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Ausgehend von der aktuellen Situation von Care-Arbeit als prekärem gesellschaftlichem Status quo fordern die akademischen Disziplinen eine Care-sensible Bildung. Schulbücher als Medien bildungspolitischer Interessen können dazu beitragen, ein neues Bewusstsein für Sorgearbeit zu fördern. In Anlehnung an Gabriele Sorgos Diskursanalyse von Care-Arbeit in österreichischen Schulbüchern für Physik und Deutsch wird in der hier vorliegenden Arbeit die Darstellung von Care-Arbeit in zwei Schulbüchern der Ernährungs- und Verbraucherbildung inhaltsanalytisch betrachtet. Um deren potenziellen Beitrag auf dem Weg hin zu gerechteren sozialen Care-Arrangements aufzuzeigen, wurden sie hinsichtlich der in ihnen genannten Care-Akteure und -Bedingungen und der Bedeutung, die sie Care-Arbeit beimessen, untersucht. Dazu wurde eine multimethodale Analyse durchgeführt, bestehend aus einer systematischen Textanalyse, einer exemplarischen Bildanalyse und einer Sprachanalyse.
Es zeigt sich in beiden Büchern ein unterschiedlicher Fokus auf private Haushalte als Care-Schaffende: Während „Startklar! 7/8“ sie eher als soziale Institutionen in ihren spezifischen und engen zwischenmenschlichen und familiären Beziehungsgefügen darstellt, betont „Nah dran...1“ ihre Rolle als Marktakteure und selbstversorgende Erwerbstätige. Wenngleich beide Bücher in der Bild- und Sprachanalyse Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit erkennen lassen, zeigt die Textanalyse, dass sie das Potenzial zur Reproduktion ungerechter Care-Arrangements beinhalten. Darüber hinaus mangelt es an der Vermittlung von strukturellem Wissen über soziale Care-Kontexte und -Abhängigkeiten, was mit Blick auf die Anforderungen einer Care-sensiblen Bildung als unzureichend angesehen werden muss. In der Diskussion der detaillierten Forschungsergebnisse wird deutlich, dass die Unterrichtsmaterialien einer Überarbeitung bedürfen, um den Zielen einer Care-sensiblen Bildung und eines Care-bewussten Unterrichts gerecht zu werden.