TY - THES A1 - Wabnitz, Michelle T1 - Blickbewegungen beim Lesen von Satellitenbildern – eine vergleichende Studie zur visuellen Wahrnehmung zwischen Schülern der Sekundarstufe I und Experten N2 - Die Kompetenz, Satellitenbilder analysieren zu können, wird für Schülerinnen und Schüler sowohl im schulischen als auch im alltäglichen Leben immer wichtiger, denn durch die hohe Verfügbarkeit von Fernerkundungsdaten werden sie zunehmend mit diesen konfrontiert. Es begegnen ihnen Satellitenbilder in den verschiedenen Medien – als Kartengrundlage bei Naviagtionssystemen oder bei der Dokumentation weltweiter Naturereignisse in den Leitmedien (z. B. Tsunami, Stürme etc.). Außerdem ist die Nutzung von Satellitenbilddaten in den nationalen Bildungsstandards und vielen Lehr- und Bildungsplänen explizit aufgeführt. Die hohe Informationsdichte und die ungewohnte Sichtweise auf Landschaften sind der Grund weshalb es zu Schwierigkeiten beim Lesen von Satellitenbildern kommt. Um aber das didaktische Potenzial vollends auszunutzen, sollte herausgefunden werden wie Schülerinnen und Schüler Satellitenbilder „lesen“ und welche Hilfestellungen über Materialien und Instruktionen hilfreich sind. Diese Studie analysiert die Blickbewegungen von 19 Expertinnen und Experten und 31 Schülerinnen und Schülern (10. Klasse Gymnasium) beim Lesen von Echtfarben-Satellitenbildern. Dazu wurden die Blicke während des Betrachtens von Satellitenbildszenen mithilfe eines Eye Trackers aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Die vorliegende Arbeit widmet sich den Selektionsstrategien, dem Grad der Aufmerksamkeit beim Betrachten der Bilder, den Erschließungsstrategien und der Qualität der Bildrezeption der beiden Probandengruppen. Die quantitativen Daten wurden postaktional durch Laut Denken-Protokolle verifiziert, in dem die Probanden ihre Blickbewegungen kommentierten. N2 - The competence to analyse satellite images is gaining more and more relevance in school and everyday life. In todays world we encounter satellite images in various media - as a basis for navigation systems or to show environmental changes and incidents in the leading media (eg tsunami, storms etc.). In addition, the use of satellite images is explicitly listed in national education standards. The high density of information and the unfamiliar view are two of the reasons why pupils have difficulties in reading satellite images. In order to use the full didactic potential, the detection of the way pupils read satellite images as well as finding out what materials or information are helpful for a better understanding is central. This study analyses the eye movements of 19 experts and 31 high school students (10th grade high school) reading true-color satellite images. The gazes were recorded by an eye tracker while they were looking at satellite images. The selection strategies, the degree of attention in viewing the images, the development strategies and the quality of the image reception is the main focus of this study. The quantitative data were verified by think aloud protocols, by commenting the gaze movements afterwards. KW - Geografie / Didaktik KW - Satellitenbilder KW - Eye Tracking KW - Visuelle Wahrnehmung Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3436 ER - TY - THES A1 - Kluge, Lucie T1 - Der Family Outreach Service als ein bedeutendes Betätigungsfeld für Early Excellence-Einrichtungen? Eine qualitative Studie zur Bedarfsermittlung, Analyse der Ausgangssituationen in England und Deutschland sowie zu Umsetzungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen in Deutschland. N2 - Die Dissertation befasst sich mit der Angliederung des präventiven Angebots des Family Outreach Service aus England an deutsche Kinder- und Familienzentren, die nach dem Early Excellence-Ansatz arbeiten. Es handelt sich um eine empirische Arbeit, die u.a. auf Hospitationen in England sowie Interviews fusst. KW - Familie KW - Early Excellence KW - Kindertagesbetreuung KW - Frühe Hilfen KW - Kinder- und Familienzentren KW - Familie KW - Early Excellence KW - Frühe Hilfen KW - Kindertagesbetreuung KW - Kinder- und Familienzentren Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3484 ER - TY - THES A1 - Graf, Sönke T1 - “We’re better, connected” : empirical study on the potential of international science teacher trainings N2 - How to improve science teacher effectiveness? In order to find answers to this question a first step in this study is a close observation and critical reflection on the level of science teacher training courses. During an international science teacher training course, which had been previously developed in a three-year