TY - THES A1 - Viehrig, Kathrin T1 - Exploring the effects of GIS use on students' achievement in geography N2 - Technologies based on Geographic Information System (GIS) are widely used in society and are increasingly being integrated into school curricula and practice. Many claims have been made that the use of GIS in class has positive effects on a wide range of achievement and affective variables. However, empirical evidence for that, especially in the German situation, has been scarce. Systemic thinking has been central to the guiding objective of German geography education for many years and constitutes an important contribution to prepare students for life in a complex world. Yet, so far, specific test instruments and studies elucidating factors that help students improve this competency have been far from extensive. This dissertation aims at exploring the influence of a short ‘working with GIS’ vs. ‘working with maps’ unit on students’ achievement in geography, specifically, the systemic thinking competency. Based on literature a definition of geographic systemic thinking and an associated competency model were developed. In total, three one test time and two pre-/posttest with control group studies were conducted to develop test instruments and a treatment as well as to study the question at hand. The treatment used the topic ‘tourism in Kenya’. Partly Desktop-, partly Web-based GIS versions were used. In study 5, there were two different types of materials, which contained parallel contents/tasks. While one used an overview sheet of relevant GIS functionality (‘old’), the other integrated more step-by-step instruction directly into the text (‘new’). Variables included were systemic thinking, sex, age, stream/type of geography study/pre-score, grade/semester, language and migration background, pre-experience, affective variables, pre-basic spatial thinking skills, treatment and material type. Not all variables were used in every study. The largest study (study 5) used the results of 932 seventh grade students for analyses. The sample contains both high and middle stream students from three German federal states. The study highlights issues such as e.g. test time constraints, open task coding, partly ceiling effects and item difficulties partly deviant from the model expectations. For the analyses, both raw average scores and WLE estimates obtained by a Rasch analysis are used. Additionally, based on the WLE scores, HLMs are calculated. Overall, in study 5 GIS students do not improve pre- to posttest in systemic thinking. Consequently, GIS has no positive, and partly a significantly negative impact compared to maps, e.g. in a HLM with all other variables having significant effects included. Results for material type are mixed. For instance, on the one hand, t-tests show no significant difference in pre-posttest-change between students working with ‘old’ and ‘new’ WebGIS materials. On the other hand, the overall HLMs with other variables included show a significant negative effect only for the ‘old’ but not for the ‘new’ WebGIS materials. Only 23 students could be included in the ‘having already worked with an educational GIS’-sub-group (vs. 520). The improvement of these students pre- to posttest is not significant, but has an effect size above 0.2. A calculation with the ‘no pre-experience’ sub-group being reduced to students with similar characteristics (e.g. in terms of stream, GIS type) leads to 19 vs. 84 students and similar results. In both cases, students with pre-experience perform not significantly, but with an effect size above 0.2, better than students without pre-experience. Overall, the results could hint at students needing more pre-experience so as to not have so much mental capacity tied to getting used to the software and being able to concentrate more on the system interrelationships. However, due to the sample characteristics and study design, this cannot be proven by the present data and thus needs to be explored in further studies. Other variables (age, sex, migration and language background, stream, pre-score, pre-spatial thinking score) show mixed results depending on the analysis method used. This underlines the impact of methodological choices and the need for large sample studies in order to be able to take a closer look at individual sub-groups. Furthermore, the HLM results point to not all influencing variables having been included. In general, the impact of variables such as pre-achievement/ stream and sex on pre-posttest change evident in some of the analyses points to the need for more research to develop differentiated learning materials. The conducted studies also show, e.g. through deviations from the assumed model of systemic thinking, that there is still a great need for more studies in terms of test- and model development for systemic and spatial thinking in a geographic context. N2 - Technologien, die auf Geographischen Informationssystemen (GIS) basieren, werden weithin in der Gesellschaft benutzt und zunehmend in Lehrpläne und schulische Praxis integriert. Viele Behauptungen wurden aufgestellt, dass der Einsatz von GIS im Unterricht positive Auswirkungen auf eine große Auswahl von Leistungs- und affektiven Variablen hat. Jedoch sind empirische Belege dafür rar, besonders in der deutschen Situation. Systemisches Denken ist seit vielen Jahren zentral für das Leitziel des deutschen Geographieunterrichts und stellt einen wichtigen Beitrag dar, um SchülerInnen für das Leben in einer komplexen Welt vorzubereiten. Trotzdem sind bisher spezifische Testinstrumente und Studien, welche Faktoren aufklären, die SchülerInnen helfen, diese Kompetenz zu verbessern, weit davon entfernt umfassend zu sein. Diese Dissertation hat das Ziel der Exploration des Einflusses einer kurzen ‘Arbeiten mit GIS’ vs. ‘Arbeiten mit Karten’-Unterrichtseinheit auf die Schülerleistung in Geographie, spezifisch der Kompetenz zum systemischen Denken. Basierend auf Literatur wurden eine Definition geographisch-systemischem Denkens und ein damit verbundenes Kompetenzmodell entwickelt. Insgesamt wurden drei Studien mit einmaligem Testzeitpunkt und zwei Prä-/Posttest-Studien mit Kontrollgruppe durchgeführt, um die Testinstrumente und das Treatment zu entwickeln sowie die Fragestellung zu untersuchen. Das Treatment verwendete das Thema ‘Tourismus in Kenia’. Teilweise wurden Desktop-, teilweise Web-basierte GIS-Versionen verwendet. In Studie 5 gab es zwei unterschiedliche Materialarten, welche parallele Inhalte/ Aufgaben enthielten. Während die eine ein Überblicksblatt über die relevanten GIS-Funktionen (‘alt’) verwendete, wurden bei der anderen Schritt-für-Schritt Anleitungen direkt in den Text integriert (‘neu’). Einbezogene Variablen waren systemisches Denken, Geschlecht, Alter, Schulart/Art des Geographiestudiums/Prätest-Ergebnis, Klassenstufe/Semester, Sprach- und Migrationshintergrund, Vorerfahrung, affektive Variablen, Prätest-Ergebnis im räumlichen Denken, Art des Treatments und der Materialien. Nicht alle Variablen wurden in jeder Studie verwendet. Die größte Studie (Studie 5) verwendete die Ergebnisse von 932 SiebtklässlerInnen für die Auswertungen. Die Stichprobe enthält sowohl Gymnasial- als auch RealschulschülerInnen aus drei deutschen Bundesländern. Die Studie zeigt Probleme auf, wie z.B. Testzeit-Beschränkungen, Kodierung offener Aufgaben, teilweise Deckeneffekte und Item-Schwierigkeiten, die teilweise von den Model-Erwartungen abweichen. Für die Auswertungen werden sowohl Durchschnitts-Rohwerte als auch WLE-Werte, die durch eine Rasch-Analyse gewonnen wurden, verwendet. Zusätzlich werden, auf Grundlage der WLEWerte, HLMs berechnet. Insgesamt verbessern sich GIS SchülerInnen nicht im systemischen Denken vom Prä- zum Posttest. Folglich hat GIS keine positive, und teilweise eine signifikant negative Auswirkung im Vergleich zu Karten, z.B. in einer HLM bei der alle anderen Variablen, die einen signifikanten Einfluss haben, eingeschlossen wurden. Ergebnisse für die Art der Materialien sind gemischt. Zum Beispiel zeigen auf der einen Seite t-Tests keinen signifikanten Unterschied in der Prä-Posttest-Veränderung zwischen SchülerInnen, die mit den ‘alten’ und die mit den ‘neuen’ WebGIS Materialien arbeiten. Auf der anderen Seite zeigen die Gesamt-HLMs mit anderen eingeschlossenen Variablen einen signifikant negativen Effekt nur für die ‘alten’ aber nicht für die ‘neuen’ WebGIS Materialien. Nur 23 SchülerInnen konnten in die ‘haben schon einmal mit einem didaktischen GIS gearbeitet’-Teilgruppe eingeschlossen werden (vs. 520). Die Verbesserung dieser SchülerInnen vom Prä- zum Posttest ist nicht signifikant, hat aber eine Effektstärke über 0,2. Eine Berechnung, bei der die ‘Teilgruppe ohne Vorerfahrung’ auf SchülerInnen mit ähnlichen Eigenschaften (z.B. in Bezug auf Schulart, GIS-Art) reduziert wurde, führt zu 19 vs. 84 SchülerInnen und ähnlichen Ergebnissen. In beiden Fällen schneiden die SchülerInnen mit Vorerfahrung nicht signifikant, aber ebenfalls mit einer Effektstärke über 0,2, besser ab als die SchülerInnen ohne Vorerfahrungen. Insgesamt klingt in den Ergebnissen an, dass SchülerInnen mehr Vorerfahrung benötigen, um nicht so viel mentale Kapazität an das Gewöhnen an die Software gebunden zu haben und sich mehr auf die System-Zusammenhänge konzentrieren zu können. Aufgrund der Stichproben-Eigenschaften und des Untersuchungsdesigns kann dies durch die vorhandenen Daten jedoch nicht bewiesen werden und muss daher in zukünftigen Studien untersucht werden. Andere Variablen (Alter, Geschlecht, Migrations- und Sprachhintergrund, Schulart, Prätest-Ergebnis, Prätest-Ergebnis im räumlichen Denken) zeigen gemischte Ergebnisse in Abhängigkeit von der verwendeten Analysemethode. Dies unterstreicht die Bedeutung der methodischen Entscheidungen und den Bedarf an Studien mit großer Stichprobengröße, um individuelle Teilgruppen genauer betrachten zu können. Darüber hinaus weisen die HLM Ergebnisse darauf hin, dass nicht alle beeinflussenden Variablen eingeschlossen wurden. Im Allgemeinen weist der Einfluss von Variablen wie Prä-Leistung/Schulart und Geschlecht auf die Veränderung von Prä- zu Posttest, welcher sich in einigen der Analysen gezeigt hat, auf den Bedarf an mehr Forschungsarbeiten hin, um differenzierte Lernmaterialien zu entwickeln. Die durchgeführten Studien zeigen auch, z.B. durch Abweichungen von den angenommenen Modellen systemischen Denkens, dass immer noch ein großer Bedarf an mehr Studien in Bezug auf die Test- und Modellentwicklung für systemisches und räumliches Denken in einem geographischen Kontext besteht. KW - Geographieunterricht KW - Systemdenken KW - Räumliches Denken KW - Geoinformationssystem KW - Test KW - geography education KW - systemic thinking KW - spatial thinking KW - GIS KW - assessment Y1 - U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-712 ER - TY - THES A1 - Mrazek, Julia T1 - Conceptual Change bei Grundschulkindern - eine Studie zur Didaktischen Rekonstruktion am Beispiel Wasserkraft N2 - In der Diskussion um eine Energiewende in Deutschland spielen erneuerbare Energieträger eine zentrale Rolle. Für eine gesellschaftliche Akzeptanz ist es daher besonders wichtig, bereits in der Grundschule Wissen und Bewusstsein dafür zu vermitteln. Im Bildungsplan für Grundschulen in Baden-Württemberg ist daher das Thema erneuerbare Energie unter der Leitperspektive Bildung für nachhaltige Entwicklung verankert. Ziel der Studie ist es, die Vorstellungen von Kindern der zweiten und dritten Klasse zum Thema Wasserkraft zu erfassen und zu untersuchen, wie sich diese beim Lernen verändern. Die Conceptual-Change-Forschung bildet den theoretischen Rahmen der Untersuchung und zielt auf eine Untersuchung der Veränderung von Schülervorstellungen ab. In ihrem Vorgehen folgt die Studie dem Modell der Didaktischen Rekonstruktion nach Kattmann et al. (1997) mit den drei Teilbereichen Fachliche Klärung, Erfassung der Schülervorstellungen und Didaktische Strukturierung. Auf Basis der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) werden in der Fachlichen Klärung wissenschaftliche Theorien und Aussagen in Lehrbüchern und Unterrichtsmaterialien zur Wasserkraft untersucht. Als Methode zur Erfassung der Schülervorstellungen findet das Vermittlungsexperiment nach Steffe (1983) Anwendung. Dabei werden nicht nur Inhalte vermittelt, sondern auch die Vorstellungen von dreizehn Kinder der zweiten und dritten Jahrgangsstufe erfasst und ebenfalls mittels Qualitativer Inhaltsanalyse analysiert. Durch einen Vergleich der Ergebnisse von Fachlicher Klärung und Erfassung der Schülervorstellungen können in der Didaktischen Strukturierung Leitlinien entwickelt werden, die bei den Vorstellungen der Kinder ansetzen und in Richtung der fachwissenschaftlichen Vorstellungen leiten. Die fachwissenschaftlichen Vorstellungen lassen sich in vier Bereiche gliedern. Neben der Definition des Begriffs Wasserkraft erfolgt eine Einteilung von Wasserrädern in ober und unterschlächtige Räder. Zudem werden die naturwissenschaftlich-technischen Voraussetzungen zur Nutzung der Wasserkraft herausgearbeitet. Es bestehen Abhängigkeiten zwischen Fallhöhe und Volumenstrom. Die geographischen Voraussetzungen der Wasserkraftnutzung zeigen sich in der Beschreibung verschiedener Standorte für Wasserräder. Die Erfassung der Schülervorstellungen gliedert sich ebenfalls nach den vier Bereichen, die in der fachlichen Klärung identifiziert wurden. Die Denkpfade von sechs ausgewählten Schülern werden beispielhaft herausgearbeitet. So können die Momente identifiziert werden, in denen die Schüler mit ihren Vorstellungen an deren Grenzen stoßen. Durch diesen sogenannten kognitiven Konflikt kann ein Conceptual Change ausgelöst werden. Wurde anfangs beispielsweise die Vorstellungen geäußert, dass sich ein Wasserrad bei geringer Fallhöhe des Wasser schnell drehen kann, beschreiben die Kinder am Ende der Befragung, dass sich das Wasserrad schneller dreht, wenn die Fallhöhe größer ist. Auch in der Vorstellung, wo in der Natur sich ein Wasserrad drehen kann, sind Veränderungen zu beobachten. Im Rahmen der Didaktischen Strukturierung werden die Vorstellungen der Fachwissenschaft mit denen der Grundschulkinder verglichen. Dabei werden sowohl Gemeinsamkeiten, aber auch Eigenheiten, Begrenztheiten und Verschiedenheiten der Vorstellungen herausgearbeitet. Darauf aufbauend können sechs Leitlinien formuliert werden, wie Inhalte zum Thema Wasserkraft im Sachunterricht basierend auf den Vorstellungen der Schüler vermittelt werden können. Die Leitlinien befassen sich neben der Definition des Begriffs Wasserkraft unter anderem mit der Funktion von Wasserrädern und Wasserkraftwerken. N2 - Renewable energy play a central role in the discussion how to end the use of fossil fuel in Germany. For social acceptance, it is important to convey knowledge and awareness at primary schools. In the curriculum of primary schools in the state of Baden-Württemberg, the subject of renewable energy is anchored in the guiding perspective of Education for Sustainable Development. The aim of the study is it to collect the preconceptions second and third grades have of hydropower and to analysed how these change in the learning process. The research approach called Conceptual Change forms the theoretical frame of the study and aims at analysing the change of pupils’ conceptions. The approach of the study follows the Model of Education Reconstruction by Kattmann et al. (1997) consisting of a technical clarification, examination of the students’ perspective and didactic structuring. Based on the qualitative content analysis by Mayring (2015) scientific theories and the content of various teaching materials on hydropower analysed in the theoretical analysis. As a method for the examination of the students’ perspective the teaching experiment by Steffe (1983) is used to teach them contents. At the same time the preconceptions of thirteen pupils from second and third grade are collected and are also analyzed by qualitative content analysis. The didactic structuring compares the results of technical clarification and examination of the students’ perspective and develops guidelines for lessons. These guidelines are based on the students’ conceptions and lead to scientific ideas. The scientific ideas can be divided into four parts. The first one is the definition of the term hydropower. A second one is the classification of water wheels in overshot and undershot wheels. In addition, the scientific-technical requirements for the use of hydropower are elaborated on. The function of water wheels is dependent pf drop height and volume flow. The description of the different locations for water wheels reflects the geographical perspective. The examination of the students’ perspective is also divided into the four parts that were identified in the technical clarification. The thought patterns of six selected students are analysed. In this way, it is possible to identify the moment in which the students’ conceptions reach their limits. This so called cognitive conflict can cause a conceptual change. At the beginning some pupils explained that the water wheel would work fast if the drop height of the water were low. In the end the students changed their conception and described that the water wheels turn faster if the drop height is higher. Changes can be also seen in their ideas where a water wheel can turn in nature. As part of the didactic structuring the scientists’ conceptions are compared to the pupils’ ideas. Commonalities, peculiarities, limitations and differences of these conceptions are worked out. Six guidelines that are based on the students’ preconceptions can be established on how to teach about hydopwer in sciences lessons at primary schools. They deal with the definition of hydropower as well as with the function of water wheels and hydroelectric power plants. Y1 - U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3612 ER - TY - THES A1 - Eckerth, Christiane T1 - Feedback und Diagnose beim historischen Lehren und Lernen - Entwicklung eines Vignettentests zur Erfassung professioneller Kompetenz bei angehenden Lehrkräften N2 - Im Bereich der geschichtsdidaktischen Lehr-Lernforschung ergaben sich durch PISA weitreichende Veränderungen. Die Prozesse historischen Lernens, deren Bedingungen und Voraussetzungen, gewannen in der domänenspezifischen Forschung immer mehr an Aufmerksamkeit. Somit stellt sich auch für die Geschichtsdidaktik die Frage, über welches Wissen und Können Geschichtslehrkräfte verfügen, damit sie die Prozesse um das historische Lernen und das Geschichtsbewusstsein bei den Lernenden initiieren, fördern und begleiten können. Das Forschungsanliegen der vorliegenden Arbeit untersucht fachdidaktische Kompetenzstrukturen (in den Konstruktfacette "Feedback geben" und "Diagnostizieren können") angehender Geschichtslehrpersonen an den Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs. KW - Geschichtsdidaktik KW - Feedback KW - Diagnose KW - Vignettentest Y1 - U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3781 ER - TY - THES A1 - Stark, Christl T1 - Idee und Gestalt einer Schule im Urteil des Elternhauses : eine Dokumentation über die Odenwaldschule zur Zeit ihres Gründers und Leiters Paul Geheeb (1910-1934) T1 - Vision of a school apart and its realisation reflected in the judgement of parents : a documentary account of the Odenwaldschule at the time of its founder and principal Paul Geheeb (1910-1934) N2 - Wie standen Eltern von Schülerinnen und Schülern der 1910 von Paul Geheeb gegründeten und mit seiner Frau Edith, geb. Cassirer, bis 1934 geleiteten Odenwaldschule in Oberhambach bei Heppenheim/Bergstraße gegenüber? Diese Frage beantwortet die Dissertation mit Ergebnissen aus der Aufarbeitung des im Archiv der Odenwaldschule lagernden Briefwechsels zwischen Elternhaus und Schule. Als Glücksfall erwies sich die Tatsache, dass die Schülerakten nicht nur die Schreiben der Erziehungsberechtigten, sondern in den meisten Fällen auch Durchschläge der Antwortbriefe des Schulleiterehepaares enthalten. Ein kurzer erster Teil thematisiert die Reaktion der Eltern auf die "Gestalt", d.h. das Erscheinungsbild der damals aus zwölf Gebäuden bestehenden Schule. Den Hauptteil der Ausführungen stellt das Erfassen der Lebenswirklichkeit der Schulgemeinschaft dar, liefert diese doch als Realisierung einer reformpädagogischen "Idee" die Folie für die Analyse ebendieser Wirklichkeit durch die mit ihr verbundenen Elternhäuser. Es werden somit zwei Komplexe miteinander in Beziehung gebracht: 1) die Perspektive Paul Geheebs unter folgenden Gesichtspunkten: - Wie sah seine Idee einer Schule aus? - Was sollte seine Schule für die ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen sein? - Weichem Bildungs- und Erziehungsbegriff folgte er? - Von welchem Menschenbild ließ er sich leiten? - Wie setzte er seine Idee in die Praxis um? und 2) die Haltung der Eltern in der Antwort auf folgende Fragen: - Was veranlasste Eriehungsberechtigte, ihre Kinder gerade in diese Reformschule zu schicken? - Welches Verständnis von Erziehung und Bildung lag diesem Schritt zugrunde? - Wie beurteilten Väter und Mütter den an der Schule ihrer Kinder beschrittenen reformpädagogischen Sonderweg? - Weshalb wurden manche Eltern zu tatkräftigen Kooperationspartnern und andere zu erbitterten Kontrahenten der Geheebs und ihrer Schule? Ein letztes Kapitel informiert über das Verhältnis zwischen Elternhaus und Schule zur Zeit des politischen Umbruchs mit elterlichen Reaktionen auf Ereignisse der Jahre 1932/33, die 1934 durch Paul Geheeb erfolgte Schließung der Odenwaldschule, deren Fortführung als "Gemeinschaft der Odenwaldschule" und die Emigration Paul und Edith Geheebs in die Schweiz, wo sie mit ihrer "Ecole d'Humanité" eine Nachfolgeschule der Odenwaldschule gründeten. N2 - What attitude did parents take towards the Odenwaldschule established by Paul Geheeb in 1910 and run, together with his wife Edith, nee Cassirer, until 1934? The thesis responds to that question by providing the results of research into the letters exchanged between parents and school authorities, kept in school archives. It was rather fortunate that the pupils' files did not only contain the letters written by parents but in most cases also carbon copies of the replies by the school heads. The central theme of a short first paragraph is the parents' reaction to the "Gestalt" of the school, i.e. its geographical situation, its setting in a rural landscape and the outer and inner appearance of the twelve buildings which the school complex comprised at the time. The main part of this dissertation focuses on the circumstances that affected the way in which the school community lived and worked, as those conditions made the idea of a new pedagogical concept come true, thus providing the background to an analytical appraisal by the parents related with the school. Therefore a connection is established between two spheres: 1} Paul Geheeb's perspective on the following issues: - What was his approach to the concept of "school"? - What was his type of school to be for the children and adolescents entrusted to his care? - What model of learning and education did he follow? - What picture of humankind served him as guideline? - How did he translate his ideas into action? and 2)the parents' attitude expressed in the answers to the following questions: - What in particular made parents send their children to this independent school? - What was their understanding of education and learning based on? - How did mothers and fathers judge the pedagogic scheme pursued by the school their children attended? - Why did some parents actively support the Odenwaldschule and cooperate with the Geheebs while others turned passionate opponents of the couple and their educational policies? The last chapter provides insight into the relations between the parents and the Odenwaldschule at the time of political turmoil. It presents the parents' reactions to the events of the years 1932/33, to Paul Geheeb's closing the school in 1934 as well as to its re-establishment as "Gemeinschaft der Odenwaldschule". It finally deals with the question how parents received the news of the Geheebs' emigration to Switzerland where they founded the "Ecole d'Humanité", a successor to the Odenwaldschule. KW - Schule KW - Eltern KW - Ober Hambach / Odenwaldschule KW - Geheeb KW - Paul (Pädagoge) KW - School KW - Parents KW - Ober Hambach / Odenwald-School KW - Geheeb KW - Paul (educator) Y1 - 1998 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75074 ER - TY - THES A1 - Löwenberg, Arndt T1 - Naturkundliche Bildung im schulischen und außerschulischen Bereich: Interessenförderung durch den Einsatz lebender Insekten und anderer Wirbellosen im Unterricht T1 - Biological education in school and outdoor education facilities- raise of interests by the use of living insects and other invertebrates N2 - Die Pilotstudie beschäftigt sich mit dem Einsatz von lebenden Insekten und anderen Wirbellosen als Unterrichtsmedium. Im schulischen Bereich wurde eine bestimmte Anzahl an ausgewählten Tieren, zum Beispiel Stab- und Gespenstschrecken, jeweils für mindestens ein halbes Jahr in den Unterricht von Grundschulen und der Sekundarstufe I und II eingebunden. Die Pflegeaufgaben wurden jeweils in die Verantwortung der Schüler übertragen. Mittels qualitativer Analyse wurden die Ergebnisse in den Bereichen Faszination, Aufmerksamkeit, Wissen über die Tiere, Kompetenz und die Genese objektspezifischer Interessen untersucht. Die Beschäftigung mit den Insekten wurden auch in die Ausbildung zukünftiger Lehrer an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg integriert. Auch eine Handreichung wurde zusammengestellt, um die Lehrer und Referendare beim schulischen Einsatz der lebenden Wirbellosen mit geeigneten Informationen und Materialien auszustatten. In einem dritten Bereich wurden unter anderem tropische Blattschneiderameisen im Unterricht eingesetzt. Durch die Beobachtung der Organisation des Ameisenvolkes erhalten die Besucher des außerschulischen Lernortes Deponie in Kaiserslautern einen Einblick in natürliche Nahrungsketten. Die Erkenntnisse werden daraufhin auf die Möglichkeiten des Recyclings biogener Hausabfälle übertragen. N2 - The subject of the study was to analyse the practical application of living insects and other invertebrates as media for instructional uses. Firstly, a stock of appropriate animals, for example stick and leaf insects, was integrated in lessons of primary and secondary schools for more than half a year. The task of maintenance was transferred to the responsibility of the pupils. A qualitative analysis was conducted to focus the results in fields of fascination, attention, knowledge, competence and the raise of object-related interests. Secondly, the insects were integrated in education at the University of Education in Heidelberg/Germany. A guide was composed to support teachers by using living invertebrates as media in schools. Finally a unit for keeping a colony of leaf- cutting ants was constructed for environmental education uses. In this way the visitors of the outdoor education facility dumpsite in Kaiserslautern/Germany gain an insight into the organisation of natural food chains. The results can be transferred to the proper treatment of domestic organic waste material. KW - Bildungsinteresse KW - Wirbellose KW - Bildungsinteresse KW - Kompetenz KW - Blattschneiderameisen KW - leaf-cutting ants KW - competence Y1 - 2000 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-5404 ER - TY - THES A1 - Petermann, Hans-Bernhard T1 - Religion zur Erfahrung bringen : Bausteine einer Didaktik des Religiösen T1 - Making Religion an Experience : Elements of a didactics of religion N2 - Die Arbeit bietet keine Monographie, sondern eine Sammlung verschiedener Aufsätze, die für diese Arbeit neu durchgesehen und ergänzt wurden. Zusammengebunden werden die einzelnen Kapitel in dem religionspädagogischen Interesse, das einen großen Teil der beruflichen Tätigkeit des Autors geprägt hat (vgl. Vorwort). Mit dem Titel „Religion zur Erfahrung bringen“ ist auch die These benannt, die sich als roter Faden durch die Arbeit zieht: Religion, so wird behauptet, stellt eine originäre Form menschlicher Erfahrung dar und muss deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil auch von Bildung sein, gerade von öffentlich verantworteter. Bildung in Religion gehört darum auch nicht allein in den kirchlich verantworteten konfessionellen Religionsunterricht, sondern ebenso in den staatlich verantworteten nichtkonfessionellen Ethikunterricht. Umgekehrt setzt Bildung in Religion mehr voraus als eine selbstverständliche Weitergabe des Glaubens an religiös gebundene junge Menschen, mehr auch als eine oft unterstellte schlichte Information über Religionen, nämlich die Auseinandersetzung damit, was überhaupt Religion ist. Damit wird die Tür aufgestoßen zu einem allgemeinen Unterricht in Religion, der über das traditionell für den Religionsunterricht einerseits, den Ethikunterricht andererseits oft Unterstellte hinausgreift. Die Arbeit gliedert sich in eine umfangreiche Einleitung und fünf Teile, die ihrerseits insgesamt sechzehn unterschiedlich lange Teilkapitel umfassen. Die Einleitung bietet neben einer Übersicht die Einbindung des Programms in die aktuelle Rede von der Wiederkehr des Religiösen und liefert als systematischen Bezugspunkt eine differenzierte Skizze des Erfahrungsbegriffs. Der Teil I entwirft dann Fundamente einer Didaktik des Religiösen. Ausgehend von einer Kritik soziologischer und bildungskonzeptioneller Perspektiven wird ein philosophisches Verständnis von Religion vorgestellt, aus dem die zentralen und notwendigen Ebenen einer Didaktik des Religiösen entwickelt werden. Die Teile II und III konzentrieren sich auf das Element der Sprache als Basis aller tragfähigen Auseinandersetzung mit Religion, Sprache zunächst (Kap.2-1) als Ausdruck der Vernunft, notwendig für alle Formen religiöser Bildung, dann in eher allgemein hermeneutisch orientierender Weise (Kap.2-2) und schließlich als Form des Gesprächs, das im Teil III als Basis behauptet wird für Möglichkeiten eines auch religiöse Themen einbeziehenden Philosophierens mit Kindern. Es liegt in der Konsequenz der Arbeit, dass der Versuch einer Grundlegung einer Didaktik von Religion sich zu bewähren hat an Modellen unterrichtlicher Umsetzung, auch an konkreten methodischen Hinweisen. Dem dient der Teil IV der Arbeit. Die Auswahl ist in Orientierung an die in Kap. 1-4 erläuterten Ebenen gewählt: Im Sinne einer für Religiosität sensibilisierenden Propädeutik werden zunächst einige religiöse Bilderbücher religionsphilosophisch erschlossen (4-1). Dass auch Religionskunde im Sinne des Kennenlernens religiöser Lebensanschauungen, Vollzüge und Symbole ertragreich nur geleistet werden kann, wenn sie erfahrungsdimensioniert arbeitet, dafür bietet dieses Kapitel ebenso ein Beispiel wie das folgende, das in die zentrale Frage glaubender Existenz über religionskundliche Stoffe einführt (4-2). 4-3 zeigt Möglichkeiten zur Erschließung religiöser Sprache. Die Kapitel 4-4 und 4-5 sind demgegenüber einzuordnen in die Ebene der Orientierung im Sinne einer Befähigung zu eigenverantwortlicher Lebensentscheidung, 4-4 leistet das auf der Ebene der Moral, 4-5 auf der Ebene des Politischen. Der Teil V schließlich liefert Impulse zur Konzeption und Organisation eines heute tragfähigen Religionsunterrichts. Nach kritischen Auseinandersetzungen zu Halbfas, Lehrplänen und dem LER-Modell wird mit dem Abschlusskapitel 5-4 ein systematisch wie organisatorisch begründeter Vorschlag eines Unterrichts in Religion für alle Schülerinnen und Schüler vorgelegt, der Innovation, Konsistenz wie auch die Möglichkeit konkreter Umsetzung für sich beansprucht. Die Sammlung richtet sich an einen unterschiedlichen Leserkreis: Angesprochen sind vor allem Lehrerinnen und Lehrer der Fächer Religion, Ethik und Philosophie. Einige Kapitel bieten Anregungen auch für Erzieherinnen und Eltern. Je nach Kapitel mehr oder weniger explizit wird zudem die wissenschaftliche Auseinandersetzung um religiöse Bildung in pluraler Welt (Nipkow) aufgenommen und weitergeführt. Dies dürfte schließlich für bildungspolitisch engagierte Menschen und Institutionen in Deutschland wie in Europa (Politiker, Kirchen, Verbände) von Interesse sein. N2 - This work is not a monograph but a collection of essays revised and supplemented for the present publication. The individual chapters are connected by the author’s interest in religious education, which has determined a large part of his professional life (see Preface). Making Religion an Experience is not only the title but also the purpose uniting the book. Its central thesis is that religion is a fundamental human experience and is therefore has to be an indispensable component in public education. Accordingly, religious education is not only a matter of confessional religious instruction, it also embraces the teaching of secular ethics. Vice versa, religious education involves more than the communication of faith to religiously committed young people, and also more than mere information on the religions of the world (as is frequently stated). It calls rather for a discourse on what religion really is. This opens the door to a generally conceived education in religion with broader horizons than those frequently imputed to the teaching of religion or ethics alone. The book is divided up into a detailed introduction and five chapters, made up of 16 subchapters varying in length. The Introduction does not only offer an overview but also relates the program to the ongoing discussion about the return of the religious and provides a differentiated outline of the notion of experience as a systematic point of reference. Part I outlines the fundamental elements of a didactics of religion. On the basis of a criticism of sociological and educational concepts, a philosophical understanding of religion is introduced, from which the essential and central levels of a didactics of the religious are developed. Parts II and III concentrate on the language element as a basis for any kind of serious engagement with religion. It deals first (Ch. 2-1) with language as an expression of the rational, which is necessary for all forms of religious education, proceeding from there to language used in a general hermeneutic way (Ch. 2-2), and finally to a form of interpersonal discourse set out in Part III as the basis for the possible inclusion of religious themes in philosophizing with children. It is obvious that the attempt to lay the foundation for a didactics of religion has to prove itself useful in models for classroom realization, including concrete methodological indications. Part IV serves this purpose. The selection focuses on the levels set out in Ch. 1 4. In terms of a propaedeutic preparation creating sensitivity for religious issues, a number of picture books are first of all discussed from a religio-philosophical viewpoint. (4 1). To ensure that religious learning - getting to know religious outlooks on life, rituals, and symbols - can be carried out successfully, it needs to be experience-oriented. Both this chapter and the next offer an example of this approach, the latter leading into the central topic of existence in faith with the help of religious educational material (4-2). 4-3 indicates possibilities for the comprehension of religious language, while Chs. 4-4 and 4-5 concern themselves with the level of orientation, i.e. enabling the individual to take mature decisions in life. 4-4 deals with this issue on the moral plane, 4-5 on the political. Part V offers impulses regarding the conceptualization and organization of a form of religious instruction relevant to the present day. After critical discussions of Halbfas, curricula., and the LER model –, the final chapter presents a systematic and organizationally well established proposal for religious instruction for all pupils. The proposal claims to be innovative, consistent, and susceptible of actual realization. This collection addresses a wide-ranging circle of readers, notably teachers of religion, ethics, and philosophy. Some chapters offer suggestions for educators and parents. With a differing degree of explicitness depending on the chapter in question, scholarly discourse on religious education in a pluralistic world (Nipkow) is thematized and developed. This should be of interest for people and institutions committed to issues of education policy both in Germany and in Europe as a whole (politicians, churches, associations). KW - Didaktik KW - Katholische Religionspädagogik KW - Religionspädagogik KW - Vergleichende Religionspädagogik KW - Religionsphilosophie KW - Religionsunterricht KW - Relig KW - Allgemeiner Religionsunterricht KW - konfessionstranszendierender Religionsunterricht KW - religion KW - didactics of religion KW - religious education KW - experience KW - philosophy of religion Y1 - 2002 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-35170 ER - TY - THES A1 - Goldstein, Nicole T1 - Körperorientierte Übungen des klassischen Hatha-Yogas als Interventionsmaßnahme bei Grundschulkindern mit expansiven Störungen T1 - Bodyoriented exercises of the classic hatha-yoga as a interventionconcept with hyperactive primary-school children N2 - Kindern mit einer Hyperkinetischen Störung benötigen gezielte, effektive Hilfen, gerade im Bereich der Selbstregulation, welche auch im schulischen Kontext von unterrichtenden Pädagogen/-innen anwendbar sind. Eine dafür geeignete Methode stellt der Hatha-Yoga dar. Für diese Studie wurde ein strukturiertes Yoga-Programm entwickelt. Ziel war es insbesondere die Wirkungsweise von Yoga auf die Kernsymptome der Hyperkinetischen Störungsbilder - Aufmerksamkeitsstörung, Überaktivität und Impulsivität - zu prüfen. Hierfür kamen psychologisch erprobte Meßmethoden zum Einsatz. Zielgruppe der Studie waren n=19 sieben- bis zehnjährige Schüler/-innen der ersten bis vierten Klasse der Grundschule aus dem Raum Heidelberg, Mannheim und Weinheim mit der klinischen Diagnose: Hyperkinetische Störung mit oder ohne Störung des Sozialverhaltens nach ICD-10. Bei dem Design handelt es sich um eine Crossover-Studie. Es wurden vier Kleingruppen zu je 5-6 Schülern aufgestellt, die zwei Trainingsphasen je 8 Wochen durchliefen, unterbrochen von einer sechswöchigen Trainingspause. Im Ergebnis ergaben sich eine signifikante Abschwächung der Hyperaktivität sowie der Impulsivität, Verbesserung der Aufmerksamkeit und positive Auswirkungen auf das expansive Sozialverhalten. Weitere Studien müssen zeigen, ob die Pilotstudie einer größer angelegten Studie standhält. N2 - Children suffering from hyperactive disorder need focused, effective remedy, especially in the area of self-regulation. These techniques should also be easily applicable by school teachers. Hatha-Yoga exercises are suitable for this purpose. A structured Yoga programme has been designed for this study. Its objective was to verify the impact of Hatha-Yoga on the core-symptoms of hyperactive disorder – attention deficits, hyperactivity and impulsivity. Effects have been measured using field-tested methods. The target group was composed of N=20 seven to ten year old primary school pupils (1st to 4th grade of the German Grundschule) in the area of Heidelberg, Mannheim and Weinheim clinically diagnosed with hyperactive disorder with or without behavioral disorders according to ICD-10. The study was based on a crossover-design with 4 groups of 5 to 6 pupils. Each group was trained in two phases of 8 weeks with a 6-week interruption in between. Apart from a significant reduction of hyperactivity and impulsivity, the treatment improved attention and social behaviour. The results of this pilot study will have to be confirmed via large-scale studies. KW - Hyperkinese KW - Yoga KW - Hyperaktivität KW - Hyperactive KW - Yoga KW - Child Psychology Y1 - 2002 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-29499 ER - TY - THES A1 - Qudah, Ahmad Hassan Al- T1 - Pre-Service Mathematics Teacher Education in Jordan : Description and Analysis of the Situation at the University of Jordan/Amman ; A Case Study T1 - Mathematiklehrerausbildung in Jordanien : die Situation an der Universität von Jordanien/Amman ; eine Fallstudie N2 - ix Introduction The study has the purpose (1) to describe and explore the Mathematics student teachers’ performance inside the classroom during the training course “teaching practice” at the University of Jordan/ Amman, and (2) to include the main factors which influence the development of the professional teaching competence in their mode of action. This study has particularly the aim to investigate the difficulties which face the student teachers’ performance, and the facilities which help them in their performance and decrease the obstacles of the development of student teachers’ performance. The study has the aim to answer the following questions: 1. How does the performance of student teachers develop with respect to time of the training course? 2. What difficulties do the student teachers face during the training course? 3. What are the facilities that help in developing student teachers’ performance during the training course? 4. What are the factors related to performance? Are they personal, social, methodological, or related to mastering the curriculum? 5. What is the relation between student teachers’ performance and supervision? The 1st opening chapter of the study describes some facts about Jordan, the school system there, the system of pre-service teacher education, the background of the study, and the purpose of the study with the questions mentioned above. In the 2nd chapter a review of the existing literature follows with the theoretical concepts which are connected with the questions. Main concepts are: development of teachers’ performance, factors affecting the trainees’ performance, supervision and teacher development, problems of beginning teachers, models in teacher development, facilities that help trainees, standards of teaching competences, methodological basis of teaching Mathema tics. Chapter 3 describes the plan of the empirical research and the four methodological tools which are used: video tapes, interviews, questionnaires, and self reports. It is a case study with the seven Mathematics student teachers of the academic year 1999/2000 at the university of Jordan/Amman. Chapter 4 contains the data collection from the four resources in English. The data material was collected in Arabic and then translated into English by the author. Chapter 5 starts with the data analysis and description of the 7 cases. Chapter 6 continues the data analysis, presents the results, discusses these in an overview. This leads in chapter 7 to a combination of the results which come from the analysis of chapters 5 and 6, and to the answers to the que stions 1—5. The main results are concentrated around the main features of performance, which are in the teacher education plan of Amman five areas: lesson plan, mastering content knowledge, methods of teaching, assessment of teaching, and classroom management. This study is the first one which describes and analyses scientifically the phase of practice teaching at Jordanian universities. It is done exemplary at the University of Jordan/Amman with all Mathematics student teachers of one academic year. It for the first time is possible to win insight in the individual professional development of single student teachers in Jordan, and insight in the influence of specific relating factors. This study has a valuable starting point, looks to be won for a further development of the teacher-training in Jordan. These are attached in a short section as "recommendations". N2 - vii Zusammenfassung in deutscher Sprache Die Arbeit verfolgt den Zweck, (1) die Phase des Praktikums “Teaching Practice“ der Lehrerausbildung an den Universitäten in Jordanien am Beispiel der Universität Amman und am Beispiel des Faches Mathematik zu beschreiben und (2) die Hauptfaktoren, die dort die Entwicklung der professionellen Lehrkompetenz beeinflussen, in ihrer Wirkungsweise zu erfassen. Insbesondere hat die Arbeit die Zielsetzung, die Schwierigkeiten aufzuspüren, die den angehenden Lehrern (“student teachers“) in dieser Ausbildungs- und Trainingsphase begegnen und Möglichkeiten aufzuzeigen, welche die Hindernisse vermindern könnten, die der Entwicklung der Lehrkompetenz im Wege stehen. Dies führt zu den folgenden Fragen: 1. Wie entwickelt sich diese Kompetenz der auszubildenden Lehrer in Abhängigkeit zum zeitlichen Verlauf der Trainingsphase? 