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An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hatten Studierende mit dem Studienschwerpunkt Lernbehindertenpädagogik bzw. Pädagogik der Lernförderung als Studienleistung im Fach Diagnostik eine förderungsbezogene Fallstudie zu erstellen. Fallstudien dieser Art wurden für solche Schülerinnen und Schüler aus Förder- und/oder Regelschulen erarbeitet, deren Lehrkräfte eine diagnostisch gestützte Förderung für sinnvoll und notwendig erachteten. Die Erstellung der Fallstudien wurde in einem Hauptseminar geplant und begleitet. Die so erstellten Fallstudien enthielten die Darstellung eines Förderplans sowie die Beschreibung seiner von den Studierenden in der Regel selbst durchgeführten Umsetzung und Evaluation.
Mit der Buchreihe werden nun einige besonders lehrreiche Fallstudien in vier getrennten Bänden zugänglich gemacht zu den Themenbereichen (1) Schriftsprache, (2) Mathematik, (3) Unterrichtssprache Deutsch, (4) sozial-emotionale Entwicklung.
Zusätzlich zu den Fallstudien enthalten die Bände auch kurze Einführungen in die jeweiligen Themenbereiche sowie fachliche Kommentierungen, mit denen die getroffene Auswahl begründet, auf besonders lehrreiche Aspekte aufmerksam gemacht und auf zwischenzeitlich erfolgte konzeptionelle Weiterentwicklungen des methodischen Vorgehens oder der Interpretationsansätze hingewiesen wird.
Die Fallstudien können im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften eingesetzt werden, um deren pädagogische Kompetenzen zu erweitern und zu vertiefen. Sie können Ideen liefern, wie Einschränkungen und Behinderungen schulischen Lernens in den vier thematisierten, besonders kritischen Bereichen unter pädagogischen Gesichtspunkten zu beschreiben, zu verstehen und zu beheben sind, um auf dieser Grundlage dem Anspruch einer inklusiven Pädagogik gerecht zu werden.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hatten Studierende mit dem Studienschwerpunkt Lernbehindertenpädagogik bzw. Pädagogik der Lernförderung als Studienleistung im Fach Diagnostik eine förderungsbezogene Fallstudie zu erstellen. Fallstudien dieser Art wurden für solche Schülerinnen und Schüler aus Förder- und/oder Regelschulen erarbeitet, deren Lehrkräfte eine diagnostisch gestützte Förderung für sinnvoll und notwendig erachteten. Die Erstellung der Fallstudien wurde in einem Hauptseminar geplant und begleitet. Die so erstellten Fallstudien enthielten die Darstellung eines Förderplans sowie die Beschreibung seiner von den Studierenden in der Regel selbst durchgeführten Umsetzung und Evaluation.
Mit der Buchreihe werden nun einige besonders lehrreiche Fallstudien in vier getrennten Bänden zugänglich gemacht zu den Themenbereichen (1) Schriftsprache, (2) Mathematik, (3) Unterrichtssprache Deutsch, (4) sozial-emotionale Entwicklung.
Zusätzlich zu den Fallstudien enthalten die Bände auch kurze Einführungen in die jeweiligen Themenbereiche sowie fachliche Kommentierungen, mit denen die getroffene Auswahl begründet, auf besonders lehrreiche Aspekte aufmerksam gemacht und auf zwischenzeitlich erfolgte konzeptionelle Weiterentwicklungen des methodischen Vorgehens oder der Interpretationsansätze hingewiesen wird.
Die Fallstudien können im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften eingesetzt werden, um deren pädagogische Kompetenzen zu erweitern und zu vertiefen. Sie können Ideen liefern, wie Einschränkungen und Behinderungen schulischen Lernens in den vier thematisierten, besonders kritischen Bereichen unter pädagogischen Gesichtspunkten zu beschreiben, zu verstehen und zu beheben sind, um auf dieser Grundlage dem Anspruch einer inklusiven Pädagogik gerecht zu werden.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hatten Studierende mit dem Studienschwerpunkt Lernbehindertenpädagogik bzw. Pädagogik der Lernförderung als Studienleistung im Fach Diagnostik eine förderungsbezogene Fallstudie zu erstellen. Fallstudien dieser Art wurden für solche Schülerinnen und Schüler aus Förder- und/oder Regelschulen erarbeitet, deren Lehrkräfte eine diagnostisch gestützte Förderung für sinnvoll und notwendig erachteten. Die Erstellung der Fallstudien wurde in einem Hauptseminar geplant und begleitet. Die so erstellten Fallstudien enthielten die Darstellung eines Förderplans sowie die Beschreibung seiner von den Studierenden in der Regel selbst durchgeführten Umsetzung und Evaluation.
Mit der Buchreihe werden nun einige besonders lehrreiche Fallstudien in vier getrennten Bänden zugänglich gemacht zu den Themenbereichen (1) Schriftsprache, (2) Mathematik, (3) Unterrichtssprache Deutsch, (4) sozial-emotionale Entwicklung.
Zusätzlich zu den Fallstudien enthalten die Bände auch kurze Einführungen in die jeweiligen Themenbereiche sowie fachliche Kommentierungen, mit denen die getroffene Auswahl begründet, auf besonders lehrreiche Aspekte aufmerksam gemacht und auf zwischenzeitlich erfolgte konzeptionelle Weiterentwicklungen des methodischen Vorgehens oder der Interpretationsansätze hingewiesen wird.
Die Fallstudien können im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften eingesetzt werden, um deren pädagogische Kompetenzen zu erweitern und zu vertiefen. Sie können Ideen liefern, wie Einschränkungen und Behinderungen schulischen Lernens in den vier thematisierten, besonders kritischen Bereichen unter pädagogischen Gesichtspunkten zu beschreiben, zu verstehen und zu beheben sind, um auf dieser Grundlage dem Anspruch einer inklusiven Pädagogik gerecht zu werden.