European project (CAT4U), informal conversations of the participants were recorded and analysed allowing genuine insight in the ways that teachers exchange about profession-related content among themselves. This work is a first exploratory step into a fairly new field of professional development research, which hopes to come up with some reasonable hypotheses gained from the combination of current research literature and from deeper analyses of field data, that hopefully serves as an inspiration for teacher trainers in practice as well as for further educational research. KW - Lehrerfortbildung KW - Naturwissenschaften KW - Professionalisierung KW - Weiterbildung KW - Lehrkräfte KW - teacher training KW - science education Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3516 N1 - Die Dissertation ist im Waxmann Verlag erschienen und kann unter https://www.waxmann.com/buch4037 bezogen werden. Ihre DOI-URL ist: https://doi.org/10.31244/9783830990376 ER - TY - THES A1 - Dinse de Salas, Simone T1 - Digitale Medien im Unterricht – Entwicklung professionellen Wissens und professionsbezogener Einstellungen durch Coaching N2 - Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht bleibt in Deutschland hinter den Erwartungen an eine Informationsgesellschaft zurück. Gängige Fortbildungsformate bringen nicht die erwünschte Integration digitaler Medien in die Schule. Über eine Evaluationsstudie (Studie 1) mit knapp 100 Lehrpersonen der Sekundarstufe werden deren medienpädagogisches Wissen (TPACK), computerbezogene Einstellungen und die Selbstwirksamkeitserwartung erhoben. Die Professionalisierungsmaßnahme Coaching zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht wird über die Methode Educational Design Research (EDR) entwickelt und optimiert (Studie 2). Über einen Vor-, einen Nachtest und einen Follow-up-Test im Mixed-Methods-Design werden dabei die Entwicklung medienpädagogischen Wissens, computerbezogener Einstellungen und der Selbstwirksamkeitserwartung bezüglich des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht erhoben (Studie 3). Die zentralen Fragestellungen des Forschungsprojekts sind: 1) Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den einzelnen Skalen des Fragebogeninstruments (Studie 1)? Welche Charakteristika von Coachings unterstützen Lehrerinnen und Lehrer bei der Integration digitaler Medien in ihren Unterricht (Studie 2)? Und wie entwickeln sich entsprechende computerbezogene Einstellungen, Selbstwirksamkeitserwartung und medienpädagogisches Wissen (TPACK) während des Coachings (Studie 3)? Die Studie 1 zeigt, dass bei den befragten Lehrerinnen und Lehrern die Erfahrung im Einsatz von Computern im Unterricht signifikant positiv mit der eigenen Selbstwirksamkeitserwartung bezüglich digitaler Medien im Unterricht, den diesbezüglichen Einstellungen und dem medienpädagogischen Wissen (TPACK) korrelieren, während das Alter nur schwach negativ korreliert. 60% der Varianz der computerbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung im Einsatz von digitalen Medien im Unterricht wird durch die Einstellungen bezüglich digitaler Medien beim Lernen und Arbeiten und die Erfahrungen im Einsatz von Computern im Unterricht geklärt. Die Ergebnisse des EDR-Prozesses, dargestellt in Studie 2, münden als Coaching-Methoden in Design Patterns und eine lokale Theorie, dem Knowledge Enabling Framework. Zentrale Aspekte sind: die Erlebnisorientierung, das Eingehen auf die spezifischen Lernbedarfe der Lehrpersonen und die Begleitung der Umsetzung bis in den Unterricht. Homogene Communities of Practice ermöglichen die Preisgabe von Wissenslücken und scheinen förderlich für die Öffnung von Lehrpersonen für Veränderungsprozesse zu sein. Gleichsam wird das Zutrauen in die eigenen Kompetenzen bei den Novizen gestärkt und sie setzen komplexe didaktische Unterrichtsszenarien mit digitalen Medien, wie die Medienproduktion, im Unterricht um. Die entwickelte Coaching-Maßnahme zur Integration digitaler Medien im Unterricht (Studie 3) zeigt Effekte auf das medienpädagogische Professionswissen und eine Zunahme der didaktischen Vielfalt des Medieneinsatzes im Unterricht, während die computerbezogenen positiven und negativen Einstellungen stabil bleiben. Die computerbezogene Selbstwirksamkeitserwartung bleibt auf der Basis der quantitativen Daten gleich, während die qualitativen Daten auf positive Effekte schließen lassen. N2 - The integration of ICT (Information and Communitcations Technology) in German schools doesn’t meet the expectations of an information society. Current development programs are not bringing the desired integration of ICT into the classroom. An evaluation