2. Welches sind die Schwierigkeiten, die dieser Entwicklung in der Trainingsphase entgegenstehen? 3. Welche Bedingungen oder Faktoren helfen den Studierenden, diese Schwierigkeiten zu mindern? 4. Welcher Art sind die damit verbundenen Faktoren? Betreffen sie personelle, soziale, methodische Belange oder sind sie mit der Kenntnis der Lehrinhalte (Mathematik) in Verbindung zu bringen? 5. Was ist die Beziehung zwischen der angestrebten Lehrkompetenz und der Beratung? Die Arbeit beginnt mit einem ersten, vorbereitenden Kapitel. Dieses beschreibt das jordanische Bildungssystem, insbesondere die Struktur der Lehrerausbildung als den Hintergrund der vorliegenden Studie. Die Fokussierung auf die Phase des Schulpraktikums führt hin zur Zie lsetzung der Studie und zur Formulierung der o.g. Zielfragen. Im 2. Kapitel folgt ein Überblick über die vorhandene Literatur, aus dem sich die theoretische Basis der Studie ergibt. Dabei werden die mit den Fragestellungen zusammenhängenden theoretischen Konzepte zusammengestellt: Entwicklung der professionellen Lehrkompetenz, Faktoren, welche diese Beeinflussen, Einfluss der Supervision auf diese Entwicklung, Modelle der Professionalisierung, Probleme der Lehrerstudenten und Lehrer-Anfänger, Bedingungen, die den Studierenden bei ihren Schwierigkeiten helfen könnten, Standards für die Lehrkompetenz, didaktische und methodische Grundlagen des Mathematikunterrichts. Das 3. Kapitel beschreibt den Plan der folgenden empirischen Studie und die vier methodischen Instrumente der Untersuchung, die dabei Verwendung finden: Videoaufzeichnungen von Unterrichtsstunden (video tape), Interviews mit den Ausbildungslehrern (interview), Fragebogen für die Studierenden (questionnaire), Bericht der Studierenden (selfreport). Die Arbeit ist als Fallstudie mit den sieben Studierenden des Faches Mathematik des Jahrganges 1999/2000 angelegt; die Ergebnisse werden qualitativ beschreibend ermittelt. Kapitel 4 enthält die vollständige Kollektion aller erhobenen Daten in englische Sprache. Das Datenmaterial wurde an der Universität Amman und den zugeordneten Ausbildungsschulen Ammans in arabischer Sprache erhoben und vom Autor ins Englische übertragen. viii In Kapitel 5 wird die Datenanalyse der sieben betrachteten Einzelfälle zunächst deskriptiv und in Kapitel 6 zusammenfassend vorgestellt; die daraus entstehenden Ergebnisse werden diskutiert und übersichtlich zusammengestellt . Dies führt in Kapitel 7 zu einer Zusammenfassung der Ergebnisse und damit zur Beantwortung der fünf oben ganannten Leitfragen. Die Ergebnisse konzentrieren sich auf fünf wichtige Hauptgesichtspunkte der Lehrkompetenz, welche im jordanischen Ausbildungsplan besonderes Gewicht haben: Vorbereitung der Stunde/ Unterrichtsentwurf (“lesson plan“), Durchführung der Stunde nach organisatorischen und sozialen Gesichtspunkten (“classroom management“), inhaltliche, mathematische Richtigkeit (“mastering content knowledge“), Lehrmethode (“methods of teaching“), Überprüfung des Lehrerfolges (“assessment of teaching“). Eine derartige Beschreibung und Analyse der die Lehrerbildung betreffenden bestehenden Verhältnisse wird mit dieser Studie für das Königreich Jordanien erstmalig vorgelegt. Das exemplarische Vorgehen mit dem Beispiel der Einführung von Mathematikstudenten der Universität Amman in die Schulpraxis und deren weitere Einübung gewährt erstmalig Einblick in die individuelle professionelle Entwicklung einzelner Lehramtsstudenten in Jordanien und den Einfluss einzelner Kontextfaktoren. Damit ist diese Studie ein wertvoller Ausgangspunkt, Einsichten für eine Weiterentwicklung der Lehrerausbildung in Jordanien zu gewinnen, welche in einem kurzen Abschlußabschnitt als „Empfehlungen“ angefügt sind. KW - Lehrerbildung KW - Schulpraktikum KW - pre-service teacheer education KW - school practice KW - university of Jordan Y1 - 2002 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-30622 ER - TY - THES A1 - Eberle Egli, Madeleine T1 - Aufträge und Auftragsklärung in der Sprachtherapie : Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen eines systemischen Vorgehens N2 - Die Auftragssituation in der Sprachtherapie ist sehr komplex. In einer Sprachtherapie sind oft unterschiedliche Personen invoviert, wie Eltern, Lehrer, zuweisende Stellen und das sprachauffällige Kind. Diese kommen mit vielfältigen, unklaren und oft widersprüchlichen Erwartungen. Die Autorrin geht von der Annahme aus, dass Therapien als befriedigend erlebt werden, wenn es der Sprachtherapeutin gelingt, die Aufträge der am therapeutischen System beteiligten Personen zu klären, unterschiedliche Anliegen zu einem gemeinsamen Auftrag zu integrieren und einen Konsens in Bezug auf das therapeutische Vorgehen herzustellen. Die Dissertation befasst sich eingehend mit der Bedeutung der Auftragsthematik in der Sprachtherapie und beschreibt die Auftragsklärung als einen wesentlichen Vorgehensschritt in der systemischen Arbeit. Die Dissertation besteht aus fünf Teilen. Teil eins bezieht sich auf den Bereich der Systemtherapie und des Konstruktivismus. Der Arbeit liegt die Annahme implizit zu Grunde, dass sich deren Prinzipien und Grundhaltungen analog auf die Sprachtherapie übertragen lassen. In Teil zwei beschreibt die Autorin, wie konkret ein systemisches Vorgehen in der Sprachtherapie aussehen kann. Sie reflektiert die Rolle der Sprachtherapeutin, die Rolle der Geschwister des sprachauffälligen Kindes und befasst sich mit der therapeutischen Technik des systemischen Fragens. Zudem zeigt sie Vorgehensschritte auf, die sich in der Praxis bewährten. Teil drei beinhaltet die Frage, wieweit erfolgreich erlebte Therapien in der Systemtherapie und in der Sprachbehindertenpädagogik thematisiert wurden. Da im empirischen Teil vier der Zusammenhang zwischen unbefriedigend erlebten Therapien und nicht eindeutig formulierten Aufträgen zur Sprache kommt, werden in Teil drei auf Grund persönlicher Praxiserfahrungen Variablen festgelegt, welche beim befriedigenden Erleben einer Therapie eine Rolle spielen. Die Autorin befasst sich in Teil vier in Form von Einzelfallstudien mit der Frage, wieweit ein Zusammenhang zwischen unbefriedigt erlebten Therapien und nicht eindeutig formulierten Aufträgen besteht. Für die Einzelfallstudien wurde folgendes Design gewählt: Die Versuchsleiterin suchte im Fachkreis der Sprachtherapeutinnen Personen, welche bereit waren, über unbefriedigend erlebte Sprachtherapien zu sprechen. Zudem sollten die Sprachtherapeutinnen die Eltern bitten, ebenfalls an der Befragung teilzunehmen. Es konnten sieben Interviewgruppen mit je einer Sprachtherapeutin und den Eltern des sprachauffälligen Kindes gebildet und befragt werden. In der Dissertation wird das Forschungsvorgehen vorgestellt. Es folgt anschließend eine Darstellung der Ergebnisse und die Interpretation der einzelnen Interviewgruppen sowie der gesamten Interviewgruppe. Zur Interpretation der Ergebnisse sei folgender Ausschnitt zitiert: „Wie die Gegenüberstellung der Erwartungen zeigte, kann die Sprachtherapeutin nämlich nicht davon ausgehen, dass sie dieselben Erwartungen wie die Eltern hat. Wünschenswert wäre, die unterschiedlichen Realitäten, die verschiedenen Wahrnehmungen der am therapeutischen System Beteiligten zu explorieren, indem die Sprachtherapeutin nach den Anliegen und Erwartungen fragt. Ziel ist, Unklarheiten und Widersprüche aufzudecken und einen gemeinsamen Auftrag zu formulieren. Dieser Prozess der Konsensfindung kann Missverständnissen und einem unbefriedigenden Erleben vorbeugen. Auftragsklärung kann in diesem Sinne als Prophylaxe verstanden werden. Die Einigung auf ein Ziel bietet der Sprachtherapeutin zudem eine Orientierungshilfe für die Planung und Durchführung ihrer Therapie. Auch können die Resultate besser überprüft und gegenüber den Eltern transparent gemacht werden (S. 207).“ Die Autorin propagiert auf Grund der empirischen Überprüfung die Auftragsklärung zu Therapiebeginn, bzw. die Auftragsüberprüfung während des Therapieverlaufs als erfolgsversprechenden Ansatz in der Sprachtherapie. Sie ist der Meinung, dass eine Schulung der Sprachtherapeutinnen wünschenswert ist. In Teil fünf zeigt sie auf, wie Auftragsklärung im sprachtherapeutischen Alltag aussehen kann. Sie stellt die verschiedenen Phasen einer Therapie vor und veranschaulicht diese mit Hilfe von drei Praxisbeispielen: einer Therapie, die auf Grund der Auftragsklärung nicht stattfindet, einer Therapie mit einem stotternden Kind, einer Therapie mit einem stammelnden Kind. Die Dissertation richtet sich an Sprachtherapeutinnen und an Fachleute im sonderpädagogischen oder psychologischen Bereich. KW - Systemtherapie KW - Auftragsklärung KW - Sprachtherapie KW - Elternarbeit KW - Lehrpersonen KW - Therapiezufriedenheit KW - Systemtherapie KW - Auftragsklärung KW - Sprachtherapie KW - Elternarbeit KW - Lehrpersonen KW - Therapiezufriedenheit Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-54336 ER - TY - THES A1 - Skillandat, Monika T1 - Geistig behinderte alte Menschen in Wohnheimen T1 - Mentally handicapped elderly people in residential homes N2 - Die Dissertation befasst sich mit der (psycho-)sozialen Situation älterer geistig behinderter Menschen in Wohnheimen, die schon das Rentenalter erreicht haben. Aufgrund der demographischen Entwicklung, die in den fortgeschrittenen Industriegesellschaften des Westens eindeutig in Richtung einer z. T. dramatischen Zunahme älterer und alter Populationen geht, ist schon von einem möglichen „Zusammenbruch des Generationenvertrags“ die Rede, weil die wachsenden Kosten für Renten, Pflegebedürftigkeit etc. schon in wenigen Jahrzehnten nicht mehr finanziert werden könnten. Deshalb wird auch immer öfter und immer lauter öffentlich über angebliche Notwendigkeiten geredet, das „soziale Netz zu beschneiden“, soziale Leistungen zu kürzen etc; die Mitte der 90er Jahre eingeführte Pflegeversicherung steht unter dem ständigen Zwang der „Kostendeckelung“ und des „Kostenvorbehalts“. Überall wird gespart, „Rationalisierungsreserven“ werden ausgelotet und „Professionelle“, soweit möglich, durch „Ehrenamtliche“ ersetzt. Die Arbeit weist einen theoretischen und einen empirischen Teil auf. Der theoretische Teil umfasst die Kapitel 2 und 3. Das Kapitel 2 befasst sich zunächst mit den gesellschaftlichen Entwicklungen in den fortgeschrittenen westlichen Ländern unter dem Stichwort „Von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft“ (2.1). 2.2 fasst unter „Individualisierung und der Wandel der Industriegesellschaft“ die Tendenzen zusammen, die unter Stichworten wie „Risikogesellschaft“, „Ende der >alten Moderne<“ etc. u. a. von Ulrich Beck in sozialwissenschaftlichen Theorien verarbeitet wurden (2.2.1). Ferner werden die Akzentverschiebungen in den (post-)modernen Gesellschaften am Wandel des Altersbildes erläutert, wo teilweise die „Neuen Alten“ gegen die „Alten Alten“ ausgespielt werden – und wo sich die Frage aufdrängt, ob die Fraktionierungen in der Altersgruppe der RentnerInnen nicht auch ein Auseinanderdriften der Sozialstruktur widerspiegeln (2.2.2). In 2.3 geht es darum, ob individuelle Eigenvorsorge (was heute auch oft als „Eigenverantwortung“ bezeichnet wird) und das Prinzip der Subsidiarität tatsächlich die sozialstaatliche Daseinsfürsorge funktional äquivalent ersetzen können, wie besonders von neoliberaler Seite immer wieder suggeriert wird. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Thema Alter und Behinderung. 3.1 befasst sich speziell mit der psychosozialen Situation älterer Behinderter unter den Bedingungen der „Krise des Sozialstaates“. Dann geht es um die Frage, wie unter dem Diktat knapper öffentlicher Gelder die Lebensqualität älterer behinderter Menschen so gut wie möglich aufrecht erhalten werden kann (3.2) und stellt unter diesem Gesichtspunkt einen psychologischen Forschungsansatz dar, der auch als die „ökologische Psychologie des Alterns“ bezeichnet wird (3.2.1) und mit dem die Bedingungen erforscht werden sollen, unter denen gleichsam die „Quadratur des Kreises“ gelingen könnte, trotz der Sparzwänge die Lebensqualität (behinderter) alter Menschen zu erhalten oder sogar zu steigern. 3.3 enthält eine kurz gehaltene, sozialphilosophische Erörterung zur Frage, welche Grundrechte ein Behinderter bzw. Pflegebedürftiger denn nun eigentlich hat, und ob liberale Grundrechte ausreichen (in denen etwa ein Pflegebedürftiger als „Kunde“ eines Pflegeheims betrachtet wird) oder ob diese nicht vielmehr durch soziale Grundrechte vervollständigt werden müssen, wie sie ja etwa schon im „Sozialstaatsgebot“ des Grundgesetzes angedeutet sind. 3.5 behandelt nochmals den gesellschaftlichen Strukturwandel, diesmal unter dem besonderen Augenmerk der sozialen Folgen für ältere Behinderte im engeren Sinn. Kapitel 4 widmet sich einem internationalen Vergleich empirischer und sozialgerontologischer Befunde über geistig Behinderte im Rentenalter. Das Kapitel 5 stellt den empirischen Teil der Arbeit dar. Dort werden die Ergebnisse und Befunde einer eigenen Befragung dargestellt, die im Sommer 2001 in fünf Wohnheimen des Münsterlandes durchgeführt und für die eigens ein Fragebogen entwickelt wurde. Interviewpartner waren die Heimleitungen, das Personal und einzelne geistig Behinderte. Die Heimleitungen wurden dabei zu den Stichworten Prävention, Rehabilitation, Integration und Normalisierung in Anlehnung an das von A. Skiba entwickelte Schema befragt. 5.1 gibt eine Einführung in die Fragestellung der Untersuchung und widmet sich methodischen Fragen des qualitativen Interviews, 5.2 schildert Einzelheiten der Durchführung und 5.3 enthält die Ergebnisse der Befragung. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse der eigenen Befragung nochmals resümiert und mit dem im theoretischen Teil Erarbeiteten verglichen. Daraus ergibt sich eine bestimmte Zustandsbeschreibung der aktuellen Situation geistig behinderter alter Menschen in Wohnheimen, die zum Schluss mit konkreten Forderungen zur Verbesserung eben dieser Situation verbunden wird. KW - Geistige Behinderung KW - Geistig Behinderter KW - Behindertenwohnheim KW - Wohnheim KW - Altenwohnheim KW - geistig KW - behindert KW - alte KW - Menschen KW - Wohnheim KW - Mentally KW - handicapped KW - elderly KW - residential KW - homes Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-45647 ER - TY - THES A1 - Godwyll, Ebenezer Francis T1 - Development and Evaluation of Diagnostically Supported Teaching Strategies to Reduce School Failure in Ghana T1 - Entwicklung und Erprobung eines diagnostisch gestützten Unterrichtskonzepts zur Reduzierung des Schulversagens in Ghana N2 - This work covers the critical problem of high school dropouts and failure in the Ghanaian educational setting. In the first instance, a large proportion of studies have tended to concentrate on the higher classes and end-of –cycle testing. They can be seen as post-mortem analyses, which only indicate the irrevocable catastrophe but do not lead to prevention. Therefore this dissertation sought to identify the variance among the learning pre-requisites that Ghanaian class one children enter the school with against the background of an inflexible syllabus coupled with a predominant use of undifferentiated teaching methodology. From literature review, personal intensive observations and experience the following conclusions were drawn: ·School failure in Ghana is as a result of a complex inter-play of factors such as years of certain uninformed policies of successive governments, the situation of the teacher, curriculum and textbook usage, instructional language policy, length of school year use of instructional time and political instability among others. ·Classroom methodologies are predominantly teacher-dominated, undifferentiated and do not support adequately the learning of weaker pupils. ·Traditional practices and philosophies about the child have an influence on the teaching-learning encounter. ·There are identifiable weaknesses in the competence of delivery and mastery of both subject matter and other pedagogical skills. With a large class size, without the support of diagnostic tools to identify the abilities of children in order to tailor the teaching to cater for individual differences, teaching is unattractive, tedious and an unwieldy task. Learning in such an environment will be demotivational and attainment of institutional goals will be greatly undermined. As a first step in modifying the existing situation a pre-diagnostic instrument put together by the researcher was used to assess 120 and 158 class one pupils in a pilot and main study respectively to show how varied the abilities of the children are and which factors have influence on the variance. In this regard a broad variety of skill areas were assessed with a focus on functional items, drawing, English and number work in a very practical way. Purposive and simple random sampling techniques were adopted in the selection of the sample from rural, urban, private and public schools. The results showed the following: ·A wide variance among the pre-requisite skills that the children enter school with. ·Ghanaian children who possess higher English language ability, having pre-school experience, attending an urban school and being in a private school have a higher chance of school success. ·Sex is not strong determinants of performance among the sample. Based on these assessment results intervention with teachers were carried out in three class one classrooms, but one was reported in detail. The feedback from the interventions was very positive and encouraging and showed among others that: ·Teachers are capable of initiating changes in their teaching methodologies. ·Head teachers can supervise school-based in-service education and training. The dissertation concludes with some suggestions for policy, teacher professionalism, educational planners and for future research in order to achieve target objectives. N2 - Die vorliegende Arbeit greift das Problem der hohen Schulabbrecher-Quote in Zusammenhang mit dem gehäuft auftretenden Schulversagen in Ghana auf. In einer ersten Annäherung haben sich die bisherigen Forschungen auf Untersuchungen in höheren Schulklassen und von Schulabgängern konzentriert. Sie können als post-mortem-Analysen bezeichnet werden, die lediglich die unausweichliche Katastrophe anzeigen, aber nicht zu ihrer Verhinderung beitragen. Aus diesem Grunde wurde mit der vorliegenden Dissertation versucht, die Streubreite der Lernvoraussetzungen von Schulanfängern zu ermitteln und vor dem Hintergrund eines unflexiblen Eingangs-Curriculums sowie einem vorwiegend praktizierten Gebrauch undifferenzierter Unterrichtsmethoden zu diskutieren. So lassen sich einschlägige Literaturstudien und eigene intensive Beobachtungen wie folgt zusammenfassen: ·Schulversagen in Ghana ist das Resultat eines komplexen Zusammenwirkens zahlreicher Faktoren wie Dauer der Versäumnisse bezüglich der Informationspolitik in Bildungsangelegenheiten, der Situation der Lehrer, der Qualität der Currricula, der Verfügbarkeit von Lehrmitteln, der gewählten Unterrichtssprache, Dauer und Häufigkeit des Schulbesuchs, Nutzung der Unterrichtszeit und politische Instabilität sowie weiterer Bedingungen. ·Die Unterrichtsmethoden sind weitgehend lehrerzentriert, undifferenziert und wenig hilfreich für schwächere Schüler. ·Traditionelle Erziehungspraktiken und Vorurteile über Kinder beeinflussen die Schüler-Lehrer-Interaktionen. ·Es lassen sich somit deutliche Schwächen bezüglich der Kompetenz von Lehrern identifizieren, welche ihre didaktischen und methodischen Fähigkeiten betreffen. Bei großen Klassenstärken, dem Fehlen diagnostischer Instrumente zur Beschreibung der Fähigkeiten ihrer Schüler im Hinblick auf differenzierten Unterricht, ist Schule unattraktiv, kräftezehrend und eine sperrige Angelegenheit. Das sind demotivierende Bedingungen für schulisches Lernen, die das Erreichen der unterrichtlichen Ziele verhindern. Zur Änderung dieser Situation wurde in einem ersten Schritt ein von dem Verfasser zusammengestelltes diagnostisches Inventar an 120 und 158 Schulanfängern in einer pilot-Studie sowie einer Hauptuntersuchung angewandt. Dieses sehr praktische Verfahren erfasst ein breites Merkmalsspektrum mit inhaltlichen Schwerpunkten auf allgemeinem Weltwissen, Graphomotorik, Beherrschung der englischen Sprache und Lernvoraussetzungen für Mathematik. Dabei stand die Frage im Vordergrund, mit welchen Unterschieden bezüglich dieser Lernvoraussetzungen bei den Kindern zu rechenen ist und welche Faktoren sie beeinflussen. Auf der Grundlage von zielgerichteten und einfachen sampling-Techniken wurden vergleichbare Stichproben in ländlichen, städtischen, privaten und öffentlichen Schulen zusammengestellt. Es zeigten sich folgende Ergebnisse: ·Die interindividuelle Varianz bezüglich der individuellen Lernvoraussetzungen für den Schulanfang war extrem groß. ·Kinder mit besonders guten Leistungen bevorzugen die englische Sprache, kommen ausschließlich aus städtischen Gebieten, haben vorwiegend vorschulische Einrichtungen besucht und sind häufiger in privaten Schulen anzutreffen. ·Das Geschlecht ist keine wesentliche Determinante eines guten Leistungsstandes. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse wurden Interventionsmöglichkeiten mit den Lehrern aus drei ersten Klassen erkundet, wobei diese in einem Fall detailliert beschrieben wurden. Die Rückmeldungen waren positiv und ermutigend. Dabei zeigte sich: ·Lehrer sind durchaus befähigt, sich auf Änderungen ihrer Unterrichtsmethodik einzulassen. ·Schulleiter können schulinterne Fortbildungen durchführen. Die Arbeit schließt mit Empfehlungen für bildungspolitische Maßnahmen, Lehrerbildung, Bildungsplanung und weitere Forschungsaufgaben. KW - Schulversagen KW - Schulanfang KW - Schulreform KW - Differenzierung / Unterricht KW - Lehrerverhalten / Verhaltenstraining KW - school failure KW - school beginners KW - school reform KW - differentiated methodology KW - teacher training Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-36455 ER - TY - THES A1 - Wissing, Simone T1 - Das Zeitbewusstsein des Kindes : eine empirisch-qualitative Studie zur Entwicklung einer Typologie der Zeit bei Kindern im Grundschulalter T1 - Time awareness in children : an empirical qualitative study to develop a time typology for children of primary-school age N2 - Die Arbeit untersucht das Zeitbewusstsein von Grundschulkindern, das sich aus den drei Komponenten Zeitperspektive, Zeiterleben und Umgang mit Zeit zusammensetzt. Dazu werden in den ersten Kapiteln philosophische, soziologische, psychologische und pädagogische Zeittheorien vorgestellt und als Grundlage zur Erarbeitung eines Designs für eine qualitative Studie genutzt, in deren Mittelpunkt Leitfadeninterviews mit Schülerinnen und Schülern der dritten Jahrgangsstufe stehen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Analyse des erhobenen Datenmaterials. Mittels der empirisch begründeten Typenbildung werden sechs verschiedene Zeittypen gebildet – zeitorganisierende, zeiterfüllende, zeithedonistische, zeitgezerrte, zeitzerstörende und zeitopfernde Kinder – und diese sowohl prototypisch als auch idealtypisch beschrieben. Abschließend werden Möglichkeiten, Chancen und Grenzen einer neuen Zeitkultur in der Schule reflektiert und Konsequenzen aus der empirischen Untersuchung gezogen. N2 - The paper examines primary-school children and their time awareness comprised of the three components ‘time perspective’, ‘psychological time’ and ‘dealing with time’. To this end, the first chapters present philosophical, sociological, psychological and pedagogical time theories, using them to design research based on discussion guides for the surveying of 3rd-year pupils. The analysis of data generated in this way constitutes a special focal point. By means of empirically validated typing, six different children’s time types are drawn up – time-organisers, time-fulfillers, time-hedonists, time-victims, time-destroyers and time-sacrificers – and these are subsequently described in both prototypical and ideal-typical terms. Finally, thought is given to the possibilities, opportunities and limitations for a new time culture in schools, and consequences are drawn from the empirical research. KW - Zeit KW - Deutsches Grundschulkind KW - Qualitative Sozialforschung KW - Zeitbewusstsein KW - Zeitperspektive KW - Zeitwahrnehmung KW - Empirisch begründete Typenbildung KW - Zeittypen KW - Zeitstile KW - Umgang mit Zeit KW - time types KW - empirically vaildated typing KW - time styles KW - dealing with time Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-54377 ER - TY - THES A1 - Jarzabek, Alina Dorota T1 - Zur Belastungssituation der Familien in Polen. Eine Grundlagenstudie N2 - Die Dissertation befasst sich mit der Belastungssituation der Familien in Polen aus pädagogischer Sicht. KW - Familien KW - Familienforschung KW - Familienpädagogik KW - Familiensoziologie KW - Familien Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-46112 ER - TY - THES A1 - El Takach, Suzanne T1 - Developing students' understanding of the nature of science in the context of Alexander von Humboldt's legacy for Grade 5 and Grade 6 classrooms in Baden-Württemberg schools N2 - The main research aim of this Ph-D thesis is to develop students�understanding of the nature of science on the background of Alexander von Humboldt's legacy for Grade 5 and Grade 6 classrooms in Baden-Württemberg schools. The Ph-D research questions are: 1.What conceptions do students of the age group 10-12 regarding the nature of science hold? 2.Does students� understanding of science change as a result of discovery-based science activities taken from Alexander von Humboldt� scientific observations during his expedition to Latin America between 1799-1804? If yes, in what way? This was done by: 1.Gathering background information about students� images of scientists and how they work. 2.Designing the most appropriate learning environment for improving their understanding of science. At the beginning of the intervention study, Humboldt�s life was used as a stimulus of student�s thoughts about science at. Students were put in the same situation of a scientist: posing a question about a theme of their interest, designing and realizing an experiment in order to satisfy their curiosity. By doing so, students� understandings of the construction of scientific knowledge would be improved. After a preliminary study between June and July 2002 at the Bammental Gymnasium, a case study took place from March till July 2003 at the Realschule Linkenheim for students of Grade 5. Students� epistemologies about science and scientists at the Realschule Linkenheim were collected by using the current trends in science education research: pre- and post-questionnaires, classroom observation, pre- and post- interviews, the Draw-A-Scientist-Task and portfolio work. This intervention study was realized in 26 school sessions and all the work sessions were also video taped. Students� views about their actual nature of science aspects were characterized and coded using a framework drawing on the following areas: characteristics of scientists, history of science and the epistemology about science and scientists. Finally, students were asked to write about their learning process by using portfolios. As to the recommendations: This study suggests that in order to develop some aspects of the nature of science, students need a free space at school to realize hands-on inquiry and a trained teacher who can translate to his students besides content knowledge, the nature of knowledge and the historical evolution of scientific knowledge. N2 - Das Hauptziel dieser Dissertation ist es, das Verständnis der Schüler über die Natur der Naturwissenschaften im Kontext Alexander von Humboldts Vermächtnisses für die Klassenstufen 5 und 6 an Schulen in Baden-Württemberg zu entwickeln. Die Forschungsfragen der Dissertation sind: 1. Welche Konzeptionen haben Schüler der Altersgruppe 10-12 über die Natur der Naturwissenschaften? 2. Wird das Naturwissenschaftsverständnis der Schüler verändert aufgrund entdeckungsorientierten naturwissenschaftlichen Tätigkeiten, wie sie von Alexander von Humboldt als naturwissenschaftliche Beobachtungen während seiner Expedition nach Lateinamerika zwischen 1799-1804 gemacht wurde? Wenn ja, in welcher Weise? Das Vorgehen in der Arbeit war wie folgt: 1. Sammeln von Hintergrundinformationen über Vorstellungen der Schüler über Wissenschaftler und wie sie arbeiten. 2. Konzipierung einer angemessenen Lernumgebung mit dem Ziel, ihr Verständnis von Wissenschaft zu verbessern. Zur Einführung der Interventionsstudie wurde das Leben Humboldts als Anregung für die Schüler dargeboten, sich Gedanken über Naturwissenschaft zu machen. Die Schüler wurden in die Situation eines Wissenschaftlers versetzt: Eine Fragestellung über ein Thema ihres Interesses finden, ein Experiment entwerfen und verwirklichen, um ihre Neugier zu stillen. Im Anschluss an eine Pilotstudie zwischen Juni und Juli 2002 am Bammentaler Gymnasium,wurde eine Fallstudie von März bis Juli 2003 an der Realschule Linkenheim für Schüler der Klasse 5 durchgeführt. Die Vorstellung der Schüler über Naturwissenschaft und Wissenschaftler wurde bei Realschülern in Linkenheim erhoben, indem die aktuellen Instrumente der Bildungsforschung verwendet wurden: Fragebögen, Teilnehmende Beobachtung, Interviews, und Portfolios. Die Interventionstudie wurde in 26 Schulstunden verwirklicht, alle Projektstunden wurden mit Video aufgezeichnet. Diese Studie empfiehlt, dass, um einen Eindruck von der Natur der Naturwissenschaften bei den Schülern zu entwickeln, sie mit ergebnisoffenen Fragestellungen konfrontiert werden sollten, die Raum für selbst entwickelte Experimente bieten. Dies erfordert Lehrkräfte, die über die Vermittlung von Fachwissen hinaus, einen Entdeckungszusammenhang hin zur Natur der Wissenschaften, ihrer historischen Dimension und dem Verstehen des eignene Lernens eröffnen. KW - Natur der Naturwissenschaften KW - Alexander von Humboldt KW - Geschichte der Naturwissenschaften KW - Schulpraktikum KW - Lehrerbildung KW - Portfolio KW - Draw-A-Sientist-Task Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-50960 ER - TY - THES A1 - El-Khateeb, Mahmoud T1 - Assessing the Development of Mathematics Curricula in Jordan During the Period 1964-1999 : A Historical Study T1 - Entwicklung der Mathematiklehrpläne in Jordanien in der Zeit von 1964 bis 1999 : eine Historische Arbeit N2 - Introduction This study aims to investigate the changes and developments in mathematics curricula, which approved by the Ministry of Education for teaching mathematics during the period (1964-1999). It also aims at highlighting the feature of every period of development and to review the reasons that lead to such development. The study has the aim to answer the following questions: 1.What are the developments that the learning objectives of mathematics curricula in Jordan have witnessed during the period (1964-1999) ? 2.What are the developments that the mathematical content of mathematics curricula in Jordan have witnessed during the period (1964-1999) ? 3.What are the developments that the instruction methods of mathematics curricula in Jordan have witnessed during the period (1964-1999)? 4.What are the developments that the evaluation methods of mathematics curricula in Jordan have witnessed during the period (1964 –1999)? The first chapter of the study describes some facts about Jordan, the educational system, and instructional plans for teaching mathematics, which was approved by MOE during the period (1964-1999), the need for developing mathematics curricula, and statement and significance of the study with the questions mentioned above, and includes the limitation of the study. The second Chapter includes on a review of literature through display the international development of mathematics curriculum and relative studies, the development of mathematics education in Germany, and the development of mathematics curriculum and relative studies in the Arab World, especially in Jordan. Chapter three describes the methodology and procedures which are used: the analysis method, (analysis procedures of content mathematics curricula, analysis tool), and the interview: (sample, interview procedures, tool, and procedures of interview analysis). Chapter four: contains the findings of the study represented with the analysis results of mathematics curriculum according to the study questions, the results of content analysis of Mathematics curricula according to the “Principles and Standards for School Mathematics” which issued by NCTM, the response and opinion of interview sample to the items of a study tool (questionnaire). Chapter five: Include discussion of the findings and the results of the study according to the study question, and investigate the characteristics and the reasons behind the development witnessed by the curricula of mathematics in Jordan during the period (1964-1999). The main analysis results of mathematics curriculum which approved by MOE in Jordan, and the opinions of the interview sample are concentrated on discussion and investigation the development characteristics of learning objectives of teaching mathematics, mathematical content, instructional and evaluation methods of teaching mathematics, according to the “Principles and Standards for School Mathematics”, and through division the whole period into three sub-periods. The curriculum documents (in English translation), the NCTM standards, and other data with additional information – among other things the results of the interviews – are arranged as appendix 1 to appendix 10. This study is significant as being one of the rare attempts in Jordan to explore the development of mathematics curricula. The study is also unique in the length of the period it has chosen, 1964-1999. As such, it can be referred to as a historical source for the evolution of mathematics curricula in Jordan, so that scholars benefit from its analysis and historical documentation of the period of the development of these curricula. It is also beneficial to the writers of school textbooks since it provides a list of universal standards used to analyze the mathematical content of curricula. These are attached in a short section as “recommendations”. N2 - Zusammenfassung in deutscher Sprache Die Studie verfolgt den Zweck, (1) zu untersuchen, welche Änderungen und Entwicklungen der Mathematiklehrpläne des Königreiches Jordanien in der Zeit von 1964 bis 1999 zu beobachten sind. Grundlage der Untersuchung sind dabei die Lehrpläne, welche vom zuständigen Erziehungsministerium (Ministry of Education – MOE) für den Mathematikunterricht vorgeschrieben waren. (2) In dieser Untersuchung sollen die wesentlichen Faktoren und Hauptströmungen der einzelnen Entwicklungsperioden besonders herausgestellt werden. Dies führt zu den folgenden Fragen: 1. Welches sind die Entwicklungen, die die Lernziele der Mathematiklehrpläne Jordaniens während der Zeit von 1964 bis 1999 erfahren haben? 2. Welches sind die Entwicklungen, die die mathematischen Inhalte der Mathematiklehrpläne Jordaniens während der Zeit von 1964 bis 1999 erfahren haben? 3. Welches sind die Entwicklungen, die die Lehrmethoden in den Mathematiklehrplänen Jordaniens während der Zeit von 1964 bis 1999 erfahren haben? 4 Welches sind die Entwicklungen, die die in den Mathematiklehrplänen Jordaniens enthaltenen Kontroll- und Prüfungsmethoden während der Zeit von 1964 bis 1999 erfahren haben? Die Arbeit beginnt mit einem ersten vorbereitenden Kapitel. Dieses beschreibt die Situation in Jordanien, insbesondere das Bildungssystem und die einzelnen Pläne für den Mathematikunterricht, welche vom MOE im genannten Zeitraum vorgeschrieben waren. Die weitere Erörterung der Situation zeigt die Notwendigkeit auf, die Mathematiklehrpläne in Jordanien weiter zu entwickeln, führt hin zur Zielsetzung der Studie und zur Formulierung der o.g. Zielfragen. Abschließend wird auf die Bedeutung der Studie und einige Begrenzungen hingewiesen, denen die Studie unterliegt. Im zweiten Kapitel folgt ein Überblick über die vorhandene Literatur. Hieraus ergibt sich die Darstellung der internationalen Entwicklung des Mathematikunterrichts und damit in Verbindung stehender Forschungs- und Schulprojekte, die Darstellung der Entwicklung des Mathematikunterrichts in Deutschland als nahe liegendes Beispiel sowie die Beschreibung der Entwicklung des Mathematikunterrichts in den arabischen Ländern, insbesondere in Jordanien. Das dritte Kapitel beschreibt den Plan der folgenden Studie und die beiden Hauptinstrumente, die dabei Verwendung finden, nämlich die Analyse der Lehrpläne und Experteninterviews. Zur Analyse werden die Vorgehensweise und die eingesetzten Instrumente vorgestellt, zu den Interviews die interviewten Experten, die Vorgehensweise, die verwendeten Instrumente und das Analyseverfahren für die Interviewergebnisse. Das vierte Kapitel enthält die Befunde der Studie. Dies sind einmal die Ergebnisse der Analysen der Mathematikcurricula, die sich an den vom National Council of Teachers of Mathematics (NCTM) herausgegebenen „Principles and Standards for School Mathematics“ ausrichten und zum andern die Antworten der Experten und der Positionen, die die Experten zu dem vorgelegten Fragebogen als Untersuchungsinstrument eingebracht haben. Alle Befunde sind den o.g. Zielfragen zugeordnet. In Kapitel fünf werden die Befunde und Ergebnisse der Studie im Hinblick auf die Zielfragen diskutiert. Außerdem werden die Charakteristika der Lehrpläne und die Beweggründe für deren Revision und Weiterentwicklung zusammenfassend untersucht und übersichtlich zusammengestellt, wie sie sich in dem Zeitraum von 1964 bis 1999 gezeigt haben. Zur Gewinnung spezifischer Aussagen wurde der genannte Zeitraum in drei Teilperioden gegliedert. Diese Gliederung ergab sich aufgrund der Lehrplanveröffentlichungen des Ministeriums. Die Hauptergebnisse, die durch Analyse der ministeriellen Lehrplandokumente und durch die Interviews periodenspezifisch gewonnen wurden, konzentrieren sich auf die in den Zielfragen genannten Bereiche und geben detailliert Auskunft über die Entwicklung von Lernzielen, die Weiterentwicklung der mathematischen Inhalte sowie der Lehr und Bewertungsmethoden, die in den Mathematikcurricula Jordaniens genannt sind. Als wichtige internationale Norm wurden die “Principles and Standards for School Mathematics” (NCTM) herangezogen. Die Lehrplandokumente (in englischer Übersetzung), die NCTM Standards und weitere Unterlagen mit ergänzenden Informationen – darunter auch die Ergebnisse der Interviews – sind in einem Anhang als appendix 1 bis appendix 10 zusammengestellt. Eine derartige den gesamten Zeitraum von 1964 bis 1999 umfassende Beschreibung und Analyse der Mathematikcurricula und deren Veränderungen werden mit dieser Studie für das Königreich Jordanien erstmalig vorgelegt. Sie nimmt daher unter den seltenen Versuchen, die Entwicklung dieser Curricula zu erforschen, einen herausragenden Platz ein. Sie kann als eine historische Quelle zur Entwicklung der Mathematikcurricula angesehen werden und bildet mit ihrer Dokumentation der Curricula und der Beschreibung ihrer Fortentwicklung in jener Periode einen wichtigen Zuwachs an wissenschaftlicher Erkenntnis. Außerdem kann die Studie auch für Verfasser von Lehrbüchern zum Mathematikunterricht hilfreich sein, wurden doch bei der Analyse der Inhalte allgemein anerkannte Standards herangezogen. Einige Empfehlungen hierzu wurden in einem kurzen Abschlussabschnitt „Empfehlungen“ angefügt. KW - Curriculumentwicklung KW - Curriculum KW - Curriculumreform KW - Mathematikcurriculum KW - Mathematikunterricht KW - Jordanien KW - curricula KW - mathematics education KW - Jordan Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-57036 ER - TY - THES A1 - Volz, Steffen T1 - Literaturerwerb im Bildungskeller - Befunde zur literarischen Sozialisation und zu literarischen Kompetenzen bildungsferner Jugendlicher N2 - Die hier vorgelegte Untersuchung verfolgt die Absicht, die Bedingungen, unter denen sich die literarische Sozialisation im ‚Bildungskeller’ vollzieht, am Beispiel von Schülerinnen und Schülern der Förderschule näher auszuleuchten. Drei Problemzusammenhänge – der Verlauf der Medien- und Lesesozialisation, die Erfahrungen mit Literatur, die Kompetenzen zur literarischen Rezeption – markieren die zentralen Forschungsanliegen der Arbeit. Die theoretisch ausgerichteten Kapitel der Untersuchung erörtern Fragestellungen der Lesesozialisationsforschung und des Literaturunterrichts an Förderschulen, der Forschungsmethodologie und der Entwicklung des literarischen Verstehens. In den Teilen der Arbeit, die der Darstellung und Auswertung empirisch erhobener Daten dienen, rücken die Perspektive und die Kompetenzen der SchülerInnen in den Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses: Zum einen werden mittels einer Befragung erhobene Befunde zur schulischen und außerschulischen Medien- und Lesesozialisation dargelegt, zum anderen werden Schülerarbeiten vorgestellt und im Hinblick auf literarische Verstehensleistungen analysiert. Durch die gewählte Vorgehensweise wird vielfältiges Material gewonnen, das eine Annäherung an den Themenkomplex ‚Literaturerwerb im Bildungskeller’ aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlaubt. Anhand einschlägiger Ergebnisse der Lesesozialisationsforschung sowie der Analyse didaktisch-methodischer Vorschläge zum Literaturunterricht in der Sonderschule werden zunächst die Perspektiven der Leseforschung und der sonderpädagogischen Didaktik eruiert. Die Selbstaussagen der befragten Jugendlichen wiederum erlauben eine Problematisierung, Ergänzung und Modifikation dieser Befunde und Sichtweisen. Aus der Zusammenschau dieser unterschiedlichen Aspekte kristallisiert sich ein beträchtliches Spannungsverhältnis zwischen den Erkenntnissen der empirischen Lesesozialisationsforschung und der literaturdidaktischen Theoriebildung auf der einen Seite sowie der sonderpädagogischen Didaktik und Unterrichtspraxis auf der anderen Seite heraus. Schlüssig lässt sich daraus die Notwendigkeit einer Neuakzentuierung des Literaturunterrichts herleiten. Mit den im Rahmen der Unterrichtsforschung gewonnenen Erkenntnissen steht ein Baustein bereit, der erste Hinweise auf eine mögliche Neukonzeption des sonderpädagogischen Literaturunterrichts gestattet – zeichnet sich doch in der Analyse der Rezeptionsprodukte ein Potenzial an literarischen Kompetenzen ab, das in bislang vorliegenden Vorschlägen zur Gestaltung des Literaturunterrichts an Förderschulen keine Beachtung findet. KW - Interview KW - Lernbehinderte KW - Leseverhalten KW - Literaturunterricht KW - Sonderschule KW - Sozialisation KW - Unterrichtsforschnung KW - Lesesozialisation KW - literarische Sozialisation KW - literarisches Verstehen KW - Förderschule Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-62153 ER - TY - THES A1 - Rohr, Michael T1 - Wie lässt sich ein lernpsychologisch und fachwissenschaftlich adäquates Teilchenmodell lernen und lehren? : von der Oberflächenwahrnehmung zur abstrakten Modellerklärung T1 - How can an adequate particulate model of matter be learned and taught? : From the perception of the surface of material to explanations by models: a cognitive analysis and the development of a computer based learning environment N2 - In der Arbeit wird ein kognitionspsychologisches Modell des Lernprozesses zum Erwerb des Teilchenmodells der Stoffe im Anfangsunterricht der Chemie vorgestellt. Nach einer Sichtung der Fachliteratur werden für den ersten Unterricht über das Teilchenmodell drei Phänomene des Verhaltens von Gasen ausgewählt, die durch das Verhalten ihrer (angenommenen) kleinsten Teilchen erklärt werden sollen. Das Ergebnis von formalen Aufgabenanalysen dieser drei Erklärungsaufgaben zeigt, welche Wissenselemente benötigt werden, um sie im Rahmen des Lehrplanwissens des Anfangsunterrichts zu lösen. Auf dem Hintergrund der Forschungsliteratur zu Alltagskonzepten und den Ergebnissen der Aufgabenanalyse wird ein analogiebasierter Lernprozess vorgeschlagen, mit dem das für Erklärungs- und Prognoseaufgaben notwendige Wissen über das Teilchenmodell erworben werden kann. Als unterrichtspraktische Konsequenz und als Hilfsmittel für empirische Untersuchungen wird ein computerbasiertes Konstruktionsprogramm vorgestellt, mit dem Schülerinnen und Schüler eigene dynamische Teilchenmodelle zur Erklärung einfacher Stoffphänomene modellieren können. Danach explorieren und überprüfen drei empirische