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Aktuell versucht das deutsche Bildungssystem den geflüchteten Schülerinnen und Schülern (SuS) über verschiedene Beschulungsmaßnahmen gerecht zu werden. Die Vielfältigkeit und Komplexität dieser Beschulungsmöglichkeiten lassen sich in schulorganisatorischen Modellen zusammenfassen, die je nach Bundesland unterschiedlich häufig praktiziert werden. In Baden-Württemberg gibt es einheitliche Regelungen für die Primar- und Sekundarstufe. Gewünscht ist der Unterricht in Vorbereitungsklassen mit einer sukzessiven Teilintegration in die Regelklassen in verschiedenen Fächern. Der Fokus in den Vorbereitungsklassen liegt auf dem Spracherwerb und der strukturellen Integration in das Bildungssystem. Die vorliegende Dissertation untersuchte die einzelnen Beschulungskonzepte für Geflüchtete auf ihre Rolle bei der Entwicklung der sozialen Integration.
Die Arbeit verfolgt daher zwei Dimensionen. Zum einen wurde in einer theoretischen Dimension die verschiedenen Beschulungsmodelle und Beschulungsmaßnahmen beschrieben werden.
Zum anderen wurde in einem empirischen Teil ein Vergleich zwischen den verschiedenen Modellen bezüglich der Entwicklung der sozialen Kontakte getätigt.
Durch die Befragung der Schüler*innen zu zwei Erhebungszeitpunkten wurde dem stark vernachlässigten Blick auf die Entwicklung von Integration Rechnung getragen und der zeitliche Vergleich ermöglicht. Die Entwicklung der sozialen Integration im schulischen Kontext und deren Auswirkungen auf die emotionale Integration werden aus der Perspektive der Schüler*innen mit Fluchthintergrund eruiert. Hierfür wurden qualitative, leitfadengestützte Interviews und eine Netzwerkanalyse durchgeführt, die Einblicke in die subjektiv erlebten sozialen und emotionalen Befindlichkeiten geben. Die Schüler*innen sowie ihre individuellen Erfahrungen und Entwürfe stehen im Vordergrund der Untersuchung. Ziel der Arbeit ist es nicht, vermeintlich objektive Zuschreibung oder normative Bewertung von Tatsachen, bzw. der Beurteilung von Integration vorzunehmen. Die Dissertation verfolgt in einem ersten Schritt das Ziel, die subjektiven Perspektiven und den Blickwinkel der SuS mit Fluchthintergrund auf ihre Freundschaften und ihr emotionales Befinden in Deutschland im Kontext Schule zu eruieren. Um den Schüler*innen gerecht zu werden, wurden Einzelfälle in Fallbeschreibungen anhand von Prototypen geschildert und so die erzählten Erlebnisse dargestellt. In einem zweiten Schritt wurde versucht eine Objektivierungen mit Hilfe der Dokumentarischen Methode vorzunehmen, indem gemeinsame Orientierungsrahmen der Kinder und Jugendlichen herausgearbeitet wurden.
Die Maske im Unterricht – Eine gouvernementale Fallstudie zu Ungewissheitsbedingungen von Politik
(2024)
Am 07. April 2023 liefen die letzten Corona-Schutzmaßnahmen aus. Am 05. Mai 2023 erklärte Tedros Adhanom Ghebreyesus als Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ende von COVID-19. Die Pandemie war offiziell beendet.
Doch auch wenn sie für beendet erklärt wurde, ist ihr politisches Potenzial noch lange nicht erloschen. Die Konflikte im Jahr 2024 drehen sich um die Frage, ob Enquete-Kommissionen, Bürgerräte oder parlamentarische Untersuchungsausschüsse geeignete Instrumente zur Aufarbeitung der Pandemiejahre sind. Auch wenn die Gesundheitspandemie vorbei zu sein scheint, die agonale Struktur des Politischen ist es nicht.
Die vorliegende Arbeit mit dem Titel "Die Maske im Unterricht – Eine gouvernementale Fallstudie zu Ungewissheitsbedingungen von Politik" folgt dieser vielschichtigen Diskursivität und rekonstruiert den Diskurs rund um die Maske im Unterricht in den Hochjahre der Pandemie 2020/2021. Als Dissertation rekonstruiert sie den Maskendiskurs im Kontext von Schule, Gesellschaft, ihren Inhalts- und Machtperspektiven und richtet sich an ein Publikum, das an Forschungsmethodik, theoretischen Hintergründen und dem vielfältigen Zusammenspiel von Forschungsperspektiven, -interessen und -ergebnissen interessiert ist. Darüber hinaus wird eine gekürzte Fassung der Arbeit als Buch in der Schriftenreihe der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erscheinen.
Die hier vorliegende Dissertationsfassung zur Coronamaske im Unterricht der Jahre 2020/2021 stellt die Ergebnisse in vier Hauptkapiteln dar. In Teil A legt die Arbeit ihren gouvernementalen Forschungszugriff dar und erläutert ihre Grundannahmen und empirischen Konzeptionen. Teil B der Arbeit übernimmt die situierte Beschreibung der Rahmenbedingungen, unter denen die Maske diskutiert wurde. Darüber hinaus rekonstruiert die Arbeit in Teil C, wie der Staat seine Ansätze zum Pandemiemanagement umsetzt. Die Arbeit geht davon aus, dass politisches Handeln immer in politischen Hegemoniefeldern wetteifert. In einem solchen Feld findet der Diskurs um die Maske statt, den die Arbeit in ihrem Hauptteil analysiert. Sie rekonstruiert den Diskurs inhaltlich und untersucht ihn mittels einer Diskursfunktionsanalyse auf horizontale und vertikale Spannungen. Der abschließende Teil D beschreibt die gouvernementale Vorstellung, dass der politische Prozess mit der Betrachtung von Problem und Lösung, also von Situierung und Hegemonie, noch nicht abgeschlossen ist. Die Arbeit schließt mit der Frage, was wir aus der Fallstudie der Maske im Unterricht lernen können.