study (study 1) carried out with approximately 100 secondary school teachers surveying their Technological Pedagogical and Content Knowledge (TPACK), their ICT beliefs and self-efficacy has been compiled. The professionalization “coaching for implementation of digital media in the classroom” was developed and optimized by the Educational Design Research method (study 2). The development of Technological Pedagogical and Content Knowledge (TPACK), ICT beliefs and self-efficacy was measured by a pre, post and follow-up test in mixed-methods-design (study 3). The central issues of the research were: What correlation existed between the scales in the survey (study 1)? What characteristics of coaching supported teachers in ICT integration in the classroom (study 2)? How did Technological Pedagogical and Content Knowledge (TPACK), ICT beliefs and self-efficacy develop during the coaching period (study 3)? Study 1 shows a significant positive correlation between the experience of ICT use in the classroom and ICT-self-efficacy, ICT beliefs and TPACK, while there was only a minor negative correlation between ICT use and age. 60% of the variance of ICT-self-efficacy was determined by ICT beliefs and experience of ICT use in the classroom. The results of the Educational Design Research presented in study 2 lead to design patterns and a local theory, the Knowledge Enabling Framework. Central aspects of this are; experience orientation, meeting the specific teaching needs of the teachers and on assisting teachers when transferring knowledge into the classroom. Homogeneous communities of practice facilitate exposing knowledge gaps and seem conducive to teachers to open themselves up to change processes. Enhancing ICT-self-efficacy in novice teachers tends to have a positive impact on the use of complex ICT integration, like media production, in the classroom. The developed coaching program in study 3 shows positive effects on TPACK and leads to an augmented diversity of ICT integration, while positive and negative ICT beliefs remain unchanged. Based on the quantitative data analysis, ICT-self-efficacy remains the same, while qualitative data tends to show positive effects. KW - Lehrerfortbildung KW - Medienkompetenz KW - Lehrercoaching KW - Educational Design Research KW - fachintegrative Medienbildung KW - TPACK Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3356 ER - TY - THES A1 - Brockmüller, Svenja T1 - Erfassung und Entwicklung von Systemkompetenz – Empirische Befunde zu Kompetenzstruktur und Förderbarkeit durch den Einsatz analoger und digitaler Modelle im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehungen T1 - Measurement and development of systems thinking in the context of spatial human-environmental relations – empirical findings regarding the structure of system competence and its promotion by means of analogue and digital models N2 - Die Herausforderungen im Kontext des globalen Klimawandels und der planetaren Grenzen des Systems Erde lassen die grundlegende Bedeutung von Systemkompetenz zur Analyse und Bewältigung komplexer dynamischer Probleme deutlich werden. Die notwendigen Schritte zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele setzen eine raumbezogene Handlungskompetenz aller beteiligten Akteure voraus, die maßgeblich auf einer vernetzten Einsicht in die Zusammenhänge von natürlichen und gesellschaftlichen Systemen beruht. Aus didaktischer Sicht steht in der vorliegenden Studie daher die Forschungsfrage im Vordergrund, auf welche Weise die Systemkompetenz von Jugendlichen im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehungen bestmöglich gefördert werden kann. Den thematischen Rahmen der Arbeit bildet das Phänomen der Bodenerosion im Kontext des Klimawandels. Neben den bereits heute gegebenen Risiken und Gefährdungen ist hierbei durch die im Klimawandel zu erwartende Häufung von Starkniederschlagsereignissen und die jahreszeitliche Veränderung der Bodenfeuchteverhältnisse eine Verschärfung des Gefährdungspotenzials für landwirtschaftlich genutzte Böden wahrscheinlich. Das in Bezug auf das lebensweltliche Umfeld der Jugendlichen erarbeitete Phänomen steht daher stellvertretend für komplexe und dynamische Mensch-Umwelt-Systeme. Ausgehend von einem naturwissenschaftlich geprägten Systemverständnis und dem Bestreben der Systemwissenschaft, komplexe Systeme modellhaft zu erfassen, rückt die Modellbildung auch in der Frage nach gewinnbringenden methodisch-didaktischen Ansätzen zur Förderung des systemischen Denkens in den Mittelpunkt des Interesses. Aus dem Nebeneinander von konkret-gegenständlichen Modellen und Computersimulationen als