Untersuchungen den analogiebasierten Erwerbsprozess bezüglich verschiedener Einflussfaktoren und bezüglich der Lernwirksamkeit der Konstruktionsumgebung. Nachfolgend wird eine kognitive Simulation des Lernprozesses und der Testaufgabenlösung der letzten empirischen Studie zur Erzeugung und dem Gebrauch von Analogien mit dem Modell ACME (Verbindung von Analogiequelle und -ziel, Holyoak & Thagard, 1989) und dem Modell ECHO (zur Generierung von Erklärungen mithilfe der gefundenen Analogien, Thagard, 1989) vorgestellt. Die Simulationsläufe auf dem Rechner können die prototypischen Lernverläufe dieser Untersuchung nachbilden. Zum Schluss wird das entwickelte Lernprozessmodell und seine Anwendung im Unterricht kritisch mit anderen fachdidaktischen Ansätzen zum Erlernen des Teilchenmodells verglichen. N2 - In this thesis a cognitive model of the learning process of the particulate model of matter in beginner's chemistry lessons will be developed. After reviewing the past research in the field three gas phenomena for use in initial lessons are selected, which should be explained by the behaviour of submicroscopic particle models. The results of a formal task analysis of the explanation tasks show what knowledge is necessary to solve the learning problems within the framework of the curriculum. As result of the past research on misconceptions and of the task analysis an analogy based model of the learning process is proposed. Its practical application for use in chemistry lessons and empirical research is a computer software, which students can use to model their own dynamic particulate models of matter to explain simple phenomena of matter. Afterwards three empirical studies are described to explore and test the analogy based learning process and the efficiency of the modelling software. A cognitive simulation of the learning process of one empirical study will be presented which tries to generate for a protoypical learner the process of learning by analogies and using the analogies to build explanations for test tasks. The simulation use the cognitive model ACME (Holyoak & Thagard, 1989) to generate the mapping process of different analogical sources to the mental particulate model of matter. The cognitive model ECHO (Thagard, 1989) is used to simulate the process of generating an explanation for the learning tasks by means of the just developed analogies. The learning behaviour and the produced soluations of the simulations are similar to the observed human problem solving behaviour. At the end the proposed learning model and its consequences for teaching the particule model of matter will be compared with other approaches to learn the particulate model of matter. KW - Chemieunterricht KW - Teilchenmodell KW - Kognitive Psychologie KW - Aufgabenanalyse KW - Empirische Untersuchungen KW - Kognitive Simulation KW - chemistry lessons KW - particulate model of matter KW - analysis of cognitive processes KW - cognitive simulation Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-55215 ER - TY - THES A1 - Bischoff, Sascha T1 - OHR Olsztyner Hör Reime : polnische Reimensembles zur Optimierung der apparativen Versorgung hörgeschädigter Kinder im Alter von 3-7 Jahren N2 - Die Olsztyner Hör Reime (OHR) können innerhalb der Pädagogischen Audiologie als zuverlässige Methode zur Optimierung der apparativen Versorgung von Kindern im Alter von 3-7 Jahren eingesetzt werden. Das Verfahren ist besonders kindgerecht, motivierend und interessant für das Kind gestaltet, wodurch differenzierte Aussagen in möglichst kurzen Untersuchungsphasen ermöglicht werden. Bei der Standardisierung des OHR-Verfahrens wurde eine Gesamtverständlichkeit von 98,92% der gesamten Wortlisten für die Normierung der Altersgruppe 3-4 Jahre und eine Gesamtverständlichkeit von 99,25% der Altersgruppe 5-7 Jahre bei hörenden Kindern erreicht. Die gesamte Durchführung (N=274) fand unter Einfluss von Störschall statt. Dieser wurde aus allen Ziel-Items des Verfahrens generiert und mit einem Nutzschall-Störschallverhältnis von S/N +6dB SPL dargeboten. Die gesamte Entwicklung und Durchführung der Olsztyner Hör Reime für die Pädagogische Audiologie im polnischen Sprachraum orientiert sich an neuesten Erkenntnissen der internationalen Sprachaudiometrie speziell für Kinder. Die Sprachaufnahmen selbst wurden daher in qualitativer Hinsicht in hohem Maße kindgerecht und im teacherese von einer Nativespeakerin aufgesprochen. Diese Methode ist innerhalb der Sprachaudiometrie originär, es stehen dazu keinerlei wissenschaftliche Daten zum Vergleich zur Verfügung. Sascha Bischoff KW - Sprachaudiometrie KW - Pädaudiologie KW - Pädagogische Audiologie KW - Sprachaudiometrie für Kinder Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-57083 ER - TY - THES A1 - Berg, Margit T1 - Förderung komplexer syntaktischer Fähigkeiten spracherwerbsgestörter Kinder N2 - Die Arbeit bietet zunächst eine Aufarbeitung des theoretischen Hintergrundes der Spracherwerbsstörung und setzt sich dabei mit Fragen des ungestörten und gestörten Grammatikerwerbs, der Ätiologie, der Persistenz von Spracherwerbsstörungen, der Therapieeffektivität und der Diagnostik auseinander. Im Mittelpunkt steht dann die Darstellung einer Therapieeffektivitätsstudie, die den therapie- und unterrichtsdidaktischen Ansatz der "Kontextoptimierung" in der Kleingruppentherapie sowie im therapieintegrierten Unterricht an 6 Schulen für Sprachbehinderte (Klassenstufe 3 und 4) evaluiert. Das Ziel der Intervention lag dabei in der Förderung des Nebensatzerwerbs. Für die Erhebung des jeweils erreichten Erwerbsstands komplexer syntaktischer Fähigkeiten wurde ein in der Arbeit dokumentiertes Diagnostikverfahren (Screening im Klassenverband und umfassenderes Material für die Einzelüberprüfung) entwickelt. Die durchgeführte Intervention wird anhand praktischer Beispiele konkretisiert. Der Therapieerfolg wurde zu zwei Zeitpunkten (Posttest I: unmittelbar nach der Intervention; Postest II: nach einer interventionsfreien Phase 3 Monate nach Therapieabschluss) erhoben. Die Auswertung erfolgte sowohl gruppenbezogen als auch einzelfallbezogen und vergleicht jeweils - den Ausgangsstand und den nach der Förderung erreichten Stand des Nebensatzerwerbs, - die auf den Nebensatz bezogenen sprachlichen Leistungen in der Experimentalgruppen und einer Kontrollgruppe sowie - den Einfluss unterschiedlicher Faktoren (u. a. Alter, Mehrsprachigkeit, auditive Verarbeitungsfähigkeiten) auf den Therapieerfolg. Ergänzend wurde eine Pilotstudie in die Untersuchung integriert, in der die Weiterentwicklung grammatischer Fähigkeiten in einem (auf das spezielle Ziel des Nebensatzwerwerbs bezogen)interventionsfreien Zeitraum bei spracherwerbsgestörten Kindern überprüft wurde, die in der Eingangsuntersuchung der Produktion von Nebensätzen bereits einen Korrektheitsgrad von mindestens 60% erreicht hatten. KW - Nebensatz KW - Sprachbehindertenpädagogik KW - Logopädie KW - Spracherwerbsstörung KW - Therapieintegration Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-62098 ER - TY - THES A1 - Janz, Frauke T1 - Interprofessionelle Kooperation in Klassenteams von Schülerinnen und Schülern mit schweren und mehrfachen Behinderungen : eine empirische Untersuchung in Baden-Württemberg T1 - Interdisciplinary cooperation of staff working with pupils with severe and multiple disabilities N2 - Schülerinnen und Schüler mit schweren und mehrfachen Behinderungen sind in allen Lebensbereichen auf umfassende Unterstützung angewiesen. Für die schulische Bildung ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Kooperation verschiedener Berufsgruppen (z.B. Pädagogen, Therapeuten, Pflegekräften). Dennoch wurde bislang nicht umfassend untersucht, wie sich die interprofessionelle Zusammenarbeit in diesem Arbeitsfeld gestaltet. Die übergeordnete Fragestellung der vorliegenden Arbeit, lässt sich - abgeleitet aus der psychologischen und (sonder-)pädagogischen Literatur zur Teamarbeit - in die Untersuchungsschwerpunkte Planung und Konzeption der Kooperation, Unterschiede zwischen den Berufsgruppen und die konkrete Zusammenarbeit gliedern. Die konkreten Fragestellungen in diesen Schwerpunkten werden durch verschiedene methodische Zugänge bearbeitet. Da die Untersuchung an das Forschungsprojekt BiSB (Bildungsrealität von Kindern und Jugendlichen mit schweren und mehrfachen Behinderungen) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg angegliedert ist, kann dabei auf die umfangreichen Methoden des Projekts zurückgegriffen werden: Zum einen auf eine flächendeckende, mehrperspektivische Fragebogenerhebung in Baden-Württemberg, zum anderen auf sechs videobasierte, einwöchige Einzelfallstudien sowie auf das Teamklima-Inventar (TKI). Die Ergebnisse der Fragebogenerhebung zeigen u.a., dass interprofessionelle Teamarbeit nicht an allen Schulen konzeptionell verankert ist und dass Teamsitzungen nur bei ca. einem Drittel der untersuchten Schulen regelmäßig wöchentlich stattfinden. Außerdem wird deutlich, dass sich die Berufsgruppen - wie erwartet - hinsichtlich ihrer Voraussetzungen, ihrer Kenntnisse und Einstellungen voneinander unterscheiden. Die Untersuchung der konkreten Zusammenarbeit durch die Befragung (also durch Einschätzungen) und durch Videoanalysen zeigt, dass die Aufgabenverteilung und der Kompetenztransfer in den verschiedenen Teams sehr unterschiedlich geregelt sind und dass es hinsichtlich der Nutzung der Personalressourcen Qualifikations- und Verbesserungsbedarf gibt. Abschließend werden Implikationen für die Teammitglieder, die Schulleitungen und die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften abgeleitet. N2 - Pupils with severe and multiple disabilities are dependent on complete help in all life-areas. Concerning their education at school this means the need for cooperation of staff from several disciplines (e.g. pedagogical, medical and therapeutic staff). Nevertheless, it has not yet been extensively examined, how this cooperation proceeds in practice. The topic of this study is – according to the results from psychological and pedagocical research- to analyse how staff from different disciplines works together as a team at school. The study consists of three main parts: The organisation and conception of teamwork in - schools, differences between views and standpoints in different disciplines and the cooperation in daily practice. The study belongs to a large research project (BiSB: Bildungsrealität von Kindern mit schweren und mehrfachen Behinderungen, realized by the University of Education, Heidelberg) in which the reality at school and the situation of children with severe and profound disabilities in Baden-Württemberg (Germany) are analyzed. For this reason, the author can refer to several methodical contents such as epidemic and multiperspective (quantitative) questionnaires for each staff- member who works with a selected child as well as six individual case studies. In these individual case studies six children were videotaped during one week. Furthermore, the TEAMKLIMA-INVENTAR (TKI) was applied. The results show that teamwork is not embedded in every school-conception, the staff seems to work together without reflecting their teamwork very much: Only one third of the investigated teams meet weekly. Furthermore, there are - as expected – several differences between the staff members opinions and views. The analysis of the videotaped individual case studies show that distribution of reponsibilities varies and in several teams there is obviously low competence-transfer between staff members. This might be the reason why existing synergistic effects cannot always be used efficiently. Finally implications are deducted for headmasters (BE, principals AE), teammembers and the instruction and the further educational training of teachers. KW - Sonderpädagogik KW - Geistige Behinderung KW - Behinderung KW - Team teaching KW - Interdisziplinarität KW - Kooperation KW - Sonderschullehrer KW - Teamwork KW - TKI KW - Schwere und mehrfache Behinderung KW - Schwerstbehinderte KW - Transdisziplinarität KW - Interprofessionalität KW - Team KW - Team Teaching KW - severe and multiple diasbilities KW - cooperation KW - staff KW - transdisciplinarity Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-66859 ER - TY - THES A1 - Dehnen, Beate T1 - Theologie und Religionspädagogik - Herausforderung im Antlitz der Anderen - eine vergleichende Studie verschiedener Religionen und religiöser Erziehung in Deutschland und England T1 - Theology and Pedagogy of Religion - Challenge face to face with the Others - a comparative study of different religions and religious education in Germany and England N2 - Meine wissenschaftliche Arbeit ist in zweifacher Hinsicht motiviert. Einerseits wächst die Besorgnis über unsoziales Verhalten, Rassismus und die Unfähigkeit in unserer multi-kulturellen europäischen Gesellschaft mit Differenzen umzugehen. Kulturelle und religiöse Verschiedenheit gehören oftmals mit zu den Ursachen. Andererseits könnte genau hierin ein vielversprechender Anknüpfungspunkt liegen. Ich diskutiere und analysiere die konstruktiven und progressiven Aspekte und Elemente verschiedener Religionen, die einen wertvollen Beitrag zu einer besseren, fairen und gerechten Welt leisten können. Teil I Eine Analyse von Schriften, Ethik und Mystik unterschiedlicher Religionen zeigt, daß es trotz aller Differenzen eine Basis für ein gemeinsames Engagement gibt. Ich zeige, daß es konstruktive katholische Beiträge gibt, die weiterentwickelt werden können. Um auch den anderen Religionen eine Stimme zu geben, stelle ich Ansichten und Ängste von Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften zu interfaith Beziehungen und Kooperationen zusammen. Auf dieser Grundlage entwickle ich „Acht Prinzipien“ für interfaith Arbeit in Schule und Gesellschaft. Es handelt sich um folgende: 1. Gleichheit und Verschiedenheit, 2. Religion und Kultur, 3. Ökumene und Interfaith, 4. Wissen und Erfahrung, 5. Selbstkritik statt Kritik am Anderen, 6. Vergleiche auf gleichen Ebenen, 7. Solidarität statt Konfrontation und 8. Authentizität. Für die christliche Theologie ist dies eine Herausforderung: sie hat sich als eine unter anderen zu verstehen. Es zeigt sich die Notwendigkeit für „Theologie im Plural“ und eine Haltung, die mehr ist, als nur Toleranz, nämlich die Bereitschaft, zuzuhören, zu lernen, nachzudenken und sich gemeinsam mit den Anderen weiter zu entwickeln und zu verändern. Teil II Die Ergebnisse von Teil I dienen als Kriterien der vergleichenden Studie von Teil II. Hier konzentriere ich mich auf die Situation des Religionsunterrichts in Deutschland und England (Elementar- und Primarbereich). Ich untersuche die Bildungspläne für Religionsunterricht und relevante Fächer, für Leicester (England) und Baden-Württemberg (Deutschland). Es geht mir darum aufzuzeigen, in welchem Maße und auf welche Art und Weise die Vielfalt der Religionen in diesen Plänen berücksichtigt wird. In Bezug zur akademischen Diskussion von religionspädagogischen Modellen diskutiere ich je Land zwei deutlich verschiedene Modelle. Zusätzlich greife ich „grass-root-projects“ auf, von denen sehr viel gelernt werden kann. In einem Exkurs skizziere ich inwiefern in der allgemeinen nicht-religiösen pädagogischen Diskussion die „Anderen“ berücksichtigt werden. Die religiöse/interfaith Dimension wird hier oft vernachlässigt, gerade auch in der interkulturellen Pädagogik. Dies alles führt zur Schlußfolgerung, daß es entscheidender Veränderungen bedarf. Dies gilt für Gesellschaften als Ganzes, wie auch für Schulen im Speziellen. Religionsunterricht kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten. Meine Dissertation ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung des Religionsunterrichts in Deutschland. Hierbei kommt vor allem Folgendes in den Blick: die Kooperation von Kindergarten und Grundschule ist auf allen Ebenen besser zu gestalten (Forschung/Wissenschaft, Bildungsplanentwicklung und in der alltäglichen Zusammenarbeit), in der Institution Schule sind alle Religionen gleich und gerecht zu behandeln und das Lehramtsstudium hat Wissen und Erfahrungen in kultureller/religiöser und interkultureller/interfaith Hinsicht zu vermitteln. Interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit sollten zur Regel werden. Des weiteren wäre es ideal, wenn in der relevanten Forschung Menschen mit verschiedenen kulturellen und religiösen Wurzeln zusammenarbeiten würden. Zusammenfassung Auf allen Ebenen des Erziehungssystems sollte die Kooperation und Partizipation von Menschen verschiedener Religionen und Weltansichten gewährleistet sein. Schulen sollten entsprechend des Prinzips der Gleichberechtigung organisiert sein und arbeiten. Menschen dürfen nicht marginalisiert werden. Lehrerinnen und Lehrer brauchen interkulturelle und interfaith Ausbildung, die Wissen vermittelt und Erfahrungen ermöglicht. Dies ist für jedes Fach essentiell, nicht nur für den Religionsunterricht. Kindergarten- und Grundschulerziehung sind aufeinander aufbauend zu gestalten, was für den interfaith Bereich ebenso wie für andere Fächer gilt.Im Religionsunterricht kommt den ökumenischen Bewegungen innerhalb der jeweiligen Religionen und dem interfaith Ansatz große Bedeutung zu. Begegnungsformen sind zu entwickeln, die mehr sind als Toleranz. Wissen, Erfahrung und gemeinsames Engagement sind die Grundlage für die Integration aller am gesellschaftlichen Leben Beteiligten. Kultur und Religion sind als wesentliches Element zu berücksichtigen, wenn das eigene und das Antlitz der Anderen wirklich und umfassend in den Blick kommen soll. N2 - The motivation for my research work is twofold. On the one hand there are growing con­cerns about antisocial behaviour, racism, and the inability to cope with differences in our European multicultural societies. Cultural and religious differences are quite often at the source of this. On the other hand, it might be that exactly here lies a key not only for des­pair, but for hope. I discuss and analyse the constructive and supportive aspects and elements from within religions, which can contribute to a better, fairer and just world. Part I I analyse the scriptures, ethics, and mystics of different religions. I show that there is a basis to be found for a shared commitment despite differences. I focus on the teachings of the Catholic church to give evidence that there is a constructive Catholic contribution to make and to develop further. To give voice to other religions too, I summarize opinions and anxieties from members of different faiths about interfaith relations and co-operations. From all this I derive “Eight Principles” for interfaith work in school and society as fol­lows: 1.equality and difference, 2. religion and culture, 3. ecumenism and interfaith, 4. knowledge and experience, 5. self-criticism instead of criticising the Others, 6. comparing on equivalent levels, 7. solidarity instead of confrontation, and 8. authenticity. For Christian theology itself this is a task. Christian theology has to be one amongst others. There is the need for “theology in plural” paired with more than tolerance alone but the mutual willing­ness to listen, learn, reason and change with each other. Part II On the basis of the results of part I, I conduct a comparative analysis of the situation of Re­ligious Education (RE) in Germany and England, focusing on Kindergarten and Primary School. I examine the curriculum for RE and related areas of learning for Leicester (Eng­land) and Baden-Württemberg (Germany). I analyse to which extent and in which way the plurality of religions is incorporated. Relating to the academic discussion on Pedagogies of RE, I discuss two significant different models for RE in either country. In addition, I draw attention to grass-root-projects, from which a lot can be learned. In an excursus I briefly sketch the non-religious considerations about the “Others” in pedagogic discussions. Intercultural concepts often neglect the interfaith dimension. This leads to the conclusion that there are major changes needed, if one wants a just and fair recognition of different cultures and religions within a society. This is generally true for societ­ies as a whole, but particularly for schools, where RE can play a valuable part. My dissertation is a contribution to the development of Religious Eduction in Germany, fo­cusing on a better cooperation between Kindergarten and Primary School on all levels (re­search/science, curriculum development, and day to day practice), equality and justice for all religions within the institution school, and a better education of teacher students and teachers regarding their cultural/religious and inter-cultural/interfaith knowledge and experi­ence. Therefore interdisciplinary and international cooperation should become a habit instead of being a rarity in this area. It would be ideal if teams of scientists and teach­ers with different cultural and religious backgrounds worked together. Conclusion Cooperation and participation of members from different religions and world views on all levels of the educational system should be guaranteed. Schools need to work according to equal opportunity standards and people should not be marginalized. Teachers need inter-cultural and interfaith knowledge and experience. This is essential for an adequate teaching in every subject, not just RE. Kindergarten and school education should be systematic and building on each other. This is important not only for interfaith and inter-cultural awareness, but for any subject. Religious education has to stress the need for an ecumenical awareness and movement within each religion as well as an interfaith approach in addition to the multi-faith one. For the German situation I suggest an ecumenical RE in each Religion and an Inter­faith-learning for ever body as result of my comparative analysis. Intercultural and interfaith have to become cross-curriculum-topics. It would be necessary to develop paths of encounter which are more than just toler­ance. Tolerance only means leaving the “Others” alone, but does not include re­spect and acceptance as a basis for a shared life. Knowledge, experience and shared actions are a major part of real integration of everybody within a society. Real dialogue face-to-face and faith-to-faith provides the opportunity for authentic engagement and needs to be accessible for every one. Only then can the challenge facing the “Others” not become a threat but a joy. KW - Interkulturelle Erziehung KW - Interreligiöse Beziehung KW - Interreligiöses Lernen KW - Ökumene KW - Religionsunterricht KW - Religionspädagogik KW - Interfaith Arbeit KW - Kooperation Kindergarten Grundschule KW - Interfaith work KW - Ecumenism KW - Pedagogy of Religious Education KW - Intercultural Education KW - Theology Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75011 ER - TY - THES A1 - Bartsch, Silke T1 - Jugendesskultur: Bedeutungen des Essens für Jugendliche im Kontext Familie und Peergroup T1 - Eating culture of Young People: Signifikations of Eating for Young People in context with family and Peergroup N2 - Ziel der Arbeit ist, jugendliches Essverhalten für die Lebensbereiche Familie und Peergroup zu differenzieren. Dazu werden Bedeutungen des Essens aus der Perspektive der Jugendlichen im häuslichen und außerhäuslichen Bereich untersucht. Aus den Ergebnissen des Beitrags zur Zielgruppenanalyse werden Folgerungen für die schulischen Ernährungsbildung abgeleitet. Forschungsfragen: Lässt sich jugendliches Essverhalten von dem anderer Altersgruppen abgrenzen? Welchen Einfluss hat die Lebensphase Jugend auf die alltägliche Esskultur von Jugendlichen? Wie kann jugendliches Essverhalten hinsichtlich der Bedeutungen der Lebensbereiche Familie und Peergroup, der Familienmahlzeiten und des Körpers näher charakterisiert werden? Theoretische Verortung: Ausgehend von der Ernährungs- und Haushaltswissenschaft und ihrer Didaktik werden Erkenntnisse aus anderen Disziplinen, v. a. aus Bereichen der Ernährungs- und Jugendsoziologie, Entwicklungsbiologie und -psychologie herangezogen, um der Komplexität des Forschungsgegenstandes gerecht zu werden. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen prägen menschliches Handeln. Ohne diese außer Acht zu lassen, rücken der handelnde Mensch und die subjektive Bedeutungen in den Mittelpunkt der vorliegenden Forschungsarbeit, um der Interdependenz beider Perspektiven gerecht zu werden. Entsprechend wird der Forschungsgegenstand aus der Perspektive der Jugendlichen beleuchtet und mit kritischem Bezug auf Theorien zu gesellschaftlichen und soziokulturellen Rahmenbedingungen diskutiert. Vorgehen: Aus der Auswertung von Literatur und Studien, ergänzt durch eigene Beobachtungen und Interviews werden Hypothesen generiert, die einer ersten empirischen Prüfung in der „Jugendesskulturstudie 2001“ in Berlin unterzogen werden. Ergebnisse: Jugendliche konnten aufgrund des historischen Wandels eine altersgruppenspezifische Esskultur entwickeln. Jugendliches Essverhalten unterscheidet sich von dem anderer Altersgruppen aufgrund entwicklungsphasentypischer Brechungen und der jugendspezifischen Situation in Abhängigkeit des elterlichen Haushaltes. Zugleich sind sie auch Träger des Wandels der allgemeinen Esskultur und fungieren überdies vielfach als Trendsetter für die Veränderungen in der Esskultur. N2 - Aim of this thesis is to differentiate eating behaviour of young people in the contexts of family and peer group. Therefore the point of interest is the significance of eating in the situations of eating at home, especially within the family framework and of eating out and about within the peer group. For the research is important to get the view of the young people. Intention is to identify eating patterns which might be said to be typical of the youth of today. This work characterises eating behaviour pattern in different contexts which might then lead to improvements in the teaching of dietary awareness in schools. Questions of research: Is there a form of eating peculiar to young people? How does the specific period of life influence the eating habits of youngsters? What are the characteristics of the connotations of eating in the contexts with family and with peers? What kind of specific body images do young people prefer? Of what significance to youngsters’ eating habits are these preferred body images? Methods: The results of this research work are carrying out by an empirical survey in 2001 in Berlin on Young People’s Food Culture (“Jugendesskulturstudie 2001”). The survey is explorative in nature and therefore it is not representative. Main results: It was possible to develope an age-specific eating culture for the young people nowadays because of the historic change to an individual consumer society with a high liberation of education. Eating behaviour is different to other age groups caused to the typical period of teenage years and the specific situation at home with parents. At the same time young people are players changing the general eating culture. KW - Jugend KW - Essgewohnheit KW - Mahlzeit KW - Körper KW - Familie KW - Peer-Group KW - Gesundheitserziehung KW - Ernährungserziehung KW - Jugendesskultur KW - subjektive Bedeutungen KW - Essen KW - Haushalt KW - Ernährungsbildung KW - Eating culture youth KW - family KW - peergroup KW - body KW - family meal Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-68725 ER - TY - THES A1 - Munker, Heidrun T1 - Kann die Kommunikationsstruktur in Schulen durch ein Training in systemisch-konstruktivistischer Gesprächsführung verändert werden? T1 - Can a training in systemic case conceptualizations implementate a new communication structure in schools N2 - Die neuen Ansätze für Schulentwicklung gehen in Richtung einer erweiterten Selbständigkeit der Einzelschule, die gewährleisten soll, daß in Schulen nicht nur anders und anderes gelernt wird, sondern dass sie darüber hinaus in die Lage versetzt werden, sich selbst zu verändern. Wenn in Projektteams ein Schulprogramm entwickelt, Zielvereinbarungen getroffen und neue Unterrichtsformen entwickelt werden sollen, fordert dies von den Lehrern die grundsätzliche Bereitschaft zu Zusammenarbeit und Austausch. Damit üben die neuen Aufgaben, die die bisherigen Grenzen von Klasse und Fach überschreiten, einen deutlichen Druck auf die traditionelle Verfasstheit der Lehrerrolle aus. Gerade der bisherige, aus der Isolation am Arbeitsplatz resultierende Lehrerindividualismus, stellt jedoch ein entscheidendes Hemmnis für die weitere Professionalisierung der Berufsgruppe dar. Um die aus der Berufsgruppe selbst erwachsende Form von Professionalität zu entwickeln, beschreiben Schulforscher die neue Lernrichtung dahingehend, dass die individuelle Autonomie durch kommunikative Vernetzung ergänzt werden muss. Ob die Kommunikationsstruktur in Schulen sich durch ein Training in systemisch-konstruktivistischer Gesprächsführung verbessern lässt, ist von daher das zentrale Thema der vorliegenden Arbeit. N2 - This thesis discusses the necessary of changing the conversation structures in schools and concludes by presenting a systemic case conceptualization of training with teachers. Content, didactic characteristics and specifications of the training are proposed. The following study have for subject the transfer between the training programme and routine in school. The conclusion of the presenting of the results from the analysis of practical implementation in school is, that the training has a significant impact on the quantity and quality of conversation. KW - Verhandlungsführung KW - Partnerzentrierte Gesprächsführung KW - Schulorganisation KW - Konstruktivismus KW - Systemtheorie KW - Professionalisierung KW - Professionalisierung der Lehrertätigkeit KW - conversation KW - systemic case conceptualisation KW - organisation of schools KW - practical implementation Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:16-opus-74396 ER - TY - THES A1 - Hofmann, Nicole T1 - Unterrichtsexpertise und Rechtschreibleistungen - eine empirische Untersuchung in Heidelberger Grundschulen T1 - Teaching expertise and spelling abilities – an empirical study conducted at primary schools in Heidelberg N2 - Den Forschungsrahmen der vorliegenden Arbeit bildete das von Weinert, Schrader & Helmke (1990) entwickelte Konzept der Unterrichtsexpertise. Dieses Konzept verbindet zwei Forschungstraditionen, das Prozess-Produkt-Paradigma und das Expertenparadigma, die bislang unter verschiedenen Perspektiven die Bedingungen erfolgreichen Unterrichts untersuchten. Innerhalb des Expertenparadigmas wurden u. a. das Wissen, Wissensstrukturen und die Wahrnehmung von Experten im Vergleich zu Novizen analysiert, ohne im Allgemeinen zu überprüfen, inwieweit höheres Wissen oder die Qualität der Wissensorganisation Auswirkungen auf das unterrichtliche Handeln und die Leistungen von Schüler/ innen haben. Im Rahmen des Prozess-Produkt-Paradigmas wurden unterrichtliche Prozesse analysiert, wobei Merkmale des Unterrichts, die mit den Leistungen der Schüler/ innen in Verbindung standen, vielfach personal interpretiert, d. h. als stabile Konstrukte der Lehrperson angesehen wurden, ohne allerdings die Lehrperson als intentional agierende und reflektierende Person zu beachten. Durch die systematische Verknüpfung dieser beiden Forschungsrichtungen, d. h. durch das Erfassen des Lehrer/ innenwissens, -handelns und durch die Erhebung der Leistungsentwicklung der Schüler/ innen können zum einen Defizite der beiden Paradigmen aufgehoben werden und zum anderen wird ein umfassenderes und tieferes Verständnis des Zusammenwirkens unterrichtlicher Effekte ermöglicht. Ausgehend von diesem Forschungsrahmen bestand das Ziel der eineinhalbjährigen Grundschulstudie in der Erstellung von Unterrichtsexpertisen (N = 11), um Qualitätsunterschiede speziell im Rechtschreibunterricht der dritten und vierten Klassen aufzuzeigen. In einem weiteren Schritt erfolgte die Analyse der unterrichtlichen und Lehrkraft bezogenen Aspekte, um Faktoren, die die Leistungsentwicklung von Schüler/ innen positiv bzw. negativ beeinflussen, zu identifizieren. Ferner wurden die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Wissensbereichen und dem unterrichtlichen Verhalten der Lehrpersonen untersucht. Ausgehend von der Tatsache, dass innerhalb der bisherigen Lehr-Lern-Forschung fast ausschließlich allgemeine Unterrichtsvariablen Berücksichtigung fanden, wurden in der vorliegenden Studie ebenfalls fachspezifische Unterrichtsvariablen erhoben und ausgewertet, so dass den didaktischen Besonderheiten des Rechtschreibunterrichts Rechnung getragen werden konnte. Ebenso wurden sowohl Kontext- als auch Mediationsprozessvariablen in die Auswertung miteinbezogen, da sie wichtige Einflussfaktoren individueller Schüler/ innenleistungen darstellen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass insbesondere fach- bzw. rechtschreibspezifische Unterrichtsvariablen als auch Teilbereiche des Lehrer/ innenwissens Auswirkungen auf die Leistungen der Schüler/ innen haben. Lehrkräfte mit einem größeren bereichsspezifischen Wissen zeichneten sich durch eine höhere Qualität ihres Rechtschreibunterrichts aus. Neben dem Wissen und Handeln der Lehrpersonen zeigten ebenso deren Einstellungen (Selbstwirksamkeit, Arbeitszufriedenheit, Reflexionsbereitschaft) bedeutsame Zusammenhänge mit der Unterrichtsexpertise. N2 - This study is based on the concept of teaching expertise developed by Weinert, Schrader & Helmke (1990). This concept combines two research traditions, the process-product-paradigm and the expert paradigm, which have, up until now, been used independently to examine the conditions of successful teaching from different angles. The expert paradigm analyses, amongst other things, knowledge, knowledge patterns, and the perception of more experienced teachers in comparison to novices, without examining more generally the extent to which advanced knowledge, or the quality of the organisation of knowledge, has an impact on teaching practice and pupils’ performance. The process-product-paradigm examines teaching processes by analysing the characteristics of the lesson, as linked to the pupils’ performance, from a personal angle; that is, these characteristics are seen as being inherent to the teacher, without, however, regarding him/her as a self-reflexive agent. By combining these two paradigms systematically, i.e. by recording the teachers’ knowledge and behaviour, and by examining the development of the pupils’ performance, deficits of both paradigms can be ironed out, enabling a broader and deeper understanding of the interaction between different pedagogical decisions. Based on this theoretical framework, the aim of this one-and-a-half-year primary school study was to create teaching expertise (N=11) in order to demonstrate qualitative differences, particularly in spelling lessons of primary school years three and four. The next step was to focus on the teachers and their teaching to identify factors which influenced performance development in a positive or negative way. Furthermore, connections between different specialisms and teachers’ behaviour in the classroom were examined. As research on teaching and learning has, to date, focussed almost exclusively on general teaching variables, this study therefore collected and assessed subject-specific teaching variables, thus ensuring that the didactic specificities of spelling lessons were taken into account. Likewise, contextual as well as mediation process variables were evaluated, given that they are influential factors on the performance of individual pupils. The results of this study show that subject and spelling specific teaching variables have a particular influence on pupils’ performance, as do certain aspects of the teachers’ knowledge. Teachers with a broader knowledge of the subject stand out due to the higher quality of their spelling lessons. In addition to the teachers’ knowledge and behaviour, it was also their attitudes (self-perception, contentedness with their work, and willingness to reflect), which proved to have an influence on their teaching expertise. KW - Expertise KW - Rechtschreibung KW - Unterrichtsforschung KW - Lehr-Lern-Forschung KW - Leistungsentwicklung KW - Unterrichtsexpertise KW - teaching expertise KW - spelling abilities Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75021 ER - TY - THES A1 - Rohde, Ingeborg T1 - Identitätsbildung und Selbstzufriedenheit in der Postadoleszenz – eine empirische Analyse bei Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen T1 - Identity and satisfaction in postadolescence - an empiric research among students of different subjects N2 - In dieser Arbeit geht es um einen Vergleich von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen. Dazu wurde eine empirische Untersuchung unter Studierenden der Rechtswissenschaft, der Medizin und der Lehrämter (Gymnasium und PH) durchgeführt zu den Themen Studium/Beruf, soziale Beziehungen und Selbstzufriedenheit (ausgewertet wurde nach Studiengang und Geschlecht). Dabei werden Unterschiede in der Leistungsorientierung sowie den Wertvorstellungen der Studierenden dieser Fachrichtungen besonders deutlich.Unterschiede sind auch in Bezug auf die soziale Herkunft erkennbar. N2 - This essay is about identity in postadolescence. It is an empiric research among students of law, medical students and teacher students. The topics are professional identity, social contacts and satisfaction with oneself. Differences have been found in several respects, for example values and centre on performance. KW - Ich-Identität KW - Identität KW - Identitätsentwicklung KW - Fach KW - Erwachsener KW - Jurastudent KW - Medizinstudent KW - Lehramtsstudent KW - Persönlichkeit KW - Persönlichk KW - identity KW - subject KW - adolescence Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75051 ER - TY - THES A1 - Ohl, Ulrike T1 - Spielraumerweiterung. Institutionelle Rahmenbedingungen und Akteursstrategien in der großstädtischen Stadtteilentwicklung unter Einbezug von Kindern und Jugendlichen T1 - Participation of Children and Adolescents in Urban Planning. Institutional Frame and Strategies of Key Actors N2 - Stadtentwicklung mit Kindern und Jugendlichen hat Konjunktur. Wesentliches Ziel von Partizipationsprojekten ist es, raumbezogene Sichtweisen junger Menschen zu erfassen, um die Qualität von Planungen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu steigern. Gerade in Förderprogrammen zur sozialen und nachhaltigen Stadtentwicklung erhofft man sich zudem positive Impulse hinsichtlich des Zusammenlebens im Stadtteil und der Identifikation der Bewohner mit ihrem Quartier. