Selbstbestimmung als Provokation - Kritik einer (sonder-)pädagogischen Leitvorstellung
- Die vorliegende Arbeit versteht sich als kritischer Einsatz in den professionellen Diskurs um die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung. In einem ersten Teil werden unterschiedlichen Bezugnahmen der Sonderpädagogik sowie der Behindertenhilfe auf den Begriff der Selbstbestimmung zwischen anthropologischer Konstante und zu entwickelnder Kompetenz nachgezeichnet. Darüber hinaus wird auf kritische Positionierungen im Diskurs eingegangen, womit Fragen nach der Rolle gesellschaftlicher Normen, der Intersubjektivität sozialer Beziehungen und der Relationalität von Anrufungsprozessen ins Zentrum des Interesses rücken. Diese Fragen zusammenfassend und weiterführend, wird im zweiten Teil der Arbeit der Versuch unternommen, ein kritisches Verständnis von Selbstbestimmung im Anschluss an Judith Butlers Theorie der Subjektivation zu entwerfen. Das hieraus folgende, relationale Verständnis von Selbstbestimmung stellt sich als Provokation für die Behindertenhilfe und die Sonderpädagogik heraus, insofern es zur Selbstkritik der Disziplin aufruft. Zu verhandeln sind dann nie abschließbare Fragen nach der Singularität des Anderen und den Bedingungen der Anerkennbarkeit dieser Singularität im Erziehungs- und Hilfesystem.
Author: | Jens Geldner |
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DDC classes: | 300 Sozialwissenschaften / 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen |
GND Keyword: | Behinderung; Disability Studies; Erziehungsphilosophie; Ethik; Fremdbestimmung; Poststrukturalismus; Selbstbestimmung; Sonderpädagogik; Verant |
Document Type: | Working Paper |
Language: | German |
URN: | urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75455 |
Date of Publication (online): | 2014/11/06 |
Release Date: | 2014/11/06 |
Institutes: | Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften (Fak. I) / Institut für Sonderpädagogik |
Licence (German): | Veröffentlichungsvertrag ohne Print-on-Demand |