rechnergestützten Verfahren der Modellierung leitet sich die für die vorliegende Studie zentrale Forschungsfrage ab, welches Potenzial diese Methoden einzeln oder in Kombination in Bezug auf die Förderung von Systemkompetenz von SuS besitzen. Zur Lernwirksamkeit unterschiedlicher methodisch-medialer Settings liegen dabei verschiedene, in ihren Ergebnissen heterogene und zum Teil widersprüchliche Forschungsarbeiten vor. Bei vielen Studien wurden analoge und digitale Medien und Methoden gegenübergestellt, jedoch nicht kombiniert (z. B. Edsall & Wentz 2007), bei anderen wies die kombinierte Intervention eine längere Zeitdauer auf als die vergleichend eingesetzte Computersimulation (z. B. Rieß & Mischo 2008). Vor dem Hintergrund dieses Forschungsstandes untersucht die hier vorgestellte empirische Vergleichsstudie im experimentellen Prä-Post-Test-Design die Veränderung der kontextuellen Systemkompetenz von SuS durch Einsatz (1) eines analogen Bodenerosionsmodells (= Modell), (2) eines digitalen Bodenerosionsmodells (= Simulation) bzw. (3) einer Kombination beider Zugänge, bei jeweils gleicher Zeitdauer der Interventionen. Zur Frage der Dimensionalität und Messung des Konstruktes „Systemkompetenz“ liegen im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehung eine Reihe theorie- bzw. evidenzbasierter Erkenntnisse vor (vgl. z. B. Mehren u. a. 2018; Rieß u. a. 2015; Viehrig u. a. 2017), die sich jedoch in Teilen kontrovers gegenüberstehen. Den konzeptionellen Bezugsrahmen der Forschungsarbeit bildet hierbei das im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts SysThema von Rieß u. a. (2015) entwickelte heuristische „Freiburger Kompetenzstrukturmodell zum systemischen Denken“ mit besonderer Schwerpunktsetzung auf der Systemmodellierung. Für die vier in diesem Kompetenzmodell ausgewiesenen Dimensionen A: „Systemtheoretisches Grundwissen (Deklaratives/konzeptuelles systemisches Wissen)“, B: „Systemelemente und Wechselwirkungen identifizieren, abbilden und interpretieren (Systemmodellierungsfähigkeit)“, C: „Mittels Systemmodellen Erklärungen geben, Prognosen treffen und Strategien entwerfen (Fähigkeit zur Nutzung von Systemmodellen beim Lösen von komplexen dynamischen Problemen)“ sowie D: „Gültigkeit und Vorhersageunsicherheit von Systemmodellen bestimmen (Bewertung von Systemmodellen und Ergebnissen der Modellanwendung)“ werden Testitems mit Bezug zum Themenfeld Bodenerosion entwickelt. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Pilotierungsstudie (n = 78 SuS, vgl. Brockmüller u. a. 2016a,b) kann in der Hauptstudie (n = 203 SuS der gymnasialen Klassenstufen 10 bis 12) die Validität des überarbeiteten Systemkompetenztests durch eine substanzielle Übereinstimmung der inhaltlichen Expertenratings (Fleiss’ κ 0,79) sowie eine akzeptable interne Konsistenz der vier Skalen (Cronbachs α A: 0,54, B: 0,78, C: 0,70, D: 0,78) belegt werden. Strukturentdeckende statistische Verfahren (exploratorische Faktorenanalyse) lassen auf vier zugrunde liegende Faktoren schließen. Auch bei Anwendung der strukturbestätigenden konfirmatorischen Faktorenanalyse kann die Modellpassung des vierdimensionalen Modells anhand von statistischen Modellgütekriterien bestätigt werden. Auf Grundlage eines Strukturgleichungsmodells (konfirmatorische Faktorenanalyse zweiter Ordnung) können schließlich die Korrelationen zwischen den Kompetenzdimensionen auf ein übergeordnetes Gesamtkonstrukt im Sinne von Systemkompetenz zurückgeführt werden. Die heuristischen Annahmen einer vierdimensionalen Kompetenzstruktur zum systemischen Denken nach Rieß u. a. (2015) können somit auf Grundlage des Datensatzes der vorliegenden Studie empirisch fundiert werden. Ein im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts GeoSysKo theoretisch hergeleitetes und empirisch überprüftes Kompetenzstruktur- und -stufenmodell (vgl. auch Mehren u. a. 2018) umfasst zwei Dimensionen, die als „Systemorganisation und Systemverhalten“ sowie „Systemadäquate Handlungsintention“ ausgewiesen sind. Im Abgleich der beiden Modelle wird zunächst deutlich, dass sich diese mit den o. g. Dimensionen B und C weitgehend decken. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie machen unter Beachtung der erreichten Modellgütemaße darüberhinausgehend die zusätzliche inhaltliche Bedeutung der Theorie- sowie der Reflexionsebene (Dimensionen A und D) für das Konstrukt Systemkompetenz deutlich. Zur Untersuchung des Potenzials eines Einsatzes von analogen und digitalen Modellen und einer Kombination beider Methoden zur Förderung der auf diese Weise ausdifferenzierten Systemkompetenz wird die Stichprobe der Hauptstudie varianzanalytisch analysiert, um so u. a. der Forschungsfrage nachzugehen, ob statistisch bedeutsame Gruppenunterschiede zwischen den beiden Messzeitpunkten vor bzw. nach der Intervention bestehen. Dabei zeigt sich, dass der Mittelwert der über alle vier Dimensionen hinweg mit einem Gesamtscore erfassten Systemkompetenz in der Gruppe, die eine kombinierte analoge und digitale Intervention durchlaufen hat, statistisch signifikant höher liegt als in der Gruppe mit reiner Computersimulation (p = 0,024, bei kleiner Effektgröße Cohens f von 0,1). Bezüglich der vier einzelnen Systemkompetenz-Dimensionen zeigt sich, dass dieser Effekt in der Dimension B am deutlichsten ausgeprägt ist. Die Gruppe mit reiner Computersimulation erzielt in allen vier Dimensionen die niedrigsten Mittelwerte, während die Gruppe mit rein analogem Modelleinsatz in den Dimensionen B und C ähnlich niedrige Mittelwerte erzielt, in den Dimensionen A und D dagegen jedoch sogar die höchsten Mittelwerte erreicht. Mit Motivation und Lernstil werden weitere mögliche Einflussfaktoren auf den Kompetenzerwerb in der Studie berücksichtigt, deren Interaktionseffekte mit den drei Interventionsgruppen jedoch nicht statistisch signifikant ausfallen. In der Gesamtschau liefern die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit neben einem theoretischen Beitrag zur Entschlüsselung der Struktur von Systemkompetenz im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehungen insbesondere auch unterrichtspraktische Hinweise zur Systemkompetenzentwicklung. Die am Beispiel Bodenerosion exemplarisch untersuchte Kombination analoger und digitaler Modelle erreicht bei gleichem unterrichtlichem Zeitaufwand einen bedeutsam höheren Beitrag zur Förderung von Systemkompetenz, sodass sie dem jeweils isolierten Einsatz der einen oder anderen Methode evidenzbasiert vorgezogen werden kann. N2 - The challenges within the context of global climate change and the planetary boundaries of the earth system reveal the relevance of systems thinking for analysing and solving complex and dynamic issues. Reaching the global sustainability goals requires a spatial capability to act of all participants that is based on interconnected insights into the coherences of natural and social systems. Therefore, it is crucial to identify methods to foster system competence, or systems thinking of young people within the context of human-environmental relations. Thematic framework is the phenomenon of soil erosion in the context of climate change. Alongside the risks and hazards already given today there is an increasing hazard potential for agricultural soil due to the anticipated rising frequency of intense precipitation events as well as seasonal changes in ground humidity due to climate change. The outlined phenomenon is elaborated in relation to the living environment of the young and represents a complex and dynamic human-environmental system. Based on a scientific understanding of systems and the effort of systems science to grasp complex systems exemplarily, modelling is brought into focus – as well as the question of advantageous methodological-didactic approaches to promote systems thinking. Resulting from the juxtaposition of analogue models and digital computer simulations, the research question of this study is the potential these methods reveal individually or in combination to promote systems thinking of high school students. There exist various heterogeneous and partly contradictory research works regarding the learning effectiveness of different methodical and medial settings. In several studies, analogue and digital media have been contrasted but not combined, in others the combined intervention took not the same time as the comparative computer simulation (e. g. Rieß & Mischo 2008). By means of pre-post design the here presented empirical comparison study examines the changes of the contextual systems thinking of students using (#1) an analogue soil erosion model, (#2) a digital soil erosion model (simulation), respectively (#3) a combination of both approaches with equal duration of each intervention. Concerning the questions of dimensionality and measurement of the construct of system competence there are several theory-based or evidence-based insights, albeit with to some extent opposing findings (see e. g. Mehren et al. 2018; Rieß et al. 2015; Viehrig et al. 2017). The presented study is based on the “Freiburg heuristic competence model of systems thinking” by Rieß et al. (2015) due to its prioritisation of system modelling. For each of the four dimensions presented within this competence model (A) “declarative/conceptual systems knowledge”, (B) “modelling systems”, (C) “solving