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen zu planen klingt zunächst sinnvoll. Gleichzeitig stellen Partizipationsprojekte teils große Herausforderungen für alle Beteiligten dar. Einzelne Projekte lassen sich als Alibibeteiligungen oder symbolische Politik entlarven. Die qualitative Interviewstudie führt zu einem vertieften Verständnis relevanter Mechanismen von Partizipationsprojekten in deutschen Großstädten. Durch die Analyse der Wahrnehmungen und Strategien zentraler Akteure (Verwaltungsexperten und Projektleiter) können Hindernisse wie auch erfolgsbegünstigende institutionelle Rahmenbedingungen und Handlungsstrategien identifiziert werden. Als theoretische Grundlage der Untersuchung dient der Ansatz des Akteurzentrierten Institutionalismus nach Mayntz und Scharpf. N2 - Urban planning with children and adolescents is booming. Main aim of participation projects is to examine the young peoples’ perceptions concerning urban space in order to find a basis for target group oriented planning. Especially in districts with 'special developmental needs', positive impulses on social life and the citizens' identification with their home area are hoped for. Planning in cooperation with children and adolescents sounds reasonable at first. However, certain difficulties are obvious. Some projects can be unmasked as 'pseudo-participation' or as symbolical politics. The qualitative field study leads to an increased knowledge about relevant mechanisms of participation projects in German major cities by detecting action-guiding perceptions and strategies of key actors. Obstacles are identified in order to analyse which determining factors are relevant and which approaches are or are not promising. KW - Partizipation KW - Beteiligung KW - Kinderbeteiligung KW - Jugendbeteiligung KW - Stadtentwicklung KW - Quartiersentwicklung KW - Spielraum KW - Children's Participation KW - Youth Participation KW - Urban Planning Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75061 ER - TY - THES A1 - Friedrich, Karin T1 - Unterrichtskonzept und Schriftspracherwerb. Zum Einfluss verschiedener pädagogisch-didaktischer Konzepte auf Lese- und Rechtschreibleistungen, soziale Kompetenzen und Leistungsmotivation T1 - Pedagogical-didactic concept and written language acquisition. Effects of different pedagogical-didactic concepts on reading and spelling performances, social skills and achievement motivation. N2 - In der vorliegenden Arbeit wurden die pädagogisch-didaktischen Konzepte lehrgangsorientierter und offener Unterricht am Beispiel des Schriftspracherwerbs miteinander verglichen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob sich offener und lehrgangsorientierter Unterricht unterschiedlich auf Leistungen, soziale Kompetenzen und Leistungsmotivation der Kinder auswirken. Sie wurden einander zunächst gegenübergestellt, beschrieben und wesentliche historische Entwicklungslinien und theoretische Bezüge herausgearbeitet und für den Untersuchungszusammenhang definiert. Des Weiteren wurden vorliegende Forschungsbefunde dargestellt und diskutiert. Ausgehend von der Problematik, dass die beiden pädagogisch-didaktischen Konzepte in früheren Studien des Öfteren nur mangelhaft erhoben und beschrieben wurden, war eine zentrale Voraussetzung für die Untersuchung eine sorgfältige Operationalisierung der beiden Konzepte anhand von Unterrichtsbeobachtungen, schriftlicher Befragungen der Lehrkräfte sowie ausführlicher Interviews. Am Ende des ersten und des zweiten Schuljahres wurden die Lese- und Rechtschreibleistungen, die sozialen Kompetenzen sowie die Leistungsmotivation erhoben und varianzanalytisch ausgewertet und verglichen. Dabei fanden als mögliche Einflussfaktoren, die sich in anderen Studien als relevant erwiesen hatten, das Geschlecht, die Intelligenz sowie das Bildungsniveau der Eltern und die familiäre Sprachsituation Berücksichtigung. Insgesamt zeigte sich, dass die dem offenen Unterricht besonders unter Lehrkräften zugesprochenen positiven Auswirkungen nur eingeschränkt bestätigt werden können. Vielmehr spielt die Art, wie ein Unterrichtskonzept umgesetzt wird, eine bedeutsame Rolle. Ob ein Unterricht als offen oder lehrgangsorientiert kategorisiert werden kann, sagt für sich genommen noch nichts über mögliche Auswirkungen auf die Schüler/innen aus. N2 - In this work, the pedagogical-didactic concepts of course-oriented instruction and open education were compared with each other by the example of the written language acquisition. The focus was on the question of whether open education and course-oriented instruction have different effects on performances, social skills and achievement motivation of children. Both concepts were at first compared with each other, were individually described and essential historical lines of their development as well as theoretical relations were worked out and defined for the context of this study. Available research findings were also presented and discussed. Starting from the problem that the two pedagogical-didactic concepts in earlier studies had often only been raised and described quite faultily, a key prerequisite for the investigation was a careful operationalization of the two concepts based on in-class observations, written questionings of the teachers and detailed interviews. At the end of the first and the second school year the reading and spelling performances, social skills and achievement motivation were raised, differentiately evaluated and compared. As possible influencing factors, which had been found relevant in other studies, gender, intelligence and the educational level of parents as well as the family language situation have been taken into account. Overall, it turned out that the positive consequences awarded to the open concept particularly among teachers can be confirmed only restrictedly. Rather the way an instruction concept is implemented plays a significant role. Whether instruction will be categorized as open or course-oriented, taken for itself still says nothing about the possible impact on students. KW - Offener Unterricht KW - Freiarbeit KW - Leistungsmotivation KW - Selbständigkeit KW - Soziale Kompetenzen KW - Lehrgangsorientierter Unterricht KW - Lesen durch Schreiben KW - Spracherfahrungsansatz KW - Fibelorientierter Ansatz KW - Werkstattunterricht KW - open education KW - direct instruction KW - course-oriented instruction KW - social skills KW - achievement motivation KW - written language acquisition Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75139 ER - TY - THES A1 - Fischer, Wolfgang T1 - Einzelfallanalysen, fallgruppenübergreifende Komparationen und empirischbegründete Subtypisierung bei lese- und rechtschreibschwachen Kindern- und Jugendlichen. Begründung eines multimodalen, tätigkeitsorientierten und störungsspezifischen LRS-Diagnostik- und Fördermodells T1 - Individual analysis, case group-comprehensive comparisons and empirically justified subtypification of dyslexic children and teenagers. Reasons for a multimodal, exercise-oriented and dysfunction-specific model for diagnostics and treatment of dyslexia N2 - Aus der besonderen Perspektive eines Lerntherapeuten, der seit über 22 Jahren mit lese- und rechtschreibschwachen Kindern der höchsten Risikogruppe arbeitet, werden in 12 Einzelfallanalysen eine Vielzahl heterogener LRS-Störungsphänomene und Entwicklungsverläufe beschrieben. Durch präzise und kriteriennahe Lernexperimente sowie längsschnittliche Fallkomparationen gelingt es, vier charakteristische Subtypen lese- und rechtschreibschwacher Kinder voneinander abzugrenzen. Einen besonderen Erkenntniszugewinn erfährt die vorliegende Arbeit durch die genaue Analyse des Leselern- und des Schreiblernprozesses und deren bidirektionaler Interaktionen auf verschiedenen Tüchtigkeitsniveaus. Die Teillernprozessanalysen werden mit neuesten Erkenntnissen der neurobiologischen Forschung abgeglichen und potentielle Ursachen und Wirkungszusammenhange beschrieben. Insgesamt 50 störungsspezifische Übungsformen werden im dynamischen Testdesign ausgearbeitet und für eine subtypenspezifische LRS-Förderpraxis bereitgestellt. Erfahrungshintergrund dieser Arbeit sind weit mehr als 1000 Lerntherapien mit Kindern und Jugendlichen im Lernalter von 6 - 16 Jahren und über Zeiträume von einem bis drei Jahren. N2 - From the special perspective of an educational therapist who has been treating dyslexic children of a high-risk group for more than 22 years, a diversity of heterogeneous phenomena of dyslexic dysfunction and their course of development is described in twelve individual examples. Presenting precise and characteristic learning experiments as well as longitudinal comparisons of cases, the author is able to distinguish four typical subspecies of dyslexic children from each other .The present thesis gains some particular insight by analysing the learning processes of reading and writing and their bidirectional interactions on different levels of learning ability. The conclusions of partial learning processes are compared with the latest realization of neurobiological research and potential reasons and relations of effect are described. Altogether there are fifty dysfunction-specific exercises which are developed in a dynamic test-design and which are provided for special classes related to particular subspecies of dyslexia. This thesis is based on far more than 1000 educational therapies of children and teenagers at the age of 6-16 and over a period of one up to three years. KW - Legasthenie KW - Dyslexie KW - Lese- und Rechtschreibstörung KW - Subtypen KW - Komparative Kasuistik KW - Handlungsforschung KW - Induktive Diagnostik KW - Dyslexia KW - Dyslexic subspieces KW - responsiveness KW - learning disabilities Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75232 ER - TY - THES A1 - Ngom, Roland T1 - Spatial and Statistical Prediction of Urban Malaria in Yaoundé: A Social and Environmental Modelling Approach for Health Promotion T1 - Räumliche und statistische Vorhersage städtischer Malaria in Yaoundé: ein sozialer und ökologischer Modellierungsansatz zur Gesundheitsförderung N2 - Most of the existing predictive malaria risks models use very broad spatial scales. They are usually built for continental or national outlines. These models do not account for the complexity of socio-economic variables intervening in the malaria transmission process. Most of them are driven by weather data. However, it is difficult to make antimalarial interventions at a continental or national level and to act on climate variables alone. Consequently, the suitability of these models for real malaria prevention strategies is not high. Moreover, the existing informational-based prevention strategies are not suitable, since they are usually limited to the occasional usage of large public mass media to transfer bits of information. This study proposes new paths in malaria modelling and prevention. It is dedicated to the building of a thematically extended model integrating both environmental and social variables. The proposed prevention strategy is based on an educational philosophy integrating the actual malaria modelling results. The study starts with the implementation of a methodology dedicated to data creation and data analysis. The protocol of data creation is based on an urban malaria paradigm. It encompasses the epidemiological, environmental, and social components of malaria risk. The epidemiological component is elaborated through retrospective, self-reported, malaria febrile and clinical episodes of individuals at the household level. In addition to climate data, key ecological variables are created from remote sensing sources with a very high spatial resolution. New social indexes and coefficients measuring economic status, crowding conditions and prevention capacity of the population are created. A morphospatial structure of Yaoundé, which assumes the presence of distinct population aggregates, representing similar socio-economic profiles, is established using an object-oriented classification of QuickBird images. A spatial based index of urbanity (IU), quantitatively marking the difference between “urban” and “rural” patterns, is also built. A knowledge-base expressing the social, ecological and malarial significance of both population aggregates and index of urbanity is established and used in a Fuzzy Logic simulation approach to predict urban malaria in Yaoundé. The yearly malaria prevalence based on individuals in households in Yaoundé is 9% while the malaria prevalence based on households as an entity is 27%. Malaria prevalence is higher during the small rainy season. It is much more marked in peri-urban areas during this season, while people in central areas are more exposed during the big rainy season. A statistical multinomial model identified socio-economic and socio-ecologic variables, notably those related to the physical condition of houses, as being highly associated with frequent episodes of malaria in households. Variables related to prevention capacity perform very well in predicting the absence of malaria in households. Among the ecological variables, only elevation and the distance to urban agriculture (UA) areas are associated with malaria. The statistically (from multinomial models), overall-predicted household prevalence of malaria is lower than the observed one. The morphospatial structure of the city shows a clear distinction between very dense, centralized and “urbanized” population aggregates (PA) and very isolated, mostly peri-urban, “rural” population aggregates. The morphological model suggests that the intensity and sustainability of the malaria transmission are both dependant on demographical gradients. The less urbanized population aggregates, although being in proximity of urban agriculture areas, are demographically not suitable for a sustainable malaria transmission. The most urbanized population aggregates are too dense and too far from urban agriculture areas. This does not favour local malaria transmission. This rigid ecological pattern is somewhat biased by the identified social patterns. The densest population aggregates mostly host very poor people. This allows a part of this population to be at a high risk of malaria through localized urban farming activities. The other parts of dense population aggregates are located in centrally situated planned zones. They have better socio-economic and socio-ecologic conditions which significantly reduces their vulnerability to malaria. Population aggregates with suitable demographic conditions (not too dense or too isolated), in addition to a higher environmental and social vulnerability, are the most exposed. Although the Fuzzy Logic simulation procedure produces a predicted prevalence which is lower than that of the overall multinomial model, it also identifies these intermediate population aggregates as being the most exposed. Results of interviews show that, in general, the knowledge and perception of people of basic key factors associated with malaria transmission is bad. Moreover, this knowledge follows a social stratification with the richest people having the best background. An association between knowledge and prevention behaviour is also established. In order to use the model for malaria prevention, three educational game-based tools have been created. The tools are designed for different target audiences with regard to required support and cognitive capacities. A follow-up method based on a pre- and post-test, before- and after-, play sessions is used to measure the information transfer capacity of each game to players who had various social profiles. Until now, official antimalarial campaigns in Cameroon used other media such as posters, television, and paper journals. Games had been not used at all before. From the point of view of players, the proposed games are highly attractive. Among them, the computer-based one, mixing visual and audio cognitive aspects in the information transfer, shows a good information transfer capacity. Furthermore, the degree of progress in the acquisition of malaria relevant information is highly dependent on the frequency of play. N2 - Die meisten der bisher entwickelten voraussagenden Malaria-Risiko-Modelle benutzen eine grobe räumlichen Auflösung. Sie wurden zumeist für Kontinente oder Staaten entwickelt. Diese Modelle berücksichtigen nicht die verschiedenen komplexen sozioökonomischen Faktoren, die die Malariaübertragung beeinflussen. Zumeist werden lediglich Wetterdaten herangezogen. Es ist allerdings sehr schwierig, Malariapräventionen auf einer kontinentalen oder nationalen Ebene durchzuführen und ausschließlich basierend auf klimatischen Variablen zu handeln. Aus diesem Grunde eignen sich diese Modelle nur sehr eingeschränkt für wirkliche Malariapräventionsmaßnahmen. Darüber hinaus sind auch die vorhandenen informationsbasierten Präventionsstrategien nicht geeignet, da diese für gewöhnlich auf eine gelegentliche Verwendung der Massenmedien für den bruchstückhaften Informationstransfer beschränkt sind. Die vorliegende Studie empfiehlt neue Wege in der Modellierung und Prävention von Malaria. Sie ist der Erarbeitung eines thematisch erweiterten Modells gewidmet, welches sowohl soziale als auch ökologische Variablen integriert. Die vorgeschlagenen Präventionsstrategien basieren dabei auf einer pädagogischen Philosophie, die die aktuellen Ergebnisse der Malariamodellierung integriert. Am Anfang der Studie steht die Entwicklung der Datenerfassung und –analyse, wobei die Erfassung auf einem städtischen Malariaparadigma beruht. Dieses beinhaltet die epidemiologischen, ökologischen und sozialen Komponenten des Malariarisikos. Die epidemiologische Komponente wurde mittels rückblickender selbstberichteter Daten zu fieberhaften und klinischen Malariaepisoden auf der Haushaltsebene erarbeitet. Neben klimatischen Daten wurden weitere elementare ökologische Variablen aus Fernerkundungsdaten generiert, die eine sehr hohe räumliche Auflösung besitzen. Es wurden neue soziale Indices und Koeffizienten erarbeitet, die den Lebensstandard, den Grad an Überbevölkerung und die Malariapräventionskapazität der Bevölkerung messen. Eine morpho-räumliche Struktur, die ähnliche sozioökonomische Profile auf der Basis einer objektorientierten Klassifikation von QuickBird Daten repräsentiert und das Vorhandensein ausgeprägter Bevölkerungsaggregate voraussetzt, wurde für die Stadt Yaoundé festgestellt. Ein räumlich basierter Index der Urbanität (UI), der den Unterschied zwischen „städtischen“ und „ländlichen“ Strukturen quantitativ ausweist, wurde ebenfalls entwickelt. Eine Wissensbasis, die die soziale, ökologische und die Malaria betreffende Bedeutung der beiden Bevölkerungsaggregate sowie die des Index der Urbanität beschreibt wurde erstellt und in einem Fuzzy-Simulations-Ansatz zur städtischen Malariavorhersage für Yaoundé benutzt. Die jährliche Malariaverbreitung basierend auf Individuen in Haushalten liegt in Yaoundé bei 9%, während die Malariaverbreitung basierend auf Haushalten als Einheit bei 27% liegt. Die Malariaverbreitung ist während der kurzen Regenzeit höher. Sie ist deutlich ausgeprägter in peri-urbanen Gebieten während dieser Jahreszeit, wohingegen die Bevölkerung der städtischen Gebiete vor allem während der langen Regenzeit von Malariaerkrankungen betroffen ist. Ein statistisches Multinominalmodel identifizierte sozioökonomische und soziökologische Variablen, vor allem jene, die in Beziehung zum baulichen Zustand von Häusern stehen, als stark mit häufig auftretenden Malariafällen in Haushalten zusammenhängend. Variablen, die auf die Präventionskapazität bezogen sind, ergeben sehr gute Ergebnisse bei der Vorhersage von Nichtauftreten von Malaria in Haushalten. Unter den ökologischen Variablen besteht nur für die Geländehöhe und den Abstand zu innerstädtischen Landwirtschaftsarealen (UA) eine Beziehung mit dem Auftreten von Malaria. Das statistisch (aus multinominalen Modellen) allgemein prognostizierte Malariaauftreten in Haushalten ist geringer als das beobachtete. Die morpho-räumliche Struktur innerhalb der Stadt zeigt eine klare Unterteilung zwischen sehr dichten, zentralen und „städtischen“ Bevölkerungsaggregaten und sehr isolierten, zumeist peri-urbanen und „ländlichen“ Bevölkerungsaggregaten. Das morphologische Modell zeigt, dass die Intensität und Nachhaltigkeit der Malariaübertragung von demographischen Gradienten abhängt. Die weniger urbanisierten Bevölkerungsaggregate, auch wenn sie in direkter Nachbarschaft zu städtischen Agrargebieten liegen, sind demographisch nicht für eine nachhaltige Malariaübertragung geeignet. Gleiches gilt für die städtischsten Bevölkerungsaggregate, die zu dicht und zu weit von den urbanen Landwirtschaftsräumen entfernt sind. Dieses starre ökologische Raster wird etwas durch die identifizierten sozialen Strukturen verzerrt. Die dichtesten Bevölkerungsaggregate beinhalten zumeist sehr arme Menschen, wodurch ein Teil dieser Bevölkerung von einem großen Malariarisiko durch örtlichen urbanen Ackerbau betroffen ist. Der andere Teil der dichten Bevölkerungsaggregate wohnt in zentrumsnahen geplanten Gebieten. Sie haben bessere sozioökonomische und sozioökologische Bedingungen, welche die Vulnerabilität gegenüber Malaria signifikant reduzieren. Bevölkerungsaggregate, die die entsprechenden demographischen Gegebenheiten (nicht zu dicht oder zu isoliert) zusätzlich zu einer höheren ökologischen und sozialen Vulnerabilität aufweisen, sind am meisten gefährdet. Dabei generierte die Fuzzy-Logic-Simulation eine geringere Malariaauftrittsprognose als das allgemeine Multinominalmodell; es identifizierte ebenfalls die mittleren Bevölkerungsaggregate als die der am meisten der Malariagefährung ausgesetzten. Interviewergebnisse zeigten gewöhnlich, dass Wissen und Wahrnehmung von grundlegenden Schlüsselfaktoren der Malariaübertragung bei der Bevölkerung schlecht sind. Dieses Wissen ist sozial stratifiziert, die reichsten Menschen haben den besten Hintergrund. Es wurde ebenfalls eine Verbindung zwischen Wissen und Präventionsverhalten festgestellt. Um das Modell zur Malariaprävention zu nutzen, wurden drei lernspielbasierte Hilfsmittel entwickelt, die verschiedene Zielgruppen im Hinblick auf die erforderliche Unterstützung und kognitiven Kapazitäten ansprechen sollten. Mittels einer Follow-Up Methode, die auf einem Pre- und Posttest vor und nach dem Spielen basiert, wurde die Informationstransferkapazität jedes Spiels für seine Spieler, die unterschiedliche soziale Profile auswiesen, gemessen. Bis heute nutzen offizielle Antimalariakampagnen in Kamerun andere Medien, wie Poster, Fernsehsendungen und Zeitschriften. Spiele wurden bisher noch überhaupt nicht für diese Art der Aufklärung genutzt, obwohl aus der Sicht der Spieler die vorgeschlagenen Spiele hoch attraktiv waren. Eines der Spiele, welches Computer-basiert ist und visuelle und kognitive Aspekte beim Informationstransfer mischt, zeigt eine sehr gute Informationstransfer-Kapazität. Außerdem ist der Grad des Fortschrittes im Erwerb malariarelevanter Information stark von der Häufigkeit des Spielens abhängig. KW - Malaria KW - Risikofaktor KW - Prävention KW - Gesundheitsförderung KW - Malariaverbreitung KW - Malariarisiko KW - Malariaprävention KW - Statistical model KW - spatial model KW - malaria models KW - Africa KW - urban KW - agriculture KW - Yaounde KW - Fuzzy-Logic KW - remote sensing Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75212 ER - TY - THES A1 - Gutknecht, Dorothee T1 - Professionelle Responsivität. Ein hochschulbezogenes Ausbildungskonzept für den frühpädagogischen Arbeitskontext U3: Kinder unter drei Jahren und ihre Familien. T1 - Professional Responsiveness. An approach at higher educational level to serve for the preparation of professionals in the field of early childhood care and education in the work context u3: Children 0-3 years and their families N2 - Mit der vorliegenden Dissertation wird ein Leitkonzept "Professionelle Responsivität" für die akademische Ausbildung von Frühpädagogen im Arbeitskontext U3/Krippenpädagogik vorgelegt und in seinen frühdidaktischen und hochschuldidaktischen Facetten ausdifferenziert. Die Professionelle Responsivität der Fachperson zeigt sich als Kernkompetenz in ihrer stimmlich-musikalischen, Bewegungs-, Berührungs- und sprachlichen Interaktion mit kleinen Kindern und muss systematisch über die Interaktionsklassen im Krippenalltag hinweg aufgebaut werden. Die pädagogische Qualität zeigt sich in einem ausgesprochenen Anpassungsvermögen der Krippenfachkräfte, die genannten Interaktionsformen unter den Perspektiven Entwicklung, Gender, Inklusion und Zuwanderung zu modifizieren. Professionelle Responsivität wird als Konzept auch auf die Kooperationsbeziehung der Fachpersonen zu den Eltern angewendet. Die Dissertation zeigt im großen Umfang methodisch-didaktische Wege auf, um die Professionelle Responsivität Studierender in einem frühpädagogischen BA-Studiengang zu entwickeln: Arbeit mit Simulationsklienten, Arbeit mit Modellen, Profiling, Video-Feedback, Fallarbeit. N2 - The present dissertation submits a guiding concept called "Professional Responsiveness". This concept is designed for higher education of early educators in the field of u3/education in day nursery. It is differentiated in its´s didactics of early and higher education. The Professional Responsiveness of the specialist for early education appears as the main competence in her/his interaction with little children in a vocal-musical, motional and linguistically mode and the mode of touch. This competence has to be developed systematically across the categories of interaction in everyday life of a day nursery. The educational quality turns out as a distinctive adaptability of the professionals in a day nursery to modify the above-named modes of interaction under the requirements of development, gender, inclusion and immigration. Professional Responsiveness is also used as a concept in terms of co-operative relationships of professionals with parents. Large scaled, the dissertation shows methodical-didactical ways to work out the Professional Responsiveness of students in a BA-course of early educational studies by working with simulation clients, profiling, working with models, using video feedback, and working on selected cases. KW - Kinderkrippe KW - Professionalisierung KW - Responsivität KW - Kleinkinderziehung KW - Hochschuldidaktik KW - Krippenpädagogik KW - Intuitive Didaktik KW - Bindung KW - Simulationsklienten KW - Krippenfachkräfte KW - responsiveness KW - early childhood teacher education KW - higher education KW - intuitive didactic Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75225 ER - TY - THES A1 - Heber, Stefanie T1 - Segmental- und suprasegmental-phonographisches Schreibtraining bei deutschsprachigen Drittklässlern mit schwerer Entwicklungsdysgraphie : eine multiple Einzelfallstudie T1 - Segmental and Suprasemental- Phonographic Spelling Training for Severely Dysgraphic German 3rd Graders - a Multiple Single Case Study N2 - Unter den zahlreichen Vorschlägen zur Therapie von Entwicklungsdyslexie und -dysgraphie stoßen gegenwärtig solche auf besonderes Interesse, die auf eine Optimierung sublexikalischer Lese- und Schreibstrategien durch ein Training der Phonembewusstheit abzielen. Die grundsätzliche Effektivität dieses Ansatzes gilt als gut belegt, insbesondere, wenn mit dem Training frühzeitig begonnen wird bevor sich dyslektische und dysgrafische Defizite verfestigt haben. Bei älteren Kindern jedoch, deren Defizite nach dem ersten Grundschuljahr persistieren, sind die so erzielbaren Verbesserungen der Lese- und insbesondere der Schreibleistung gering. In der hier beschriebenen multiplen Einzelfallstudie mit sechs schwer dysgraphischen deutschsprachigen Drittklässlern wird der Frage nachgegangen, ob sublexikalische Schreibstrategien bei diesen Kindern effektiver trainierbar wären, wenn zunächst an der phonologisch-orthographischen Zuordnung von Silbenkonstituenten (Onsets und Reime) gearbeitet und erst danach ein Training auf der Phonem/Graphem-Ebene angeschlossen wird. Diese Vorgehensweise beruht auf der Annahme, dass Defizite der Phonembewusstheit häufig die Folge von Defiziten beim Aufbau von phonologischen Repräsentationen der Silbenstruktur sind, die sich bereits frühzeitig während des präliteralen Phonologieerwerbs manifestiert haben. Ein Training zur Onset- bzw. Reimbewusstheit könnte deshalb eine Einstiegshilfe für nachfolgende Übungen zur Phonembewusstheit sein. Alternativ könnte es den Aufbau einer Analogiestrategie fördern, mit deren Hilfe therapieresistente Defizite der Phonembewusstheit kompensierbar wären. Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Hypothese, dass die Effektivität von sublexikalischem Schreibtraining durch eine Berücksichtigung der Onset/Reim-Ebene optimierbar ist. Der Einfluss des Trainings auf die Leistungen in verschiedene Aufgaben zum Schreiben nach Diktat und zur phonologischen Verarbeitung war dabei von Fall zu Fall verschieden. Diese Variabilität deutet darauf hin, dass der Wirkung von Onset/Reim-Training unterschiedliche kognitive Mechanismen zugrunde liegen. N2 - Among the numerous approaches to the treatment of developmental dyslexia those aiming at an improvement of sublexical reading and spelling through training phoneme-awareness skills attract particular attention. The efficiency of phoneme-awareness training is well established, especially if provided to preschool children considered to be at risk of reading failure. However, its benefits for an improvement of reading and especially spelling of older primary school children with chronic dyslexic/dysgraphic difficulties turned out to be limited. In the multiple case study with severely dysgraphic German 3rd graders described in this study it is examined whether sublexical spelling skills could be improved more effectively, if the training is first directed to the phonological-orthographic correspondences of onsets and rimes before focussing on the phoneme-grapheme level. This approach derives from the assumption that deficits of phoneme awareness may be caused by deficits in representing the syllable structure of spoken words. In this case, an improvement of onset-rime awareness might be a necessary prerequisite for progress in phoneme awareness. Alternatively, instructions on onset-rime awareness might support the use of a sublexical analogy strategy in spelling, to circumvent phoneme segmentation and to compensate phoneme awareness deficits. In order to investigate the effects of onset-rime training on spelling and phonological skills the outcome of the first training condition, in which three dysgraphic children were provided with a combination of onset/rime and phoneme-grapheme training was compared to a control condition in which pure phoneme-grapheme training was administered with three other dysgraphic children. The results of the study indicated that the sublexical spelling skills only improved under the experimental condition which considered the onset-rime level. However, the effect of the trainings on a range of spelling and phonological tasks differed from case to case. KW - Legasthenie KW - Therapie KW - Entwicklungsdysgraphie; Schreibstörung KW - Schreibtherapie KW - kognitive Neuropsychologie KW - Treatment of developmental dysgraphia KW - spelling disorders KW - developmental cognitive neuropsychology Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75170 ER - TY - THES A1 - Weber, Anka T1 - Botanik im Kontext unter Berücksichtigung von differenzierten Naturerfahrungen : Naturerfahrungen im Spannungsfeld von Wertschätzung und Kenntnissen von Pflanzen und Botanikunterricht T1 - Botany in the context of differentiated nature experiences N2 - Im Rahmen der Studie wurden bei Schulkindern Zusammenhänge zwischen Naturerfahrungen, Pflanzenkenntnissen und der Wertschätzung von Pflanzen untersucht. Die Wahrnehmung der Pflanzenvielfalt und der eingeschätzten Bedeutsamkeit von Naturschutzbegründungen wurde in die Untersuchungen mit einbezogen. Zudem wurde analysiert, ob Naturerfahrungen Begriffsbildungen zu Pflanzen beeinflussen. Ein zentraler Aspekt war es, herauszufinden, wie Kinder unterschiedlicher Naturerfahrungstypen von kontextorientierten Unterricht zu Botanik profitieren. Die Zusammenführung von Untersuchungen zu Naturerfahrungstypen (NE-Typen) mit einer Interventionsstudie zum Thema Botanik bedient hier ein Forschungsdefizit. Eine Unterrichtsreihe zum Thema Botanik wurde unter Einbeziehung beobachteter Vorkenntnisse und Interessen von Studierenden (n=7) und Schulkindern (n=43) in einer Vorstudie entwickelt und erprobt. Sie knüpft an verschiedene Zugangsmöglichkeiten und Kontexte zu botanischen Themen an. Zum Einsatz kam die entwickelte Unterrichtsreihe in der Hauptstudie in einer 6. Klasse des Gymnasiums. Auf Grundlage der ermittelten Naturerfahrungsdimensionen aus der Hauptstudie (n=270) wurden fünf verschiedene Naturerfahrungstypen quantitativ erfasst. Von den Schulkindern wurden nach einzelnen Unterrichtsabschnitten Lernerfahrungen erhoben. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den quantitativen und den qualitativen Untersuchungen wurden miteinander in Beziehung gesetzt und durch Methodentriangulation abgesichert. Die statistisch abgesicherten Befunde zeigen klare Ergebnisse in Bezug auf Wertschätzung von Pflanzen und Einschätzung der Pflanzenvielfalt: So steht die Wertschätzung von Pflanzen mit der Einschätzung der Pflanzenvielfalt in einem sehr signifikanten positiven Zusammenhang. Die explorativ erfassten Naturerfahrungsdimensionen stehen in einem engen Verhältnis zu Naturerfahrungsdimensionen nach Bögeholz (1999) und Lude (2001). Die fünf hier erfassten und klar unterscheidbaren Naturerfahrungstypen wurden folgendermaßen charakterisiert: Es gibt den „Tierlieben Typ“, den „Aufgeschlossenen Medientyp“, den „Entdeckend-sinnlichen Typ“, den „Natur-abgewandten Typ“ und den „Sinnlich-erlebenden Typ“. Verschiedenen Naturerfahrungstypen zuzuordnende Kinder zeigen typenabhängig unterschiedliche Wertschätzung von Pflanzen. Sie schätzen auch die Pflanzenvielfalt unterschiedlich hoch ein. So neigt der „Entdeckend-sinnliche Typ“ höchst signifikant mehr dazu, Pflanzen sehr gerne zu mögen und der „Aufgeschlossene Medien-Typ“ glaubt eher, dass es sehr viele verschiedene Pflanzen im Schulumfeld gibt als Kinder anderer Typen. Die Kinder der verschiedenen NE-Typen zeigen zudem eine unterschiedliche Bewertung der Wichtigkeit vorgegebener Naturschutzbegründungen. Das macht im Zusammenhang mit ihrer Bewertungskompetenz in Bezug auf Umweltbildung Handlungsbedarf deutlich: So finden Kinder des „Natur-abgewandten Typs“ die Naturschutzbegründungen grundsätzlich weniger wichtig. Außerdem denken jene Kinder, die die Pflanzenvielfalt im Schulumfeld gering einschätzen, eher, dass in unberührter Natur dessen Mechanismen besser erforscht werden können. Die Kinder nennen zudem abhängig von ihrem NE-Typ vermehrt bestimmte Pflanzenarten. Die jeweiligen Vorkenntnisse unterscheiden sich typabhängig und entwickeln sich entsprechend weiter: Der „Aufgeschlossene Medien-Typ“, der „Entdeckend-sinnliche Typ“ sowie der „Sinnlich-erlebende Typ“ begegnen dem Botanikunterricht eher mit Lernfreude und verzeichnen eher positive Lerngewinne als die Kinder der beiden anderen Typen. Ausbaubare Vorkenntnisse bringen vermehrt der „Aufgeschlossene Medien-Typ“ und der „Entdeckend-sinnliche Typ“ mit. Zu Frustration neigen eher der „Tierliebe Typ“, der „Natur-abgewandte Typ“ und der „Sinnlich-erlebende Typ“. Hier ist es sinnvoll, differenzierte Lernangebote zu machen, um den jeweiligen NE-Typen gerechter zu werden und sie optimal zu fördern. Es zeigt sich insgesamt, dass die erfassten NE-Typen eine gute Möglichkeit darstellen, die unterschiedlichen Vorkenntnisse und Erfahrungen in heterogenen Lerngruppen zu erfassen. Damit kann in weiterführenden Studien anhand dieser NE-Typen Unterricht differenziert evaluiert werden. Unterricht kann weiter entwickelt werden, orientiert an den differenzierten Vorerfahrungen. Gerade in Bezug auf effektive Umweltbildung scheint die Erfassung und Berücksichtigung der Naturerfahrungstypen mit der hier durchgeführten Methode eine besondere Einsetzbarkeit zu finden. N2 - This study explores correlations between nature experience, knowledge of plants, awareness of plant diversity and appreciation of plants. A further aspect is the importance of individual reasons for nature-conservation in connection with nature experiences and definitions for plants. In class it was a main aspect to reveal potential connections between nature experience, precognition, activities and interest in class, the willingness of students to learn about plants and individual benefits (growth of knowledge) of the treatment in class. Several studies were made concerning nature experience and knowledge and a few intervention studies. For the first time these aspects are combined in a study to improve teaching. A treatment for botany was developed. It was based on earlier findings, interviews with students (n=7) and one school class (n=43). Based on the data (n=270) 7 nature experience dimensions (NEDs) could be described and 5 different nature experience types (NE-types) could be found. Students of the treatment-group (n=34) were questioned after several lessons in class and their learning-experiences were surveyed. The findings from the quantitative and the qualitative research of this study have been compared and triangulated afterwards. Statistical confirmed data reveal prominent results regarding appreciation of plants and awareness of plant diversity: The liking of plants and the awareness of their diversity is positively correlated. The explored NEDs are strongly correlated with earlier descriptions and findings from Bögeholz (1999) and Lude (2001). The five observed NE-types show a clear distinction between each other and have been classified this way: There was an “animal-loving type”, an “open-minded media-type”, a “discovering type”, a “nature-averted type” and a “sensual-experiencing type”. Children from different NE-types reveal a different appreciation for plants. They are also differently aware of the plant diversity: the “discovering type” likes plants most significantly more and the “open-minded media type” thinks more often of high plant diversity in their school surrounding. Children of different NE-types show differences in assuming priorities to reasons for environmental protection. In connection with their ability to judge circumstances and facts about environmental protection and sustainability reasonably, the following problem could be described: Children from the “nature-averted type” think that the given reasons for environmental protection are less important than children from other NE-types. Children from “nature-averted type” regard their surroundings to have a lower diversity of plants and believe it is better to investigate mechanisms of life in unaffected nature. This can lead to a big misunderstanding regarding principles of biology. Children name certain plants according to their NE-type. Their knowledge before lessons differ in relation to the NE-types and change accordingly: The “open-minded media-type”, the “discovering type” and the “sensual-experiencing type” tend to enjoy lessons more and show better developments in their knowledge. More often, the “open-minded media-type” and the “discovering type” reveal a quite good upgradeable knowledge. The “animal-devoted type”, the “nature-averted type” and the “sensual-experiencing type” is more easily frustrated. Therefore it is important to develop more differentiated lessons to allow more individual learning processes with less frustration and more awareness for individual skills and knowledge. To sum up, this study shows that the NE-Types reveal a good opportunity to detect different knowledge and experience in heterogeneous learning groups. In future studies, these NE-types can be used to evaluate lessons more differentiated. Lessons can be improved in combination with different knowledge and needs of the NE-Types. Especially in the context of a more effective environmental Education the survey and consideration of these NE-Types represent a valuable tool. KW - Naturerlebnis KW - Interesse KW - Lernmotivation KW - Motivation KW - Umwelterziehung KW - Botanik KW - Situiertes Lernen KW - Kenntnis KW - Naturerfahrung KW - Konzepte KW - Wertschätzung KW - nature experience KW - interest KW - motivation KW - concepts KW - learning outcome Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75128 ER - TY - THES A1 - Siegmund, Alexandra T1 - Satellitenbilder im Unterricht - eine Ländervergleichsstudie zur Ableitung fernerkundungsdidaktischer Grundsätze T1 - Satellite Images in the Classroom - an internationale comparison study for the deduction of basic principles of a remote sensing didactic N2 - Die Fernerkundung zählt zu den geographischen Arbeitsmitteln die in den vergangenen Jahrzehnten einen markanten Entwicklungsschub erfahren hat (LÖFFLER, HONECKER, STABEL 2005). Dadurch hat die Fernerkundung auch die geographische Forschung in starkem Maße beeinflusst und insbesondere der Einsatz von Satellitenbildern hat ihr neue Möglichkeiten eröffnet. Dieser Einsatz wurde treffenderweise als „dritte Entdeckung der Erde“ (BODECHELT, GIERLOFF-EMDEN 1974) bezeichnet. Fernerkundung findet beispielsweise in der Werbung, in Nachrichtensendungen oder im Wetterbericht einen immer größeren Einzug in die Alltagswelt der Schülerinnen und Schüler, aber auch in Form von virtuellen Globen. Virtuelle Globen wie „Google Earth“ oder „NASA Worldwind“ ermöglichen es, jeden Ort der Erde aus der Vogelperspektive zu betrachten. Die Firma Google berichtetet, dass alleine im Jahre 2006 „Google Earth“ mehr als 100 Millionen Mal herunter ge-laden wurde. Satellitenbildern kommt nicht nur in Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit eine große Bedeutung zu – inzwischen wird der Einsatz von Fernerkundungsdaten auch in den Bildungsplänen und den nationalen Bildungsstandards des Faches Geographie gefordert. Die konkrete Umsetzung dieses theoretischen Anspruchs im Schulalltag stellt sich bis heute allerdings nur sehr zögerlich ein. Dabei weisen Fernerkundungsdaten durch ihre hohe Anschaulichkeit und Aktualität neben ihrer fachlichen Relevanz vor allem auch ein großes didaktisches Potenzial auf (WOLF & SIEGMUND 2007). Der Einsatz von Satellitenbildern als Arbeitsinstrument im Erdkunde- und fächerübergreifenden Unterricht ermöglicht die Förderung der Medien- und Methodenkompetenz (Bildverständnis, Bildinterpretation), der Lesekompetenz von Bildern sowie die Kompetenzen der räumlichen Orientierung der Schüler als wichtige Basiskompetenzen in einem visuellen Zeitalter (HIEBER & LENZ 2007). Die vorliegende Arbeit analysiert, in welchem Maß die Fernerkundung dazu bei-tragen kann, einem Hauptanspruch von Schule, der Bildung für ein kompetentes Verhalten im täglichen Leben, oder wie es Porritt bezeichnet: „Education for Life on Earth“ (Porritt 1988), gerecht zu werden. Dazu wird eine internationale Be-standsaufnahme zum Einsatz von Satellitenbildern im Unterricht durchgeführt mit dem Ziel, durch die Analyseergebnisse fernerkundungsdidaktische Grundsätze ableiten zu können. N2 - Who does not know the attraction of satellite images that illustrate for example the daily weather forecast or landscape animations and expand the narrow earthly view through the sight of outer space? Remote sensing takes up an increasing significance not only for the scientific community but also in the everyday life of pupils and society. The growing use of Google Earth underlines this public interest in satellite images – alone in 2006 Google Earth was downloaded more than 100 million times and according to a survey more than 80% of German pupils use it regularly. Although the use of satellite images is demanded in didactical discussions, remote sensing methods are hardly spread in lessons or in the curriculum of many countries (WOLF, KOLLAR, SIEGMUND 2008). But the use of modern geographical methods at school, which include the use of satellite images, are of increasing importance when set against the background of the increasing globalization as well as the understanding of growing environmental problems and rising public ecological consciousness. So far, a geographical concept for remote sensing didactics is missing and therefore the different viewpoints of teachers and pupils about the extent and kind of satellite images that are used in lessons have been examined in an international study. KW - Satellitenbild KW - Fernerkundung KW - Geographieunterricht KW - Fernerkundung KW - Satellitenbilder KW - Ländervergleichsstudie KW - Fernerkundungsdidaktik KW - remote sensing KW - satellite images KW - remote sensing didactics Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75244 N1 - Das auf S. 197 genannte interaktive Lernspiel “Satellite Image Learning Center (SILC)” finden Sie unter diesem Link: http://www.ph-heidelberg.de/esa ER - TY - THES A1 - Schmitt, Markus T1 - Perspektivisches Denken als Voraussetzung für adressatenorientiertes Schreiben T1 - Perspective-taking as a prerequisite of partner-oriented writing N2 - Die vorliegende Arbeit untersucht den prädiktiven Stellenwert des Konstruktbereichs perspektivischen Denkens als Voraussetzung für adressatenorientiertes Schreiben bei erwachsenen Personen. Gemäß Steins und Wicklund (1993) wird Perspektivenübernahme differenziert in eine konzeptuelle, eine visuell-räumliche sowie eine affektiv-emotionale Facette. Eine Schwierigkeit betrifft die Messung dieses Konstrukts bei Erwachsenen: Als alternativer Lösungsansatz zu den vorherrschenden Fragebogenverfahren wird eine facettendifferenzierte Testbatterie zur Erfassung perspektivischen Denkens bei Erwachsenen mittels der Methode der Reaktionszeitmessung bei sehr leichten Aufgaben konstruiert (vgl. auch Neuf, 1997). In einer ersten Testkonstruktionsstudie wird das Konstrukt perspektivischen Denkens untersucht (N = 33). In dieser Studie zeigen sich die reaktionszeitbasierten Subskalen mit Blick auf die Binnenstruktur als konstruktvalide. In einer zweiten Studie, der Schreibstudie, geht es darum, durch welche Persönlichkeitseigenschaften sich adressatenorientiertes Schreiben am Beispiel von Instruktionstexten am besten vorhersagen lässt (N =27). Perspektivisches Denken erweist sich hierbei in den durchgeführten hierarchischen multiplen Regressionsanalysen für die Basismerkmale der Texte sowie für die sprachliche Angemessenheit als relevanter Prädiktor; die Richtung der Vorhersage kann theoriekonform bestätigt werden. Perspektivisches Denken lässt sich somit als wichtige Voraussetzung für Adressatenorientierung beim Schreiben instruktionaler Texte identifizieren, die gerade bei sehr (leistungs-) homogenen Erwachsenenpopulationen eine hohe theoriekonforme Prädiktionskraft entfaltet, wenn andere Bereiche interindividueller Unterschiedlichkeit (z. B. die Arbeitsgedächtniskapazität oder die Verbalfähigkeit) kriteriale Varianz nicht mehr gut aufzuklären vermögen. Die reaktionszeitbasierte Erfassungsmethode zeigt in diesem Kontext eindeutig prädiktive Vorteile gegenüber der Fragebogenmethode. N2 - The presented work investigates the predictive power of perspective-taking as a prerequisite of partner-oriented writing in adult individuals. According to Steins and Wicklund (1993), the construct of perspective-taking is divided into three subfacets: conceptual, visual-spatial, and affective-emotional perspective-taking. Usually, perspective-taking in adults is measured via self report data from questionnaires, which involves a methodological bias. Therefore, a self-developed perspective-taking test battery based on response times has been administered to obtain additional information about interindividual differences in perspective-taking performance (also see Neuf, 1997). A first test construction study (n = 33) investigates the construct of perspective-taking itself. The three response time subscales prove valid with respect to the postulated construct structure. A second study, the writing study (n = 27), aims to clarify the predictive power of perspective-taking and other personality traits for the quality of partner-oriented writing using instructional texts. In several multiple regression analyses, perspective-taking can be clearly identified as a relevant predictor of basic text properties as well as language adaptation. The construct of perspective-taking contributes better to the explanation of criterial variance than other personality traits like working memory capacity, or verbal ability. From a methodological perspective, the response time measures show better predictive power than the information obtained from questionnaires. KW - Schriftliche Kommunikation KW - Perspektivenübernahme KW - Reaktionszeit KW - Adressatenorientiertes Schreiben KW - written communication KW - perspective-taking KW - response time KW - audience design KW - partner orientation Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75266 ER - TY - THES A1 - Unger, Julia T1 - The Immediate and Long-term Effects of Altered Auditory Feedback (AAF) on the Characteristics of Persistent Developmental Stuttering T1 - Technisch unterstützte Reduktion des Stotterns (TURS): Die sofortige und langfristige Wirkung von modifiziertem auditivem Feedback (MAF) auf das chronische Stottern N2 - Abstract: Immediate effect study Purpose: The immediate effects of altered auditory feedback (AAF) and a placebo condition on clinical attributes of stuttering during scripted as well as spontaneous speech are investigated herein. The primary purpose is the extension of the evidence-base of the impact of AAF on the clinical characteristics of stuttering. Method: Two commercially available AAF devices were used to create the delayed auditory feedback (DAF) and frequency altered feedback (FAF) effects. The participants consisted of thirty German-speaking people who stutter (PWS), aged 18 to 68 (M = 36.5; SD = 15.2). Each subject produced four sets of oral readings, three sets of monologs and three sets of dialogs. The participants were exposed to different experimental conditions (No device, Placebo, active AAF using Device A, and active AAF using Device B) while producing the speech samples. The recordings were then electronically analyzed to detect changes in select features of stuttering; frequency, duration, speech rate, articulation rate and core behaviors. The occurrence of these variables was examined