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Einstellungen zu Inklusion gelten als ein möglicher Prädiktor für die Umsetzung von Inklusion (z.B. Boer, 2012). Die Einstellungen von Schüler*innen werden dabei jedoch häufig vernachlässigt. Ferner findet kaum international vergleichende Forschung in Bezug auf die Einstellungen zu Inklusion statt. In der vorliegenden Dissertation werden die Konstruktion und Validierung des Einstellungsfragebogens zu Inklusion für Kinder und Jugendliche auf Deutsch (EFI-kids-D) und Norwegisch (EFI-kids-N) dargestellt. Die Skala wurde mit dem Ziel konstruiert, die Einstellungen von Schüler*innen zu den Spezifika von inklusiven Lernsettings erstmals umfänglich erfassen zu können. Sie fokussiert daher inhaltlich sowohl unterrichtspraktische und adaptive Maßnahmen als auch generelle Positionierungen zu Inklusion in der Schule. Die Validierung des Instruments wurde an einer Stichprobe von N = 2894 deutschen und norwegischen Schüler*innen der Sekundarstufe I vorgenommen. Anhand einer konfirmatori¬schen Faktorenanalyse (Strukturgleichungsmodellierung) konnte eine zweifaktorielle Struktur identifiziert werden, die die beiden Faktoren Einstellung zu adaptiven Maßnahmen im inklusiven Unterricht und Einstellung zu segregativen Maßnahmen beinhaltet. Damit können erstmals sowohl die Einstellungen in Bezug auf mögliche Unterstützungen im inklusiven Unterricht als auch die Einstellungen zu segregierenden Maßnahmen valide erfasst werden. Die Skala leistet somit einen bedeutenden Beitrag, um Erkenntnisse zu den Einstellungen von Schüler*innen zur inklusiven Unterrichtspraxis im nationalen wie internationalen Raum zu gewinnen.
Auf Grundlage der Skalen EFI-kids-D und EFI-kids-N konnte außerdem im Vergleich zwischen Deutschland und Norwegen gezeigt werden, dass norwegische Schüler*innen insgesamt positivere Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis aufweisen als deutsche Schüler*innen. Erwartungskonform zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen den Konstrukten Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis und Einstellungen zu Menschen mit Behinderung. Letztere erweisen sich sowohl in Deutschland als auch in Norwegen als stärkster Prädiktor für die Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis. Auf der Grundlage von Regressionsmodellen sowie einer Mehrgruppenanalyse konnten verschiedene weitere Einflussfaktoren auf die Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis eruiert werden: Das prosoziale Verhalten, das Alter der Schüler*innen, die Tendenz, ein*e Mobbingtäter*in zu sein sowie der vorherige Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Implikationen für die Praxis abgeleitet.
Dieses Buch versammelt Studien zur Alltags- und Regionalgeschichte des Heidelberger Religionspädagogen und Kirchengeschichtlers Jörg Thierfelder. Es sind Studien, die nicht verloren gehen dürfen, weil diese Perspektive in der großen Geschichtsschreibung nur wenig vertreten wird.
Das Leben in und mit der Kirchen im 'Dritten Reich' und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hat Jörg Thierfelder seit seiner Doktorarbeit über das Einigungswerk des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm (1868-1953) nicht mehr losgelassen. Unermüdlich hat er die großen und die kleinen Verhältnisse erforscht, beschrieben und durch Ausstellungen bekannt gemacht. Das alltägliche Handeln ist ihm dabei über die Jahrzehnte immer wichtiger geworden. Er ist ihnen mit Sympathie gefolgt und hat sie auch dann zu verstehen und verständlich zu machen gesucht, wenn er ihr Verhalten nicht billigen konnte.
Der vorliegende Band versammelt sehr verschiedene Texte und Textsorten zur Flüchtlingsfrage beim Stand vom Sommer 2016. Einleitend sucht der Band - mit Beiträgen von Herfried Münkler und Alexander Demandt - analytische Kriterien und historischen Abstand. Der zweite Teil sammelt Akteursstimmen und didaktische Reflexionen: eine Übersicht des zuständigen Heidelberger Bürgermeisters Joachim Gerner über die gegenwärtige Lage sowie - aus Abschlussarbeiten hervorgegangene - studentische Beiträge und Interviews mit Lehrern und Flüchtlingen. Es folgen, im dritten Teil, dann einige subjektive Statements ausländischer Kollegen und der vierte spiegelt die Lage - in deutscher Erstübersetzung - durch den Blick des Prager Philosophen und Holocaust-Überlebenden Emil Utitz auf das Deutschland der Jahre 1947/48.
Zwangsmigration im Film : der Zweite Weltkrieg in deutscher, polnischer und tschechischer Spiegelung
(2013)
Dieser Band dokumentiert ein trinationales Projekt, das von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Abteilung Geschichte der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, des Instituts für Gesellschaftswissenschaften der Pädagogischen Fakultät der Palacky-Universität Olomouc und des historischen Instituts der Universität Opole durchgeführt wurde. Ziel war es, Spielfilme und einen Dokumentarfilm aus dem Themenfeld Zwangsmigration im Umfeld des Zweiten Weltkriegs aus den drei beteiligten Ländern mehrperspektivisch auf deren Aussagekraft in Bezug auf die jeweilige Erinnerungskultur zu analysieren und didaktisch aufzubereiten.
Gedenktage sind ein wichtiger Faktor staatlicher Memorialpolitik. Geschichtsdidaktisch gesehen wohnt ihnen eine "eingeborene Anfälligkeit für historische Unvernunft" (Klaus Bergmann) inne. Im Band wird ausgelotet, inwiefern und in welcher Weise populistische Strömungen Einfluss nehmen auf Gedenktage in Deutschland und in Polen, Ungarn und der Ukraine.