Etwa 40% der Kinder, die zu Beginn ihrer Schulzeit einen sonderpädagogischen Bildungsanspruch Sprache hatten und in einer Sprachheilschule (sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum Sprache - SBBZ) beschult wurden, wechseln schon im Laufe der Grundschulzeit an die Regelschulen. Die Entscheidungen bezüglich des Lernorts fallen in erster Linie auf dem Hintergrund der Schulleistungen. Kinder, die durchschnittliche Schulleistungen erzielen, wechseln trotz ihres noch vorhandenen Förderbedarfs im sprachlichen Bereich in das Regelschulsystem. Dies bestätigt den Durchgangscharakter der exklusiven Beschulung, die bei ca. 80% mit dem Ende der Grundschulzeit endet. Die Schulleistungen werden durch die Lernausgangslage, insbesondere die Vorläuferfähigkeiten für den Schriftspracherwerb, die Leistungen im Sprachgedächtnis sowie die Intelligenz beeinflusst. Die sprachlichen Fähigkeiten gewinnen zunehmend Einfluss auf das schulische Lernen und beeinflussen somit auch die kognitiven Leistungen. Die Bildungsbedürfnisse sprachbeeinträchtigter Kinder, die bis zum Ende ihrer Schulzeit einen sonderpädagogischen Bildungsanspruch behalten, sind gekennzeichnet durch besondere Einschränkungen im Bereich der Speicherfähigkeit sowie des Sprachverstehens. Während der Förderbedarf im mündlichen Sprachgebrauch in der Sekundarstufe teilweise noch im Bereich der Grammatik erkennbar ist, betrifft er vor allem die tieferliegenden Sprachverarbeitungsprozesse und macht sich in der Schriftsprache bemerkbar. Die Jugendlichen haben u.a. Probleme, neue Begrifflichkeiten und Inhalte abzuspeichern.
Sie profitieren nach eigenen Aussagen vom Verständnis der Lehrkräfte für ihre Problematik und deren Berücksichtigung im Unterricht. Dies ist dann möglich, wenn die Lehrkräfte diagnostische Kompetenzen haben, um die individuellen Schwierigkeiten zu erkennen. Besondere Aufmerksamkeit von Seiten der Lehrkräfte erfordert die Sicherung des Sprach- und Textverständnisses durch Nachfragen, Wiederholen, Visualisieren, gemeinsames Erarbeiten, zusätzliche Erklärungen u.ä.
Mit Blick auf die Rahmenbedingungen der Beschulung hat sich in der Primarstufe ein hohes Maß an Doppelbesetzung im Unterricht (Teamteaching) als unterstützend erwiesen sowie flexible Einsatzmöglichkeiten der zusätzlichen Ressourcen je nach Förderbedarf der Kinder. Für den Förderschwerpunkt Sprache sind demnach in inklusiven Settings Gruppenlösungen sinnvoll, die eine Doppelbesetzung im Unterrichtsprozess von sonderpädagogischer Lehrkraft mit Förderschwerpunkt Sprache und Regelschullehrkraft ermöglichen. So können die sprachlichen Beeinträchtigungen durch gezielten Einsatz der Lehrersprache, Visualisierungen, Wortschatzarbeit, Sicherung von Sprachverständnis etc. jederzeit Berücksichtigung finden und Synergieeffekte zwischen sprachlicher Förderung und zu vermittelnden schulischen Inhalten hergestellt werden. Für einen geringen Prozentsatz der Jugendlichen sollten auch in der Sekundarstufe bzw. beim Übergang in den Beruf spezifische Bildungsangebote vorgehalten werden. Diese ermöglichen es den Betroffenen einen allgemeinen Schulabschluss zu erzielen, der höherwertig sein kann als er ohne spezifische Unterstützung im allgemeinen Schulsystem wäre. Die Betroffenen selbst beurteilen die Beschulung an einem SBBZ positiv und fühlen sich in ihrem Teilhabeerleben am Ende der Schulzeit kaum noch beeinträchtigt. Sie können sehr genau erläutern, was ihnen im Verlaufe der Schulzeit hilfreich war und damit Hinweise für die Gestaltung von Bildungsprozessen geben. Deshalb sollten die Betroffenen selbst in weitere Forschung konsequent einbezogen werden.
Lesenlernen mit Silbenbögen. Evaluation einer Fördermaßnahme in zweiten Klassen der Grundschule
(2022)
Nicht nur in der fachdidaktischen Diskussion ist die Silbe zu einer bedeutenden Bezugsgröße geworden, auch viele Verlage werben mit der Berücksichtigung der Silbe in ihren Materialien. Ein Baustein dieser theoretisch inhomogenen Konzepte ist die Hervorhebung silbengroßer Einheiten in Texten für Leseanfängerinnen und Leseanfänger, entweder farblich oder mithilfe von Bögen.
Den Dreh- und Angelpunkt der vorliegenden Arbeit bildet eine empirische Studie. Sie wurde in der Erwartung geplant, dass der Umgang mit silbisch gegliederten Wörtern bzw. Texten das Lesenlernen begünstigt. Die vertiefte Auseinandersetzung mit der fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen sowie lesepsychologischen Literatur ließ jedoch viele gängige Begründungen brüchig werden. Ausgehend von der Einschätzung, dass Lesenlernen im Kern bedeutet, (spezielles) Wortwissen zu erwerben, wird die Relevanz silbenbezogener graphematischer Regularitäten für die Lesedidaktik in Frage gestellt. Dass die Silbe für einige LeseanfängerInnen dennoch zweitweise eine hilfreiche Einheit ist, ergibt sich aus den vielfältigen weiteren Begründungszusammenhängen, auf die in diesem Band eingegangen wird.
Es ist aus ökonomischer und gesellschaftlicher Perspektive wichtig, dass es eine hohe Anzahl an Absolvent:innen von Ingenieurstudiengängen gibt. Studierende eines ingenieurswissenschaftlichen Studiums müssen sich einer Reihe von Herausforderungen, wie zum Beispiel den Mathematikvorlesungen im Grundstudium, stellen. Mathematik bildet eine wichtige Grundvoraussetzung für angehende Ingenieur:innen dar. Eine Erklärung für die Schwierigkeiten der Studierenden in den Mathematikvorlesungen kann die Art und Weise sein, wie Mathematikvorlesungen bisher gestaltet sind. Es gibt eine Vielzahl an Innovationen, die die Lehre, nicht nur speziell für Mathematik, verbessern soll. eduScrum als ein Lehr-/Lernvorhaben, das agiles Projektmanagement und Bildung zusammenbringt, wirkt vielversprechend, um die Lernenden darin zu bestärken, selbstständig und reflektiert ihren Lernprozess zu gestalten, sodass sie ihre Mathematikvorlesungen und auch das Studium erfolgreich absolvieren. Die vorliegende Dissertation soll dazu beitragen, wie eduScrum an Hochschulen der Angewandten Wissenschaften in Mathematikvorlesungen implementiert werden kann und welche Effekte eduScrum auf die Studierenden haben kann, um so den Studienerfolg von (Ingenieurs-)Studierenden in der Mathematik-Hochschullehre zu fördern.