across all speech samples collected within the four experimental conditions. Results: A statistically significant difference in the frequency of stuttered syllables (%SS) was found while using both devices (p = .000). Although individual reactions varied widely, the most notable reductions in %SS occurred within the reading (M = 2.33, SD = 3.75) and monolog (M = 2.26, SD = 3.32) samples. Thus, active AAF settings had the least impact on speech fluency during conversational speech (M = 1.49, SD = 2.71). During the placebo condition (no active AAF parameters), the subject group also experienced a statistically significant decline in %SS (p = .028). Conclusion: This result indicates that the effects of AAF alone may not be the sole reason for fluency enhancements experienced when using a portable speech aid. Abstract: longitudinal trail Purpose: The effects of a portable altered auditory feedback (AAF) device on the severity of stuttering over a three-month period were investigated. The main goal was to examine the usage behavior and fluency-enhancements displayed during extended device utilization. Method: Qualitative data on implementation environments, utilization patterns and user satisfaction were collected weekly from a group of seven adults (M = 45.3; SD = 11.4) who stutter. For the analysis of quantitative changes in stuttering severity, speech samples were collected in person at the beginning and end of the trial period. Two phone conversations throughout the study provided additional conversational samples. Results: Individual responses were quite diverse within both quantitative and qualitative measures. Group analysis revealed that conversational speech was overall significantly more fluent when a device was used. The percentage of stuttered syllables was significantly lower z = -2.201, p = .028, r = -0.18 upon first using AAF (with device: Mdn = 1.53; without device: Mdn = 3.53) and during the personal conversation at the end of three months (with device: Mdn = 1.89; without device: Mdn = 3.97). However, during the two mid-trial phone conversations during which a device was used (T2 & T3), stuttering frequency remained largely unaltered T2: z = -.943, p = .345 (Mdn = 3.87); T3: z = -1.57, p = .116 (Mdn = 3.00). The analysis of weekly questionnaires and user diaries revealed that the device was most commonly used in familiar environments (63% at home). On average, the speech aid was utilized four to five times a week, with an overall satisfaction rate of 42%. Conclusion: Some meaningful conclusions for clinical work with clients wishing to use AAF can be drawn from these results. While AAF has its limits in reducing stuttering, ability to use a device may be optimized if usage is acquired in a guided clinical process. N2 - Hintergrund/Background: Das modifizierte auditive Feedback (MAF) in Form von tragbaren technischen Sprechhilfen ermöglicht es Stotternden seit zirka einem Jahrzehnt diese Technologie mobil in alltagsnahen Situationen einzusetzen. Auch, wenn eine Verbesserung der Sprechflüssigkeit durch die Anwendung von MAF in verschiedenen Studien belegt wurde, so ist es nach wie vor schwierig vorherzusagen, ob und inwieweit ein Betroffener in alltäglichen Sprechsituationen von einem solchen Gerät profitieren wird. Fragestellung/Ziele/Aims Die beiden in diesem Artikel vorgestellten Studien setzten sich daher zum Ziel, die spezifische Wirkung zwei verschiedener MAF Geräte genauer einzugrenzen. Zum einen werden die sofortigen Effekte dieser technischen Sprechhilfen auf klinische Indikatoren des Stotterschweregrades (z.B. Kernsymptome, Prozentsatz gestotterter Silben, Sprechgeschwindigkeit etc.) erforscht. Zum anderen hat sich diese Forschungsarbeit zum Ziel gesetzt die Langzeiteffekte einer Gerätenutzung im Alltag zu erfassen. Methodik/Methods Im Rahmen der Querschnittstudie wurde der Effekt verschiedener MAF Kombinationsgeräte auf den Redefluss von 30 Erwachsenen im Alter zwischen 18-68 Jahren (M = 36.5; SD = 15.2), die an chronischem Stottern leiden, erfasst. Von jedem Probanden wurden 10 Sprechbeispiele gesammelt (4x vorstrukturierte Sprache, 6x Spontansprache). Während der Datenerhebung wurden jeweils 3 Sprechsituationen ohne Einfluss eines MAF Gerätes aufgenommen. Ein Sprechbeispiel wurde unter Einfluss einer Placebokondition erhoben und 6 Sprechproben unter Einwirkung verschiedener Kombinationsgeräte. In der darauf folgenden Längsschnittstudie erhielten sechs der 30 Probanden die Möglichkeit eine technische Sprechhilfe für einen Zeitraum von drei Monaten im Alltag einzusetzen. Die Wirkung dieser kontinuierlichen Gerätenutzung bezüglich quantitativer und qualitativer Störungsgrößen wurde im Anschluss evaluiert. Ergebnisse/Results In der Datenauswertung zeigte sich eine statistisch signifikante Minderung des Prozentsatzes gestotterter Silben unter Verwendung beider Geräte (p = .000) in allen erhobenen Sprechbeispielen. Auch während der Placeboeinstellung zeigten die Probanden mit deutlicher Symptomatik (SSI-4, Riley 2009, Schweregrade mittelschwer-sehr schwer) eine statistisch signifikante Ausweitung des flüssigen Sprechanteils (p = .024). Die kontinuierliche Nutzung einer Sprechhilfe im Rahmen der 3-monatigen Längsschnittstudie zeigte ebenfalls, sowohl zu Beginn als auch zum Ende der Studienzeit, eine statistisch signifikante Reduktion der Stottersymptomatik. Der subjektive Eindruck der Studienteilnehmer bezüglich der Gerätenutzung war äußerst heterogen. Schlussfolgerungen/Diskussion Die Gruppeneffekte zeigen, dass eine technische Sprechhilfe sowohl unmittelbare als auch langfristige Verbesserungen des Redeflusses bewirken kann. Jedoch nahmen die Probanden die Nutzung der Geräte sehr unterschiedlich wahr. Ob der Einzelne von einem derartigen Gerät profitiert, muss individuell entschieden werden. Eine ausführliche Probenutzung in verschiedenen kommunikativen Umfeldern und Kontexten scheint eine sinnvolle Grundlage vor dem Erwerb eines Gerätes darzustellen. KW - Stottern KW - Logopädie KW - Technische Sprechhilfen KW - Modifiziertes Auditives Feedback KW - Stuttering KW - Speech-Language Pathology KW - modified auditory feedback Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75318 ER - TY - THES A1 - Becker, Anita T1 - Normvariante oder Behinderung? Die Situation schwangerer Frauen nach der pränatalen Diagnose "Ullrich-Turner-Syndrom" T1 - A normal variant or a disability? The situation of pregnant women after the prenatal diagnosis "Turner syndrome" N2 - Die Dissertation untersucht die Handlungsrelevanz verschiedener Faktoren, welche auf Frauen und Paare einwirken, die ein Baby mit der genetischen Veränderung „Ullrich-Turner-Syndrom“ erwarten und über den Fortgang der Schwangerschaft entscheiden. Mädchen und Frauen mit dieser Chromosomenabweichung bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Normalität, chronischer Erkrankung und Behinderung: Während das Ullrich-Turner-Syndrom von den meisten Betroffenen selbst nicht als Behinderung erlebt wird, kann sich nur ein kleiner Teil werdender Eltern darauf einlassen, ihr derart chromosomal verändertes Kind auszutragen. Als entscheidungsbestimmend für das Fortführen der Schwangerschaft nach der pränatalen Diagnose „Ullrich-Turner-Syndrom“ konnte vor allem das Vorhandensein bestimmter Persönlichkeitsmerkmale der Schwangeren identifiziert werden. Eine grundsätzlich optimistische sowie ressourcenorientierte Lebenseinstellung in Verbindung mit einer religiösen Überzeugung und ethischen Wertvorstellungen lässt eine gelingende Lebensgestaltung für die gesamte Familie als möglich erscheinen - ungeachtet der chromosomalen Besonderheit des Babys. Diese Persönlichkeitseigenschaften bedingen und beeinflussen wiederum die Wirkkraft weiterer Einflussfaktoren (des Informiertseins der Schwangeren über das Ullrich-Turner-Syndrom, der Beratungspraxis der behandelnden Mediziner, des familiär-sozialen Backups u.a.). Am Beispiel des oben genannten Syndroms wurde zudem theoretisch erörtert, was Behinderung bzw. Normalität grundsätzlich konstituiert. Unabhängig von real zu erwartenden körperlichen/geistigen Beeinträchtigungen werden schwangere Frauen und ihre Partner in einem hohen Maße durch eine antizipierte Stigmatisierung und gesellschaftliche Ausgrenzung ihrer ungeborenen Tochter in ihren Entscheidungen über das Fortführen bzw. den Abbruch der Schwangerschaft beeinflusst. Dies stützt eine soziale Sichtweise von Behinderung, wonach die Ursachen von behinderungsbedingten Problemen nicht vorrangig im Individuum selbst, sondern (auch) in der Gesellschaft verortet sind. N2 - This thesis examines the relevance of various factors that affect women and couples who are expecting a baby with the genetic modification "Turner syndrome" and thus decide on the outcome of the pregnancy. Girls and women with this chromosome specificity range between normality, chronic illness and disability: While most of the affected persons do not consider themselves as being handicapped, only a small number of expectant parents decide to give birth to a daughter with the syndrome mentioned above. The presence of certain personality characteristics in the pregnant women could mainly be identified as relevant for continuing the pregnancy after the prenatal diagnosis "Turner syndrome". A basically optimistic and resource-oriented attitude in connection with a religious belief and ethical values let it seem possible to lead a felicitous life - for the family as well as the affected baby itself. These personality characteristics cause and in turn influence other factors (one of which is the pregnant woman’s level of information about the Turner syndrome, her family and social backup, the consulting practice of the treating gynecologist, and others). Taking the Turner syndrome as example it has also been discussed theoretically what principally constitutes disability and normality. The women’s decisions to continue or terminate their pregnancies are broadly influenced by the anticipated stigmatization and social exclusion of their unborn daughters - regardless of the given physical resp. mental impairments to be expected. This may emphasize a social perspective on disability after which the causes of disability-related problems are not located in the individual himself but (also) in society. KW - Pränatale Diagnostik KW - Turner-Syndrom KW - Schwangerschaft KW - Normvariante KW - Behinderung KW - Schwangerschaftskonflikt KW - Schwangerschaftsabbruch KW - Chromosomenveränderung KW - Ullrich-Turner-Syndrom KW - Monosomie X KW - vorgeburtliche Untersuchungen KW - Turner syndrome KW - prenatal diagnosis KW - normal variant KW - disability KW - pregnancy Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75344 ER - TY - THES A1 - Vollmer, Christian T1 - Zeitgeber des circadianen Rhythmus von Jugendlichen. Quantitative Fragebogenstudie und Unterrichtsevaluation T1 - Zeitgebers of adolescents´ circadian rhythm. Quantitative survey and school intervention N2 - Jugendliche können ihr Schlafverhalten auf einem Kontinuum von Morgentyp bis Abendtyp einstufen und so ihren Chronotyp bestimmen. Der Chronotyp ist ein Persönlichkeitsmerkmal und speist sich aus genetischen, psychologischen, soziokulturellen und geophysischen Einflüssen. Wir untersuchten darauf aufbauend die Schlafgewohnheiten von Sekundarstufenschülern und evaluierten ein Unterrichtskonzept zu Schlaf und Schlafhygiene. Im Fragebogendesign wurde, soweit möglich, auf bestehende Skalen zurückgegriffen. In 2009/2010 wurden 3.501 Sekundarstufenschüler an 34 Regelschulen in Heidelberg, Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis zu ihrem Schlafrhythmus und zu Faktoren, die den Schlafrhythmus beeinflussen können, befragt. Der Anteil der Abendtypen stieg von Klassenstufe 5 nach Klassenstufe 9 von 8 % auf 35 % an (Kapitel 5.1). Schüler der Klassenstufe 9 entwickelten vor Schultagen ein Schlafdefizit von durchschnittlich 100 Minuten täglich und schliefen am Wochenende durchschnittlich 3h 8min später und 1h 48min länger als an Schultagen (Kapitel 5.2). Abendtypen hatten im Tagesverlauf erwartungsgemäß große Probleme, vor Schultagen rechtzeitig schlafen zu gehen und morgens wach zu werden. Abendtypen berichteten über größere Probleme in der zeitlichen Einpassung ihres Schlafbedürfnisses an den Alltag als frühere Chronotypen (Kapitel 5.3). Der Konsum von wachmachenden Stimulanzien kann als Ursache oder als Symptom der Abendorientierung interpretiert werden, jedenfalls stellte sich uns das Zusammenspiel von Abendorientierung und Süßigkeiten, Koffein, Alkohol und Zigaretten als ein Teufelskreislauf dar (Kapitel 5.4). Abendtypen mit schlechteren Schulnoten verspürten mehr Alltagsstress. Morgentypen schien vieles leichter zu fallen, weil sie Alltagsprobleme ausgeschlafen besser meistern können (Kapitel 5.5). Morgentypen bevorzugten vermehrt soziale Werte, während Abendtypen individuelle Werte präferierten (Kapitel 5.6). Ein höherer sozio-ökonomischer Status in einer traditionell gelebten Familie mit jüngeren Geschwistern, regelmäßigen Mahlzeiten und höherer Lebenszufriedenheit wirkt positiv auf den Schlafrhythmus. (Kapitel 5.7). Den stärksten Einfluss auf den Chronotyp hatten elektronische Bildschirmmedien. Die häufige Nutzung elektronischer Bildschirmmedien wie Fernseher und Computer förderte die Abendorientierung stark, vermutlich weil diese wach machendes blaues Licht ausstrahlen (Kapitel 5.8). Schüler, die in dunkleren Wohngebieten schlafen, waren vermehrt Morgentypen. Dieses Ergebnis scheint auf den ersten Blick erwartbar. Interessant wurde das Ergebnis, weil die Einwohnerzahl in der Analyse berücksichtigt wurde und die Lichtintensität weiterhin einen Einfluss auf vermehrte Abendorientierung hatte (Kapitel 5.9). Die biologische Prägung des circadianen Rhythmus bei der Geburt zeigt, dass es keine reine Wahlentscheidung ist, wenn Jugendliche später schlafen gehen, sondern dass der Chronotyp eine feste Persönlichkeitsstruktur mit geophysischen Wurzeln ist, die bereits durch Lichtverhältnisse während der Geburt geprägt wird (Kapitel 5.10). Morgentypen hatten weniger Fehlkonzepte, wenn es um die Funktionen des Schlafs und schlafhygienisch richtiges Verhalten geht (Kapitel 5.11). Die besseren Schulnoten der Morgentypen ließen sich einerseits durch den höheren sozio-ökonomischen Status der Eltern und andererseits durch die Ausgeschlafenheit der Morgentypen an Schultagen erklären (Kapitel 5.12). Auch die etwas bessere Aufmerksamkeitsleistung der Morgentypen ließ sich durch bessere Noten und erhöhte Wachheit erklären (Kapitel 5.13). Abendorientierung ist ein Indikator für risikoreiches Verhalten, das sich in der Präferenz individueller Persönlichkeitswerte, im Konsum von Stimulanzien (Koffein, Alkohol und Zigaretten), in Alltagskonflikten in der Schule, mit den Eltern und sich selbst, in schlechten Schulnoten und in extensiver Nutzung elektronischer Bildschirmmedien wiederspiegelt. Morgenorientierung hingegen wirkt wie ein Schutz vor problematischem Verhalten und Schwierigkeiten, da Morgentypen denselben frühen Rhythmus wie die Erwachsenen leben und deswegen gesellschaftliche Erwartungen leichter erfüllen. Der Unterrichtsentwurf zu Schlaf und Schlafhygiene wurde auf der Datengrundlage von 271 Realschülern der Klassenstufe 6, aufgeteilt in Treatment- und Kontrollgruppe, mit unterrichtsbegleitenden Fragebögen im Pre-Post-Test Design evaluiert (Kapitel 5.14). Im Ergebnis steigerte sich das Wissen insbesondere der Abendtypen, die vor dem Unterricht weniger wussten als die Morgentypen. Dauerhafte Verhaltensverbesserungen konnten jedoch nicht erreicht werden. Im Gegenteil, das schlafhygienische Verhalten verschlechterte sich auch in der Treatmentgruppe. Die Verschlechterung innerhalb des kurzen Zeitraums von sechs Wochen ist auf das ansteigende Alter, die Übernahme neuer sozialer Rollen im Übergang ins Jugendalter und die in diesem Alter beginnenden Hormonumstellungen zurückzuführen. N2 - Adolescents are able to rate their sleep-wake preferences on a continuum from morningness to eveningness. Thus they can determine their individual chronotype. Chronotype is a personality trait and depends on genetic, psychological, socio-cultural and geo-physical factors. Based on these assumptions, we examined the sleep-wake-rhythm of pupils of grades 5 to 10 and evaluated a school intervention on sleep and sleep hygiene behaviour. The questionnaire relied on tested and published scales. In 2009/2010, 3,501 pupils from 34 schools in Heidelberg, Mannheim and Rhein-Neckar-Kreis filled out a questionnaire about their sleep-wake-rhythm and related topics. Eveningness increased from grade 5 to grade 9 from 8 % to 35 % (chapter 5.1). Pupils in grade 9 reported an average sleep debt of 100 minutes on schooldays. On weekends, they slept 3h 8min later and 1h 48min longer than on schooldays (chapter 5.2). As expected, evening types had more problems in going to bed timely and in returning to wakefulness before schooldays. Evening types reported more problems in adapting their individual rhythm to their social environment than earlier chronotypes (chapter 5.3). Consumption of stimulants that promote alertness was interpreted as a cause for eveningness, on one hand, and as a manifestation of eveningness, on the other hand. Both ways, the interaction of eveningness and consumption of sweets, caffeine, alcohol and cigarettes seemed like a vicious circle (chapter 5.4). Evening types with worse school marks had more school-related, parental and self-related problems. Morning types, which are more alert on schooldays, perceived their everyday life as easier to handle (chapter 5.5). Morning types preferred social personality values while evening types preferred individual personality values. Hence, evening types’ distance to early social clock times of everyday school life was mirrored by their distance to social personality values (chapter 5.6). Concerning the social environment of adolescents, higher satisfaction of life, a higher socio-economic status, a traditional family background (mother is house-wife, father works full-time) as well as living together with younger siblings who share regular meal-times foster morningness orientation. Cultural variables like religious affiliation and country of birth were not associated with sleep variables (chapter 5.7). The use of electronic screen media like TV and computer had the strongest association with eveningness orientation. We assumed blue LED light exposure, which promotes alertness, as a cause for this association (chapter 5.8). Adolescents living in darker residential areas were earlier chronotypes. This result was expected, since brighter lit residential areas are those in larger cities with more leisure-time possibilities. However, interestingly the result persisted when controlling for number of inhabitants (chapter 5.9). We were able to show that the intrinsic biological clock is formed around birth and differences in daylight at birth persist to have an effect on chronotype in adolescence. This shows that chronotype is in part a deep-rooted personality trait and not a choice (chapter 5.10). Morning types had fewer misconceptions concerning the functions of sleep and correct sleep hygiene behaviour (chapter 5.11). Morning types’ better gradings were explained by their parents’ higher socio-economic status as well as their higher alertness on schooldays (chapter 5.12). The better performance of morning types in the short-term attention test was explained by better gradings and higher alertness (chapter 5.13). Eveningness orientation is an indicator for high risk behaviour and correlates with preference of individual personality values, increased consumption of stimulants (caffeine, alcohol and cigarettes), increased everyday life problems, worse gradings and extensive use of electronic screen media. On the other hand, morning orientation acts like a protection against problematic behaviour and difficulties, because morning types are in sync with the early rhythms of school and social schedules and thus it is easier for them to meet societal expectations. The school intervention program on sleep and sleep hygiene behaviour was evaluated with questionnaire data from 271 pupils of grade 6, split into treatment and control groups in a pre-post-test design (chapter 5.14). As a result, especially evening types’ knowledge was enhanced. However, behavioral change was not stable and sleep hygiene behaviour got worse in both groups six weeks after treatment. The impairment was ascribed to increasing age, development of new social roles at the threshold to adolescence and hormonal changes at the start of puberty. KW - Chronobiologie KW - SSKJ 3-8 KW - Persönlichkeit KW - Jugend KW - Lichtverschmutzung KW - Alkoholkonsum KW - Photoperiode KW - Aufmerksamkeit KW - Chronotype KW - Adolescence KW - Midpoint of Sleep KW - Morningness-Eveningness KW - Screen Media KW - Light at Night KW - Stimulants KW - Composite Scale of Morningness Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75304 ER - TY - THES A1 - Kollar, Isabelle T1 - Die Satellitenbild-Lesekompetenz. Empirische Überprüfung eines theoriegeleiteten Kompetenzstrukturmodells für das „Lesen“ von Satellitenbildern T1 - The Satellite Image Reading Literacy. Empirical validation of a theoretical competence structure model of "reading" satellite images N2 - Satellitenbilder sind inzwischen fester Bestandteil unseres Alltags geworden: ob in der Wettervorhersage, in den Nachrichten oder der Erkundung des nächsten Urlaubsziels mit Google Earth. Auch in den Geo- und Umweltwissenschaften spielen Satelliten- und Luftbilder längst eine zentrale Rolle zur Analyse und Bewertung von globalen Umweltveränderungen. Die Nutzung von Satellitenbildern im Geographieunterricht wird daher inzwischen auch in den nationalen Bildungsstandards und vielen Lehr- und Bildungsplänen explizit vorgeschrieben, in der Praxis aber noch nicht flächendeckend umgesetzt. Es stellt sich somit die Frage, wie kompetent Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Satellitenbildern sind, was sie aus ihnen „herauslesen“ können. Dieser Frage nach einer „Satellitenbild-Lesekompetenz“ widmet sich die vorliegende Arbeit. Basierend auf theoretischen Überlegungen zu Bildungsstandards und Kompetenzen, allgemeinen Ansätzen zum Lernen mit Bildern und zur Arbeiten mit Satellitenbildern wird ein theoriebasiertes Modell der Satellitenbild-Lesekompetenz entwickelt. Die Kompetenz Satellitenbilder zu analysieren, ist dabei in Anlehnung an die Kompetenzdefinition von Weinert (2001) und nur bezogen auf die kognitiven Anforderungen wie folgt definiert: durch die beim Individuum verfügbaren oder erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, wesentliche Elemente in Satellitenbildern der Erdoberfläche (Echt- und Falschfarben- Satellitenbilder) zu erkennen, ihre Beziehungen zueinander zu beschreiben sowie den Aussagewert (Potenziale und Grenzen) von Satellitenbildern zu erkennen und zu beurteilen. Das normative Kompetenzstrukturmodell setzt sich aus den zwei Dimensionen „Natürliches und indikatorisches Bildverstehen“ und „Darstellen und Beurteilen des Aussagewertes“ mit jeweils vier aufeinander aufbauenden Niveaustufen zusammen. In einem zweiten Schritt wird dieses Modell mithilfe eines Onlinefragebogens am Ende der Sekundarstufe I an Gymnasien in Baden-Württemberg empirisch überprüft. Weitere Forschungsfragen beziehen sich auf die bisherige Beschäftigung mit Satellitenbildern im schulischen wie privaten Kontext. Des weiteren wird der Zusammenhang zwischen bisheriger Satellitenbildnutzung und einer Satellitenbild-Lesekompetenz untersucht, ebenso wie Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen in Bezug auf ihre bisherige Nutzung von Satellitenbildern und ihre Kompetenz, Satellitenbilder zu analysieren. Die statistische Auswertung der Kompetenzmodellierung erfolgt mithilfe der probabilistischen Item-Response-Theorie, die Beantwortung der Forschungsfragen auf Basis der klassischen Testtheorie. N2 - Satellite images have become an inherent part of our daily lives whether in the weather forecast, in the news or in the exploration of our next holiday destination via Google Earth. In the Earth science, satellite images have provided important data and played a major role analysing and assessing global environmental changes for 30 years. The use of satellite images is therefore included in the educational standards in geography and various curricula, but is still not area-wide implemented: But what can students „see“ in satellite images? Which elements can they identify? This research study investigates satellite image reading literacy. A theory-based competence structure model of satellite images reading literacy is developed, based on theoretical work on educational standards and competency development, as well as on learning with images in general and working with satellite images in particular. In accordance with the literacy definition of Weinert (2001) and with a focus on cognitive abilities, satellite image reading literacy is defined as cognitive abilities and skills available to individuals or learnable by them to identify and describe main elements in satellite images depicting the earth’s surface (true and false colour satellite images), to describe their relations, as well as to reflect on and evaluate the informational content (potentials and constraints) of satellite images. The normative competence structure model consists of two dimensions, which are “natural and indicational image understanding“ and “depict, reflect and evaluate informational content“, as well as of four different successive competence levels. After constructing the normative competence model, an empirical verification is done at the end of higher secondary education in the federal state of Baden-Württemberg with the help of an online-questionnaire. Additionally, some research questions like the previous use of satellite images in school or at home are asked and answered. Furthermore, correlations between the frequency of previous use of satellite images and their reading literacy are analysed, as well as differences between male and female students regarding satellite image use and abilities to interpret them. The statistical analysis of the competency modelling is conducted with the probabilistic item-response-theory. The answers of the research questions are generated with the classical test theory. KW - Satellitenbild KW - Lesekompetenz KW - Kompetenz KW - Kompetenztheorie KW - Klassische Testtheorie KW - Probabilistische Testtheorie KW - Geographieunterricht KW - Fragebo KW - Kompetenzmodellierung KW - quantitative Online-Befragung KW - Satellite images KW - remote sensing KW - competence modelling KW - classical and probabilistic test theory KW - online survey Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75277 ER - TY - THES A1 - Weh, Silke-Anne T1 - Ausbildung diagnostischer Kompetenzen: Konzeption eines fremdsprachendidaktischen Hochschulmoduls zur Diagnostik der mündlichen Sprachkompetenz von Grundschülern; ein ganzheitlicher Ansatz durch die fallorientierte Arbeit mit Lernerprofilen T1 - Training of diagnostic skills: designing a foreign language teaching training module for the diagnosis of oral language skills of elementary school students; a holistic approach through the case-oriented work with learner profiles N2 - Die Konzeption eines Moduls zur Ausbildung diagnostischer Kompetenzen in der ersten Phase der Lehrerbildung an pädagogischen Hochschulen war Ziel dieser Studie. Diagnostische Kompetenzen ermöglichen es Lehrkräften nicht nur, die Fähigkeiten und Potenziale der Schüler und Schülerinnen genauer einzuschätzen, sondern auch zu verstehen, warum ein Kind bestimmte Fähigkeiten zeigen oder eben nicht zeigen kann. Dieses Verständnis dient dann dazu, Lernprozesse optimal zu unterstützen. Der Prozess der diagnostischen Arbeit muss grundsätzlich von einer selbstkritischen Haltung der diagnostizierenden Person gegenüber den eigenen diagnostischen Entscheidungen begleitet sein. Wie wichtig eine frühzeitig angelegte Ausbildung diagnostischer Kompetenzen ist, zeigen wissenschaftliche Studien über die gegenwärtige Situation an den Schulen, die den Lehrkräften auf diesem Gebiet mangelhafte Kenntnisse und Fähigkeiten bescheinigen. Die Gründe dafür sind aber nicht bei den Lehrern zu suchen, sondern vielmehr in der Lehrerbildung, die eine entsprechende Ausbildung jahrelang versäumt hat. Die Ausbildung diagnostischer Kompetenzen ist in allen Fächern und allen Schularten wichtig. In dieser Studie konzentriere ich mich aber auf Verfahren, die zur Diagnose der mündlichen Sprachkompetenz im Fremdsprachenunterricht der Grundschule geeignet sind. Das Einschätzen der mündlichen Fähigkeiten ist ein besonders schwieriger Bereich der Diagnostik, weil die mündlichen Beiträge der Schüler und Schülerinnen flüchtig sind und anderen Bewertungskriterien unterliegen als die schriftlichen Beiträge. Die Komplexität der Diagnostik und die Tatsache, dass der Fremdsprachenunterricht der Grundschule vorwiegend auf der Basis der mündlichen Sprache verläuft, macht eine fundierte diagnostische Ausbildung auf diesem Gebiet besonders dringlich. Hier angemessene Werkzeuge und Prinzipien zu finden, die es ermöglichen, diagnostisches Arbeiten in seinen Grundprinzipien zu erlernen, auch wenn das Feld der Diagnostik äußerst umfangreich ist, war Teil dieser Studie. Die Auswahl und Entwicklung der Ausbildungsprinzipien und -werkzeuge gründete auf Ergebnissen verschiedener Forschungsmethoden: So beantworteten Ergebnisse leitfadengestützter Experteninterviews zunächst die Frage, welche Kompetenzen Grundschullehrer im Fremdsprachenunterricht für die diagnostische Arbeit konkret benötigen. Wie diese benötigten Kompetenzen dann anhand eines Ausbildungsmoduls erlernt werden können, wurde anhand von Aktionsforschungszyklen ermittelt. Im Rahmen dieser Aktionsforschungszyklen stellten Fallstudien einen besonders wichtigen Forschungsansatz dar. Hier wurde deutlich, welche Prinzipien und Werkzeuge des Ausbildungsmoduls aus der Sicht der Teilnehmer Lernprozesse in Gang setzten und inwiefern die erlernten Kompetenzen als nachhaltig empfunden wurden, indem sie auch noch nach Abschluss des Ausbildungsmoduls die diagnostische Arbeit der Studierenden im Berufsalltag unterstützen konnten. Als eine zentrale Aufgabe des Ausbildungsmoduls hat sich die Erstellung eines Lernerprofils herausgestellt, da es das umfangreiche Feld der diagnostischen Arbeit sinnvoll zusammenführen konnte. Unter einem Lernerprofil wird im Rahmen dieser Studie ein schriftliches Dokument über einen Lerner verstanden, das dessen Kompetenzen möglichst umfassend und zutreffend darstellt. Für die Profilerstellung werden sowohl Daten zu den Lernleistungen und dem Lernprozess, sowie zu den individuellen Lernvorlieben, -strategien und -voraussetzungen des Schülers über einen längeren Zeitraum hinweg gesammelt, geordnet und nachvollziehbar dokumentiert. Die Arbeit mit Lernerprofilen sollte zu einem in sich stimmigen Gesamtbild des Schüler mit seinen Fähigkeiten und Potenzialen führen und so dem Schüler gerecht werden. N2 - The aim of this study was the design of a module for training of diagnostic skills in the first phase of teacher education at colleges of education. Diagnostic skills to allow teachers not only the skills and potential to assess pupils more accurately, but also to understand why a child may demonstrate certain skills or just not demonstrate them. This understanding is then used to support an optimal learning processes. The process of diagnostic work must generally be accompanied by a self-critical attitude of the diagnosed person compared to their own diagnostic assessments. Scientific studies show how important early diagnostic skills-based education is, and the current situation in schools certify that teachers in this area have deficient knowledge and skills. The reasons for this are not to be found in the teachers, but rather in teacher education, which has failed to give appropriate training for years. The training of diagnostic skills is important in all subjects and all types of school. But in this research, I focus on methods that are suitable for the diagnosis of oral language competence in foreign language teaching in primary school. Assessing the oral skills is a particularly difficult area of diagnosis, because the oral contributions of pupils are volatile and subject to other criteria, such as written contributions. The complexity of the diagnosis and the fact that foreign language teaching in primary school runs primarily on the basis of oral language, makes an informed diagnostic training in this area particularly urgent. Part of this study here was to find appropriate tools and principles that make it possible to learn diagnostic work in its basic principles, even if the field of diagnostics is already very extensive. The selection and development of training principles and tools was founded on the results of different research methods: the results answered from semi-structured expert interviews first question, what concrete skills do primary school teachers need in the teaching of foreign languages for the diagnostic work. The means by which these necessary skills can be learned through a training module was determined using action research cycles. A particularly important research approach is presented here as part of action research cycle case studies. Here it became clear what principles and tools of the training module, from the perspective of the participants, were able to support the diagnostic work of the students. As a central task of the training module, the creation of a learner profile was determined because it could meaningfully bring together the extensive field of diagnostic work. A learner profile, as understood in the context of this study, is a written document about a learner and represents the skills as fully as possible and applicable. The profiling data of both the learning outcomes and the learning process, as well as to the individual learning preferences, strategies and requirements of the students are collected, organized, and clearly documented over a longer period of time. Working with learner profiles should lead to creating a consistent overall picture of the student with their skills and potential and thus the student needs. KW - Diagnostik KW - Fremdsprachenunterricht KW - Leistungsbeurteilung KW - Hochschulbildung KW - Lehrerbildung KW - Fremdsprachendidaktik KW - Grundschule KW - Lernerprofil KW - Leistungsbeurteilung KW - Diagnostisches Verfahren KW - Hochschulausbildung KW - diagnostic skills KW - teacher education KW - assessment KW - primary school KW - action research KW - expert interview Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75413 ER - TY - THES A1 - Randhawa, Eva T1 - Das frühkindliche Selbstkonzept: Struktur, Entwicklung, Korrelate und Einflussfaktoren T1 - Self-Concept in Early Childhood: Structure, Development, Correlates and Impact Factors N2 - Obwohl die frühe Kindheit als entscheidend für die Selbstkonzeptentwicklung betrachtet wird (Marsh, Ellis & Craven, 2002), ist ein Forschungsdefizit in allen Gebieten der Selbstkonzeptforschung in diesem Altersbereich zu beobachten, das mit dem Fehlen geeigneter Verfahren zur adäquaten Selbstkonzepterfassung bei jungen Kindern in Zusammenhang steht (z. B. Wylie, 1989). Insbesondere mangelt es an Verfahren, denen die vielfach belegte Multidimensionalität des Selbstkonzepts in der frühen Kindheit zugrunde liegt und die somit multiple Selbstkonzeptbereiche erfassen können. Die vorliegende Untersuchung stellt mit dem Selbstkonzeptfragebogen für Kindergartenkinder (SEFKI) ein deutschsprachiges Verfahren zur Erfassung eines multiplen Selbstkonzepts vor. Auf dem Selbstkonzeptmodell von Shavelson, Hubner und Stanton (1976) basierend können damit die Bereiche sportliche Fähigkeiten und Interessen, Aussehen, Beziehung zu Gleichaltrigen, Beziehung zu den Eltern, sprachliche Fähigkeiten und Interessen sowie mathematische Fähigkeiten und Interessen erfasst werden. Aufgrund von Befunden aus dem englischsprachigen Raum war von angemessenen psychometrischen Eigenschaften des Fragebogens auszugehen, weshalb der untersuchungsbedingte Verzicht auf eine ausführliche Pilotierung nicht ins Gewicht fällt. Im Rahmen der Studie wurden bisher noch nicht ausreichend erforschte Themenbereiche zum Selbstkonzept in der frühen Kindheit untersucht. Dabei traten vor allem folgende fünf Ergebnisse zu Tage: (1) Hinsichtlich der internen Struktur des Selbstkonzepts lassen sich für die vier- bis sechsjährigen Kinder den SEFKI-Skalen entsprechenden sechs Bereiche (s. o.) identifizieren, die sich im Laufe der frühen Kindheit zunehmend zu differenzieren scheinen. Eine Herausbildung hierarchisch übergeordneter Faktoren ist jedoch nicht klar zu erkennen. (2) Die bereichsspezifischen Selbstkonzepte weisen in der untersuchten Altersspanne lediglich geringe bis moderate Stabilitäten auf. Allgemein bewerten sich die Kinder in allen Bereichen sehr positiv, jedoch zeigen sich bereichsspezifische Entwicklungen: Die Selbstwahrnehmung der Beziehung zu den Eltern sowie der sportlichen und mathematischen Fähigkeiten wird mit zunehmendem Alter positiver, die der Beziehung zu Gleichaltrigen und der verbalen Fähigkeiten eher weniger positiv. (3) Um Zusammenhänge zwischen verschiedenen Selbstkonzeptbereichen und analogen Fähigkeiten bzw. Verhaltensweisen angemessen beurteilen zu können, wurden für alle Bereiche entsprechende Kriterien über die Leistungen der Kinder sowie Einschätzungen von Eltern, Erzieherinnen und Untersucherinnen erhoben. Zwischen den Selbstkonzepten und entsprechenden Fähigkeiten oder Verhaltensweisen zeigen sich nur geringe Beziehungen und nur im Bereich Sprache scheinen sie mit zunehmendem Alter enger zu werden. In nicht-leistungsbezogenen Bereichen sind die Beziehungen noch geringer. Das Selbstkonzept hat einen geringen Einfluss auf sprachliche und mathematische Leistungen am Ende der Kindergartenzeit und scheint eher durch vorangehende Leistungen beeinflusst zu sein. Diese Befunde stützen den Skill-Development-Ansatz als Erklärungsmodell für die Wirkzusammenhänge zwischen Selbstkonzept und Leistung in der frühen Kindheit. (4) Zwischen kindlichem Selbstkonzept und von den Bezugspersonen eingeschätztem Fremdkonzept bestehen keine Zusammenhänge, ausgenommen am Ende der Kindergartenzeit, wo das Fremdkonzept der Erzieherinnen bedeutsam (aber dennoch niedrig) in mehreren Bereichen mit dem Selbstkonzept der Kinder in Beziehung steht. (5) In Bezug auf die Ausprägung und die Entwicklung der verschiedenen Selbstkonzeptbereiche lassen sich verschiedene Effekte interindividueller Unterschiede feststellen. Interessant sind dabei folgende Ergebnisse: (a) Jungen bewerten ihre sportlichen Fähigkeiten und Interessen positiver als Mädchen, Mädchen hingegen die Beziehung zu Gleichaltrigen. (b) Kinder ohne Migrationshintergrund haben in allen Bereichen tendenziell eine positivere Selbstwahrnehmung als Kinder ohne Migrationshintergrund. (c) Obwohl sich die sprachliche und mathematische Leistung durch vorschulische Gruppenförderung verbessert, scheint sich dadurch das Selbstkonzept, besonders im Bereich Sprache, eher ungünstig zu entwickeln. N2 - Although early childhood is considered to be a crucial period for the development of self-concept (Marsh, Ellis & Craven, 2002), there exists a lack of research in all areas of self-concept in this particular age range as well as a lack of suitable instruments for the measurement of self-concept in young children (e. g. Wylie, 1989). In particular, instruments which are based on the proven multidimensionality of self-concept and which can measure a multifaceted self-concept are missing. This investigation presents a German instrument for the measurement of multiple self-concepts through the development of the self-concept questionnaire for kindergarteners (German: Selbstkonzeptfragebogen für Kindergartenkinder (SEFKI)). Based on the self-concept model of Shavelson, Hubner and Stanton (1976) the following dimensions can be measured: Athletic abilities and interests, physical appearance, peer relations, parental relations, verbal abilities and interests as well as mathematical abilities and interests. Research on the English version of the questionnaire had already shown that the measured psychometric properties were appropriate and therefore the lack of a pilot study, due to research limitations, is of little importance. The present study investigated unexplored topics about the self-concept in early childhood. The following were the main findings: (1) With regards to the internal structure of the self-concept, six dimensions analogous to the SEFKI scales can be identified among four- to six-year-old children that apparently become more differentiated during early childhood. However, a formation of hierarchical higher-order factors cannot be clearly demonstrated. (2) The domain specific self-concepts in the investigated age range show only low to moderate stabilities. In general, children rate themselves very positively in all self-concept domains. However, there are domain specific differences in development: The self-perception of parental relations as well as athletic and mathematical abilities become more positive with age but the peer relations as well as the verbal abilities and interests become lesser positive. (3) In order to evaluate the relationship between different self-concept domains and the respective abilities or behaviors, external criteria variables were assessed for all areas including, children’s achievement as well as ratings from their parents, kindergarten teachers and administrators. No strong relationship was found between the self-concepts and the respective abilities or behaviors though in the verbal domain they seem to be more related with age. In the non-achievement related areas the relationships are even lower. The self-concept has a low impact on verbal and mathematical achievement at the end of kindergarten and seems to be more impacted by prior achievement. These results support the skill development model as the explanation for the relationship between achievement and self-concept in early childhood. (4) There is no relationship between the self-concept and the inferred self-concept that is assessed by significant others. However, at the end of kindergarten there is a significant relationship between the inferred self-concept evaluated by the kindergarten teachers with the children’s self-concept in several domains. (5) With regards to the level and the development of different self-concept areas, there are several interindividual differences. The following results deserve mention: (a) Boys evaluate their athletic abilities and interests more positively than girls and girls their relation to peers more positively than boys. (b) Children without immigrant backgrounds tend to have a more positive self-perception than children with immigrant backgrounds. (c) Although the verbal and mathematical achievement improves through early-childhood programs, the self-concept seems to develop unfavorably, especially that in the verbal domain. KW - Selbstbild KW - Kindergarten KW - Migrationshintergrund KW - self-concept KW - children KW - immigration background Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75322 ER - TY - THES A1 - Audeoud, Mireille T1 - Subjektives Befinden hörgeschädigter Kinder in Alltagssituationen. Eine vergleichende Studie zu positiver und negativer Aktivierung 11- bis 13-jähriger integriert beschulter hörgeschädigter und hörender Kinder T1 - Subjective wellbeing of hard of hearing children in daily life N2 - Bislang vorliegende Studien zur sozialemotionalen Entwicklung von integriert beschulten hörgeschädigten Kindern befassen sich ausschließlich mit dem habituellen Befinden dieser Kinder. In diesen Studien wird das Befinden im Kontext Schule situations-übergreifend, beispielsweise mit Einmalbefragungen zum Integrationsbefinden, erfasst. Befunde zeigen, dass das emotionale Befinden dieser Kinder schlechter ist als das hörender Gleichaltriger. Die hier durchgeführte Studie untersucht das aktuelle Erleben des emotionalen Befindens von 78 einzelintegrierten, hörgeschädigten und 78 hörenden 11- bis 13-jährigen Kindern an Schweizer Grundschulen in ihrem Integrationsalltag (Schule und Freizeit). Die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen dokumentierten während sieben Tagen fünfmal täglich ihr Befinden in verschiedenen Alltagssituationen. Dieser Zugang über die Experience Sampling Method, einem signalkontingenten Zeitstichprobenverfahren (Csikszentmihalyi et al., 1977), liefert eine Stichprobe von 4881 Zeitpunkten, welche die subjektiven Einschätzungen zur positiven und negativen Aktivierung (PANAVA-KS nach Schallberger, 2005) mit den aktuell erlebten Situationsbedingungen (Lautstärke, Tätigkeit, Sozialform) belegen. Die Ergebnisse zeigen, dass die hörgeschädigten Kinder auf einem höheren Level positiv aktiviert sind als ihre hörenden Klassenkameraden: Sie fühlen sich motivierter, wacher, begeisterter und haben mehr Energie. Die erwartete höhere negative Aktivierung – mehr Stress, Ärger, Nervosität oder Besorgtheit – zeigt sich nicht. Hierarchische Regressionen führen vor Augen, dass Situationsbedingungen wie beispielsweise zunehmende Lautstärke oder zunehmende ‚Beteiligung anderer am eigenen Tun‘ verstärkend auf die negative Aktivierung der hörgeschädigten Kinder wirken. Bei den hörenden Kindern ist dies nicht so. Es zeigt sich zudem, dass besonders hörgeschädigte Kinder von der Persönlichkeitsdimension Verträglichkeit profitieren. Es kann angenommen werden, dass die Hörschädigung durch einen stärkeren Einsatz des so genannten Annäherungssystems, welches für positive Aktivierung steht, kompensiert wird. N2 - Existing data of hard of hearing children in inclusive settings have their focus only on habitual wellbeing. These Studies examine the quality of affect in schoolsettings in surveys carried out once only. Findings show that hard of hearing children have a lower wellbeing compared to their normalhearing peers. The present study examines the momentary experience of emotional activation of 78 hard of hearing 11- to 13-years old children in inclusion compared to normal hearing peers in elementary schools in Switzerland during their daily life (school and leisure time). These students give records of their wellbeing during seven days five times a day in different daily situations. The approach with the Experience Sampling Method (ESM, Csikszentmihalyi et al., 1977) gives a sampling of 4881 timepoints of subjective ratings of the positive and negative activation (PANAVA-KS, Schallberger, 2005) of these children during momentary experienced situational conditions (loudness, activity, social arrangment). Findings show higher positive activation in hard of hearing children: they feel more motivated, awake, enthusiastic and have more energy. The expected higher level of negative activation – stress, anger, nervousness and worry – could not have been confirmed. Multilevel analysis show that situational conditions, for example higher loudness or ‚participation of others in my activity’, increase negative activation of hard of hearing children only, not of hearing children. Aditionally, particularly hard of hearing children benefit from the personality trait ‚agreeableness’. It can be assumed that deafness is compensated for a adaptive motivational system that mediates goal-directed approach behaviors, which stands for positive activation. KW - Befindlichkeit KW - Hörgeschädigtenpädagogik KW - Integration KW - Kontextanalyse KW - Befindensqualität KW - positive negative activation KW - hard of hearing KW - experience sampling method Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75289 ER - TY - THES A1 - Grassau, Jutta T1 - Schulwahlentscheidungen. Eine qualitative Analyse elterlicher Begründungsmuster beim Übertritt in die Sekundarstufe T1 - Selection of School. A qualitative analysis of parents’ patterns of justification at transition to secondary school N2 - In der vorliegenden Arbeit werden die Begründungsmuster der Eltern bei der Wahl der Schulart am Ende der Grundschulzeit und in den ersten Jahren der Sekundarstufe mit Hilfe einer qualitativen Vorgehensweise erfasst. Das Erhebungsinstrument bilden themenzentrierte Interviews. Die Auswahl der Untersuchungsteilnehmer/-innen erfolgt anhand eines Extremgruppendesigns, dessen Grundlage die Stichprobe des an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführten Längsschnittprojektes PRISE (Übergang vom Primar- zum Sekundarbereich) von Roos und Schöler (Roos & Schöler 2013) bildet. Bei den untersuchten Extremgruppen handelt es sich um Gruppen von Eltern, die von der Grundschulempfehlung nach "oben" oder "unten" abweichen, sowie Eltern, deren Kinder nach Eintritt in die Sekundarstufe einen erneuten Wechsel der Schulart vornehmen. Im Rahmen einer thematischen Analyse des Interviewmaterials werden zunächst die elterlichen Einschätzungen und Erklärungen für das Zustandekommen der jeweiligen Grundschulempfehlung sowie die Reaktion der Eltern auf die Empfehlung untersucht. Im Anschluss daran werden sieben für die elterliche Schulwahlentscheidung relevante Themenbereiche identifiziert: 1. Individuelle Merkmale des Kindes, 2. Bisherige Schulerfahrungen des Kindes, 3. Wahrnehmung der Schularten und des Schulsystems, 4. Schul- und Berufserfahrungen der Eltern und Geschwister, 5. Bildungsaspirationen, 6. Familiale Ressourcen und 7. Einstellung des sozialen Umfelds. Diese Themenbereiche bilden die Vergleichsdimensionen einer gruppenvergleichenden Analyse, auf deren Grundlage gruppenspezifische Argumentationsmuster für die Gruppen Abweichung nach "unten" sowie Abweichung/Wechsel nach "oben" modellhaft dargestellt werden. Als sensibilisierendes Konzept dienen dabei die Grundelemente der Wert-Erwartungs-Theorie. Für die Eltern, deren Kinder von der Grundschulempfehlung nach "unten" abweichen, sind folgende vier Ziele leitend: 1. Erfolgreicher Schulbesuch, 2. positives Erleben der Schulzeit, 3. erfülltes Berufsleben und 4. Soziale Anerkennung/positives Selbstbild. In der Gruppe Abweichung/Wechsel nach "oben" wird dagegen vor allem der schulische und berufliche Erfolg hervorgehoben. Die Erfolgserwartung unterscheidet sich in beiden Gruppen infolge der unterschiedlichen Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Kindes, die in der Gruppe Abweichung nach "unten" als eingeschränkt wahrgenommen wird, während die Eltern der zweiten Gruppe (Abweichung/Wechsel nach "oben") von einer hohen Leistungsfähigkeit ihres Kindes ausgehen. Auch in der Wahrnehmung des Schulsystems und den Folgerungen, die aus eigenen Schul- und Berufserfahrungen gezogen werden, unterscheiden sich beide Gruppen deutlich: Für die Eltern der ersten Gruppe, die überwiegend selbst einen Haupt- bzw. Realschulabschluss haben, spielt die Durchlässigkeit des Schulsystems eine wichtige Rolle. Sie sind bestrebt, ihrem Kind Druck und Misserfolgserlebnisse zu ersparen und trotzdem den Weg zum Abitur offen zu halten. Demgegenüber bewerten die Eltern der zweiten Gruppe die Bedeutung des Gymnasialbesuchs als Voraussetzung für gute berufliche Chancen als sehr hoch, was ihrer eigenen Schulerfahrung entspricht. Die Erfolgszuversicht gründet sich bei ihnen auf das Vorhandensein familialer Ressourcen finanzieller und zeitlicher Art. Die Gruppe Schulwechsel nach "unten" weist beim Gruppenvergleich kein einheitliches Argumentationsmuster auf, weshalb sie einer gesonderten Analyse unterzogen wird: Es zeigt sich, dass die überwiegende Zahl der Schüler/-innen die Schulart nicht erst dann wechselt, wenn dies durch die Versetzungsordnungen der Schularten zwingend erforderlich ist; häufig erfolgt die Entscheidung für den Wechsel bereits deutlich früher. Folgende Bedingungen sind dabei ausschlaggebend für die Eltern: 1. Die Schulleistungen sind schwach, 2. das Kind leidet, 3. die Maßnahmen der Eltern sind erfolglos und 4. die Lehrkraft rät direkt oder indirekt zum Wechsel. Von besonderem Interesse sind dabei die Fälle, bei denen der Wechsel der Schulart nicht primär auf schwache Leistungen zurückgeführt wird, da sie dem Anspruch der Leistungsdifferenzierung im gegliederten Schulsystem widersprechen. N2 - In this paper the justification patterns of parents choosing a school for their child at the end of primary school and in the first years of secondary school are collected using qualitative methods. Topic-centred interviews constitute the evaluation tool. The selection of participants is based on an extreme-group design, the basis for the sample being from the longitudinal study PRISE (transition from primary to secondary school) by Roos and Schöler (Roos & Schöler 2013), carried out at the Pedagogical University of Heidelberg. The examined extreme groups are groups of parents, whose decision deviates “upwards” or “downwards” from the primary school recommendation as well as parents whose children change type of school again after beginning secondary school. As part of a thematic analysis of the interview material the parents’s assessments and explanations for the basis of the primary school’s recommendation as well as the reaction of the parents to the recommendation are examined. After that seven relevant topics for the parents’ decision are identified: 1. individual characteristics of the child, 2. the child’s previous school experiences, 3. Perception of the types of school and the school system, 4. the parents’ and siblings’ school and work experience, 5. career aspirations, 6. family resources and 7. the social circle’s attitude. These topics are the dimensions for comparison in an analysis of group comparisons. On this basis, group-specific patterns of argumentation for the deviation “downwards” and deviation/change “upwards” are shown in a model. The basic elements of the theory of subjective expected utility are used as theoretical background. For parents, whose children deviate “downwards” from the recommendation of the primary school, the following four goals are important: 1. Successful schooling, 2. positive experience during schooling, 3. fulfilled career life and 4. social recognition/positive self-image. In the group deviation/change “upwards” on the other hand, success at school and in career are emphasized. The expectation of success differs in the two groups as a consequence of the different assessment of the child’s ability, which is seen as limited in the deviation “downwards” group, whereas parents in the second group (deviation/change “upwards”) assume their child has high abilities. Also the perception of the school system and the consequences taken from their own school and career experiences differ markedly in the two groups: for the parents of the first group, most of whom had successfully completed the Hauptschule or Realschule, the flexibility of the school system plays an important role. They endeavor to spare their child pressure and experiences of failure and still leave the path to the Abitur open. By contrast, the parents of the other group evaluate the attendance of a Gymnasium as a very important prerequisite for good career opportunities, which corresponds to their own school experience. The confidence of success is also based on the availability in the family of financial resources and time. The group change of school “downwards” does not display a uniform pattern of argumentation, so it receives a separate analysis: it shows that the great majority of pupils do not change school when this is legally required by the regulations for moving between school type; often the decision for the change takes place much earlier. The following conditions are important for the parents: 1. the school performance is weak, 2. the child is suffering, 3. the measures taken by the parents are not successful and 4. the teacher advises directly or indirectly that the child change. Particularly interesting are cases, in which the change of school is not attributed to weak performance, as this goes against the concept behind separation according to attainment level in the segmented school system. KW - Schulübergang KW - Bildungsentscheidung KW - Schulübertritt KW - Bildungsungleichheit KW - Grundschulempfehlung KW - educational decisions KW - school transition KW - educational inequality KW - school recommendations Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75461 ER - TY - THES A1 - Schönbeck, Martin T1 - Chemie selber denken. Wie kann ein auf der Grundlage der Wagenscheindidaktik konzipierter Unterricht Schülerinnen und Schülern an der Regelschule zu einem Vertieften Verstehen von Chemie verhelfen? T1 - Think and Understand Chemistry. How can the students in chemistry lessons, which are based on “Wagenschein didactics”, at a state school, be helped to a deeper understanding of chemistry? N2 - Der Ausgangspunkt dieser Dissertation ist die Problematik des Nicht-Anknüpfen-Könnens des naturwissenschaftlichen Unterrichts an die Gedankenwelt der Jugendlichen. Die Intention dieser Arbeit ist die Suche nach der Möglichkeit einer Unterrichtsverbesserung, mit dem Ziel, das individuelle Verstehen der einzelnen Schülerinnen und Schüler zunehmend zu fördern. Diese Intention wird in der folgenden, zentralen Frage zusammengefasst: Wie kann den Schülerinnen und Schülern in der Regelschule, das heißt innerhalb des normalen Chemieunterrichts, zu einem Vertieften Verstehen von Chemie verholfen werden? Das Theoretische Fundament bildet die Wagenscheindidaktik, die erklärtermaßen das WIRKLICHE Verstehen naturwissenschaftlicher Phänomene als zentrales Anliegen hat. Bei der theoretischen Reflexion wird die Trias: das genetische Prinzip, die sokratische Methode und das exemplarische Prinzip, und auch die weiteren Räume der Wagenscheindidaktik, die weniger die Unterrichtsmethode als vielmehr den individuellen beziehungsweise den kollektiven genetischen Lernprozess näher charakterisieren, nämlich die Verdichtung, die Initiation sowie die beiden mit den von Simone Weil übernommen Begriffen beschriebenen Räume Einwurzelung und Aufmerksamkeit anhand der Originalliteratur detailliert beschrieben. Der für die Arbeit zentrale Begriff des Verstehens wird auf der Grundlage der Husserlschen Phänomenologie als besondere Qualität der Erkenntnis aufgefasst und Vertieftes Verstehen wird so zum pädagogischen Fachbegriff. Kernstück des anschließenden empirischen Teils bildet die Konzipierung, die Durchführung und die Evaluation eines Unterrichtsversuchs zum Thema Chemische Reaktion in zwei achten Klassen. In dieser Unterrichtssequenz wurden unter Verzicht auf Einführung eines anschaulichen Teilchenmodells die phänomenographischen Kategorien des Begriffes chemische Reaktion der Schülerinnen herausgearbeitet, um dadurch die Bedingungen der Möglichkeiten eines Lernprozesses, der ein Vertieftes Verstehen zum Ziel hat, auszuloten. Ergebnis der Untersuchung ist die Evaluation des Unterrichts mithilfe einer Qualitativen Inhaltsanalyse und die individuellen und kollektiven Lernwege aus den beiden achten Klassen. Damit ergibt sich für die interviewten Schülerinnen und Schüler jeweils eine individuelle Einordnung ihres Verstehensprozesses in das Wagenscheinsche System der Rangstufen, verbunden mit den jeweils bei ihrem Lernprozess gefundenen Kompetenzen. Die Kartierungen der Denkwege beim Erlernen des Begriffs der chemischen Reaktion erbringen einen Beitrag zur phänomenographischen Untersuchung von Verstehensprozessen im Bereich der Chemie. Im dritten Teil der Untersuchung wurde der Blick auf den Professionalisierungsprozess des Autors als Lehrer gewendet. Dazu wurde ein Teil der Unterrichtsequenz ein Jahr später in einer reflektierten und verdichteten Form in einer anderen achten Klasse wiederholt und mithilfe einer Qualitativen Inhaltsanalyse evaluiert. N2 - The starting point of this thesis is the inability of science teaching to interact with the minds of young people. The intention of this work is to search for a possibility to improve teaching in order to stimulate a better understanding in each individual student. This intention is summarized in the following central question: How can the students in a chemistry lesson at a state school, be helped to a deeper understanding of chemistry? The theoretical foundation of this work are the “Wagenschein didactics”, which have the REAL understanding of scientific phenomena as a central concern. The theoretical reflection is based on the genetic principle, the Socratic method and the exemplary principle, and other known areas of “Wagenschein didactics”, which concentrate on individual and collective learning processes rather than on the teaching methods used. The central concept of understanding is conceived on the basis of Husserl´s phenomenology as a special quality of Profound Knowledge and thus understanding becomes a pedagogic concept. The core of the subsequent empirical part is the design, implementation and evaluation of a teaching experiment on chemical reactions in two classes of year eight. In this teaching sequence, it was the aim to identify phenomenographic categories of the concept “chemical reaction” within each student, and thereby explore the terms of a learning process aiming at an In-depth-understanding. It should be mentioned that this was achieved without the previous introduction of the particle model. The study results in the analysis and the evaluation of the pupils’ individual and collective ways of learning. This leads to the fact that each interviewed student is able to classify his/her own process of understanding into the Wagenscheinsche system of ranks. This mapping of their ways of thinking contributes to the phenomenographic investigation of comprehension processes in the field of chemistry. The third part of the study focuses on the author’s own evaluation of his teaching. To accomplish this a part of the teaching sequence was modified and repeated a year later and afterwards reflected and evaluated. KW - Wagenschein KW - Martin KW - Genetisches Lernen KW - Mäeutik KW - Sokratik KW - Aufmerksamkeit KW - Situation Awareness KW - Verstehen KW - Chemische Reaktion KW - Naturwissensch KW - Exemplarisches Prinzip KW - Phänomenographie KW - Verdichtung KW - Einwurzelung KW - Phenomenography KW - Wagenschein didactics KW - Understanding KW - genetic learning KW - chemistry lessons Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75335 ER - TY - THES A1 - Ditter, Raimund T1 - Die Wirksamkeit digitaler Lernwege in der Fernerkundung - Eine empirische Untersuchung zu Lernmotivation und Selbstkonzept bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe T1 - The effectiveness of digital learning paths in remote sensing - An empirical study of secondary school students´ learning based on motivation and self-concept N2 - Im Zeitalter von „Google Earth“ und Co ist es inzwischen annähernd jedem möglich, einen fesselnden Blick auf die Erde "von oben" zu werfen. Eingebunden in den Unterricht ermöglicht es die aktivierende Auseinandersetzung mit Satellitenbildern, vielfältige geographische Fragestellungen zu untersuchen. Das vielfach attestierte Lernpotential im Umgang mit dem Geomedium "Satellitenbild" differenziert zu untersuchen, ist eines der zentralen Anliegen dieser Studie. Im Rahmen der Treatments bearbeiteten die Untersuchungsteilnehmer mit Hilfe der webbasierten Fernerkundungssoftware „BLIF“ auf Grundlage von LANDSAT-Daten selbständig eine bildungsrelevante Fragestellung und führten die Satellitenbild-Analysen teilweise im Anschluss im regulären Geographieunterricht ihrer Schule fort. Die begleitende Untersuchung, welche primär die Testung kurz- und mittelfristiger Effekte der Auseinandersetzung mit digitalen Satellitenbildern intendierte, wurde als Fragebogenstudie mit Messwiederholung konzipiert. Um Aussagen über den didaktischen Mehrwert des Einsatzes von Satellitenbildern im Rahmen der Treatments zu tätigen, wurden bei 322 Schülern im Alter von 12-17 Jahren neben der Lernmotivation und dem akademischen Selbstkonzept als die zentralen Prädiktoren der Erhebung auch die Computer und Satellitenbild bezogenen Selbstwirksamkeitserwartungen zu verschiedenen Messzeitpunkten erfasst und deren Veränderung im Laufe der Erhebungsphase untersucht. Dabei zeigt sich, dass die handlungsorientierte Auseinandersetzung mit Satellitenbildern als motivationssteigernd und lernfördernd sowohl für Realschüler als auch für Gymnasiasten zu bewerten ist. Die Studie belegt, neben deutlichen Gendereffekten, u.a. eine hoch signifikante Zunahme des Selbstbestimmungsindex (SDI) im Rahmen der Treatments. Mit der Steigerung des SDI als bedeutsamer Prädiktor für die Qualität von Bildungsprozessen kann ein positiver Ausblick auf die Lernleistung der Schüler prognostiziert werden. Methodisch validiert wird dies u.a. durch die clusteranalytische Untersuchung der Nutzer- und Veränderungstypen hinsichtlich des Selbstkonzeptes und der Motivationsstruktur. Die Ergebnisse der Studie bestätigen, dass über die aktive Auseinandersetzung mit Satellitenbilddaten es möglich erscheint, bildende Lernprozesse zu initiieren. Diese werden dabei zu einem hohen Maß durch den selbstbestimmt motivierten Antrieb der Lernenden gesteuert. N2 - In the age of „Google Earth“, today almost everyone can have a fascinated look at planet Earth from above. The active engagement with satellite images in school lessons is an inspiring opportunity to investigate a wide variety of geographic questions. The central point of this study is focused on the differentiated investigation of the frequently mentioned educational potential concerning the handling of satellite images as a geographical medium. Participants of this investigation will be asked to independently work on an education-related question using the web-based remote sensing software BLIF based on LANDSAT data. The analysis of the satellite images may afterwards be continued in the conventional geography lessons in school. The accompanying appraisal has been devised as a questionnaire-based study, while its primary intention is centered on testing short-term and medium-term effects of the intense interaction with digital satellite images. 322 students between the ages of 12 and 17 were monitored with regard to their studying motivation and sense of academic self-concept as a central predictor of this investigation. Additionally their self-efficacy considering computers and satellite images were recorded at different measurement intervals in order to point out relevant changes during the inquiry. The results show, that an activity-oriented approach to satellite imagery can definitely be evaluated as motivational increase as well as a learning enhancement for both students at intermediate schools (Realschule) and schools of higher education (Gynamsium). The survey also attests that, next to distinct gender-effects, a highly significant increase of the self-determination index (SDI) could be observed. On the basis of the increased SDI as a predictor to indicate the quality of educational processes this can be used as a positive prediction regarding the students learning achievements. A methodical validation can be given via cluster analysis of changement- and user type with regards to self-efficacy and motivational structure. The results of this study confirm that education-related learning processes can be initiated by an active exposure to satellite image data. This is largely driven by the self-motivated incentive of the students themselves. KW - Fernerkundung KW - Selbstbestimmung KW - Neue Medien KW - Selbstwirksamkeit KW - Intrinsische Motivation KW - Extrinsische Motivation KW - Digitale Geomedien KW - Faktorenanalyse KW - Clusteranalyse KW - BLIF KW - remote sensing KW - motivation KW - academic self concept KW - self-determination Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75373 ER - TY - THES A1 - Waplinger, Simone T1 - Entwicklung beruflicher Identität von Jugendlichen auf dem Weg zur Berufsreife T1 - Devolpment of professional identity of adolescents on their way to occupational maturity N2 - In einer empirische Studie (N = 371) wurde die Entwicklung beruflicher Identität von Hauptschülern untersucht. Die einleitenden Kapitel der Dissertation befassen sich vorab mit dem theoretischen Hintergrund der Thematik. Dabei wird die Entwicklung von Identität im Wandel der Zeit betrachtet, es werden relevante Begriffe erörtert und die Besonderheiten der Lebensphase Jugendalter dargestellt. Durchgeführt wurde die Studie in Form einer Fragebogenuntersuchung in den Klassenstufen 7 bis 10 an zwei Hauptschulen, eine davon in Baden-Württemberg, eine in Rheinland-Pfalz. Von Interesse waren die Effekte sozialer Ressourcen, Geschlecht, Klassenstufenzugehörigkeit sowie die Auswirkung demographischer Aspekte. Dabei ließ sich feststellen, dass sich familiäre Unterstützung besonders positiv auf die Entwicklung einer allgemeinen Zuversicht auswirkt. Unterstützung durch Fachleute kann eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Der Trend unter Jugendlichen, sich für einen „geschlechtstypischen“ Beruf zu entscheiden, wird durch die Untersuchung bestätigt, dabei werden Jungen und Mädchen durch unterschiedliche Faktoren zu ihrer Berufswahl bewogen. Auch im Lern- und Arbeitsverhalten von Jugendlichen lassen sich teilweise geschlechtsspezifische Unterschiede nachweisen. Weiter konnte festgestellt werden, dass es Jugendlichen im Laufe ihrer Entwicklung zunehmend besser gelingt, die eigenen Stärken und Schwächen bezüglich der Berufswahl einzuschätzen. N2 - In an empiric study (N = 371) the development of the professional identity of youngsters in secondary modern schools („Hauptschüler“) was analysed. The introductory chapters of the dissertation describe the theoretical background of the topic. Besides, the development of identity is examined in the course of time, relevant concepts are reconsidered and the specific features of the life phase adolescence are presented. The study was realised by a questionnaire survey in class levels 7 to 10 in two secondary modern schools („Hauptschulen“), one of them in Baden-Wurttemberg, the other one in Rhineland-Palatinate. The effects of social resources, gender, class level affiliation and the effect of demographic aspects were of interest. Thereby it could be determined that family support has a particular positive affect on the development of a general confidence. Support by experts can be a usefull addition. The trend among youngsters to decide in favour of an occupation "typical for gender" is confirmed by the survey; while doing so, boys and girls are induced by different factors regarding their choice of profession. Also in terms of learning and working behaviour of youngsters, gender-specific differences can partially be proven. Further it could be determined that youngsters - in the course of their development – increasingly succeed in estimating own strengths and weaknesses with regard to their choice of career. KW - Identität KW - Jugend KW - Hauptschule KW - Entwicklung KW - Beruf KW - idendity KW - youth KW - modern secondary school KW - development KW - profession Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75363 ER - TY - THES A1 - Fiene, Christina T1 - Wahrnehmung von Risiken aus dem globalen Klimawandel – eine empirische Untersuchung in der Sekundarstufe I T1 - An Empirical Study on Risk Perception Concerning Global Warming N2 - Unsere Umwelt verändert sich: extreme Wetterereignisse und Überschwemmungen nehmen zu, das Ozonloch wächst. Weltweit hat sich die Zahl der Naturkatastrophen in den vergangenen fünfzig Jahren verdreifacht, der dabei entstandene volkswirtschaftliche Schaden stieg sogar auf das Neunfache. Die verschiedenen Informationen über Risiken aus Naturgefahren – unabhängig ob sie in einem schulischen, medialen oder persönlichen Kontext entstanden sind – prägen das Bild der Umwelt eines jeden einzelnen und führen zu einer subjektiven Risikowahrnehmung und potenziellen Umweltängsten. Die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Faktoren Mensch, Gesellschaft und Technik in Bezug auf die Umwelt sowie die Erwartungen an eine intakte Umwelt, beeinflussen eine Bewertung der Umwelt. Daher handelt es sich beim Begriff Umweltrisiko eher um ein soziales Konstrukt als um eine feste naturwissenschaftliche Größe. Das Hauptaugenmerk des Forschungsvorhabens liegt auf der Frage inwieweit fachlich-naturwissenschaftliche Kompetenzen sowie das Verständnis ökologischer Zusammenhänge die Wahrnehmung von Umweltrisiken durch Jugendliche beeinflussen. Hierzu wurden verschiedene Schulklassen der Sekundarstufe I (Hauptschulen und Gymnasien) hinsichtlich ihres Wissens und ihrer Einstellung zu Umweltrisiken untersucht. Die eigens für das Forschungsvorhaben entwickelte Lerneinheit beinhaltet die Arbeit mit einem Lern- und Experimentierkoffer sowie den dazugehörenden Materialien in Form von Forscherheften. Versuche zum Treibhauseffekt, zum Meeresspiegelanstieg oder zu Wind und Sturm können mit Hilfe des Lernkoffers im Klassenzimmer oder auf dem Schulhof durchgeführt werden. Auf diese Weise werden die Auswirkungen des globalen Klimawandels mit seinen Folgen sowie die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge auf anschauliche Weise dargestellt. N2 - In conjunction with the human-induced greenhouse effect our climate is changing and extreme events such as storms, heavy rainfalls or periods of droughts are increasing.The topic of global climate change, including all its negative effects, is noticed more and more by the broad public. Irrespective of whether it is generated in an academic, a medial or a personal context, the multifarious information about risks from natural disasters significantly influences the risk perception and potential environmental fears of people. The study combines the results of scientific research on natural disasters and the subjective individual perception of environmental risks. For different aspects of global change, teaching concepts and materials are developed and published in the form of a “Natural Disaster Kit”. In this manner scientific competencies can be established and potential environmental fears can be attuned to actual conditions. The main focus of this study is in how far knowledge can be increased and attitudes can be changed by working with the “Natural Disaster Kit”. KW - Klimawandel KW - Sekundarstufe 1 KW - Klimawandel KW - Risikowahrnehmung KW - Sekundarstufe 1 KW - Risk Perception KW - Global Warming Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75437 ER - TY - THES A1 - Gerber, Kirstin T1 - Umweltbewussten Umgang mit Siedlungsabfällen fördern: Eine Interventionsstudie zur Veränderung von Verhaltensgewohnheiten T1 - Promoting environmental awareness in respect to the treatment of communal waste: An interventional study on habitual behaviour modification N2 - Die Einflüsse auf die Veränderung und Erhaltung von Verhaltensgewohnheiten sind zahlreich und nicht immer vorhersagbar. Die Förderung eines umsichtigen Umgangs mit Abfällen aus dem häuslichen Umfeld kann einen substanziellen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten. Um die Entstehung von Gewohnheiten umweltbezogener Handlungen besser verstehen und damit einen umweltgerechten Ansatz verfolgen zu können, bedarf es noch weiterer Untersuchungen. Am Beispiel einer Gastnation, in Deutschland stationierter US-Militäran-gehöriger, wurde eine auf äußere Strukturen fokussierte Interventionsstudie durchgeführt und evaluiert. Dabei wurden sowohl situationsspezifische als auch soziale Faktoren einbezogen. Die Interventionen basieren auf einer Sequenz von Rückmeldung, sozialer Kontrolle und Beratung. Die Methode der Beobachtung von ausgeführtem Verhalten der Hausgemeinschaften ermöglicht eine objektive Datenerhebung und liefert somit wesentliche Rückschlüsse auf den Erfolg der Interventionsansätze. In dieser Arbeit konnte belegt werden, dass der Umgang mit Siedlungsabfällen unter Einsatz strukturbasierter Interventionssequenz aus Rückmeldung, sozialer Kontrolle und Beratung positiv beeinflusst werden kann. Durch diese Interventionsform wird die Restmüllmenge beachtlich reduziert. Im Gegenzug steigt die Menge der wiederverwertbaren Stoffe wie Leichtverpackungen (Gelbe Tonne = Duales System Deutschland) und Papierabfälle in bedeutendem Ausmaß an. Ebenso kann die Sammlung von biologisch abbaubaren Abfällen (Bioabfall) verstärkt werden. Eine deutliche Verbesserung der Sortiergüte konnte bei allen Abfallsorten erzielt werden. Die gesammelte Menge der Bioabfälle liegt nach der Intervention unterhalb der Vergleichswerte deutscher Siedlungen. Ausgehend von dieser Grundlagenforschung wurde der Forschungsansatz um die Auswirkung einer verminderten Handlungsbarriere bezüglich der Sammlung von Bioabfällen erweitert. Mit den hierfür zur Verfügung gestellten Behältern, welche die unmittelbare Sammlung biologischer Abfälle direkt im Haushalt erleichtern sollten, konnte kein gesteigerter Effekt auf die gesammelte Bioabfallmenge ermittelt werden. Für einen fortführenden Erkenntniszuwachs müssten weitere Untersuchungen bezüglich der mit der Bioabfallsammlung gekoppelten Handlungsbarrieren folgen. Als weiteres Ergebnis konnte gezeigt werden, dass die Dauer zum Erlernen und Ausüben eines optimalen Mülltrennungsverhaltens durchschnittlich mit einer acht- bis zehnwöchigen Intervention realisierbar ist. Damit sind die Ergebnisse mit aktuellen Studien zur Implementierung gesundheitsförderlichen Verhaltens (Lally et al., 2010, Gardner et al., 2012, Sonnenberg et al., 2013) vergleichbar. Eine Stichprobenüberprüfung zur Aufrechterhaltung dieses erlernten Verhaltens ergab, dass diese Handlung neun Wochen nach dem Interventionsprogramm weiterhin optimal ausgeführt wird. Nach siebzehn Wochen sind bereits erste Rückfälle in alte Verhaltensmuster zu verzeichnen. Die Rückfallwahrscheinlichkeit ist bei vormals mangelhaft bewertetem Mülltrennungsverhalten der Hausgemeinschaften höher. Dies deutet auf eine unterschiedliche Fähigkeit der Hausgemeinschaften hin, die Verhaltensänderung beizubehalten. Zur Analyse möglicher sozialer Faktoren, die zu einem unterschiedlichen Mülltrennungsverhalten beitragen können, wurde der sozialen Status der Bewohner in Betracht gezogen. Der soziale Status wurde in Form des Militärranges der US-Army einbezogen. Einwohner, die ein Gebiet bewohnen, in dem der Großteil der Bevölkerung einem höheren sozialen Rang angehört, weisen ein besseres Mülltrennungsverhalten bei gleichzeitig höherer Müllmenge auf als Einwohner, die in einem Gebiet mit überwiegend geringerem sozialem Rang leben. N2 - The influences leading to behaviour change and stabilisation of our day to day habits are various and not always predictable. By developing a more responsible handling with household waste a substantial contribution to the protection of the environment and to saving resources can be made. However, further research is needed to better understand how to influence these daily habits in order to promote the required behaviour and an environmentally sound approach to household waste treatment. As an example, an interventional study was performed and evaluated. It focused on external structures within a foreign nation - members of the US army living in Germany. Investigations were carried out taking into account the specific situation as well as social factors. The intervention based on a programme of sequential feedback, social control and personal consultation. The method of direct behavioural observation of house communities enabled the collection of objective data which therefore delivered essential conclusions in which to evaluate the success of the intervention. As a result of this approach it was clearly shown that with the sequential intervention comprising feedback, social control and personal consultation, the handling of household waste was positively influenced. There was a significant decrease of residual waste. This effect was accompanied by a major increase of recyclable materials in the form of recyclable packaging material (DSD = Duales System Deutschland) and used paper. The collection of biodegradable waste intensified. Additionally a considerable reduction of impurities within all types of waste was achieved. However, the amount of collected biodegradable waste after intervention was less when compared to German communities. Based on these results the research was extended to an approach aimed at reducing an action barrier for biodegradable waste separation. A small compost bin was provided to the households in order to make the collection of biodegradable waste more likely. The analysis of this approach showed there was no positive effect registered in the amount of the collected biodegradable waste. Additional examinations need to be performed to gain more insight on action barriers in respect to biodegradable waste collection. As a further conclusion it was identified that, on average, the time span of an eight to ten weeks intervention is sufficient to achieve positive behavioural change in waste separation. These results are comparable with actual studies for implementation of health supporting behaviour (Lally et al., 2010, Gardner et al., 2012, Sonnenberg et al., 2013). After the initial intervention programme period had elapsed, spot checks were carried out to ascertain whether the learned behaviour was still performed or not. Nine weeks after the intervention programme the action was still optimal, however, after seventeen weeks the first signs of regression into the old behaviour were documented. House communities, which formerly gained insufficient evaluation, were more likely to relapse. This means that the house communities have different abilities to maintain behaviour changes at a stable level. In the analysis of the possible social factors which contribute to the different waste separation achievements, the social status of the inhabitants was taken into consideration. The social status was comprised through the military rank. Inhabitants living in an area where most of the population is member of a higher social standing were separating their waste better than inhabitants living in an area where the majority of the population belong to a lower social standing. However people belonging to an area with higher social standing are generating a bigger amount of waste. KW - Umweltverhalten KW - Verhaltensänderung KW - Mülltrennung KW - Abfälle KW - Rückmeldung KW - Verhaltensbeobachtung KW - Ressourcenschonung KW - Environmental Behaviour KW - Waste Separation KW - Feedback Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-656 ER - TY - THES A1 - Bölsterli Bardy, Katrin T1 - Kompetenzorientierung in Schulbüchern für die Naturwissenschaften - aufgezeigt am Beispiel der Schweiz T1 - Competence-orientation in Science Textbooks - a Swiss Perspective N2 - Schulbücher für die Naturwissenschaften besitzen eine hohe Relevanz für die Unterrichtsvorbereitung der Lehrkräfte und den Unterricht selbst. Weiter wird das Schulbuch als wichtige Unterstützung bei Bildungsreformen genannt. Bislang fehlen im deutschsprachigen Raum jedoch empirische Studien zur Erstellung oder Beurteilung kompetenzorientierter Schulbücher. Dies ist insbesondere für die Bildungsreform in der Schweiz gravierend, weil kompetenzorientierte Schulbücher in den Naturwissenschaften fehlen. Um diese „Forschungslücke“ zu schmälern, werden in dieser Dissertation folgende Fragen untersucht: 1. Welchen „Standards“ soll ein kompetenzorientiertes Schulbuch der Naturwissenschaften für die Grundschule bzw. für die Sekundarschule genügen? 2. Welche unterschiedlichen Ansprüche an kompetenzorientierte Schulbücher bestehen zwischen Grund- und Sekundarschullehrkräften auf der einen Seite und Didaktikdozierenden der Naturwissenschaften auf der anderen Seite? 3. Wie hängen die Variablen „Einstellung zur Kompetenzorientierung“, „die Eigenständigkeit förderndes Lehr-/Lernverständnis“, „Profession“ und die Kontrollvariablen „Alter“ und „Geschlecht“ mit unterschiedlichen „kompetenzorientierten Schulbuchaspekten“ zusammen? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde ein Mixed-Methods Design gewählt. In einem ersten Schritt diente eine qualitative Expertenbefragung der Entwicklung „vorläufiger Standards“ für kompetenzorientierte Schulbücher. Die 40 Experten waren in der Lehrmittelerstellung, im Schuldienst oder in der Ausbildung von Lehrkräften für Naturwissenschaften tätig. Die „vorläufigen Standards“ wurden dreifach validiert und dienten der Item-Erstellung des quantitativen Fragebogens. Durch diesen Fragebogen wurden 126 kompetenzorientierte Schulbuchstandards nach ihrer Relevanz gewichtet. An der Befragung nahmen 178 Grundschullehrkräfte (4.-6. Jahrgangsstufe), 171 Sekundarschullehrkräfte (7.-9. Jahrgangsstufe) und 44 Didaktikdozierende der Naturwissenschaften (Gesamterhebung) aus der gesamten Deutschschweiz teil. Teststatistische Verfahren dienten der Auswertung. Als Antwort auf die erste Fragestellung entstanden empirisch gewichtete „Standards“ für kompetenzorientierte Schulbücher. Es sind 77 für die Grundschule und 74 für die Sekundarstufe I. Diese bilden zusammen mit allgemeinen Schulbuchkriterien das kompetenzorientierte Schulbuchraster (KOS). Es dient der Beurteilung kompetenz-orientierter Schulbücher und unterstützt Autorinnen und Autoren bei dessen Erstellung. Die Ergebnisse zur zweiten Fragestellung zeigen auf, dass Didaktikdozierende fachdidaktische Schulbuchaspekte höher gewichten als beide Lehrpersonengruppen, während diese methodische Aspekte höher bewerten als Didaktikdozierende. Die dritte Frage kann folgendermaßen beantwortet werden: Eine positive „Einstellung zur Kompetenzorientierung“ hat eine hohe Gewichtung „kompetenzorientierter Schulbuch-aspekte“ zu Folge. Dabei gewichten Didaktikdozierende die „Einstellung zur Kompetenz-orientierung“ höher als Lehrkräfte. Zudem hat ein „die Eigenständigkeit förderndes Lehr-/ Lernverständnis“ einen positiven Einfluss auf die „Einstellung zur Kompetenzorientierung“. Weiter bewerten Frauen „Lehrpersoneninformationen und Literaturhinweise“ sowie „Lehrpersonenunterlagen zum kompetenzorientierten Lehren“ höher als Männer. Aufgrund der Ergebnisse der zweiten und dritten Fragestellung wird es sich lohnen, bei der Schulbucherstellung und der Implementierung der Bildungsreform Lehrkräfte und Didaktikdozierende zu involvieren sowie weitere Perspektiven zu berücksichtigen. Dazu gehören das „Lehr-/Lernverständnis“ und die „Einstellung zur Kompetenzorientierung“. N2 - Science textbooks are highly relevant for planning and teaching science lessons. Additionally, textbooks are seen as crucial tools for implementing educational reforms. However, there are no empirical studies in the German speaking countries which investigated how competence-oriented textbooks may be conceptualized or assessed. This is a major problem especially with regard to the upcoming educational reform in Switzerland since there are no science textbooks on the present market supporting competence-oriented teaching and learning. To reduce this research gap, the dissertation investigated the following research questions: 1. Which „standards“ should science textbooks meet in order to support competence-oriented teaching and learning in primary and secondary schools? 2. What differences exist between the expectations of primary and secondary school teachers on the one hand and teacher trainers on the other hand concerning competence-oriented textbook standards? 3. How are the variables „attitude towards competence-orientation“, „understanding of teaching and learning“, „profession“, „age“, „sex“, and different „competence-oriented textbook aspects“ related? A mixed-methods design was chosen to answer these questions. In a first step, a qualitative survey was used to develop „preliminary standards“ for competence-oriented textbooks. The participants of this survey were forty experts in the fields of science textbooks, science education, and science teacher-education. The „ preliminary standards“ were validated three times and used for generating items for a quantitative questionnaire. A second survey using this quantitative questionnaire was conducted in order to rate the 126 competence-oriented standards for textbooks according to their relevance. 