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Umweltbewussten Umgang mit Siedlungsabfällen fördern: Eine Interventionsstudie zur Veränderung von Verhaltensgewohnheiten

Promoting environmental awareness in respect to the treatment of communal waste: An interventional study on habitual behaviour modification

  • Die Einflüsse auf die Veränderung und Erhaltung von Verhaltensgewohnheiten sind zahlreich und nicht immer vorhersagbar. Die Förderung eines umsichtigen Umgangs mit Abfällen aus dem häuslichen Umfeld kann einen substanziellen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten. Um die Entstehung von Gewohnheiten umweltbezogener Handlungen besser verstehen und damit einen umweltgerechten Ansatz verfolgen zu können, bedarf es noch weiterer Untersuchungen. Am Beispiel einer Gastnation, in Deutschland stationierter US-Militäran-gehöriger, wurde eine auf äußere Strukturen fokussierte Interventionsstudie durchgeführt und evaluiert. Dabei wurden sowohl situationsspezifische als auch soziale Faktoren einbezogen. Die Interventionen basieren auf einer Sequenz von Rückmeldung, sozialer Kontrolle und Beratung. Die Methode der Beobachtung von ausgeführtem Verhalten der Hausgemeinschaften ermöglicht eine objektive Datenerhebung und liefert somit wesentliche Rückschlüsse auf den Erfolg der Interventionsansätze. In dieser Arbeit konnte belegt werden, dass der Umgang mit Siedlungsabfällen unter Einsatz strukturbasierter Interventionssequenz aus Rückmeldung, sozialer Kontrolle und Beratung positiv beeinflusst werden kann. Durch diese Interventionsform wird die Restmüllmenge beachtlich reduziert. Im Gegenzug steigt die Menge der wiederverwertbaren Stoffe wie Leichtverpackungen (Gelbe Tonne = Duales System Deutschland) und Papierabfälle in bedeutendem Ausmaß an. Ebenso kann die Sammlung von biologisch abbaubaren Abfällen (Bioabfall) verstärkt werden. Eine deutliche Verbesserung der Sortiergüte konnte bei allen Abfallsorten erzielt werden. Die gesammelte Menge der Bioabfälle liegt nach der Intervention unterhalb der Vergleichswerte deutscher Siedlungen. Ausgehend von dieser Grundlagenforschung wurde der Forschungsansatz um die Auswirkung einer verminderten Handlungsbarriere bezüglich der Sammlung von Bioabfällen erweitert. Mit den hierfür zur Verfügung gestellten Behältern, welche die unmittelbare Sammlung biologischer Abfälle direkt im Haushalt erleichtern sollten, konnte kein gesteigerter Effekt auf die gesammelte Bioabfallmenge ermittelt werden. Für einen fortführenden Erkenntniszuwachs müssten weitere Untersuchungen bezüglich der mit der Bioabfallsammlung gekoppelten Handlungsbarrieren folgen. Als weiteres Ergebnis konnte gezeigt werden, dass die Dauer zum Erlernen und Ausüben eines optimalen Mülltrennungsverhaltens durchschnittlich mit einer acht- bis zehnwöchigen Intervention realisierbar ist. Damit sind die Ergebnisse mit aktuellen Studien zur Implementierung gesundheitsförderlichen Verhaltens (Lally et al., 2010, Gardner et al., 2012, Sonnenberg et al., 2013) vergleichbar. Eine Stichprobenüberprüfung zur Aufrechterhaltung dieses erlernten Verhaltens ergab, dass diese Handlung neun Wochen nach dem Interventionsprogramm weiterhin optimal ausgeführt wird. Nach siebzehn Wochen sind bereits erste Rückfälle in alte Verhaltensmuster zu verzeichnen. Die Rückfallwahrscheinlichkeit ist bei vormals mangelhaft bewertetem Mülltrennungsverhalten der Hausgemeinschaften höher. Dies deutet auf eine unterschiedliche Fähigkeit der Hausgemeinschaften hin, die Verhaltensänderung beizubehalten. Zur Analyse möglicher sozialer Faktoren, die zu einem unterschiedlichen Mülltrennungsverhalten beitragen können, wurde der sozialen Status der Bewohner in Betracht gezogen. Der soziale Status wurde in Form des Militärranges der US-Army einbezogen. Einwohner, die ein Gebiet bewohnen, in dem der Großteil der Bevölkerung einem höheren sozialen Rang angehört, weisen ein besseres Mülltrennungsverhalten bei gleichzeitig höherer Müllmenge auf als Einwohner, die in einem Gebiet mit überwiegend geringerem sozialem Rang leben.