In der ersten Studie wurde das Konzept eduScrum, das bisher im schulischen Kontext angewendet wurde, auf Mathematikvorlesungen für Ingenieur:innen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften adaptiert. Über fünf Semester wurde das Konzept eduScrum@HSMA entwickelt. Besonders in der Pilotierung des Konzepts wurden spezielle Beobachtungsstudien durchgeführt und Fragebögen erhoben, um sowohl das Lernmaterial als auch den Prozess von eduScrum@HSMA an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen.
In der zweiten Studie wurde das Konzept eduScrum@HSMA für Mathematikvorlesungen hinsichtlich seiner Effekte auf die Lernstrategien, Motivation, Einstellung zur Mathematik, Leistung und Akzeptanz untersucht, die als Schlüssel für den Studienerfolg gesehen werden können. In einer randomisierten Studie mit zwei Versuchsgruppen besuchte die Experimentalgruppe Mathematikvorlesungen mit eduScrum@HSMA und die Kontrollgruppe klassische Mathematikvorlesungen mit identischen Inhalten. Die Zuteilung zu diesen Gruppen erfolgte dabei anhand der Matrikelnummer. Auf der Basis von Selbstbeurteilungen wurden für alle genannten Konstrukte Veränderungen im Laufe der Mathematikvorlesungen anhand von Vergleichen der Versuchsgruppen sowie innerhalb der jeweiligen Versuchsgruppen erforscht.
Zusammenfassend bietet die vorliegende Dissertation wichtige Einblicke in die Nutzung und in die Effekte von eduScrum bei Ingenieursstudierenden in Mathematikvorlesungen an Hochschulen, was eine wertvolle Grundlage für weitere Forschung und die Entwicklung von optimalen Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende aller Studiengängen im Bereich der Lehre, insbesondere der Mathematiklehre, darstellt.
Bereits vor der Corona-Pandemie gab es eine Vielzahl von Publikationen zum Thema „Digitale Bildung“. Durch die Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns ist die Anzahl der Veröffentlichungen in diesem Bereich stark angestiegen. Beim Vergleich der Publikationen vor und während der Pandemie fällt auf, dass immer wieder die Frage gestellt wird, ob digitale Medien zu einer Verbesserung der Lernerfolge führen. Wenn man zur Beantwortung der Frage internationale Bildungsstudien (Bsp. TIMSS und PISA) des letzten Jahrzehnts betrachtet, fällt auf, dass die Länder, die sich mit der Digitalisierung im Bildungsbereich früher befasst haben, in der Kompetenzentwicklung weit vor uns liegen.
Da die Digitalisierung zunehmend die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen verändert, sollte jetzt die Frage beantwortet werden, wie schulische Bildungseinrichtungen den jungen Menschen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die sie in die Lage versetzen, sich in einer digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt zu bewegen (Zieher, 2019).
Wie dieser Prozess gestaltet werden sollte, wurde von der Kultusministerkonferenz im Jahr 2016 im Strategiepapier zur „Bildung in einer digitalisierten Welt“ festgelegt. In diesem Papier werden drei Handlungsfelder (1. didaktisch-methodische Verankerung im Unterricht, 2. Qualifizierung der Lehrkräfte und 3. Herstellung der technischen Voraussetzungen) mit den jeweiligen Fragen und Herausforderungen benannt, um den digitalen Wandel zu gestalten.
Das Homeschooling während der Corona-Pandemie hat verdeutlicht, wie wenig in allen drei Handlungsfeldern bisher umgesetzt worden ist.
Dieser Zustand muss sich im Interesse der Lernenden schnell ändern.
Jetzt kommt es bei der konkreten Umsetzung in den Schulen darauf an, dass alle drei Handlungsfelder gleichberechtigt behandelt und parallel umgesetzt werden.
Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Bereitstellung von digitalen Bildungsmedien, die das methodisch didaktische Potenzial digitaler Medien ausnutzen, um den Unterricht stärker zu individualisieren. So nützt es wenig, wenn die Schulen mit moderner Technik ausgestattet sind und die Lehrkräfte qualifiziert wurden, wenn keine lernförderlichen digitalen Lerninhalte zur Verfügung stehen (Zieher, 2019).
Die pandemiebedingte Situation hat dazu geführt, dass viel Hardware (Bsp. Tablet-PCs von Apple) und Software (Bsp. Konferenztools wie ZOOM oder Kahoot) angeschafft wurde, was dem von der KMK 2016 definierten dritten Handlungsfeldes zugutekam.
Leider kommen aktuelle Studien zur Wirksamkeit des durchgeführten Distanzunterrichts zum Ergebnis, dass die die zahlreichen Anschaffungen weder zu einer Verbesserung des Kompetenzniveaus der Schülerinnen und Schüler führten noch zu einer Aufrechterhaltung des Wissensstandes, der vor der Pandemie bestand. So stellt Hammerstein (2021) in seiner Studie fest, dass die durchschnittliche Kompetenzentwicklung, während der coronabedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020, als Stagnation mit Tendenz zu Kompetenzeinbußen zu bezeichnen ist und liegt damit im Bereich der Effekte von Sommerferien (Hammerstein et. al, 2021).
Die Ergebnisse verdeutlichen die wechselseitige Abhängigkeit, der von der KMK aufgestellten Handlungsfelder. Da die technischen Voraussetzungen für digitalen Unterricht Schritt für Schritt geschaffen werden, die Qualifizierung der Lehrpersonen durch verschiedene Institutionen anläuft (Bsp. Pacemaker Initiative) und teilweise Module mit medienpädagogischem Schwerpunkt in das Lehramtsstudium integriert werden, müssen jetzt Konzepte zur didaktisch-methodischen Verankerung von digitalen Medien in den Unterricht (Handlungsfeld 1) entwickelt werden.
Laut Bildungsbericht 2020 steht dabei der individuelle Lernprozess im Zentrum der Überlegungen. So können digitale Medien als Organisationsmittel (1. Funktion) genutzt werden, um Handlungsabläufe zu erleichtern und selbstorganisiertes Lernen zu unterstützen. Zudem können sie in der 2. Funktion (Lehr-Lern-Mittel) eingesetzt werden, um konkrete Lerninhalte zu vermitteln. In der 3. Funktion (Lehr-Lern-Werkzeug) wird der Fokus daraufgelegt, dass Lehrende und Lernende selbst aktiv werden, Medien individuell auswählen und gestalten, sowie nutzen, um mit anderen Lernenden zu interagieren (Bildung in Deutschland, 2020). Der Einsatz digitaler Medien zur Vermittlung von Lerninhalten (2. Funktion) ist eng verbunden mit der genannten 3. Funktion.
