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Rekonstruktionen zum Agieren im Schülerparlament am Beispiel einer privaten Internatsschule

  • Die explorative Einzelfallstudie beantwortet die Frage nach realen habituell bedingten Orientierungen der Schülerinnen und Schüler im Zusammenhang mit ihrer Mitgliedschaft in einem schülervertretenden Gremium. Als Datengrundlage dienen transkribierte Einzelgespräche mit den Schülerparlamentarier/-innen einer privaten Internatsschule, die über Jahrzehnte hinweg nach einem ausgeprägten Selbst- und Mitbestimmungskonzept arbeitet. Im Verfahren sequenzanalytischer Rekonstruktionen im Stil der dokumentarischen Methode werden in kleinschrittiger Textinterpretation vier miteinander kontrastierende Orientierungsrahmen sowie darin enthaltene milieuspezifische Merkmale des erforschten Internats rekonstruiert. Das schülervertretende Gremium eröffnet seinen Akteuren neue Handlungsräume und dadurch auch neue Perspektiven. Über die Teilhabe an den formalen und informellen Diskussions- und Entscheidungsprozessen der erforschten Schule hinaus schaffen sich die Akteure im Schülerparlament Freiräume für ihr autonomes Handeln, die über den erwartbaren Handlungsrahmen dieses Schülergremiums hinausreichen. Die Auflehnung gegen die „verordnete Autonomie“ trägt auf diese Weise zur tatsächlichen Autonomie dieser Schüler bei. Das vorgefundene Schülerparlament erfüllt die Funktion einer Ermöglichungsinstanz für die Entfaltung individueller Orientierungen seiner Akteure, die in der Spanne von der passiven Anpassung bis hin zur auf Exklusivität basierten Aufstiegsorientierung und von der bildungsbezogenen Selbstentfaltungsmöglichkeit bis hin zum sozialemotionalen Zurechtfinden im jeweiligen Schulmilieu beschrieben werden kann. Den Schülergremien werden oft Zielsetzungen wie etwa die wirksame Mitverwaltung der Schulgemeinschaft, die aktive Vertretung der Schülerschaft und die Aneignung demokratischer Handlungsformen herangetragen. Diese finden in der Praxis des erforschten Schülerparlaments jedoch keinen überzeugenden Widerhall. Für das Agieren als Schülerparlamentarier erscheinen vielmehr die dehnbare Auslegung der Regeln, informelle Aushandlungen und das Verfolgen persönlicher Zielsetzungen der Akteure als ausschlaggebend. Dies legt die Schlussfolgerung nahe, bei der Ausgestaltung schulpädagogischer Konzepte den Ausbau individueller demokratischer Orientierungen der schulischen Akteure zu akzentuieren.

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Metadaten
Author:Dalibor Cesak
Publishing Institution:Pädagogische Hochschule Heidelberg
Granting Institution:Pädagogische Hochschule Heidelberg
Date of final exam:2016/02/01
DDC classes:300 Sozialwissenschaften / 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
GND Keyword:Internat; Partizipation; Schülermitverwaltung
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
URN:urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2173
Year of Completion:2016
Release Date:2017/01/17
Page Number:272
hasSourceSWB:withoutPPN
Licence (German):License LogoVeröffentlichungsvertrag mit Print-on-Demand