klassenraum auf verschiedenen Altersstufen angeboten werden sollte und ebenso auf der Ebene der Lehrerbildung in Bezug auf die Ausbildungskonzeptionen für angemessen vorbereitete Lehrkräfte.
Die in diesem Band zusammengetragenen Aufsätze stellen einen Querschnitt von grundlegenden, aber auch spezifischen und differenzierten Überlegungen zu solchen Fragen dar.
Die kulturelle Identitat jedes Menschen ist bedingt durch geographische, ethnische, moralische, ethische, religiöse, politische und historische Faktoren und den daraus resultierenden kulturellen Zugehörigkeiten. In unserer globalisierten Welt entstehen neue Kulturräume, denen ein prozesshaftes Kulturverständnis zu Grunde liegt und in deren Mittelpunkt nicht nur der kulturgebundene, sondern vor allem der kulturfähige Mensch steht. Um interkulturelle Begegnungen – sei es zwischen Angehörigen verschiedener Nationen, unterschiedlicher Geschlechter oder auch unterschiedlicher Unternehmenskulturen – fruchtbar gestalten zu können, muss das verantwortliche und kulturell sensibilisierte Individuum fähig sein, die eigene Prägung zu verstehen und zu hinterfragen und die Perspektive des Gegenübers zumindest zeitweilig einzunehmen. Es muss letztlich in der Lage sein, die eigene Wahrnehmung und Normalität in Frage zu stellen, um andere Konzepte neben den eigenen gelten zu lassen und sich ihnen ohne Vorbehalte zu nähern.
Schul- und Ausbildungssysteme haben heute die Aufgabe, jene interkulturelle kommunikative Kompetenz zu fördern, die Menschen befähigt, den komplexen Herausforderungen unserer Gesellschaft zu begegnen und in ihnen zu bestehen. Kultursensibilität und Kulturfähigkeit werden zur Voraussetzung für den gelungenen Umgang mit Differenzen zwischen unterschiedlichen Orientierungssystemen und können dem Missverstehen fremder Verhaltensweisen und den daraus resultierenden Konfliktsituationen vorbeugen.
Das Institut für Weiterbildung, das Akademische Auslandsamt, das Institut für Erziehungswissenschaft und das Institut für Fremdsprachen und ihre Didaktik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg veranstalteten im Wintersemester 2007/2008 das 10. Heidelberger Dienstagsseminar, das sich diskursiv mit der Frage beschäftigte, wie sich Bildungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und der öffentliche Sektor den sich wandelnden Anforderungen einer zunehmend heterogenen Gesellschaftsstruktur stellen.
Mit dem vorliegenden Sammelband stellen wir die Ergebnisse vor.
Elementare Menschheitsfragen sind ursprünglich mündlich erzählt und tradiert. Religiöse und philosophische Literatur hat sie dann zu Erzähltexten geformt, die unsere menschliche Kultur bis heute prägen. In Zeiten zunehmender religiöser und kultureller Diversifikation und eines drohenden Traditionsverlusts ist aber nicht nur die Kenntnis dieses Menschheitserbes gefordert, sondern seine je neu aktualisierende Erschließung und Verständigung. Das gilt vor allem im Kontext schulischer Bildung, wenn alltägliche Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen ihrerseits in solchen elementaren Erzählungen Orientierung und Sinn gewinnen können. Der vorliegende Band versammelt zu dieser Bildungsaufgabe Beiträge aus unterschiedlichen religiösen und philosophischen Perspektiven, hervorgegangen aus einem Projekt des seit 2011 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg etablierten Interreligiösen Begegnungslernens.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hatten Studierende mit dem Studienschwerpunkt Lernbehindertenpädagogik bzw. Pädagogik der Lernförderung als Studienleistung im Fach Diagnostik eine förderungsbezogene Fallstudie zu erstellen. Fallstudien dieser Art wurden für solche Schülerinnen und Schüler aus Förder- und/oder Regelschulen erarbeitet, deren Lehrkräfte eine diagnostisch gestützte Förderung für sinnvoll und notwendig erachteten. Die Erstellung der Fallstudien wurde in einem Hauptseminar geplant und begleitet. Die so erstellten Fallstudien enthielten die Darstellung eines Förderplans sowie die Beschreibung seiner von den Studierenden in der Regel selbst durchgeführten Umsetzung und Evaluation.
Mit der Buchreihe werden nun einige besonders lehrreiche Fallstudien in vier getrennten Bänden zugänglich gemacht zu den Themenbereichen (1) Schriftsprache, (2) Mathematik, (3) Unterrichtssprache Deutsch, (4) sozial-emotionale Entwicklung.
Zusätzlich zu den Fallstudien enthalten die Bände auch kurze Einführungen in die jeweiligen Themenbereiche sowie fachliche Kommentierungen, mit denen die getroffene Auswahl begründet, auf besonders lehrreiche Aspekte aufmerksam gemacht und auf zwischenzeitlich erfolgte konzeptionelle Weiterentwicklungen des methodischen Vorgehens oder der Interpretationsansätze hingewiesen wird.
Die Fallstudien können im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften eingesetzt werden, um deren pädagogische Kompetenzen zu erweitern und zu vertiefen. Sie können Ideen liefern, wie Einschränkungen und Behinderungen schulischen Lernens in den vier thematisierten, besonders kritischen Bereichen unter pädagogischen Gesichtspunkten zu beschreiben, zu verstehen und zu beheben sind, um auf dieser Grundlage dem Anspruch einer inklusiven Pädagogik gerecht zu werden.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hatten Studierende mit dem Studienschwerpunkt Lernbehindertenpädagogik bzw. Pädagogik der Lernförderung als Studienleistung im Fach Diagnostik eine förderungsbezogene Fallstudie zu erstellen. Fallstudien dieser Art wurden für solche Schülerinnen und Schüler aus Förder- und/oder Regelschulen erarbeitet, deren Lehrkräfte eine diagnostisch gestützte Förderung für sinnvoll und notwendig erachteten. Die Erstellung der Fallstudien wurde in einem Hauptseminar geplant und begleitet. Die so erstellten Fallstudien enthielten die Darstellung eines Förderplans sowie die Beschreibung seiner von den Studierenden in der Regel selbst durchgeführten Umsetzung und Evaluation.
Mit der Buchreihe werden nun einige besonders lehrreiche Fallstudien in vier getrennten Bänden zugänglich gemacht zu den Themenbereichen (1) Schriftsprache, (2) Mathematik, (3) Unterrichtssprache Deutsch, (4) sozial-emotionale Entwicklung.
Zusätzlich zu den Fallstudien enthalten die Bände auch kurze Einführungen in die jeweiligen Themenbereiche sowie fachliche Kommentierungen, mit denen die getroffene Auswahl begründet, auf besonders lehrreiche Aspekte aufmerksam gemacht und auf zwischenzeitlich erfolgte konzeptionelle Weiterentwicklungen des methodischen Vorgehens oder der Interpretationsansätze hingewiesen wird.
Die Fallstudien können im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften eingesetzt werden, um deren pädagogische Kompetenzen zu erweitern und zu vertiefen. Sie können Ideen liefern, wie Einschränkungen und Behinderungen schulischen Lernens in den vier thematisierten, besonders kritischen Bereichen unter pädagogischen Gesichtspunkten zu beschreiben, zu verstehen und zu beheben sind, um auf dieser Grundlage dem Anspruch einer inklusiven Pädagogik gerecht zu werden.