Der Bildungsbericht 2020 kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass eine nachhaltige Implementierung digitaler Medien in schulische Lehr- und Lernprozesse nur dann gelingt, wenn die Kompetenzen und Einstellungen der schulischen Akteure berücksichtigt und die Ziele in Medienkonzepten festgeschrieben werden. Aktuell zeigt sich diesbezüglich eine große Bandbreite des Entwicklungsstandes der Schulen. Laut ICILS-Studie 2018 besuchen zwei Drittel der Achtklässlerinnen und Achtklässler eine Schule in der die Schulleitung zentrale digitalisierungsbezogene Zielsetzungen als wichtig erachtet.
Die Förderung von grundlegenden computerbezogenen Fähigkeiten wird dagegen von nur knapp der Hälfte der Schulleitungen als wichtig erachtet und lediglich 41% der Lehrenden stimmen der Aussage zu, dass der Einsatz digitaler Medien an ihrer Schule Priorität hat.
Im internationalen Vergleich haben Schulen in Deutschland diesbezüglich einen erheblichen Entwicklungsbedarf (Bildung in Deutschland, 2020).
Aus diesem Grund befasst sich diese Arbeit mit dem Handlungsfeld der didaktisch-methodische Verankerung von digitalen Medien im Unterricht. Voraussetzung für eine lernförderlichen Verankerung im Unterricht ist die Entwicklung von anpassbaren digitalen Lernmedien, um sie als Lehr-Lern-Werkzeug für kreatives, gestaltendes und interaktives Handeln nutzen zu können (Bildung in Deutschland, 2020).
Ein Konzept für digitale Lernmaterialien ist das OER-Konzept (Open Educational Resources). Das OER-Konzept hat das Ziel, freie Lehr- und Lernmaterialien mit offener Lizenz allen Lehrenden und Lernenden zur Verfügung zu stellen.
Diese können dann aus unterschiedlichen Inhalten und Formaten bestehen, wie z.B. online Kurse, Aufgabensammlungen oder Lernvideos. Die Bewertung der Materialien ist schwierig, da es keine Auswahlkriterien gibt.
Auch die Tatsache, dass es aktuell keine einheitlich strukturierte Vorgehensweise bei der Erstellung digitaler Bildungsressourcen gibt (Ponachugin & Lapygin, 2019), verdeutlicht die Relevanz des Themas vor dem Hintergrund zeitgemäßer Bildung in einer Welt im digitalen Wandel. Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit der Frage nachgegangen, wie sollten digitale Bildungsressourcen (DER) aufgebaut sein, dass sie im Unterricht in individualisierten Phasen eingesetzt werden können.
Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Konzepts für Digital Educational Resources [DER], die dann zur didaktisch-methodischen Verankerung im Unterricht genutzt werden können, um das individualisierte Lernen mit digitalen Medien zu fördern.
Dazu erfolgt im ersten Schritt eine Auseinandersetzung mit anerkannten lernpsychologischen und pädagogischen Theorien und Modellen, aus denen im zweiten Schritt notwendige Kriterien bezüglich digitaler Bildungsressourcen für individualisiertes Lernen im Unterricht abgeleitet werden.
Im dritten Schritt wird eine Delphi-Studie durchgeführt, um aktuelle Vorstellungen von Lehrenden zum Thema individualisiertes Lernen mit digitalen Bildungsressourcen zu erfahren. Durch dieses mehrstufige Bewertungsverfahren kann festgestellt werden, ob es einen Konsens zu diesem Thema gibt. Die Ergebnisse werden im 4.Schritt in ein Konzept für Digital Educational Resources [DER] zusammengeführt.
Im ersten Kapitel der Arbeit wird das Thema der digitalen Bildung in Deutschland auf Grundlage aktueller Erhebungen betrachtet. Im zweiten Kapitel geht es dann konkret um das Lernen mit digitalen Medien im Unterricht. Hierbei wird auf empirische Studien bzgl. der Wirksamkeit (Bsp. Bildungsbericht 2020) und auf Einflussfaktoren (Bsp. Schule, Lehrende etc.) der Mediennutzung im Unterricht eingegangen. Das dritte Kapitel setzt sich mit den Lernformen des individualisierten und selbstgesteuerten Lernens auseinander, weil die DER vor allem in diesen Formen Verwendung finden sollen. Im vierten Kapitel geht es dann um den theoretischen Hintergrund digitaler Lernmedien für das individualisierte Lernen. Hier wird zunächst auf das bereits etablierte Konzept der Open Educational Resources (OER) eingegangen, dann wird das Konzept für Digitale Educational Resources vorgestellt (DER) und schließlich werden die beiden Konzepte miteinander verglichen sowie eine kostengünstige, exemplarische Gestaltung von DER aufgezeigt. Im fünften Kapitel wird das Forschungsdesign der Delphi-Studie, die Erhebungsinstrumente, die Stichprobe und die Auswertungsmethoden erläutert. Im sechsten Kapitel werden die Ergebnisse der Delphi-Studie zusammenfassend dargestellt, diskutiert und Forschungsfragen für weitere Studien im Bereich der DER abgeleitet. Im letzten Kapitel folgt das Fazit. Hier werden die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und es wird ein Ausblick gegeben.
Bei der vorliegenden Masterarbeit handelt es sich um eine qualitativ rekonstruktive Studie, in deren Mittelpunkt die Frage steht, wodurch Menschen mit Depressionen ihr Stigmaerleben beeinflusst sehen. Dabei wird das Stigma-Konzept von Link und Phelan verwendet, in dem, anschließend an Goffmans Konzeptualisierung, gesellschaftliche Machtstrukturen und die soziale Konstruktion von Stigma in den Mittelpunkt gestellt werden und der aktive Prozess der Stigmatisierung betont wird.
Das in der Studie angewendete Vorgehen ist angelehnt an den Forschungsstil der Grounded Theory nach Anselm Strauss und dessen Weiterentwicklungen. Relevant wurden dabei vor allem auch die Ausführungen von Breuer und Muckel, die (Selbst-) Reflexivität während des Forschungsprozesses in den Mittelpunkt stellen. Aufgebaut ist die Arbeit so, dass sich die einzelnen Analyseschritte und die Vorgehensweise nachvollziehen lassen. Um dem Anspruch auf Reflexivität gerecht zu werden, findet sich ein ausführliches Kapitel zu den getroffenen Entscheidungen im Forschungsprozess, beispielsweise zur Datenauswahl oder zur schrittweisen Entwicklung der Fragestellung. Auch die herausgearbeiteten Kategorien und ihre Entstehung werden detailliert beschrieben.