  • The influences leading to behaviour change and stabilisation of our day to day habits are various and not always predictable. By developing a more responsible handling with household waste a substantial contribution to the protection of the environment and to saving resources can be made. However, further research is needed to better understand how to influence these daily habits in order to promote the required behaviour and an environmentally sound approach to household waste treatment. As an example, an interventional study was performed and evaluated. It focused on external structures within a foreign nation - members of the US army living in Germany. Investigations were carried out taking into account the specific situation as well as social factors. The intervention based on a programme of sequential feedback, social control and personal consultation. The method of direct behavioural observation of house communities enabled the collection of objective data which therefore delivered essential conclusions in which to evaluate the success of the intervention. As a result of this approach it was clearly shown that with the sequential intervention comprising feedback, social control and personal consultation, the handling of household waste was positively influenced. There was a significant decrease of residual waste. This effect was accompanied by a major increase of recyclable materials in the form of recyclable packaging material (DSD = Duales System Deutschland) and used paper. The collection of biodegradable waste intensified. Additionally a considerable reduction of impurities within all types of waste was achieved. However, the amount of collected biodegradable waste after intervention was less when compared to German communities. Based on these results the research was extended to an approach aimed at reducing an action barrier for biodegradable waste separation. A small compost bin was provided to the households in order to make the collection of biodegradable waste more likely. The analysis of this approach showed there was no positive effect registered in the amount of the collected biodegradable waste. Additional examinations need to be performed to gain more insight on action barriers in respect to biodegradable waste collection. As a further conclusion it was identified that, on average, the time span of an eight to ten weeks intervention is sufficient to achieve positive behavioural change in waste separation. These results are comparable with actual studies for implementation of health supporting behaviour (Lally et al., 2010, Gardner et al., 2012, Sonnenberg et al., 2013). After the initial intervention programme period had elapsed, spot checks were carried out to ascertain whether the learned behaviour was still performed or not. Nine weeks after the intervention programme the action was still optimal, however, after seventeen weeks the first signs of regression into the old behaviour were documented. House communities, which formerly gained insufficient evaluation, were more likely to relapse. This means that the house communities have different abilities to maintain behaviour changes at a stable level. In the analysis of the possible social factors which contribute to the different waste separation achievements, the social status of the inhabitants was taken into consideration. The social status was comprised through the military rank. Inhabitants living in an area where most of the population is member of a higher social standing were separating their waste better than inhabitants living in an area where the majority of the population belong to a lower social standing. However people belonging to an area with higher social standing are generating a bigger amount of waste.

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frontdoor_oas
Metadaten
Author:Kirstin Gerber
Publishing Institution:Pädagogische Hochschule Heidelberg
Granting Institution:Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften (Fak. III)
Date of final exam:2014/10/14
DDC classes:500 Naturwissenschaften und Mathematik
Tag:Ressourcenschonung; Verhaltensbeobachtung
Environmental Behaviour; Feedback; Waste Separation
GND Keyword:Abfälle; Mülltrennung; Rückmeldung; Umweltverhalten; Verhaltensänderung
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
URN:urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-656
Referee:Christoph Randler, Lissy Jäkel
Year of Completion:2014
Release Date:2015/01/21
Page Number:217
Institutes:Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften (Fak. III)
hasSourceSWB:withoutPPN
Licence (German):License LogoVeröffentlichungsvertrag mit Print-on-Demand