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Die Einstellung und die Bereitschaft von Lehrkräften zu Inklusion sind für die erfolgreiche Implementierung inklusiver schulischer Settings maßgeblich. Um bedarfsorientierte Maßnahmen zur Unterstützung inklusiver Entwicklungsprozesse erarbeiten zu können, ist ein umfangreiches Wissen um beide Bereiche daher unabdingbar. Dennoch lassen sich für den internationalen wie auch für den deutschsprachigen Raum kaum geeignete Instrumente zur Einstellungsmessung finden. Diese sind jedoch für die Erhebung belastbarer Daten und deren weiterführender Analyse aus statistischer Sicht unbedingt notwendig. Die vorliegende Arbeit widmet sich daher der Entwicklung und Validierung einer Skala zur Einstellungserhebung und – darauf aufbauend – der Untersuchung der inhaltlichen Zusammenhänge zwischen der Einstellung und der Bereitschaft zu Inklusion mit verschiedenen Aspekten. Die empirische Untersuchung mündet in eine strukturgleichungsanalytische Modellierung der theoretisch vermuteten Zusammenhänge.
Die Arbeit ist in das Forschungsprojekt „Einstellungsforschung zu Inklusion“ (EFI) der Pädagogischen Hochschule eingebettet und bezieht sich auf eine Stichprobe von N = 652 Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen in den Städten Mannheim und Heidelberg.
Die Ergebnisse zeigen, dass es mit der Skala EFI-L (Einstellungsfragebogen zu Inklusion für Lehrkräfte) gelungen ist, ein adäquates Instrument zur Einstellungserhebung zu entwickeln, das anhand strenger statistischer Gütekriterien überprüft wurde. Inhaltlich ergeben sich u.a. durch die strukturgleichungsanalytische Untersuchung deutliche Hinweise für bedeutsame Zusammenhänge zwischen dem Besuch von Fortbildungen zu Inklusion, der Selbstwirksamkeitsüberzeugung und der Erfahrung mit Menschen mit Behinderung und der Einstellung sowie der Bereitschaft zu Inklusion. Implikationen für die Implementierung von Inklusion in schulischen Settings werden am Schluss der Arbeit abgeleitet.
Schwer- und mehrfachbehinderte Schüler sind in allen Lebensbereichen auf umfassende Unterstützung angewiesen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechenden Bildung und Förderung. Dennoch wurde bislang nicht umfassend untersucht, wie sich die schulische Situation dieser Schüler in Griechenland gestaltet. Diese Forschungsarbeit stellt die vorhandenen Gegebenheiten und Bedingungen in der Sonderpädagogik im Allgemeinen vor, sowie den Unterricht und die schulische Situation von schwer- und mehrfachbehinderten Schülern in Griechenland im Einzelnen.
Die übergeordnete Fragestellung der vorliegenden Arbeit umfasst folgende Untersuchungsschwerpunkte: die Arbeit der Sonderschullehrer mit schwer- und mehrfachbehinderten Schülern, die Rolle der Sonderschulberater in der Bildungsrealität, die Sichtweisen der Eltern, die Konzept-, Struktur- und Prozessqualität des Bildungssystems. Die Untersuchung orientiert sich am Forschungsprojekt BiSB (Bildungsrealität von Kindern und Jugendlichen mit schweren und mehrfachen Behinderungen) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Klauß et al. 2005).
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen u.a., dass es bei der schulischen Situation schwer- und mehrfachbehinderter Kinder und Jugendlicher Verbesserungsbedarf gibt und dass das Qualifikationsangebot für Lehrer in der Aus- bzw. Weiterbildung verbesserungsbedürftig ist. Die Untersuchung der Zusammenarbeit anhand von Einschätzungen der Eltern, Sonderschullehrer und Sonderschulberater zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen diesen drei Gruppen weder ausreichend noch konstruktiv gestaltet ist und dass es hierbei Verbesserungsbedarf gibt. Der Dialog zwischen Schule und Familien schwer- und mehrfachbehinderter Schüler sollte an Bedeutung gewinnen.
Abschließend werden Implikationen für die Eltern, die Sonderschulberater und die Ausbildung von Sonderschullehrern abgeleitet. Beispielsweise sollten die Lehrer besser ausgebildet werden, was die Fähigkeiten, die Schwierigkeiten, den Unterstützungsbedarf und die Förderungsmöglichkeiten dieser Schüler betrifft. Sie sollten während ihres Studiums, Kenntnisse darüber gewinnen können, welcher Unterricht für diese Schüler geeignet ist und ihren Bedürfnissen entspricht. Darüber hinaus sollte die Sonderpädagogik Initiativen zur notwendigen Aufklärung und Mitbeteiligung der Eltern ergreifen, damit diese ihre Kinder konstruktiv unterstützen und helfen können und damit auch die Arbeit der Lehrer wesentlich effizienter gestaltet werden kann. Abschließend müsste vor allen Dingen die Anzahl der beschäftigten Sonderschulberater erhöht werden. Nur so können die Sonderschulberater die Schulen bzw. die Lehrer richtig und sinnvoll in ihrer Arbeit unterstützen.
Mit der Ratifizierung der UN‐Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung hat sich die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem anzustreben, in dem alle Kinder die Möglichkeit haben, eine Allgemeine Schule zu besuchen. Neben den erforderlichen strukturellen Veränderungen gilt es Konzepte für einen Unterricht zu entwickeln, der allen Schülern (einschließlich Schülerinnen und Schülern mit schweren und mehrfachen Behinderungen) Teilhabe an Bildung ermöglicht. Einen möglichen Ansatz bietet das Konzept der Aneignungsebenen, das unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung mit der Welt beschreibt.
Die Studie untersucht, inwieweit dieses Konzept geeignet ist, Planung und Umsetzung von Unterricht in sehr heterogenen Lerngruppen zu betrachten. Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche Zugänge zu Lerninhalten in der Praxis bereits angeboten werden und ob die Schüler von Angeboten auf verschiedenen Aneignungsebenen profitieren können.
Im Rahmen von vier Einzelfallanalysen werden leitfadengestützte Interviews mit Lehrkräften durchgeführt, die heterogene Klassen verschiedener Altersstufen unterrichten. In jeder der Klassen werden außerdem zwei Unterrichtssequenzen gefilmt und einer Videoanalyse unterzogen. In Kooperation mit Fachdidaktikern der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden die elementaren Strukturen der behandelten Inhalte herausgearbeitet, um die inhaltliche Qualität der Lernangebote einschätzen zu können.
Die Qualitative Inhaltsanalyse der Interviews zeigt, dass alle Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung unterschiedliche Zugänge zu Lerninhalten im Sinne der Berücksichtigung der verschiedenen Aneignungsmöglichkeiten mitdenken. Anders als erwartet ergibt die Analyse der Videos jedoch, dass im Unterricht dennoch überwiegend Angebote auf der abstrakt-begrifflichen und anschaulichen Ebene gemacht werden. In den Phasen, in denen Lernangebote auf anderen Ebenen präsentiert werden wird deutlich, dass insbesondere als leistungsschwach eingeschätzte Schüler stark davon profitieren.