Zur Beantwortung der Fragestellung wurden in einem iterativ-zyklischen Prozess Interviews mit Personen mit psychischen Erkrankungen geführt und Selbsthilfegruppenbeschreibungen analysiert. Dabei entstand eine Theorieskizze, in der die Kategorien Kenntnis der Erkrankung(en), Soziales Umfeld und Selbstverständnis inklusive vielfältiger Subkategorien als relevant für das Stigmaerleben herausgestellt wurden. Umspannt werden diese von der Kernkategorie der Diskriminierungserwartung. Die Erwartung, aufgrund der Erkrankung diskriminiert zu werden, wird ausschlaggebend für das Erleben der Depression als Stigma. Sie durchzieht alle anderen Kategorien und ist direkt anschlussfähig an das Stigma-Konzept von Link und Phelan.
In der nachfolgenden Arbeit soll zunächst der Netzbooster mit dessen Funktionen erläutert werden. Anschließend wird auf die Gründe für die Auswahl von Kupferzell als Standort des Netzboosters eingegangen, wobei auch Bezug auf dessen Technik, Chancen und Risiken genommen wird. Unterschiedliche Standorte werden aufgegriffen und deren Vor- und Nachteile erörtert. Dabei wird der Bau beziehungsweise die Planung eines infrastrukturellen Großprojekts im ländlichen Raum exemplarisch an den Entwicklungen in der Gemeinde Kupferzell skizziert.
Insbesondere die beteiligten Interessensgruppen werden mit ihren Argumenten in Augenschein genommen, um die Schwierigkeit derartiger Bauvorhaben herauszustellen.
Ein zentraler Teil der Arbeit wird eine Bürgerbefragung vor Ort sein, um die Stimmung der vom Projekt betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu erfassen und ein Meinungsbild ebenjener erstellen zu können. Die Auswertung der Befragung soll auch in Bezug zum bisherigen Verlauf der Planungen und Entwicklungen vor Ort gesetzt werden.
Letztlich werden unterschiedliche Möglichkeiten der Einbindung des Themas in den Schulunterricht beschrieben.
In der vorliegenden Dissertationsschrift wird die Entwicklung einer adaptiven Lehrkompetenz im Umgang mit Heterogenität von Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern in drei Studien untersucht. Adaptive Lehrkompetenz wird als eine Kompetenz latent modelliert, welche die beiden Facetten Handlungs- und Planungskompetenz beinhaltet.
In der ersten Studie werden durch eine längsschnittliche Messung eine theoretisch konzeptualisierte Entwicklung adaptiver Handlungskompetenz innerhalb des Vorbereitungsdienstes empirisch geprüft (χ² (N = 148, df = 52) = 58.557, p = .247, χ²/df = 1.126, CFI = 0.960, RMSEA = .029) und intra-individuelle Entwicklungsverläufe abgebildet (aHK_1 = .678, p = .003; diff_aHK = .229, p = .106). Auf Basis dieser Datengrundlage werden in der zweiten Studie Hintergrundfaktoren (Lernen aus Fehlern, Fachliches und Pädagogisches Interesse als Berufswahlmotiv) der genannten Kompetenzfacette untersucht. Darüber hinaus wird in der dritten Studie ein Instrument zur Erfassung von Planungskompetenz in schriftlichen Unterrichtsentwürfen von angehenden Lehrkräften entwickelt und validiert (χ² (N = 82, df = 34) = 36.077, p = .371, χ²/df = 1.061, CFI = 0.953, RMSEA = .027, WRMR = 0.755), um eine postulierte adaptive Planungskompetenz innerhalb der Stichprobe quantifizieren zu können. Auf Basis des vorliegenden Datenmaterials wird das theoretisch postulierte Kompetenzmodell empirisch geprüft (χ² (N = 148, df = 73) = 76.081, p = .379, χ²/df = 1.042, CFI = 0.982, RMSEA = .017) und ein Zusammenhangmaß zwischen den beiden Kompetenzfacetten adaptive Handlungs- und Planungskompetenz identifiziert.
Die Befunde aus den Studien geben Aufschluss über den Entwicklungsprozess einer adaptiven Lehrkompetenz im Vorbereitungsdienst und tragen zu einer evidenzbasierten Lehrerbildung in der Zweiten Phase bei.
Die Fähigkeit, Aufgabenschwierigkeiten für Lernende adäquat zu beurteilen, stellt eine wesentliche Facette der diagnostischen Kompetenz von Mathematiklehrkräften dar. Über ihre zentrale Bedeutung, zum Beispiel für die Anpassung von Unterricht entsprechend dem Fähigkeitsniveau der Schüler*innen, besteht in der Bildungsforschung ein breiter Konsens. Die Schwierigkeit von Mathematikaufgaben wird neben spezifischen fachlichen Aufgabenmerkmalen unter anderem auch von instruktionalen Merkmalen des Aufgabendesigns beeinflusst. Schwierigkeitsgenerierende Aufgabenmerkmale sollten von Lehrkräften identifiziert und hinsichtlich der Schwierigkeit für Schüler*innen adäquat evaluiert werden können. Der gegenwärtige Forschungsstand hinsichtlich solcher Informationsverarbeitungsprozesse beim Diagnostizieren, sowie potenzieller Einflussfaktoren auf den Urteilsprozess, wird jedoch als unbefriedigend angesehen. An diesem Forschungsbedarf setzt die vorliegende Dissertation an. Auf Basis eines Modells der Informationsverarbeitung wurden in drei Teilstudien Annahmen über Informationsverarbeitungsprozesse beim Diagnostizieren formuliert und experimentell geprüft. Hierbei wurden sowohl potenzielle Einflussfaktoren der Lehrkraft (Berufserfahrung, spezifisches Wissen) wie auch der Diagnosesituation (Inhaltsbereich der Aufgabe, schwierigkeitsgenerierende Aufgabenmerkmale, Prompt zur Sensibilisierung über diagnoserelevante Merkmalskategorien) in den Blick genommen. Als Diagnosegegenstände wurden Mathematikaufgaben aus den Inhaltsbereichen der Bruchrechnung und der Winkelberechnung eingesetzt. Um interne Informationsverarbeitungsprozesse beim Diagnostizieren zu untersuchen, wurden sowohl Ergebnisindikatoren über ein Paper-Pencil Test als auch direkte Prozessindikatoren mittels Eye-Tracking und Eye-Tracking Stimulated Recall Interviews herangezogen. Die Daten wurden in einem Mixed-Methods Ansatz sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgewertet.