problems using system models” as well as (D) “evaluation of system models”, test items are developed referring to the subject soil erosion. Based on the pilot study’s results (n = 78, see Brockmüller et al. 2016a,b), the validity of the revised systems thinking test is confirmed by a substantial accordance of the content-related ratings by experts (Fleiss’ κ 0.79) as well as an acceptable internal consistency of the four scales (Cronbachs α A: 0.54, B: 0.78, C: 0.70, D: 0.78). Statistical methods used to uncover data structures (exploratory factor analysis, EFA) imply four underlying factors. In addition, application of the confirmatory factor analysis (CFA) confirms a good model fit of the four-dimensional model by dint of several absolute and relative fit indices. Based on structural equation modelling (second-order confirmatory factor analysis), the correlations between the four dimensions of systems thinking can be traced to the “superordinate construct” system competence. Thus, the data set of the here presented study empirically supports the heuristic assumptions of a four-dimensional competence structure for systems thinking following Rieß et al. (2015). Another theoretically anchored and empirically validated competence model (see e. g. Mehren et al. 2018) includes two dimensions “system organisation and behaviour” and “system-adequate intention to act”. Those are comparable with dimensions B and C of the presented Freiburg model. The here presented study emphasizes the additional significance of the theory and reflection level (dimensions A and D) for the construct of system competence. To investigate the potential of the use of analogue and digital models and a combination of both methods in order to promote the systems thinking, analyses of variance (ANOVA) were carried out. The sample of the main study (n = 203) was analysed regarding statistically significant group differences before and after the three interventions. The mean value of system competence (recorded across all four dimensions with a total score) in the group that has experienced a combined analogue and digital intervention (#3), is significantly higher compared to the group with mere computer simulation (p = 0.024, with small effect size Cohens f of 0.1). This effect is most pronounced in dimension B. The group with mere computer simulation (#2) achieves the lowest mean values in all four dimensions, while the group with mere analogue model (#1) – comparable weak in dimensions B and C – achieves even highest mean values in dimensions A and D. Motivation and learning style, further observed influencing factors on systems thinking, show statistically non-substantial interaction effects with the three intervention groups. In summary, the results provide a theoretical contribution concerning the structure of system competence in context of spatial human-environmental relations. Besides, they provide support for classroom teaching regarding the development of students’ systems thinking. In the context of soil erosion, the combination of analogue and digital models contributes statistically significantly to promote system competence and thus is recommended for teaching practice. KW - Geografie KW - Dissertation KW - System KW - Kompetenz KW - Modell KW - Systemkompetenz KW - Erfassung KW - Förderbarkeit KW - Modelle KW - Simulation Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3400 ER - TY - THES A1 - Bacquet-Pérez, Eduardo T1 - Zum Begriff der Gerichtetheit in einem naturwissenschaftlichen Lernkontext : Grundzüge zum Verständnis der Entstehung und Verwirklichung von Sinn bei Kindern in schwierigen Lebenslagen am Beispiel eines Einzelfalls N2 - Im Kontext der Ergebnisse der Geisteswissenschaften, insbesondere der Philosophie der Lebenskunst von Wilhelm Schmid, kann beobachtet werden, dass die heutige Menschheit innerhalb einer Krise von Sinnlosigkeit lebt. Der Ursprung dieser gegenwärtigen Krise kann allerdings in der Ausbeutung der Fähigkeit des Verstandes gefunden werden. Dank dieser Fähigkeit können wir Menschen zwar bewusst der Zusammenhänge der Welt werden. Die Umkehrung dieser Fähigkeit in einer Frage nach dem Sinn einer eigenen Handlung ist allerdings notwendig, um eine pädagogisch-didaktische Förderung von Kinder in schwierigen Lebenslagen innerhalb eines naturwissenschaftlichen Lernkontexts und aus der Perspektive der Entstehung und Verwirklichung eines eigenen Sinns zu ermöglichen. Diese Fallstudie ermöglicht im Rahmen einer konkreten Umsetzung der Fachdidaktik diese begriffliche und praktische Grundproblematik zu vertiefen. Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3545 ER -