Die vorliegende Studie verfolgte das Ziel, das Potenzial des Philosophierens mit Kindern und Jugendlichen im Naturwissenschaftsunterricht an einem konkreten Beispiel zu untersuchen. Aufgrund der zahlreichen Anknüpfungspunkte wurde der Einfluss philosophischer Gespräche auf die Akzeptanz der Evolution, das Verständnis der Evolution sowie das Verständnis von nature of science beleuchtet. Bisher existierten kaum Untersuchungen, welche das Philosophieren in den Fächern oder die Wirkung des Evolutionsunterrichts im schweizerischen Bildungskontext adressieren. Zur Schliessung dieser Forschungslücke wurde eine Interventionsstudie von zehn Lektionen an 21 Sekundarschulklassen durchgeführt, in welcher die teilnehmenden Schüler*innen zu drei Zeitpunkten in eine Philosophie- und eine Biologiegruppe eingeteilt wurden. Während die Lernenden der Philosophiegruppe an insgesamt drei philosophischen Gesprächen partizipierten, vertieften die Personen der Biologiegruppe die fachlichen Inhalte mithilfe weiterer Aufgaben. In den philosophischen Gesprächen wurden dabei primär das Verhältnis von Religion und Evolution sowie erkenntnistheoretische Fragen fokussiert.
Beide Interventionsgruppen verzeichneten signifikante Zugewinne im Verständnis sowie der Akzeptanz der Evolution zwischen Prä- und Posttest. Die Schüler*innen der Philosophiegruppe erreichten ausserdem in beiden Skalen der epistemologischen Überzeugungen, welche als Aspekte von nature of science betrachtet werden, signifikant höhere Werte, während dies in der Biologiegruppe nur auf eine Skala zutraf. Die Bedeutung von nature of science für die Akzeptanz sowie das Verständnis der Evolution konnte weitgehend bestätigt werden. Die Veränderung der epistemologischen Überzeugungen führte jedoch nur in der Biologiegruppe zu einer Veränderung der Akzeptanz der Evolution. Eine genauere Analyse der Philosophiegruppe legte zutage, dass Schüler*innen, welche an qualitativ höherwertigen philosophischen Gesprächen teilnahmen, besonders starke Zugewinne in der Akzeptanz aufwiesen. Lernende, welche sich an unterdurchschnittlich eingeschätzten philosophischen Gesprächen beteiligten, wiesen hingegen keine signifikante Veränderung auf. Weiter zeigte sich, dass der Einfluss der Religiosität auf die Akzeptanz der Evolution in Gruppen mit differenzierten philosophischen Gesprächen ab- und in Gruppen mit weniger differenzierten Gesprächen zunahm.
Es kann vermutet werden, dass der Thematisierung der Schüler*innenvorstellungen zum Verhältnis von Religion und Naturwissenschaft im ersten philosophischen Gespräch eine bedeutende Rolle für die Interpretation der dargelegten Ergebnisse zukommt. Werden diese nicht ausreichend differenziert reflektiert, scheint sich eine Aktivierung negativ auf die Akzeptanz der Evolution auszuwirken.
Die Ergebnisse der Studie implizieren, dass philosophische Gespräche einen positiven Einfluss auf die Akzeptanz der Evolution und die Entwicklung epistemologischer Überzeugungen ausüben können, ohne das Verständnis der Evolution negativ zu beeinflussen. Bedingung dafür ist jedoch, dass die durchgeführten Gespräche eine gewisse Qualität aufweisen. Die Resultate der Forschungsarbeit unterstreichen somit die Notwendigkeit einer gezielten Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen im Bereich des Philosophierens mit Kindern und Jugendlichen und bieten weitere Belege für den Nutzen dieses Unterrichtsansatzes im Fachunterricht.
Heterogenität und Diversität stellen Lehrkräfte europaweit vor große Herausforderungen. Der Sprachsensible Fachunterricht Draußen (SFU-Draußen) stellt für Biologieunterricht eine vielversprechende theoretische Grundlage dar, um diesen Herausforderungen begegnen zu können. Diese Forschungsarbeit zielt darauf ab, Lernprozesse, die im Zusammenhang mit Sprachsensiblem Biologieunterricht Draußen in Deutschland und Schweden entstehen, zu identifizieren, darzustellen und zu klassifizieren. Zudem werden in dieser Arbeit die Rahmenbedingungen, also die Chancen, Herausforderungen und Voraussetzungen für diese Art des Unterrichtens aus Sicht der Lehrenden erforscht.
Durch die Nutzung eines Mixed-Methods Ansatzes wird dazu zuerst quantitativ die Performance von Lehrkräften und Lehramtsstudierenden untersucht, nachdem diese an einer Schulung zu Scaffolding-Strategien und zu Strategien des SFU-Draußen teilnehmen. Im Anschluss wird auf Basis qualitativer Forschungsmethoden – im Speziellen qualitative Interviews – die Wahrnehmung von Lernprozessen bei Muttersprachlern und Nicht-Muttersprachlern, fachlich oder sprachlich, sowie weitere Rahmenbedingungen des Sprachsensiblen Biologieunterrichts Draußen erhoben. Dies wird mit Ergebnissen einer Kontrollgruppe kontrastiert – jeweils in Deutschland und Schweden.
In der Projektlaufzeit nahmen verschiedene Gruppen Lehrender an der Studie teil. Dazu gehören deutsche Lehramtsstudierende, deutsche Lehrkräfte, schwedische Studierende sowie schwedische Lehrkräfte. Die Gruppe der deutschen Lehramtsstudierenden nimmt dabei den größten Raum ein.
Die Ergebnisse implizieren einige vielversprechende Zusammenhänge. Die weit überwiegende Mehrheit dieser Implikationen wird als nicht-repräsentativ klassifiziert. Es liegen jedoch eine Vielzahl argumentativ-validierbarer Hinweise vor, die unter Einschränkungen Rückschlüsse auf Lernprozesse und Rahmenbedingungen beim Sprachsensiblen Biologieunterricht zulassen.
Hinsichtlich der Performance von Lehrenden wurden im Rahmen dieser Studie Daten erhoben, die nahelegen, dass die Treatmentgruppe sich in drei Komponenten des SBU-Draußen signifikant von der Kontrollgruppe unterscheiden. Andere Komponenten des SBU-Draußen sind in Treatmentgruppe und Kontrollgruppe in vergleichbarem Ausmaß vorzufinden. Die Ergebnisse der qualitativen Erhebung weisen darauf hin, dass die Treatmentgruppe nach Selbstauskunft überwiegend von eigenem Erfolg beim Strategie-Einsatz ausgeht – sowohl retrospektiv als auch auf die Zukunft bezogen.
Bezugnehmend auf die Wahrnehmung von Lernprozessen kann konstatiert werden, dass die Treatmentgruppe stärker individuelle Lernprozesse fokussiert. Außerdem finden sich – relativ betrachtet – häufiger Berichte von Lernprozessen, die besondere Selbstwirksamkeitserfahrungen beschreiben. Insgesamt kann gezeigt werden, dass die Treatmentgruppe detailliertere Berichte über Lernprozesse wiedergibt. Ergänzend kann auf Basis der Daten über die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler, diskutiert werden, ob Lernprozesse von nicht-Muttersprachlern erst durch das Projekt in den Fokus der Lehrenden gerückt wurden.
Hinsichtlich der Rahmenbedingungen zeigt das Projekt weitestgehend eine ökologische Validierung der bestehenden theoretischen Setzungen. Zudem finden sich Hinweise in den erhobenen Daten, die eine Unterschiedlichkeit bezüglich der Voraussetzungen für den SBU-Draußen in Deutschland und Schweden nahelegen.
Die Arbeit offeriert abschließend eine Vielzahl von Ansatzpunkten für eine weitere Erforschung des SBU-Draußen. Diese Vorschläge basieren teilweise auf den erhobenen Daten und gehen aber auch darüber hinaus. Insgesamt impliziert dieses Forschungsprojekt, dass SBU-Draußen sowie die weitere Erforschung dieses Konstrukts einen wertvollen Beitrag für Schule und Wissenschaft leisten kann.
Aktuell versucht das deutsche Bildungssystem den geflüchteten Schülerinnen und Schülern (SuS) über verschiedene Beschulungsmaßnahmen gerecht zu werden. Die Vielfältigkeit und Komplexität dieser Beschulungsmöglichkeiten lassen sich in schulorganisatorischen Modellen zusammenfassen, die je nach Bundesland unterschiedlich häufig praktiziert werden. In Baden-Württemberg gibt es einheitliche Regelungen für die Primar- und Sekundarstufe. Gewünscht ist der Unterricht in Vorbereitungsklassen mit einer sukzessiven Teilintegration in die Regelklassen in verschiedenen Fächern. Der Fokus in den Vorbereitungsklassen liegt auf dem Spracherwerb und der strukturellen Integration in das Bildungssystem. Die vorliegende Dissertation untersuchte die einzelnen Beschulungskonzepte für Geflüchtete auf ihre Rolle bei der Entwicklung der sozialen Integration.
Die Arbeit verfolgt daher zwei Dimensionen. Zum einen wurde in einer theoretischen Dimension die verschiedenen Beschulungsmodelle und Beschulungsmaßnahmen beschrieben werden.
Zum anderen wurde in einem empirischen Teil ein Vergleich zwischen den verschiedenen Modellen bezüglich der Entwicklung der sozialen Kontakte getätigt.
Durch die Befragung der Schüler*innen zu zwei Erhebungszeitpunkten wurde dem stark vernachlässigten Blick auf die Entwicklung von Integration Rechnung getragen und der zeitliche Vergleich ermöglicht. Die Entwicklung der sozialen Integration im schulischen Kontext und deren Auswirkungen auf die emotionale Integration werden aus der Perspektive der Schüler*innen mit Fluchthintergrund eruiert. Hierfür wurden qualitative, leitfadengestützte Interviews und eine Netzwerkanalyse durchgeführt, die Einblicke in die subjektiv erlebten sozialen und emotionalen Befindlichkeiten geben. Die Schüler*innen sowie ihre individuellen Erfahrungen und Entwürfe stehen im Vordergrund der Untersuchung. Ziel der Arbeit ist es nicht, vermeintlich objektive Zuschreibung oder normative Bewertung von Tatsachen, bzw. der Beurteilung von Integration vorzunehmen. Die Dissertation verfolgt in einem ersten Schritt das Ziel, die subjektiven Perspektiven und den Blickwinkel der SuS mit Fluchthintergrund auf ihre Freundschaften und ihr emotionales Befinden in Deutschland im Kontext Schule zu eruieren. Um den Schüler*innen gerecht zu werden, wurden Einzelfälle in Fallbeschreibungen anhand von Prototypen geschildert und so die erzählten Erlebnisse dargestellt. In einem zweiten Schritt wurde versucht eine Objektivierungen mit Hilfe der Dokumentarischen Methode vorzunehmen, indem gemeinsame Orientierungsrahmen der Kinder und Jugendlichen herausgearbeitet wurden.
Mit dieser Feldstudie liegt eine direkt im schulischen Kontext entwickelte und durchgeführte Studie vor. Stärke dieser Studie ist, dass sie in Klassenstufe 8 einer Gesamtschule unter realen Schulbedingungen stattgefunden hat. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zu der Frage nach der Lernwirksamkeit von Erklärvideos im Allgemeinen und spezifischer noch für Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Leistungsniveaus. Die Studie ergänzt die bisherige Forschung zum Einsatz von Erklärvideos, welche ihren Schwerpunkt im Bereich der Erwachsenenbildung (Hochschule und berufliche Fort- und Weiterbildung) hatte. Die getrennte Auswertung der Lernwirksamkeit von Videoproduktion und Videorezeption eröffnet sowohl für die pädagogische Praxis in Schule, Hochschule und beruflicher Bildung als auch für die wissenschaftliche Forschung weitere Perspektiven.
Zentrale Ergebnisse der Studie sind:
1. Der Einsatz von Erklärvideos im Biologieunterricht ist für Schülerinnen und Schüler motivierend, was insbesondere bei Schülerinnen und Schülern im unteren Leistungsspektrum zu besseren Lernerfolgen führen kann als ein Unterricht ohne Einsatz von Erklärvideos.
2. Negative Anspannung bei der Arbeit mit Erklärvideos kann zu einer Verschlechterung des Lernerfolgs führen, wenn die Sorge um einen Misserfolg besonders hoch ist. Dies trifft häufiger bei Mädchen als bei Jungen zu.
Die herkömmliche Gestaltung der traditionellen Lernsituation Vorlesung in Form von monothematischen Vorträgen über einen Zeitraum von 90 Minuten Dauer lässt sich durch den Einsatz verschiedener Methoden verändern und damit an die Bedürfnisse von Studierenden als Zielgruppe guter Lehre anpassen. So ermöglicht z. B. der zeitliche Freiraum in der Präsenzveranstaltung des Modells Flipped Classroom die Durchführung von Spielen in der Vorlesung zur Motivation und Aktivierung der Studierenden.
Mit der vorliegenden Dissertation soll ein hochschuldidaktischer Beitrag zur Verbesserung der Lehre geleistet werden, indem Spiele als Methode in der Vorlesung eingesetzt und mit einem mehrdimensionalen Ansatz aus Experteninterviews mit Lehrenden und Studierenden, schriftlichen Studierendenbefragungen sowie Beobachtungen untersucht werden. Die Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden zur Datenerhebung sowie die Auswertung mit Hilfe der Verfahren der Grounded Theory sowie statistischer Methoden wurden gewählt, um das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und aus den Resultaten der Untersuchung eine Theorie zum Einsatz von Spielen in der Vorlesung zu entwickeln. Aus den theoretischen methodisch-didaktischen Überlegungen und empirischen Befunden wurde eine Handlungsempfehlung mit Entwurfsmustern von Spielvorschlägen für den Einsatz in der Vorlesung abgeleitet, von Hochschullehrenden evaluiert und in der Praxis erprobt.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass verschiedene Bedingungen erfüllt sein müssen, um Hörsaalspiele erfolgreich in der Lehrveranstaltung durchzuführen. Zu diesen Voraussetzungen zählen z. B. ein thematischer Bezug zwischen Vorlesung und Spiel, erkennbarer Sinn und Nutzen für die Lehr- und Lerntätigkeit sowie die Art der Aufgabenstellungen, welche Möglichkeiten zur freiwilligen Mitarbeit der Studierenden in der Sozialform Gruppenarbeit bieten sollen, während der ergänzende Einsatz von mobilen digitalen Medien zur Unterstützung der Hörsaalspiele aus Sicht der Studierenden eher in den Hintergrund rückt.
Diese Forschungsarbeit richtet sich an Hochschullehrende, die Studierende in den Mittelpunkt ihrer Lehre stellen und die Gestaltung der traditionellen Vorlesung mit Hilfe von Spielen verändern wollen, um damit das Lernen zu erleichtern. Der entwickelte Leitfaden für den Einsatz von Spielen in der Vorlesung soll Lehrende bei der Planung, Durchführung und Reflexion von Hörsaalspielen unterstützen sowie zur Konzeption neuer Spiele für die eigene Lehrveranstaltung anregen.
In der vorliegenden Arbeit werden zwei Studien vorgestellt, die die Wörterbuchnutzung von Schülerinnen und Schülern zur Semantisierung unbekannter Wörter beim Lesen untersuchen. In einer experimentellen Studie wurde getestet, ob Lernende durch das Nachschlagen unbekannter Wörter beim Lesen Wortkenntnis erwerben. Darüber hinaus wurde geprüft, ob sich Unterschiede in der überprüften Wortkenntnis feststellen lassen, die in Zusammenhang zum genutzten Medium stehen (Printwörterbuch vs. elektronisches Lesegerät mit integriertem Wörterbuch).
In einer qualitativen Studie wurde ferner das Nachschlagen im Printwörterbuch sowie der Prozess der Bedeutungserschließung mit Hilfe von Wörterbuchartikeln beim Lesen inkl. der dabei auftretenden Schwierigkeiten untersucht. Die Ergebnisse beider Studien geben Einblicke in Prozesse und Probleme des Wortschatzlernens im Deutschunterricht, die sowohl für die schulische Praxis als auch für die didaktische Forschung anschlussfähig sind.
In der vorliegenden Dissertation wurden mittels qualitativer Methoden die Bildungs- und Berufsperspektiven junger Geflüchteter in der Sekundarstufe I untersucht. Ein besonderer Schwerpunkt lag hierbei auf der Frage, an welchen Einflussfaktoren die Entwicklung ihrer beruflichen Ambitionen orientiert ist. Ziel der Arbeit war es, die Handlungsorientierungen junger Geflüchteter selbst sowie diejenigen der Akteure, die aufgrund ihrer Expertise und Erfahrung einen Einfluss auf diese Handlungsorientierungen ausüben können, zu rekonstruieren. Hierzu wurden sowohl mit den jungen Geflüchteten selbst als auch mit Expertinnen und Experten der Berufsberatung Interviews geführt. Während bei den Akteuren der Berufsberatung deren Expertenwissen im Vordergrund stand, handelte es sich im Falle der Geflüchteten um problemzentriert-narrative Interviews. Die Interviews wurden schließlich mit der Dokumentarischen Methode ausgewertet. Durch den Vergleich beider Gruppen konnten mögliche Übereinstimmungen und Diskrepanzen herausgearbeitet und daraus Handlungsempfehlungen für eine passgenaue Berufsberatung junger Geflüchteter abgeleitet werden.
Die Arbeit befasst sich mit Faktoren einer professionellen "heilsamen" Beziehungsgestaltung
in der Sozialen Arbeit. Trotz der Verschiedenheit der unterschiedlichen theoretischen
Ansätze und Methoden in der Sozialen Arbeit, wie aber auch der unterschiedlichen Arbeitsfelder
(in) der Sozialen Arbeit ist allen gemeinsam, dass die Hilfe/Leistung auf Basis einer professionellen
Beziehung erbracht wird. Jedoch gibt es wenig Klarheit über die Eigenart dieser Beziehung.
Ziel der Arbeit ist es, die Voraussetzungen für eine professionelle und "heilsame"
Beziehungsgestaltung zu erarbeiten und spezifisch zu konturieren.
Im ersten Teil werden ethische, anthropologische und sozialphilosophische Grundlagen dargestellt - bezugnehmend vorwiegend auf das (ethische) Verständnis des Anderen bei Emmanuel Levinas.
Die Übertragung seines Ansatzes dient als ethisches Korrektiv und Reflexiv für die professionelle
Beziehungsgestaltung (im Sinne einer Basisethik).
Im zweiten Teil werden der aus der Sozialpsychiatrie kommende Recovery-Ansatz dargestellt und
auf dessen Basis Merkmale Hoffnung fördernder Beziehungen extrahiert.
Abschließend werden die Desiderate auf die Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit
allgemein übertragen und mögliche Anschlussmöglichkeiten und Berührungspunkte zu
unterschiedlichen Theorien und Methoden aufgezeigt - mit dem Ziel, dass Fachkräfte zu Wegbereiter*innen erlernter Hiffnungsfreudigkeit werden können.