178 primary school teachers (grades 4 to 6), 171 secondary school teachers (grades 7 to 9), and 44 science teacher trainers from the German speaking part of Switzerland took part. The first research question lead to empirically weighted „standards“ for competence-oriented textbooks. There are 77 „standards“ for grades 4 to 6 and 74 „standards“ for grades 7 to 9. A checklist for competence-oriented textbooks was composed based on these „standards“. This checklist can be used to assess textbooks as well as to write new competence-oriented textbooks. The results of the second research question showed that on the one hand, teacher trainers rated aspects concerning the pedagogical content knowledge higher than teachers did. On the other hand, teachers consider methodological aspects in textbooks as more important than teacher trainers do. The third question can be answered as following: A positive „attitude towards competence-orientation“ results in a high rating of „competence-oriented textbook aspects“. Moreover, teacher trainers rate the „attitude towards competence-orientation“ higher than teachers. An „understanding of teaching and learning supporting students autonomy “has a positive influence on the „attitude towards competence-orientation“. In addition, women rate „teacher’s manuals“ higher than men. According to the results of the second and third research questions, it is advised that both teachers and teacher trainers are involved in the process of conceptualizing and writing science textbooks on equal terms. Moreover, the existence of different perspectives concerning the „attitude towards competence-orientation“ and the „understanding of teaching and learning“ should be taken into consideration in textbook writing. KW - Schulbuch KW - Naturwissenschaften KW - Raster KW - Bildungsreform KW - Lehrmittel KW - Lehrbuch KW - Bildungsstandard KW - Schweiz KW - Sekundarstufe KW - Grundschule KW - Fachdida KW - Kompetenzorientierung KW - Lehrplan 21 KW - integrierte Naturwissenschaften KW - HarmoS KW - Unterrichtsmaterialien KW - textbook KW - science KW - competence-orientation KW - curriculum KW - teaching material Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75385 ER - TY - THES A1 - Geiger, Markus T1 - Hermann Maas - eine Liebe zum Judentum - Leben und Wirken des Heidelberger Heiliggeistpfarrers und badischen Prälaten T1 - Hermann Maas - love for Judaism - life and work of the town pastor of Heidelberg at the Heiliggeistkirche and Baden prelate N2 - „In Heidelberg trägt eine Brücke den Namen Hermann-Maas-Brücke. Dass man gerade eine Brücke nach ihm benannt hat, ist gewiss von tieferer Bedeutung. Denn der Heidelberger Pfarrer Hermann Maas (1877–1970) war in doppelter Hinsicht ein Brückenbauer. Zum einen zwischen Juden und Christen und zum anderen zwischen Deutschland und dem Staat Israel. Und er war darüber hinaus ein Retter, der vielen verfolgten Juden und Judenchristen in der Zeit des Dritten Reichs seelsorgerlich beigestanden und vielen zur Emigration in ein sicheres Land verholfen hat.“ Jörg Thierfelder spricht hier das einzigartige Handeln und Helfen von Hermann Maas während der Zeit des Nationalsozialismus an. Dies erkannte auch 1949 die israelische Regierung und lud ihn als ersten deutschen Staatsbürger nach Israel ein. Obwohl Hermann Maas mit seinem Denken seiner Zeit weit voraus war und auch mit seinem Handeln ein rühmlicher Einzelfall in der Geschichte der Bekennenden Kirche und Judenverfolgungen war, gab es bisher es noch keine ausführliche Biographie über ihn. Dies behob das Dissertationsvorhaben. So wurde zum ersten Mal eine Arbeit über Hermann Maas auf einer breiten Quellenbasis – ergänzt durch Aussagen von Zeitzeugen – geschrieben. Ziel der Dissertation über Hermann Maas war es, die bisher geleisteten wissenschaftlichen Arbeiten in einen Gesamtkontext zu stellen und diese in die eigenen und neuen Forschungsergebnisse einzugliedern. N2 - „In Heidelberg a bridge carries the name Hermann Maas bridge. The fact that one has named just a bridge after him, is certain from deeper meaning. Since the Heidelberg priest Hermann Maas (1877-1970) was a bridge-builder in double regard. On the one hand between Jew and Christian and on the other hand between Germany and the state Israel. And, in addition, he was a rescuer who has stood by many presecuted Jews and Jews Christians in the time of the third empire pastorally and has helped many to the emigration in a sure country.“ Jörg Thierfelder appeals here to the unique action and to helping of Hermann Maas during the time of the national socialism. This recognised also in 1949 the Israeli government and invited him as the first German citizen to Israel. Although Hermann Maas with his thinking of his time was far ahead and also was with his action a praiseworthy isolated case in the history of the confessing church and Jews pursuit, up to now there was it still no detailed biography about him. This repaired the thesis plan. Thus a work was written for the first time about Hermann Maas on a wide spring base – supplemental by statements of contemporary witnesses–. The aim of the thesis about Hermann Maas was to put the up to now performed scientific works in a whole context and to integrate this into own and new results of the research. KW - Maas KW - Heidelberg KW - Judentum KW - Maas KW - Heidelberg KW - Judentum KW - Maaas KW - Heidelberg KW - Judaism Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75479 ER - TY - THES A1 - Labs-Dambach, Hilka T1 - Didactica picta - Zur Bildtheorie und Bilddidaktik in der Lehrerbildung. Empirische Studie und Konzept zur Förderung von Bildliteralität. N2 - Bilder nehmen in unserer Lebenswelt eine wesentliche Rolle ein. Ihre Allgegenwärtigkeit, die Möglichkeiten der modernen Bildtechniken und der Wunsch nach visueller Teilhabe beeinflusst auch kontinuierlich die Wissenschaften. Überhaupt ist kaum ein anderes Phänomen in den unterschiedlichsten Disziplinen so sehr vertreten wie das Bild. Längst haben sich Bilder zum eigenständigen Zeichensystem mit eigener Ausdrucksweise entwickelt, vergleichbar mit der Kulturtechnik Schrift. Auch Bilder kann man „lesen“ bzw. „sehen lernen“; die Sensibilisierung und Trainierbarkeit der Bildwahrnehmung ist lern- und lehrbar. Da Bilder in der schulischen Praxis fest installiert sind, sollten sie auch in der Lehrerbildung einen festen Platz einnehmen. Zu diesem Zwecke plädiert die folgende Arbeit für einen kultivierten Bildumgang und die Ausbildung einer grundlegenden „Bilder-Bildung“ für Lehramtsstudierende. Sie stellt die Komplexität, Multiperspektivität und Vielseitigkeit der Bilder heraus und macht zugleich auf die Notwendigkeit sie „lesen“ und verstehen zu können aufmerksam. Die hier durchgeführte empirische Studie (Teil I) legt die zum Teil instinktiv verwendeten Bildzugänge der Lehramtsstudierenden frei. Auf dieser Basis konnte ein Modell entwickelt werden, welche eine gezielt mehrperspektivische Bildzugangsweise ermöglicht und fördert. Mit der exemplarischen Anwendung des entwickelten Bildzugangsmodells auf drei, maximal kontrastierende Bilder (Teil II) konnte zum einen die Funktionalität des Modells bestätigt und zum anderen Grundlagen bildwissenschaftlicher Theorien und Inhalte für das Konzept zur Förderung von Bildliteralität herausgearbeitet werden (Teil III), welches zuletzt (Teil IV) vorgestellt wird. KW - Bildliteralität KW - Bildkompetenz KW - Bildwissenschaft KW - Grounded Theory KW - Lehrerbildung KW - Iconic Turn KW - Lernen mit Bildern KW - Förderung von Bildliteralität KW - Bildzugänge KW - Bildanalyse Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-604 ER - TY - THES A1 - Metzner, Mandy T1 - Eine Videostudie zur Entwicklung, Anwendung und Validierung eines Beobachtungsinstrumentes für die Erfassung und Beschreibung der Handlungskompetenz von Erzieher/innen in Kontexten früher naturwissenschaftlicher Bildung T1 - A videostudy for the development, application and validation of an instrument of analysis to gather and describe the competence of activities of preschool teachers in scientific pedagogical offers in the kindergarten N2 - Die internationale Bildungs- und Qualitätsdiskussion in der Frühpädagogik beschäftigt sich mit der Frage, wie Bildungsprozesse von Kindergartenkindern gefördert werden können und inwieweit die Qualität des pädagogischen Handelns des Personals (Prozessqualität) Einfluss auf die Lernentwicklung der Kinder hat. Erzieher/innen, als sekundären Bezugspersonen der Kindergartenkinder, und ihrem professionellen Verhalten in ihrer beruflichen Tätigkeit gilt daher besonderes Augenmerk in der Forschung. Vor dem Hintergrund eines mangelnden Kenntnisstandes über Prozesse in deutschen Kindergärten ist in dieser durch drei empirische Teile aufgebaute Videostudie ein Beobachtungsinstrument entwickelt, angewendet und anschließend validiert worden. Ziel war es, die Handlungskompetenz ausgewählter Erzieherinnen in pädagogischen Angeboten im Kindergarten aus einer videobasierten Fremdperspektive erfassen und beschreiben zu können. Eingebettet ist diese explorative und längsschnittliche Fall- und Feldstudie mit ihrem Ansatz der erziehungswissenschaftlichen Videografie in das Professionalisierungskonzept des Klaus-Tschira-Kompetenzzentrums für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH, einem An-Institut der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Dort setzen sich Erzieher/innen in beruflichen Weiterbildungen mit naturwissenschaftlichen Phänomenen selbsttätig und reflexiv auseinander, um folglich im Sinne des pädagogischen Doppeldeckers Kindergartenkindern spielerisches Explorieren und Experimentieren in strukturierten pädagogischen Angeboten zu ermöglichen. In videogestützten Coachings reflektieren die frühpädagogischen Kolleg/innen ihr eigenes pädagogisches Handeln in diesen Umsetzungen und geben sich gegenseitig anhand von validierten Fragebögen eine Selbst- und Fremdeinschätzung in Bezug auf ihre Handlungskompetenz. Bei Handlungskompetenz handelt es sich um eine Teildimension des Konstrukts der Naturwissenschaftlichen Frühförderkompetenz (NFFK), die in einer Vorgängerstudie zur Basis des systematischen Professionalisierungskonzeptes von Erzieher/innen gemacht wurde. Mit der vorliegenden Anschlussstudie wurde die Definition von Handlungskompetenz aufgegriffen und operationalisiert. Das entwickelte dreiteilige Beobachtungsinstrument ermöglicht über einen Kodierleitfaden und ein Kodierregelungswerk Einschätzungen in Bezug auf verbale und nonverbale Aktivitäten der Erzieher/innen, die wiederum in Beziehung zu einer strukturellen Ebene wie z.B. Angebotsphasen und Sozialformen der pädagogischen Angebote gesetzt und in ihrer Ausprägung beschrieben werden können. Eine sogenannte Hermeneutische Zuordnung verknüpft über „Hermeneutische Brücken“ Kategorien auf der Handlungsebene mit den Indikatoren von Handlungskompetenz aus der Vorgängerstudie. Auf diese Weise ist eine normative Auswertungsbasis geschaffen, bei der die Aktivitäten der Erzieher/innen hinsichtlich ihrer Handlungskompetenz durch ein zugrunde gelegtes sozialkonstruktivistisches Bildungsverständnisses interpretiert werden können. Die Anwendung des Beobachtungsinstrumentes zeigt, dass sich die Erzieherinnen sowohl in Bezug auf die Gestaltung von Lernumgebungen (Sozialformen) als auch im Bereich der nonverbalen Aktivitäten in ihrer Handlungskompetenz über den Fortbildungszeitraum weiter entwickeln. Bei sprachlichen Aktivitäten konnte keine positive Veränderung in Bezug auf Handlungskompetenz beschrieben werden. Daher kann die Hypothese, dass Erzieher/innen durch das bisherige Fortbildungstreatment signifikant an Handlungskompetenz gewinnen, nur teilweise durch die vorliegende Studie gestützt werden. Insgesamt ist das Beobachtungsinstrument durch einen systematischen Vergleich zwischen den Selbsteinschätzungen der Pädagoginnen bzgl. Handlungskompetenz aus der Vorgängerstudie und den Fremdeinschätzungen durch das Beobachtungsinstrument überwiegend validiert worden. Durch eine Verknüpfung mit einer weiteren Vorgängerstudie, die die Lernprozesse der vier- bis sechsjährigen Kindergartenkinder aus denselben Kindergartengruppen untersucht hat, wird deutlich inwiefern Erzieher/innen durch ihr sprachliches Handeln Kindergartenkinder im Explorieren und Experimentieren aktivieren und fördern können. Relevant sind die Ergebnisse daher insbesondere bei der Förderung von Erzieher/innen im sprachlichen Bereich durch naturwissenschaftliche Aus- und Weiterbildungsangebote. N2 - The international discussion of education and quality in the field of early education raises questions about fostering of educational processes and the impact of these activities. In this context the investigation of the quality of processes is remarkable: how do the preschool teachers get in interaction with the young children in the learning environment and is it possible to describe these activities of the preschool staff as competent in their professional carreer? In view of the fact that we dont know enough about processes in German kindergartens this videostudy with its three empirical parts had three goals: the development, the application and the validation of an instrument of analysis. The aim was to gather and describe action competence of selected preschool teachers in early science learning environments systematically on the basis of systematic activity-observation in videos by a foreign person with a different perspective. The outcomes should be compared with self-assessments of the preschool-teachers concerning action competence. This hypothesis-generating and longitudinal field study and case study with its educational research approach for video analysis is embedded in the concept of professionalization of the Klaus-Tschira-Centre of early science education gGmH, a private research institute attached to the University of Education in Heidelberg. There, preschool teachers participate in advanced vocational science-oriented trainings to get experiences with scientific phenomenons and to reflect their self-acting experiences relating to the facilitation of learning processes of the children in the kindergarten. The children should have self-acting and playful experiences with different scientific phenomenons, with exploration and experimentation in the same way as the preschool teachers learn in the trainings. In adult coachings with video-feedback it is possible for the preschool colleagues to give each other both self-evaluation and external assessment related to action competence based on a standardized questionnaire. In this connection action competence is a part dimension of the construct of Competence in Early Science Education (CESE) which is the basis of the concept of the advanced vocational trainings and coachings. The definition of action competence has been picked up by this follw-up study to operationalize this construct (first part of the study). The developed three-part instrument of analysis enables researchers to realize and to describe systematically different activities of preschool teachers in videos with standardized five coding systems and coding regulations: verbal and non-verbal activities can be interrelated with the structure of the pedagogical offer (second part of the study). With developed called “hermeneutical bridges” the reseacher is able to connect categories of activities in the videos with indicators of action competence developed by the previous study. This third part of the instrument of analysis is called “hermeneutical relation” and it is a normative basis to assess and interpret the activities shown in the videos based on a social-constructivist approach of learning (third part of the study). The application of the instrument of analysis reveals that preschool teachers improve their activities in the structural field (suitable social forms) and in relation to nonverbal activities. In the field of verbal behavior the outcomes do not show an improvement so that the hypothesis of the previous study couldnt supported through the investigation is presented here. The systematic comparison between self-assessment (previous study) and external assessment by the instrument of analysis conducted in this current study revealed that the instrument could mostly be validated. Because of an connection with another previous study which focused on the processes of learning of children at the age between four and six years in the same kindergarten groups we can show to what extent the preschool teachers are able to activate children in scientific exploration and experimentation. These results are relevant for adult vocational science-oriented trainings and coachings to enhance preschool teachers in the field of verbal activities in relation to the young children. KW - Kindergartenpädagogik KW - Erzieher KW - Kompetenz KW - Naturwissenschaften KW - Handlung KW - Interaktion KW - Weiterbildung KW - Coaching KW - Video KW - Handlungstheorie KW - early science education KW - preschool teacher KW - action competence KW - self-assessment KW - external asessment Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75494 ER - TY - THES A1 - Schubbe, Nicole T1 - Puffer und Clip versus Zirkel und Schere. Eine vergleichende Studie zwischen GIS und analoger Kartenarbeit im Geographieunterricht N2 - Nach wie vor zählt der Einsatz von GIS nicht zum schulischen Alltag – und dies obwohl er in den nationalen Bildungsstandards und Bildungsplänen zunehmend gefordert wird. Daher werden Möglichkeiten und Hürden des Einsatzes von GIS im Geographieunterricht kritisch diskutiert. Die vorliegende qualitative Untersuchung hat den schulischen Einsatz von GIS mit herkömmlichen analogen Arbeitsweisen in Berliner Leistungskursen verglichen. In mehreren Kursen an verschiedenen Schulen wurden Unterrichtseinheiten von einem Teil der Schülerinnen und Schüler mit ausgewählten GIS-Werkzeugen bearbeitet. Der andere Teil der Lernenden bearbeitete die gleiche Fragestellung ohne GIS mit analogen Werkzeugen zum Beispiel Schere und Zirkel. Ziel der Untersuchung war es zu klären, ob und in welchem Ausmaß der Einsatz von GIS im Erdkundeunterricht im Vergleich zu herkömmlicher Kartenarbeit zum Reflexionsvermögen geographisch-kartographischer Methoden beiträgt. Tatsächlich lässt sich ein solcher Mehrwert in der vorliegenden Studie nicht ohne weiteres nachweisen. Die Lehrenden, motiviert oder nicht, kämpfen immer noch mit Softwareproblemen und der Datenbeschaffung. Die meisten Schülerinnen und Schüler lassen sich für beide Methoden motivieren: Während eine Schülerin sagte „Ich finde, GIS ist einfach zu kompliziert“, spricht eine andere von einer „wertvolle[n] Erfahrung“. Die vorliegende Arbeit geht auf mögliche Konsequenzen aus diesen Ergebnissen und denkbare Konzepte für einen erfolgreichen schulischen GIS-Einsatz ein. KW - Geoinformationssystem KW - Schule KW - Bildung KW - Geographie KW - Bildungsstandards KW - Geographisch-kartographische Methoden KW - Desktop-GIS KW - Berlin Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-877 SN - 978-3-8440-3625-1 PB - Shaker Verlag CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Samara, Elli T1 - Die Situation der schwer- und mehrfachbehinderten Kinder und Jugendlichen in Griechenland - eine mehrperspektivische Analyse N2 - Schwer- und mehrfachbehinderte Schüler sind in allen Lebensbereichen auf umfassende Unterstützung angewiesen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechenden Bildung und Förderung. Dennoch wurde bislang nicht umfassend untersucht, wie sich die schulische Situation dieser Schüler in Griechenland gestaltet. Diese Forschungsarbeit stellt die vorhandenen Gegebenheiten und Bedingungen in der Sonderpädagogik im Allgemeinen vor, sowie den Unterricht und die schulische Situation von schwer- und mehrfachbehinderten Schülern in Griechenland im Einzelnen. Die übergeordnete Fragestellung der vorliegenden Arbeit umfasst folgende Untersuchungsschwerpunkte: die Arbeit der Sonderschullehrer mit schwer- und mehrfachbehinderten Schülern, die Rolle der Sonderschulberater in der Bildungsrealität, die Sichtweisen der Eltern, die Konzept-, Struktur- und Prozessqualität des Bildungssystems. Die Untersuchung orientiert sich am Forschungsprojekt BiSB (Bildungsrealität von Kindern und Jugendlichen mit schweren und mehrfachen Behinderungen) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Klauß et al. 2005). Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen u.a., dass es bei der schulischen Situation schwer- und mehrfachbehinderter Kinder und Jugendlicher Verbesserungsbedarf gibt und dass das Qualifikationsangebot für Lehrer in der Aus- bzw. Weiterbildung verbesserungsbedürftig ist. Die Untersuchung der Zusammenarbeit anhand von Einschätzungen der Eltern, Sonderschullehrer und Sonderschulberater zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen diesen drei Gruppen weder ausreichend noch konstruktiv gestaltet ist und dass es hierbei Verbesserungsbedarf gibt. Der Dialog zwischen Schule und Familien schwer- und mehrfachbehinderter Schüler sollte an Bedeutung gewinnen. Abschließend werden Implikationen für die Eltern, die Sonderschulberater und die Ausbildung von Sonderschullehrern abgeleitet. Beispielsweise sollten die Lehrer besser ausgebildet werden, was die Fähigkeiten, die Schwierigkeiten, den Unterstützungsbedarf und die Förderungsmöglichkeiten dieser Schüler betrifft. Sie sollten während ihres Studiums, Kenntnisse darüber gewinnen können, welcher Unterricht für diese Schüler geeignet ist und ihren Bedürfnissen entspricht. Darüber hinaus sollte die Sonderpädagogik Initiativen zur notwendigen Aufklärung und Mitbeteiligung der Eltern ergreifen, damit diese ihre Kinder konstruktiv unterstützen und helfen können und damit auch die Arbeit der Lehrer wesentlich effizienter gestaltet werden kann. Abschließend müsste vor allen Dingen die Anzahl der beschäftigten Sonderschulberater erhöht werden. Nur so können die Sonderschulberater die Schulen bzw. die Lehrer richtig und sinnvoll in ihrer Arbeit unterstützen. KW - Schwer- und Mehrfachbehinderungen Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-920 ER - TY - THES A1 - Reichelt, Janina T1 - Vorschulische Förderung mathematischer Basiskompetenzen T1 - Preschool encouragement of basic mathematical competences N2 - Mittels einer zweijährigen Längsschnittstudie wurde ein mathematisches Förderprogramm für den Elementarbereich evaluiert. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die geförderten Kinder im Nachtest signifikant bessere Leistungen als die nichtgeförderten Kinder mit gleicher Ausgangslage erzielten. Es wird außerdem deutlich, dass sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Kinder von der Fördermaßnahme profitieren. Die langfristige Wirksamkeit wurde mit einem Test ein Jahr nach Beendigung der Fördermaßnahme nachgewiesen. N2 - The reported longitudinal study validates a mathematical support program for nursery school. The results show that the encouraged children obtain significant better performance than children of the control group. Furthermore, both strong performing and weak performing children benefit equally well from the encouragement. A follow-up test demonstrates its long-term efficacy. KW - Förderungsprogramm KW - Mathematik KW - Elementarbereich KW - Mathematikdidaktik KW - Didactics of Mathematics Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75444 ER - TY - THES A1 - Hatz, Hubertus T1 - Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb : Auswirkungen eines Trainings phonologischer Bewusstheit und eines um Rechtschreibinhalte erweiterten Trainings im ersten Schuljahr auf den Erwerb des Lesens und Rechtschreibens bei Schülerinnen und Schülern mit gering ausgebildeten schriftsprachspezifischen Vorläuferfertigkeiten N2 - Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb Auswirkungen eines Trainings phonologischer Bewusstheit und eines um Rechtschreibinhalte erweiterten Trainings im ersten Schuljahr auf den Erwerb des Lesens und Rechtschreibens bei Schülerinnen und Schülern mit gering ausgebildeten schriftsprachspezifischen Vorläuferfertigkeiten Hintergrund Das Erlernen des Lesens und Schreibens knüpft an Vorläuferfertigkeiten an, die bei Kindern zu Beginn der ersten Klasse unterschiedlich ausgeprägt sind. Der phonologischen Informationsverarbeitung und speziell der phonologischen Bewusstheit kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. In Studien konnte ein enger Zusammenhang dieser Vorläuferfertigkeit mit Lese-Rechtschreibleistungen nachgewiesen werden. Die phonologische Bewusstheit gilt als wichtigster Einzelprädiktor. Kinder mit gering entwickelten Fähigkeiten im Bereich der phonologischen Bewusstheit laufen Gefahr, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten zu entwickeln. Trainingsstudien mit Kindergartenkindern haben gezeigt, dass die vorschulische Förderung phonologischer Bewusstheit präventiv wirksam ist, sich der Anteil lese-rechtschreibschwacher Kinder darüber bedeutsam reduzieren lässt. Trifft dies aber auch noch zu, wenn die Förderung phonologischer Bewusstheit zeitgleich zum Schriftspracherwerb im ersten Schuljahr durchgeführt wird? Methode In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob in der ersten Klasse bei Kindern mit einem Risiko für Lese-Rechtschreibschwierigkeiten ein altersangepasstes Training der phonologischen Bewusstheit allein oder in Kombination mit einem Rechtschreibtraining den Schriftspracherwerb positiv beeinflussen und die Häufigkeit von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten verringern kann. Die Risikokinder wurden zu Beginn des ersten Schuljahres aus 793 Erstklässlern (aus 49 Klassen) mittels diagnostischem Auswahlverfahren ausgewählt. Für die Auswertungen im ersten Schuljahr konnten die Daten von 113 Risikokindern berücksichtigt werden. Die Evaluation der Trainingsmaßnahmen im ersten Schuljahr erfolgte im Prä-Post-Design mit Interventions- und Vergleichsgruppen. Trainingsphase 1 (Training phonologischer Bewusstheit einschließlich Buchstaben-Laut-Zuordnung) dauerte 21 Wochen, Trainingsphase 2 (Rechtschreibtraining) sieben Wochen. Beide Trainingsmaßnahmen wurden in Kleingruppen zusätzlich zum Deutschunterricht angeboten. Die Risikokinder der Vergleichsgruppe besuchten den regulären Deutschunterricht ihrer Klasse ohne ein zusätzliches Kleingruppentraining. Ergebnisse Eine unmittelbare Trainingswirksamkeit auf die Entwicklung phonologischer Bewusstheit wie auch Transfereffekte auf Rechtschreib- und Leseleistungen konnten ummittelbar nach Abschluss des Trainings phonologischer Bewusstheit (Trainingsphase 1) nicht nachgewiesen werden. Die Effektivitätsprüfung in Abhängigkeit vom zugrunde liegenden methodisch-didaktischen Unterrichtskonzept ergab jedoch einen kompensatorischen unmittelbaren Trainingseffekt. Die trainierten Schüler, die in Klasse 1 nach dem Konzept des Spracherfahrungsansatzes unterrichtet wurden, erzielten nach Abschluss des Trainings phonologischer Bewusstheit ein den trainierten wie untrainierten Schülern in Fibelklassen vergleichbares Leistungsniveau in den Maßen zur phonologischen Bewusstheit. Diese bedeutsame Leistungssteigerung (insbesondere in der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne) blieb jedoch ohne Auswirkung auf die schriftsprachlichen Leistungen. Das zusätzliche Rechtschreibtraining (Trainingsphase 2) entfaltete einen kurzfristigen tendenziellen Effekt mit einem deutlich geringeren Anteil an Kindern mit unterdurchschnittlicher Rechtschreibleistung am Ende der ersten Klasse. Zusätzliche Auswertungen zeigen, dass die präventiven Effekte der Schriftspracherwerbsmethode (lehrgangsorientierter Unterricht) deutlich größer ausfallen als die eines additiven Trainings der phonologischen Bewusstheit oder eines kombinierten Trainings im 1. Schuljahr. Diskussion Die Befunde zur unmittelbaren Wirksamkeit des alleinigen Trainings phonologischer Bewusstheit verweisen darauf, dass die Auswirkungen mit Blick auf die Gesamtgruppe der trainierten Schüler überlagert werden von didaktisch-methodischen Merkmalen des Schriftspracherwerbsunterrichts in Klasse 1. Dass für die Schüler im Fibellehrgang keine zusätzliche Leistungssteigerung in den Maßen der phonologischen Bewusstheit zu erzielen waren, verweist auf die dbzgl. Entwicklungsimpulse, die bereits von einem systematischen und lehrgangsorientierten Schriftspracherwerbsunterrichts ausgehen. Die Befunde zur Wirksamkeit des kombinierten Trainings zeigen, dass ein Effekt auf schriftsprachliche Leistungen nur zu erzielen ist, wenn spezifische Übungsinhalte, die direkt auf die schriftsprachlichen Prozesse abzielen, in die Trainingsmaßnahmen zur phonologischen Bewusstheit integriert werden. Die insgesamt jedoch schwachen Effekte verweisen darauf, dass ein rechtschriftliches Anschlusstraining von lediglich sieben Wochen nicht ausreichend war. Eine Modifikation des Gesamttrainings unter Ausweitung entsprechender rechtschriftlicher Übungsinhalte ist notwendig, um deutlichere Effekte erzielen zu können. Unter präventiven Gesichtspunkten ist eine lehrgangsorientierte Gestaltung des Schriftspracherwerbsunterrichts einem additiven Training, das die Schulen vor große organisatorische Herausforderungen stellt, vorzuziehen. N2 - Phonological/phonemic awareness and written language acquisition Effects of a training focusing on phonological/phonemic awareness and a training expanded by orthographic contents in the first grade on the acquisition of reading and writing skills in students with a low level of specific prerequisites of reading and writing (metalinguistic ability). Background The process of learning to read and write builds on specific prerequisites that are developed to different degrees in children entering the first grade. Phonological processing, specifically phonological/phonemic awareness, plays an important role in this process. Studies show a close correlation between this prerequisite skill and performance in reading and orthography. Phonological/phonemic awareness is considered the most important individual predictor. Children with poorly developed skills in the area of phonological/phonemic awareness are at risk for developing reading and orthographic difficulties. Training studies with preschoolers have shown that the promotion of phonological/phonemic awareness in preschool has a preventive effect and can considerably reduce the percentage of children with reading and spelling disabilities. Does this still apply, however, if the promotion of phonological/phonemic awareness takes place at the same time as the acquisition of written language in the first grade? Method The present study examined whether age-appropriate training of phonological/phonemic awareness alone or in combination with orthographic training can positively influence written language acquisition and reduce the frequency of reading and orthographic difficulties in first graders at risk for such difficulties. The children at risk were selected from among 793 first graders from 49 classes using a diagnostic selection procedure. The data of 113 at-risk children was considered for the evaluations. The training activities in the first grade were evaluated using a pre-post design with intervention and comparison groups. Training phase 1 (training of phonological/phonemic awareness including letter-sound association) lasted 21 weeks; training phase 2 (orthographic training) lasted seven weeks. Both training programs were offered in small groups in addition to the German lessons. The at-risk children in the control group attended the regular German lessons with their class, without additional training in small groups. Results No immediate training effect on the development of phonological/phonemic awareness or transfer effects on orthographic and reading skills were detected immediately upon completion of the phonological/phonemic awareness training (training phase 1). However, the effectiveness evaluation as a function of the underlying methodological and didactical teaching concept resulted in a compensatory immediate training effect. Upon completion of the phonological/phonemic awareness training, the trained students, who in first grade were taught according to the concept of the “Spracherfahrungsansatz” (experience approach), achieved a level of performance regarding the dimensions of phonological/phonemic awareness comparable to that of trained and untrained students in “Fibelklassen” (phonics instruction). However, this significant increase in performance (especially in phonemic awareness) had no effect on written performance. The additional orthographic training (training phase 2) led to a short-term tendential effect with a significantly lower proportion of children with below-average orthographic performance at the end of first grade. Additional analyses show that the preventive effects of the written language acquisition method (course-based instruction; phonics instruction) are significantly greater than those of additive training of phonological/phonemic awareness or a combined training in the first grade. Discussion The findings on the immediate effect of sole training of phonological/phonemic awareness indicate that the effects with a view to the entire group of trained students are overshadowed by didactic-methodological features of written language acquisition instruction in first grade. The fact that no additional increase in performance for the dimensions of phonological/phonemic awareness were achievable for the students in the “Fibellehrgang” (phonics instruction) points to the development impulses that already emanate from systematic and course-based written language acquisition instruction. The findings on the effectiveness of combined training show that an effect on written language performance can only be achieved if specific training content directly targeting the written language processes is integrated into the training measures for phonological/phonemic awareness. However, the overall weak effects indicate that orthographic follow-up training of only seven weeks was insufficient. A modification of the overall training including an increase in orthographic training content is necessary in order to achieve more pronounced effects. From a preventive point of view, a course-based design of written language teaching is preferable to additive training that poses major organizational challenges for schools. KW - Schriftspracherwerb KW - Lese-Rechtschreibstörung KW - Prävention KW - Phonologische Bewusstheit KW - Acquisition of reading and writing KW - Dyslexia KW - Prevention KW - Phonological awareness Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-799 ER - TY - THES A1 - Nierhaus, Imke T1 - Die Dissemination der Evidenzbasierten Praxis in der Sprachtherapie N2 - Zusammenfassung Die Evidenzbasierte Praxis (EBP) wird beschrieben als der gewissenhafte, ausdrückliche und umsichtige Gebrauch aktuell verfügbarer Wirksamkeitsnachweise für die therapeutische Entscheidung in der Behandlung eines individuellen Patienten (vgl. Sackett et al. 1996). Die Entwicklung der Evidenzbasierten Praxis lässt sich unter anderem auf eine kanadische Ärztegruppe zurückführen, die den Begriff der evidence based medicine in einem Buch das erste Mal gebrauchte (vgl. Guyatt et al. 1992). Seitdem wird das Vorgehen diskutiert und findet über die Ärzteschaft hinaus auch in anderen Gesundheitsberufen ihre Anwendung. Sackett et al. (1996) beschreiben die Evidenzbasierte Praxis als ein 5-Schritte-Modell: 1) Formulierung einer klinischen Frage, 2) Literaturrecherche zum Auffinden der bestmöglichen Evidenz, 3) Bewertung der Evidenzen, 4) Integration der Evidenzen in die therapeutische Entscheidung, 5) Evaluation des eigenen Handelns. Durch die Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse bei der Auswahl therapeutischer Interventionen, bildet die EBP eine Brücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischer Praxis. Durch diesen Wissenstransfer trägt die Evidenzbasierte Praxis zu einer Weiterentwicklung des einzelnen Therapeuten, aber auch der gesamten Profession bei. Die vorliegende Arbeit erörtert die Frage, in wieweit der Gedanke der EBP in der Sprachtherapie in Deutschland als eine Form der therapeutischen Entscheidungsfindung verbreitet ist. Dafür findet sich der Begriff der Dissemination abgeleitet vom lateinischen disseminare (= aussäen). Dissemination beschreibt die flächendeckende Umsetzung einer Idee oder in der Wissenschaft gleichsam die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen. Obwohl Einigkeit darüber besteht, dass die Evidenzbasierte Praxis bedeutsam für die therapeutische Versorgung von Menschen ist, wird die Umsetzbarkeit rege diskutiert. Die Herausforderung besteht darin, Maßnahmen zu entwickeln, die es erlauben, das evidenzbasierte Vorgehen routinemäßig in die Behandlung von Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen zu integrieren. Barrieren, wie fehlende zeitliche Ressourcen oder der Mangel an qualitativ hochwertigen Forschungsergebnissen in der Sprachtherapie, verhindern aktuell eine flächendeckende Umsetzung. Auch die nicht ausreichenden Kompetenzen zur Anwendung der EBP werden als ein Hindernis angesehen. Die Ausbildung von Sprachtherapeuten bietet daher eine Möglichkeit, die Evidenzbasierte Praxis als eine grundlegende Form der therapeutischen Entscheidungsfindung zu vermitteln. Exemplarisch wurde, basierend auf Erkenntnissen aus internationalen Curricula zur EBP, ein Blended-Learning Seminar „Evidenzbasierte Praxis üben“ für Fach- und Hochschulen der Logopädie entwickelt und evaluiert. Blended-Learning ist eine Kombination aus E-Learning Komponenten und Präsenzlehre (vgl. Meier 2006). Das Seminar besteht aus zwei E-Learning Phasen, die durch eine Auftakt-, eine Zwischenpräsenz- und eine Abschlussveranstaltung begleitet werden und insgesamt zehn Wochen umfasst. Der E-Learning Teil der Veranstaltung wurde mithilfe der Lernplattform „moodle“ umgesetzt. Das gesamte Seminar orientiert sich an der Methode des fallbasierten Lernens und leitet die Teilnehmer anhand eines fiktiven Falls durch die einzelnen Schritte der EBP. Die Evaluation des Grundlagenseminars „Evidenzbasierte Praxis üben“ wurde an zwei Fach- und einer Hochschule mit 56 Teilnehmern durchgeführt. Die Daten von insgesamt 39 Studierenden, die am Vor- und Nachtest teilnahmen, konnten in die Auswertung der Ergebnisse einfließen (Hochschule: N = 17; Fachschulen: N = 22). Vor allem aufgrund einer geringeren Teilnahme an der Abschlussveranstaltung kam es zu den insgesamt 17 Drop-Outs. Eine grundlegende Frage innerhalb des Evaluationsprojektes war, welche Erhebungsmethoden zum Erfassen des Wissens zur Evidenzbasierten Praxis genutzt werden können. Der standardisierte Fresno-Test (vgl. Ramos, Schafer und Tracz 2003) wurde als ein mögliches Verfahren identifiziert und für das vorliegende Projekt modifiziert. Der daraus entstandene für die Sprachtherapeuten adaptierte Test weist keine zufriedenstellende Güte auf, so dass die Ergebnisse nur unter Vorbehalt interpretiert werden dürfen. Für zukünftige Projekte wird es notwendig sein, ein standardisiertes Verfahren zur Erfassung von Kompetenzen der EBP für Sprachtherapeuten zu entwickeln und zu erproben. Neben dem modifizierten Fresno-Test wurden das Berliner Evaluationsinstrument für selbsteingeschätzte, studentische Kompetenzen (BEvaKomp, vgl. Braun et al. 2008), ein Fragebogen zur Erfassung der Einstellung zur EBP vor und nach dem Seminar (vgl. McAllister et al. 1999), sowie ein Fragebogen zur Einschätzung der Qualität des Seminars (vgl. Kreidl 2011) eingesetzt. Der tatsächliche Workload der Studierenden wurde orientierend mithilfe von Logfiles und der Anzahl bearbeiteter Aktivitäten innerhalb des E-Learning Portals erfasst. Das Seminar konnte den Teilnehmern (N = 39) einen Einstieg in das Thema EBP bieten und führte zu einem signifikanten Wissenszuwachs (p < ,001), wobei die Studierenden auch im Nachtest gerade mal 37% der Gesamtpunktwerte des Fresno-Tests erreichten. Die Studierenden der Hochschule starteten mit einem signifikanten Wissensvorsprung (p < ,001), erzielten im Nachtest jedoch die gleichen Ergebnisse wie die Teilnehmer der Fachschule. Aufgrund des Blended-Learning Formats mit hohem E-Learning Anteil war der tatsächliche Workload der Studierenden geringer als intendiert. Die Studierenden bearbeiteten im Durchschnitt gerade einmal 30% der angebotenen Aktivitäten. Auch während der Präsenzveranstaltungen kam es zum letzten Zeitpunkt zu einer hohen Fluktuation. Da die Studierenden eine Selbststudiumsaufgabe zur Vorbereitung der Abschlussveranstaltung nicht ausführten, konnte das Seminar nicht wie geplant durchgeführt werden. Die Studierenden bewerteten die Gestaltung des Seminars durchweg positiv, gaben in den freien Antworten des Fragebogens den Zeitmangel als einen Grund für den geringen Lerneinsatz an. Die Einstellung zur EBP erwies sich sowohl vor, als auch nach dem Seminar als durchweg positiv. Eine Entwicklung über die Zeit zeigte sich dahingehend, dass die Studierenden mögliche Barrieren in der Umsetzung des evidenzbasierten Handelns im klinischen Alltag, beispielsweise der Zugang zu qualitativ hochwertigen Studien, nach dem Seminar realistischer einschätzten. Die vorliegende Arbeit bietet einen Überblick über die Bedeutung der Evidenzbasierten Praxis für die Sprachtherapie, wobei der Schwerpunkt auf der Implementierung der EBP in den Ausbildungskontext von Sprachtherapeuten liegt. Sie bietet eine Basis, um weitere Maßnahmen abzuleiten, die Dissemination der Evidenzbasierten Praxis in der Sprachtherapie voranzutreiben. Neben der Aufbereitung externer Evidenzen für die zeitökonomische Anwendung der EBP in der klinischen Praxis, müssen niedrigschwellige Zugänge zu diesen Ressourcen geschaffen werden. Die Weiterentwicklung von Schulungsangebote zur Evidenzbasierten Praxis in der Sprachtherapie bildet daneben eine Aufgabe der Lehr- und Lernforschung. Zur Evaluation dieser Programme müssen standardisierte Instrumente etabliert werden (vgl. Dawes et al. 2005). Insgesamt als hilfreich zu bewerten, ist die durchweg positive Einstellung der Studierenden gegenüber der Evidenzbasierten Praxis. Auf dieser Grundlage sollte die EBP standardmäßig Einzug in die Curricula der Ausbildung von Sprachtherapeuten erhalten. KW - Evidenzbasierte Praxis KW - Ausbildung Sprachtherapeuten KW - Sprachtherapie KW - Curriculum Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-995 ER - TY - THES A1 - Seifried, Stefanie T1 - Einstellungen von Lehrkräften zu Inklusion und deren Bedeutung für den schulischen Implementierungsprozess – Entwicklung, Validierung und strukturgleichungsanalytische Modellierung der Skala EFI-L N2 - Die Einstellung und die Bereitschaft von Lehrkräften zu Inklusion sind für die erfolgreiche Implementierung inklusiver schulischer Settings maßgeblich. Um bedarfsorientierte Maßnahmen zur Unterstützung inklusiver Entwicklungsprozesse erarbeiten zu können, ist ein umfangreiches Wissen um beide Bereiche daher unabdingbar. Dennoch lassen sich für den internationalen wie auch für den deutschsprachigen Raum kaum geeignete Instrumente zur Einstellungsmessung finden. Diese sind jedoch für die Erhebung belastbarer Daten und deren weiterführender Analyse aus statistischer Sicht unbedingt notwendig. Die vorliegende Arbeit widmet sich daher der Entwicklung und Validierung einer Skala zur Einstellungserhebung und – darauf aufbauend – der Untersuchung der inhaltlichen Zusammenhänge zwischen der Einstellung und der Bereitschaft zu Inklusion mit verschiedenen Aspekten. Die empirische Untersuchung mündet in eine strukturgleichungsanalytische Modellierung der theoretisch vermuteten Zusammenhänge. Die Arbeit ist in das Forschungsprojekt „Einstellungsforschung zu Inklusion“ (EFI) der Pädagogischen Hochschule eingebettet und bezieht sich auf eine Stichprobe von N = 652 Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen in den Städten Mannheim und Heidelberg. Die Ergebnisse zeigen, dass es mit der Skala EFI-L (Einstellungsfragebogen zu Inklusion für Lehrkräfte) gelungen ist, ein adäquates Instrument zur Einstellungserhebung zu entwickeln, das anhand strenger statistischer Gütekriterien überprüft wurde. Inhaltlich ergeben sich u.a. durch die strukturgleichungsanalytische Untersuchung deutliche Hinweise für bedeutsame Zusammenhänge zwischen dem Besuch von Fortbildungen zu Inklusion, der Selbstwirksamkeitsüberzeugung und der Erfahrung mit Menschen mit Behinderung und der Einstellung sowie der Bereitschaft zu Inklusion. Implikationen für die Implementierung von Inklusion in schulischen Settings werden am Schluss der Arbeit abgeleitet. KW - Inklusion KW - Bildung KW - Einstellungen KW - Lehrkräfte KW - Schulentwicklung KW - Inklusion KW - Bildung KW - Einstellungen KW - Lehrkräfte KW - Inclusion Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-1400 ER - TY - THES A1 - Lenschow, Henrike T1 - Von basal-perzeptiv bis abstrakt-begrifflich : Unterricht bei Schülern mit heterogenen Lernausgangslagen N2 - Mit der Ratifizierung der UN‐Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung hat sich die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem anzustreben, in dem alle Kinder die Möglichkeit haben, eine Allgemeine Schule zu besuchen. Neben den erforderlichen strukturellen Veränderungen gilt es Konzepte für einen Unterricht zu entwickeln, der allen Schülern (einschließlich Schülerinnen und Schülern mit schweren und mehrfachen Behinderungen) Teilhabe an Bildung ermöglicht. Einen möglichen Ansatz bietet das Konzept der Aneignungsebenen, das unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung mit der Welt beschreibt. Die Studie untersucht, inwieweit dieses Konzept geeignet ist, Planung und Umsetzung von Unterricht in sehr heterogenen Lerngruppen zu betrachten. Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche Zugänge zu Lerninhalten in der Praxis bereits angeboten werden und ob die Schüler von Angeboten auf verschiedenen Aneignungsebenen profitieren können. Im Rahmen von vier Einzelfallanalysen werden leitfadengestützte Interviews mit Lehrkräften durchgeführt, die heterogene Klassen verschiedener Altersstufen unterrichten. In jeder der Klassen werden außerdem zwei Unterrichtssequenzen gefilmt und einer Videoanalyse unterzogen. In Kooperation mit Fachdidaktikern der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden die elementaren Strukturen der behandelten Inhalte herausgearbeitet, um die inhaltliche Qualität der Lernangebote einschätzen zu können. Die Qualitative Inhaltsanalyse der Interviews zeigt, dass alle Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung unterschiedliche Zugänge zu Lerninhalten im Sinne der Berücksichtigung der verschiedenen Aneignungsmöglichkeiten mitdenken. Anders als erwartet ergibt die Analyse der Videos jedoch, dass im Unterricht dennoch überwiegend Angebote auf der abstrakt-begrifflichen und anschaulichen Ebene gemacht werden. In den Phasen, in denen Lernangebote auf anderen Ebenen präsentiert werden wird deutlich, dass insbesondere als leistungsschwach eingeschätzte Schüler stark davon profitieren.   KW - Didaktik KW - Unterricht KW - Sonderpädagogik KW - Differenzierung KW - Gemeinsamer Unterricht KW - Aneignungsmöglichkeiten KW - Inklusion KW - inklusives Didaktik Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-882 ER - TY - THES A1 - Bagan-Wajda, Katarzyna T1 - Dialogische Entwicklung von Eltern und ihrem hörenden Säugling sowie Eltern und ihrem Säugling mit einer Hörschädigung. Eine vergleichende Studie - Exemplarisch anhand von für den Spracherwerb bedeutsamen Dialogelementen. N2 - Die Entwicklung dialogischer Grundkompetenzen beginnt bereits mit dem ersten Lebenstag. Sie ist sowohl bei hörenden als auch bei hörgeschädigten Kindern beobachtbar, hängt jedoch in ihrer konkreten Ausgestaltung stark von bestimmten Bedingungen ab. Wie die bisherige Analyse und die Beschreibung früher dialogischer Interaktionen zeigen, entwickelt sich der Dialog auf der Basis von der Beziehung zwischen dem Neugeborenen und der Mutter, welche von beiden in der gemeinsamen Interaktion erfahren wird. Operationalisierbare Elemente hierfür sind beispielsweise Blickkontakt, Motherese/Fatherese, Vokalisationen des Kindes, Dialogisches Echo eines Elternteils und Grußmomente. Das Ziel der in dieser Arbeit verfolgten wissenschaftlichen Untersuchung ist die Aufdeckung von Zusammenhängen zwischen frühen dialogischen Interaktionen hörender und hörgeschädigter Säuglinge und ihrer Eltern unter Berücksichtigung des Faktors Entwicklung. Forschungsgegenstand ist demzufolge die Art und Weise, wie sich dialogische Verhaltensweisen in den ersten 18 Lebensmonaten entwickeln, wobei ein weiterer Fokus auf ausgewählte Elemente des Dialogs gerichtet ist, die insbesondere den Spracherwerb konstituieren. Die Studie wird bei polnischen Eltern und ihrem hörenden bzw. hörgeschädigten Säugling in der Region Ermland-Masuren durchgeführt. KW - Säugling, Kind, Hörschädigung, Kommunikation, Eltern KW - Säugling, Hörschädigung, Kommunikation Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-1185 ER - TY - THES A1 - Sansour, Teresa T1 - Analysen des Interaktionsverhaltens von Müttern im Kontext des Fragilen-X-Syndroms und des Down-Syndroms. Eine empirische Vergleichsstudie. N2 - Obwohl die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung für die kindliche Entwicklung vielfach belegt wurde, ist erst wenig darüber bekannt, inwieweit Charakteristika in der Entwicklung und im Verhalten eines Kindes zu spezifischen Anpassungsleistungen im elterlichen Interaktionsverhalten führen. Ausgehend von dieser Überlegung wurde in einer Vergleichsstudie mittels videogestützter Beobachtung der Frage nach syndromspezifischen Anpassungsleistungen nachgegangen. Dazu wurden verschiedene Situationen (angeleitetes Spiel, Freispiel und Aufforderungssituation) von je 11 Müttern und ihren Kindern mit Fragilem-X-Syndrom, Müttern und ihren Kindern mit Down-Syndrom und Müttern und ihren Kindern ohne Behinderung aufgenommen und mit Hilfe eines Kategoriensystems und dem Rating-Verfahren PICCOLO (Roggmann et al., 2013) analysiert. Darüber hinaus wurde das Belastungserleben der Mütter untersucht. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass Mütter von Kindern mit Fragilem-X-Syndrom in höherem Maße lenkende und restriktive Verhaltensweisen zeigen. Diese sind mit einer geringeren Aufmerksamkeit und höheren Impulsivität auf Seiten der Kinder assoziiert. Mütter von Kindern mit Down-Syndrom zeigen in ihrem Interaktionsverhalten tendenziell ein höheres Maß an Hilfen zur Emotionsregulation. Ferner lassen sich signifikante Zusammenhänge zwischen höheren Belastungswerten der Mütter und einem weniger responsiven und unterstützenden sowie stärker kontrollierenden Interaktionsverhalten feststellen. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass Mütter von Kindern mit Fragilem-X-Syndrom und Mütter von Kindern mit Down-Syndrom in der Interaktion mit ihren Kindern Anpassungsleistungen zeigen, die sich auf den Verhaltensphänotyp der Kinder zurückführen lassen. KW - Interaktion KW - Fragiles-X-Syndrom KW - Down-Syndrom KW - Mutter-Kind-Interaktion KW - Fragiles-X-Syndrom KW - Down-Syndrom KW - Verhaltensphänotyp Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-1461 ER - TY - THES A1 - Schmiedel, Susanne T1 - Evaluation eines schulischen Gewaltpräventionsprojektes : zur Genese und Korrelation von Aggression, Empathie und prosozialem Verhalten N2 - Vor dem Hintergrund des in Wissenschaft und Gesellschaft bestehenden Konsens, dass unabhängig von den Uneinigkeiten über den Anstieg und das tatsächliche Ausmaß von Gewalt an unseren Schulen, Handlungsbedarf zur Prävention und Reduktion aggressiven Verhaltens besteht, war das Ziel der vorliegenden Arbeit die summative Evaluation eines Gewaltpräventionsprojektes des Mannheimer Stadtjugendamtes, aufbauend auf einer intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit Aggression, Empathie und prosozialem Verhalten. Ausgangspunkt hierbei war die Analyse spezifischer (Entwicklungs-)Bedingungen und Zusammenhänge, aus der Schlüsse über die Wirkungen des Projekts ‚Ohne Gewalt läuft nichts! Oder doch?‘ resultierten. Die Erfassung der Effekte auf die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Klassen sechs bis neun erfolgte in einem Mehrmesszeitpunkdesign mit Hilfe der beiden Parallelversionen des validierten und normierten Fragebogens zur Erfassung von Empathie, Prosozialität, Aggressionsbereitschaft und aggressivem Verhalten (FEPAA) (Lukesch 2006). Dabei waren sowohl Effekte auf die Verhaltens- und Bereitschaftsebene als auch Auswirkungen der Teilnahme auf die Zusammenhänge zwischen den untersuchten Dimensionen von Interesse. Die Zweifel an der erwünschten Wirksamkeit des Projektes in seiner singulären Anlage und Beschaffenheit wurden durch die Ergebnisse der quantitativen Daten bestätigt: Mit Ausnahme der Ergebnisse weiblicher Teilnehmer erbrachte die Studie ausschließlich negative Effekte des Projektes im Sinne eines Anstiegs von Aggressionslegitimation und -häufigkeit sowie eines Rückgangs von Empathie und prosozialem Verhalten bei abschließend gestiegener Korrelationsintensität zwischen den vier Dimensionen. Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2135 ER - TY - THES A1 - Glaser, Jordana T1 - Förderung der Genuszuweisung bei Mehrsprachigkeit. Eine multiple Einzelfalltrainingsstudie bei Kindern mit türkischer Erstsprache. N2 - Kinder und Erwachsene mit nichtdeutscher Erstsprache zeigen häufig vielseitige und langanhaltende Probleme im Erwerb des deutschen Genussystems (vgl. u.a. Berg et al., 2010; Jeuk, 2008a; Köpcke, 1982; Kruse, 2010a; Wegener, 1995b; Wegera, 1995, 1997). Auch bei Kindern mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SSES) ist das Genussystem häufig unvollständig ausgeprägt und dessen Erwerb problembehaftet. Das Deutsche weist ein dreigliedriges Genussystem auf, das die nominalen Elemente in drei Kategorien einteilt: Maskulinum, Femininum und Neutrum. Jedes Nomen besitzt dabei eines der drei grammatischen Geschlechter. Die korrekte Verwendung des Genus ist sowohl unter pragmatischen als auch grammatischen Aspekten bedeutend. Ein Nichtbeherrschen der Genuszuweisung führt, durch die Interaktion des Kasus und Numerus mit dem Genus, zu weitreichenden Konsequenzen für die grammatische Entwicklung des Kindes, da möglicherweise auf dem Genus aufbauende Kongruenzrelationen nicht korrekt realisiert werden können (vgl. Kruse, 2010a). Darüber hinaus ist das Genussystem für das Sprachverständnis von großer Bedeutung. Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Kinder mit türkischer Erstsprache im Erwerb der Genuszuweisung in ihrer Zweitsprache Deutsch unterstützt werden können. Als Grundlage dafür werden im theoretischen Teil psycholinguistische Genusmodelle zur Speicherung und Verarbeitung des nominalen Genusmerkmals vorgestellt und daraus psycholinguistisch begründete Methoden zur Unterstützung der Genuszuweisung abgeleitet. Trainingsmethode A zielt auf den Aufbau der Verbindung des Nomenlemmas zu seinem Genusknoten durch vielfache Aktivierung anhand verschiedener nomenexternaler Genushinweise (= zum Nomen kongruente Wörter, an denen das Genus abgelesen werden kann, z.B. Artikel oder Pronomen). Trainingsmethode B hingegen nutzt sogenannte nomeninternale Genushinweise. Die Wortstruktur sowie bestimmte Derivationssuffixe geben Hinweise auf das Genus eines Nomens (z.B. weisen die Wortendungen –ung (Heizung), -heit (Freiheit) oder –keit (Freundlichkeit) auf feminines Genus hin.) In der vorliegenden Pilotstudie wird die Genuszuweisung zu Nomina mithilfe von zwei Trainingsmethoden anhand von acht Einzelfällen erprobt sowie die Veränderungen detailliert evaluiert. KW - Genus KW - Fremdsprachenlernen KW - Sprachbehindertenpädagogik KW - Fallstudie KW - Genuserwerb KW - Deutsch als Zweitsprache KW - multiple Einzelfallstudie KW - Sprachbehindertenpädagogik Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-1893 ER - TY - THES A1 - Avemarie, Laura Kathrin T1 - Die sozial-emotionale Entwicklung sprachbehinderter Kinder unter Berücksichtigung des elterlichen Belastungserlebens und der pragmatisch-kommunikativen Kompetenz N2 - Mit einer Prävalenzrate von ca. 50 % gehören sozial-emotionale Störungen zu den häufigsten Begleitsymptomen sprachentwicklungsgestörter Kinder. Sozial-emotionale Störungen stellen einen erheblichen Risikofaktor für die Aktivität und Teilhabe dar. Zur Verbesserung der Partizipationschancen war es das Ziel dieser Forschungsarbeit, Einflussfaktoren auf die sozial-emotionale Entwicklung sprachbehinderter Kinder mit einem pfadanalytischen Vorgehen zu untersuchen und hierbei insbesondere die Faktoren „elterliches Belastungserleben“ und „pragmatisch-kommunikative Kompetenz“ in ihrer Relevanz näher zu beleuchten. Darüber hinaus wurden die sozial-emotionale Entwicklung und das elterliche Belastungserleben mit einer sprachgesunden Kontrollgruppe und deren Eltern verglichen. An einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache (SFS) bearbeiteten 134 Eltern von 73 SchülerInnen das Eltern-Belastungs-Inventar und den SDQ sowie die jeweiligen KlassenlehrerInnen die CCC-2 und den SDQ. An einer Grundschule (GS) füllten 176 Eltern von 96 Kindern das Eltern-Belastungs-Inventar und den SDQ aus. Es zeigt sich, dass bei den Müttern 51 % und bei den Vätern 60 % der sozial-emotionalen Auffälligkeiten durch belastende Erfahrungen in der Interaktion mit dem Kind und die pragmatischen Defizite des Kindes erklärt werden können. Der allgemeine Sprachentwicklungsstand und der Intelligenzquotient nehmen indirekt über die pragmatischen Kompetenzen der Kinder Einfluss auf die sozial-emotionale Entwicklung. Sprachbehinderte Kinder zeigen in vielen Bereichen der sozial-emotionalen Entwicklung signifikant mehr Auffälligkeiten als sprachgesunde Kinder. Außerdem sind die Mütter der SFS signifikant belasteter als die Mütter der GS. Die Erkenntnisse der Arbeit können zur Prävention von sozial-emotionalen Auffälligkeiten bei sprachbehinderten Kindern genutzt werden und zur Verbesserung ihrer Partizipationschancen einen Beitrag leisten. Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2270 ER - TY - THES A1 - Madeira, Antonio Cristo T1 - Mozambican University Students' Conceptions about the Relationship between Science-Technology-Society : Case study of the Pedagogical University N2 - ABSTRACT The problem that prompted this study is the absence of modern approaches and methods of teaching and learning science in Mozambican educational system. Currently, the science curricula in Mozambique can be characterized as: organized in separated disciplines, based on canonical science content, and teaching practices that are based on a teacher-centered approach using traditional methods of teaching. On the other hand, there is an approach of teaching and learning which focus on the relationship between Science, Technology and Society (STS) that is well established in science education since the late 80s. This approach of teaching is claimed to be one of the best ways to achieve scientific literacy, promote decision-making and active citizenship of students in social issues pertaining the society where they live, and it had been used in many developed and developing countries. Taking into account this discrepancy, and trying to find a solution for the problem the following research questions were posed: 1. What are Mozambican university students' views about the relationship between science, technology and society? 2. Does an STS approach of teaching involving inquiry type of laboratory work using an open-ended approach contribute to change students' views and beliefs about STS issues? 3. Could an STS approach of teaching be successfully implemented in Mozambican educational system at secondary and tertiary level? In order to answer these questions and in a quest to find solutions for the problem posed a mixed-method approach was used, combining both qualitative and quantitative methods. There was a survey carried out in all branches of the Pedagogical University of Mozambique, covering all provinces of the country, and there was an intervention process implemented in iterative way in two tiers in two consecutive years. The main instrument used to gather data, both in the survey and in the intervention process were 19 VOSTS item selected from a pool of 114 multiple choice items developed in Canada in late 80s to assess students' "Views on Science - Technology - Society" (VOSTS). The 19 VOSTS items selected for the study, after translation from English to Portuguese were adapted and adopted as the main research instrument. The questionnaire administered to students both in survey and intervention consisted of 13 VOSTS items, of which only 7 were identical. The 6 VOSTS items used in the survey were focusing on views of science in medias and science class and aspects related to the technology development and implementation, while the 6 other different used in the intervention process were focused on the nature of science (epistemology). The survey was carried out by administering the 13 VOSTS items questionnaire in all ten provinces of the country with branches of the Pedagogical University, using 832 second year students enrolled in four science or science related courses of: agriculture, biology, chemistry and physics. The aim of the survey was to establish a baseline situation of the country about STS issues, since the study was the first of its kind in the country. The intervention process was made in two tiers in two consecutive years, involving 59 second year chemistry students of one branch. The intervention process was implemented in 12 weeks and the design consisted of four different stages: (1) pretest, consisted of administering the 13 VOSTS items questionnaire; (2) seminars about STS issues, STS approach, and about inquiry type of practical work using open ended approach; (3) students performing experiments to solve problems posed using the knowledge about STS issues. During this process field notes and some videotapes were made; (4) post-test at the end of the process using the same instrument administered in the pretest, and (5) post-intervention interview with selected students who participated in the study to evaluate the process in which they were involved. To assess students' responses to the questionnaires administered both in the survey and in the intervention, a panel of 10 experts was assembled as judges, all of them university lecturers with PhD Degree and more than 15 experience teaching biology (1), chemistry (5), physics (1); mathematics (3) and French teacher (1). Their task was to categorize the options of each VOSTS statement and classify as Realistic, and other options could be classified as many times as possible as Has Merit or Naïve. The last three options that were common to all VOSTS items were considered Passive. After analyzing the classifications of every expert, an effort was made to find consensus and come up with one final categorization that could be used a scoring scheme to assess students' responses to the questionnaire. In those VOSTS items where there were discrepancies in selecting the Realistic view it was solved by adopting categorization made in other studies using the same VOSTS items made by people acquitted with STS issues, unlike the experts used in this research (only one was acquitted with the approach). G The underlying assumption in this study is that the ultimate goal of science teaching is to change students' opinions progressively “from Naïve” to “Has merit”, and from there to a “Realistic” view about the relationship between science, technology and society. Taking this into consideration the following conclusions were inferred: 1. Mozambican students' views and beliefs about the relationship between science, technology and society are positive, they correspond to what is commonly accepted in the scientific community about the STS issues assessed in this study. 2. The results from the baseline study, besides being considered positive showed that students irrespective of the course that they are enrolled (agriculture, biology, chemistry and physics), have no significant difference on the STS issues assessed. 3. An STS approach of teaching implemented through inquiry type of practical work using open ended approach during twelve (12) weeks suggests that students' views are positive and are more in line with what is accepted in the scientific community about the 13 VOSTS items assessed in the intervention process. 4. Based on the results of the intervention process with the experimental group in two different years it can be concluded that the STS approach of teaching proposed and implemented though inquiry type of practical work using open ended approach did not contributed to change students' views and beliefs about STS issues from pretest to post-test, except in two of the 13 VOSTS items assessed. 5. By comparing students' responses to the seven common VOSTS items in the baseline study and in the intervention process, in both years and pretest and post-test, the answer pattern are similar. These findings show, on one hand that all science students share the same views about science, and on the other hand that irrespective of the intervention made students did not change their views. 6. Based on the results of the baseline study, the results of the intervention process and taking into account the evaluation of the blue print documents about Mozambican educational system and the socio-politic context of the country it can be concluded that the STS approach of teaching can be implemented in Mozambique. Finally, it is worthy to consider that taking into account the study design made, the sample size used, and the rigor in controlling variables, it is believed that the results of this study are valid and can be generalized to other Mozambican students with the same science background. Furthermore, when considering science as universal irrespective of the place where it takes place, some of the findings of this study can be generalized to other places in world. KW - STS approach, practical work, Mozambican students' opinions KW - inquiry type of practical work, conceptual change Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2501 SN - not yet given PB - Padagogische Hochshule Heidelberg CY - Heidelberg ER - TY - THES A1 - Rutsch, Juliane T1 - Entwicklung und Validierung eines Vignettentests zur Erfassung des fachdidaktischen Wissens im Leseunterricht bei angehenden Lehrkräften N2 - In der vorliegenden Studie wurde ein standardisiertes Testverfahren zur Erfassung des fachdidaktischen Wissens im Leseunterricht bei angehenden Lehrkräften entwickelt und validiert. Dazu wurden basierend auf der lesedidaktischen und kognitionspsychologischen Forschung Testaufgaben in Form von Unterrichtssituationen (sog. Vignetten) erstellt, die von angehenden Lehrkräften hinsichtlich einer fachdidaktisch relevanten Fragestellung in einem geschlossenen Antwortformat bewertet werden sollten. Die inhaltliche Validität der Testaufgaben wurde durch eine mehrstufige Expertenbefragung mit qualitativen (N = 7) und quantitativen (N = 87) Befragungen sichergestellt. Zur Überprüfung der psychometrischen Eigenschaften wurden Deutschstudierende aller Semester und Referendare mit dem Fach Deutsch (N = 581) sowie Kontrollgruppen (fachfremdes Lehramt, Germanistik, Psychologie; N = 147) untersucht. Die Analysen zur Datenstruktur zeigen den guten Modellfit eines eindimensionalen Modells des lesedidaktischen Wissens (χ² (N = 578, df = 54) = 73.67, p = 0.04, χ²/df = 1.36, RMSEA = 0.03, CFI = 0.93). Der Vignettentest wurde anschließend mit dem Partial Credit Model skaliert. Die Infit- und Outfitindices bescheinigen eine sehr gute Passung der Vignetten zum Modell (Werte zwischen 0.98 und 1.00, alle ps ≤ 0.05). Die Reliabilität des Testverfahrens ist als akzeptabel zu bezeichnen (EAP-Reliabilität = 0.59). Weiterführende Analysen zur Validität des Testverfahrens haben gezeigt, dass sowohl die Lehrerfahrung als auch die Nutzung spezifischer Lerngelegenheiten die Testleistung der Studierenden signifikant vorhersagen (alle ps ≤ 0.05). Zudem weisen Deutschstudierende einen signifikant höheren Testscore als die Psychologiestudierenden und die Germanistikstudierenden (p ≤ 0.05) und einen deskriptiv höheren Testscore als die Studierenden fachfremder Lehrämter auf. Diese Ergebnisse sollen durch anschließende Studien mit teilweise längsschnittlichen Fragestellungen und Designs ergänzt und präzisiert werden. KW - Vignettentest KW - Fachdidaktisches Wissen KW - Lesedidaktik KW - Professionalisierungsforschung KW - Lehrerbildung Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2151 ER - TY - THES A1 - Keller, Eva T1 - Professionelle Kompetenz angehender Deutsch-Lehrkräfte: Entwicklung und Validierung eines Testverfahrens zur Erfassung fachdidaktischen Wissens im Kompetenzbereich Schreiben N2 - Die Untersuchung der Struktur und Entwicklung des fachdidaktischen Wissens von Lehrkräften ist ein zentraler Bestandteil der empirischen Bildungsforschung. Für den Bereich der Schreibdidaktik liegen bisher keine empirischen Befunde hinsichtlich Struktur und Entwicklung des schreibdidaktischen Wissens aus quantitativen Studien vor. Schreibkompetenz bezeichnet in dieser Arbeit die Fähigkeit, ganze Texte zu planen, zu schreiben und zu überarbeiten. Daher war das Ziel dieser Arbeit, auf der Basis eines theoretischen Modells des schreibdidaktischen Wissens ein vignettenbasiertes Testverfahren für eine quantitative Untersuchung der Struktur und der Entwicklung des schreibdidaktischen Wissens angehender Lehrkräfte zu entwickeln und zu validieren. Auf der Basis der einschlägigen Literatur wurde ein theoretisches Modell des schreibdidaktischen Wissens mit drei Faktoren (Wissen über Strategien, Wissen über die Schreibinstruktion und Wissen über die kommunikativen Aspekte des Schreibens) erstellt und ein vignettenbasiertes Testverfahren mit 12 Testaufgaben entwickelt. Jede Testaufgabe besteht aus einer kurzen Beschreibung einer Unterrichtssituation aus dem schulischen Schreibunterricht, zu der die Testperson fünf Handlungsalternativen einer dargestellten Lehrkraft auf einer Likert-Skala bewerten muss. In einer querschnittlichen Untersuchung wurde das Testverfahren 581 angehenden Deutsch-Lehrkräften des ersten bis achten oder eines höheren Semesters vorgelegt. Der Nachweis einer eindimensionalen Struktur des schreibdidaktischen Wissens liefert einen ersten Hinweis auf die Konstruktvalidität des Instrumentes. Im Rahmen von Angebots-Nutzungsmodellen der Entwicklung professioneller Kompetenz wurden hinsichtlich der Kriteriumsvalidität zum einen signifikante Zusammenhänge zwischen dem Abschneiden im Testverfahren und verschiedenen Indikatoren des Ausbildungsangebotes nachgewiesen. Zum anderen zeigten sich signifikante Zusammenhänge des schreibdidaktischen Wissens zu anderen Indikatoren der professionellen Kompetenz, wie schreibbezogene Einstellungen und fachbezogene motivationale Orientierungen. KW - Lehrerkompetenz KW - Fachdidaktisches Wissen KW - Schreibdidaktik KW - Professionalisierungsforschung KW - Schreibkompetenz Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2227 ER - TY - THES A1 - Kolb, Felix Christian T1 - Denk- und Handlungsweisen in digitalen Spielen. Eine prozessdidaktische Untersuchung aktueller Computer- und Videospielgenres N2 - Freizeitspiele besitzen nicht nur für Kinder und Jugendliche eine hohe Attraktivität. Egal, ob Lernspiel oder Freizeitspiel, es lassen sich im Spielkern neben den Spielregeln oder den definierten Ausgangs- und Zielzuständen immer auch spieltypische Handlungen finden. Beim Ausführen dieser Handlungen werden beim Spieler jedes Mal bestimmte Denk- und Handlungsweisen (Prozesse) aktiviert, die gezielt vom Spiel gefordert werden. Genau hier steckt bei Freizeitspielen didaktisches Potential. Diese beim Spielen aktivierten Prozesse lassen sich in verschiedenen Lernmodellen (Bloom et al., 1976; Anderson & Krathwohl, 2001) wiederfinden. Jedes Spiel aktiviert dabei beim Spieler bestimmte Prozesse. Mit dieser Arbeit sollen prozessdidaktisch relevante Denk- und Handlungsweisen erstmals empirisch mit Hilfe einer Fragebogenstudie in den Genres und Spielen identifiziert und kategorisiert werden. Diese Arbeit umfasst die ganzheitlich- prozessorientierte Untersuchung aktueller Computer- und Videospielgenres. Als genretypisch für das Genre der Abenteuerspiele wurden beispielweise die Prozesse Probleme lösen, untersuchen oder Zusammenhänge finden als stark ausgeprägt identifiziert. Neben spiel- und genretypischen Prozessen gibt es aber auch Prozesse und Prozessgruppen, die sich in allen Genres wiederfinden lassen. Diese zentralen Prozesse sind mit dem Planen, Ausführen und Reflektieren spielerzentrierter Handlungen verbunden. Dazu zählen Prozesse wie beobachten, analysieren, Vorgehensweisen festlegen oder Wissen anwenden. Diese zentral- handlungsorientierten Prozesse zeigen die prozessbasierte Struktur von Freizeitspielen. Sie helfen so zu verstehen, welches Potential hinter Freizeitspielen für die Prozessdidaktik stecken kann. In den repräsentativen Systemen von Freizeitspielen kann der Spieler in der Rolle eines beiläufigen Lernens Ideen entwickeln und Probleme lösen (kreativ-problemzentrierte Prozesse), Ursache- und Wirkungsprinzipien erkennen (reflexiv-kategorisierende Prozesse) oder kommunizieren und zusammenarbeiten (sozial-kollaborative Prozesse). Für den weiterführenden didaktischen Einsatz mit digitalen Spielen können auf Basis der Ergebnisse geeignete Genres oder Genregruppen mit typischem Prozessvorkommen gezielt für die Vermittlungsarbeit herausgesucht werden. KW - Digitale Spiele KW - Computerspiele KW - Videospiele KW - Prozess KW - Lernen KW - Digitale Spiele KW - Computerspiele KW - Videospiele KW - Prozess KW - Lernen Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2077 ER - TY - THES A1 - Arbabi, Talat T1 - The Influence of Chronotype and Intelligence on Academic Achievement in Primary School N2 - Personen unterscheiden sich im Hinblick auf das Timing des Schlafes (z.B. Schlafenszeiten und Aufstehzeiten) und die Präferenz für Morgen- oder Abendstunden. Frühere Arbeiten hatten sich lediglich auf Sekundarschüler konzentriert. Dies ist das erste Forschungsprojekt weltweit, welches Grundschüler in der vierten Klasse untersucht. Die Studie zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen Chronotyp und schulischer Leistung bei 10-jährige Kindern (n = 1125, 536 Mädchen, 584 Jungen, 5 ohne Geschlechtsangabe) zu untersuchen. Sie unterzogen sich einem kognitiven Test (Culture Fair Intelligenz Test, CFT 20-R) und Fragen zu Aufsteh- und Schlafenszeiten, akademischer Leistung (Schulnoten), Gewissenhaftigkeit und Motivation. Eine Reihe von Fragebögen wurde implementiert. Wir verwendeten Fragen zu Aufwachzeiten und Bettzeiten, akademischer Leistung (gemessen an den Noten in Mathematik, Deutsch, Englisch und Natur & Kultur), die kurze Version des Fünf-Faktoren-Persönlichkeitsinventars für Kinder (FFPI-C), um Gewissenhaftigkeit zu messen, und die Composite Scale of Morningness (CSM) zur Bewertung. Der durchschnittliche CSM-Stand lag bei 37,84 ± 6,66, der Mittelpunkt des Schlafs war um 1:36 ± 0:25 Uhr und die durchschnittliche Schlafdauer (Zeit im Bett) war 10:15 ± 0:48 Stunden. Morgenpräferenz war positiv mit Intelligenz, Gewissenhaftigkeit und Lernwilligkeit assoziiert. Die Ergebnisse zeigten, dass Jungen und Mädchen nicht im Chronotyp abweichen. Es zeigten sich fachspezifische signifikante Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern in der akademischen Leistung: Mädchen hatten bessere Noten in Sprachen (Deutsch, Englisch) und Natur sowie Kultur, Jungen hatten jedoch bessere Noten in Mathematik. Zusammengenommen bzw. im Durchschnitt gab es keine Notenunterschiede zwischen Mädchen und Jungen in den Klassen. Es zeigten sich signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede im Mittelpunkt der Schlafenszeit: Mädchen hatten spätere Schlafenszeiten und zeigten einen höheren sozialen Jetlag. Abendpräferenz war mit Vermeidungsverhalten und Arbeitsvermeidung assoziiert. Ein früher Mittelpunkt des Schlafes, Gewissenhaftigkeit und Intelligenz waren mit besseren Noten vergesellschaftet. Multivariate Analyseverfahren zeigten, dass Intelligenz der stärkste Prädiktor für gute Noten war. Gewissenhaftigkeit, Motivation, jüngeres Alter und ein früherer Mittelpunkt des Schlafes waren positiv mit guten Noten korreliert. Dies ist die erste Studie bei Grundschülern und sie zeigt, dass die negative Beziehung zwischen Abendpräferenz und akademischer Leistung in diesem Alter schon weit verbreitet ist, sogar wenn man für wichtige Leistungsprädiktoren korrigiert. N2 - Individuals differ in their timing of sleep (bed times, rise times) and in their preference for morning or evening hours. Previous work focused on the relationship between academic achievement and these variables in secondary school students. The main aim of the study is to investigate the relationship between chronotype and academic achievement in 10-year-old children (n = 1125, 536 girls, 584 boys and 5 sex unspecified) attending 4th grade of primary school. They filled a cognitive test (Culture Fair Intelligence Test, CFT 20-R) and questions about rise times and bed times, academic achievement, conscientiousness and motivation. We implemented questions about wake times and bed times, academic achievement (measured by grades in Mathematics, German, English and Nature & Culture), ‘‘scales for the assessment of learning and performance motivation’’ (SELLMO; Skalen zur Erfassung der Lern- und Leistungsmotivation for motivation), the short version of the Five-Factor Personality Inventory Children (FFPI-C) to measure conscientiousness, and the Composite Scale of Morningness (CSM) to assess morningness-eveningness. Mean CSM score was 37.84 ± 6.66, midpoint of sleep was 1:36 ± 00:25 and average sleep duration (time in bed) was 10:15 ± 0:48. Morningness orientation was positively related to intelligence, conscientiousness and learning objectives. Results showed that boys and girls did not differ in chronotype. There were significant differences between girls and boys in academic performance but the direction was subject-specific: Girls did better in languages (German, English) and Nature & Culture, but boys had better scores in Mathematics. Overall, there were no gender differences in grades. There were significant gender differences in midpoint of sleep with girls sleeping later and showed higher social jetlag. Eveningness orientation was related to avoidance performance objectives and work avoidance. Early midpoint of sleep, conscientiousness and intelligence were associated with better grades. The multivariate model showed that intelligence was the strongest predictor of good grades. Conscientiousness, motivation, younger age and an earlier midpoint of sleep were positively related to good grades. This is the first study in primary school pupils, and it shows that the negative relationship between evening orientation and academic achievement is already prevalent at this age even when controlling for important predictors of achievement. KW - Pädagogik KW - Intelligenz KW - Kind KW - Leistung KW - Schlaf KW - Chronotyp KW - Gewissenhaftigkeit KW - Morningness Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-1684 ER - TY - THES A1 - Cesak, Dalibor T1 - Rekonstruktionen zum Agieren im Schülerparlament am Beispiel einer privaten Internatsschule N2 - Die explorative Einzelfallstudie beantwortet die Frage nach realen habituell bedingten Orientierungen der Schülerinnen und Schüler im Zusammenhang mit ihrer Mitgliedschaft in einem schülervertretenden Gremium. Als Datengrundlage dienen transkribierte Einzelgespräche mit den Schülerparlamentarier/-innen einer privaten Internatsschule, die über Jahrzehnte hinweg nach einem ausgeprägten Selbst- und Mitbestimmungskonzept arbeitet. Im Verfahren sequenzanalytischer Rekonstruktionen im Stil der dokumentarischen Methode werden in kleinschrittiger Textinterpretation vier miteinander kontrastierende Orientierungsrahmen sowie darin enthaltene milieuspezifische Merkmale des erforschten Internats rekonstruiert. Das schülervertretende Gremium eröffnet seinen Akteuren neue Handlungsräume und dadurch auch neue Perspektiven. Über die Teilhabe an den formalen und informellen Diskussions- und Entscheidungsprozessen der erforschten Schule hinaus schaffen sich die Akteure im Schülerparlament Freiräume für ihr autonomes Handeln, die über den erwartbaren Handlungsrahmen dieses Schülergremiums hinausreichen. Die Auflehnung gegen die „verordnete Autonomie“ trägt auf diese Weise zur tatsächlichen Autonomie dieser Schüler bei. Das vorgefundene Schülerparlament erfüllt die Funktion einer Ermöglichungsinstanz für die Entfaltung individueller Orientierungen seiner Akteure, die in der Spanne von der passiven Anpassung bis hin zur auf Exklusivität basierten Aufstiegsorientierung und von der bildungsbezogenen Selbstentfaltungsmöglichkeit bis hin zum sozialemotionalen Zurechtfinden im jeweiligen Schulmilieu beschrieben werden kann. Den Schülergremien werden oft Zielsetzungen wie etwa die wirksame Mitverwaltung der Schulgemeinschaft, die aktive Vertretung der Schülerschaft und die Aneignung demokratischer Handlungsformen herangetragen. Diese finden in der Praxis des erforschten Schülerparlaments jedoch keinen überzeugenden Widerhall. Für das Agieren als Schülerparlamentarier erscheinen vielmehr die dehnbare Auslegung der Regeln, informelle Aushandlungen und das Verfolgen persönlicher Zielsetzungen der Akteure als ausschlaggebend. Dies legt die Schlussfolgerung nahe, bei der Ausgestaltung schulpädagogischer Konzepte den Ausbau individueller demokratischer Orientierungen der schulischen Akteure zu akzentuieren. KW - Schülermitverwaltung KW - Internat KW - Partizipation Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2173 ER - TY - THES A1 - Marx, Christine T1 - Prozessorientiertes Assessment im Bereich der Lesekompetenzdiagnostik - Eine metaanalytische Untersuchung und Verfahrenskonstruktion T1 - Process-oriented assessment of reading competence: A meta-analytic investigation and test development N2 - Die vorliegende Arbeit umfasst eine Metaanalyse und die Entwicklung und Validierung eines dynamischen Assessments der Lesekompetenz. Im Fokus der metaanalytischen Untersuchung steht der Zusammenhang zwischen der Lesekompetenz und der Performanz in dynamischen Testverfahren. Für die Metaanalyse wurden fünf psychologische Datenbanken (PSYNDEX, PsycINFO, PSYCArticles, PsyJournals, PsychSpider) und neun Dissertationsdatenbanken durchsucht. Die Qualität der gefundenen Studien wurde anhand von 17 Kriterien eingeschätzt. Insgesamt wurden 16 Primärstudien in die Metaanalyse aufgenommen und von zwei voneinander unabhängigen Ratern nach 60 vorab definierten Kriterien kodiert (Kappa-Koeffizient >.6). Es zeigten sich moderate positive Zusammenhänge, die in ihrer Höhe von den Ausprägungen der jeweiligen Moderatorvariablen abhängig sind. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die theoriegeleitete Entwicklung und Validierung eines dynamischen Tests der Lesekompetenz für Kinder der dritten und vierten Jahrgangsstufe (Alter 8-10 Jahre). Dabei wird ein multidimensionales Lesekompetenzkonstrukt computergestützt erhoben. Der Test ist im Multiple-Choice-Format, wobei der Proband unter vier Antwortalternativen die richtige Antwort auf eine vorgegebene Frage zu einem kurzen Text auswählen soll. Bei einer falschen Antwort erhält der Proband eine standardisierte Hilfestellung und einen erneuten Versuch, die Aufgabe zu lösen. Aus der Leistung im zweiten Versuch lässt sich das Ausmaß abschätzen, in dem der Proband auf das gegebene Feedback anspricht, diese Responsivität kann als die dynamische Komponente des dynamischen Tests angesehen werden. Bei der Operationalisierung dieser dynamischen Komponente wird ein neuer Indikator der Feedbackresponsivität (FR) hergeleitet und eingeführt. Die Feedbackresponsivität bezieht sich hierbei auf den um die Lesekompetenz bereinigten und standardisierten relativen Anteil aller falschen Antworten im zweiten Versuch. Basierend auf dem aktuellen Stand der kognitionspsychologischen Leseforschung wurden für die Testkonstruktion systematisch 108 Items entwickelt. Sie zielen auf ein heterogenes Lesekompetenzkonstrukt ab. Die Anforderungen an die Probanden liegen im Lokalisieren, Paraphrasieren oder Erschließen von lokalen, temporalen und kausalen Textinformationen. Beim Erschließen von Informationen kommt der Inferenzbildung besondere Bedeutung zu. Es werden auch Brückeninferenzen im Test berücksichtigt. Die Items wurden zunächst explorativ-qualitativ an 15 Kindern erprobt und bei Bedarf verbessert. Auf Grundlage der Ergebnisse der Pilotierung (N=240) wurde die Itemselektion vorgenommen. Es wurden 33 Items in die zu validierende Testversion aufgenommen. Die Validierung wurde für die Lesekompetenz und die Feedbackresponsivität (FR) getrennt durchgeführt. Die beiden Validierungsuntersuchungen zielen primär darauf ab, die Korrelationen der Lesekompetenzkomponente (N=169 Grundschüler und N=16 Sprachheilschüler) und der Komponente der Feedbackresponsivität (N=59 Grundschüler und N=10 Sprachheilschüler) mit externen Außenkriterien zu eruieren. Diese Außenkriterien umfassten einen Indikator der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, die mit einem standardisierten Test erhobene basale Lesefähigkeit, die Testängstlichkeit und die allgemeine Ängstlichkeit sowie die Schulnoten in Deutsch und Mathematik und die Lehrerbeurteilung der Leseleistung. Die Ergebnisse sprechen für eine valide Erfassung der beiden Komponenten. Die Befunde zur Klassenstufe und zum Geschlecht der Kinder untermauern die vielversprechenden korrelativen Ergebnisse. Bei der Interpretation der Ergebnisse werden methodische Aspekte besonders berücksichtigt und ein Ausblick auf die weiteren Projektschritte gegeben. KW - dynamisches Assessment KW - Lesekompetenz KW - Metaanalyse KW - Testentwicklung KW - Validierung KW - dynamic assessment KW - reading competence KW - meta-analysis KW - test construction KW - test validation Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2196 ER - TY - THES A1 - Tempel, Benjamin J. T1 - Vermittlung von Modellkompetenz in den Unterrichtsfächern Biologie und Chemie. Modellierung, Validierung und Messung Professioneller Unterrichtswahrnehmung zukünftiger Lehrkräfte mithilfe eines Vignettentests N2 - Naturwissenschaftliche Modelle sind zentrale Arbeits- und Denkweisen in der Biologie und Chemie. Fähigkeiten im Vermitteln von Modellkompetenz sind somit auch ein wichtiger Teil der Lehrkompetenz in den Schulfächern Biologie und Chemie. Bisherige Studien zu Modellen im Unterricht untersuchen zumeist das Wissen über Modelle von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. Es bestehen jedoch Zweifel in der fachdidaktischen Forschung, ob das Wissen über Modelle zentral ist für die Vermittlung von naturwissenschaftlicher Modellkompetenz. Studien zu Modellwissen und zur quantitativ angelegten fachdidaktikischen Forschung, die sich an deklarativem Wissen orientieren, sind in die Kritik geraten. Es wird bezweifelt, ob solche Tests dem Anspruch auf Abbildung von Lehrkompetenz gerecht werden. Deswegen wurde erstmalig auf Grundlage eines systematischen Literaturreviews ein theoriebasiertes Modell der Elemente zur Vermittlung von Modellkompetenz im Biologie- und Chemieunterricht entwickelt. Es gelang erstmals in einem Biologievignettentest, sowohl Noticing als auch Reasoning, also Professionelle Unterrichtswahrnehmung in ihrer Gesamtheit, zu modellieren. Die beim Chemievignettentest theoretisch angenommene Reasoningstruktur findet sich nicht in den empirischen Daten. Die Noticingstruktur ergibt ein fittendes Modell; nur der Fitindex TLI ist knapp schlechter als gefordert. Die auf Grundlage einer exploratorischen Faktorenanalyse gefundene Struktur des Chemievignettentests fittet jedoch gut. KW - Biologiedidaktik KW - Chemiedidaktik KW - Lehrkompetenzforschung KW - Vignettentest KW - Modellkompetenz Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2310 ER - TY - THES A1 - Wolfsperger, Joana T1 - Chancen früher Hilfen bei unreif geborenen Kleinkindern: Untersuchung der Mutter-Kind-Interaktion in kommunikativen Situationen und deren Zusammenhang mit dem weiteren Verlauf der Sprachentwicklung N2 - Theoretischer Hintergrund Die Zahl unreif geborener Kinder hat in den vergangenen Jahren durch die steigende Überlebenschance extrem unreif geborener Kinder und die Einrichtung von Perinatalzentren in Deutschland zugenommen. Studien haben gezeigt, dass die weitere Entwicklung der unreif geborenen Kinder mit einer Gefährdung der körperlichen Entwicklung und entwicklungspsychologischen Risiken einhergeht. Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen zu vorsprachlicher Kommunikation und sprachlichen Fähigkeiten der unreif geborenen Kinder sind unzureichend, um spezifische, auch präventive Interventionsprogramme ableiten zu können. Ziel Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob bei unreif geborenen Kinder wechselseitige Abstimmungsprozesse und kommunikative Verhaltensweisen als Prädiktoren für die weitere Sprachentwicklung genutzt werden können und somit eine Interaktionsanalyse für die Praxis einen Mehrwert gegenüber herkömmlichen diagnostischen Verfahren, wie Entwicklungstests, hat. Methode An der Untersuchung nahmen 27 monolingual deutsche Mutter-Kind-Paare teil (Gruppe der unreif geborenen Kinder: 13 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 28 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 1022g, Kontrollgruppe: 14 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 39 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 3530g). Die Datenerhebung fand an zwei Messzeitpunkten bei den Familien zu Hause statt. Am ersten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter der Kinder von zwölf Monaten wurden die (vor-)sprachlichen kommunikativen Fähigkeiten von Mutter und Kind anhand einer videobasierten differenzierten Interaktionsanalyse von drei je zehnminütigen Interaktionssequenzen erhoben. Zudem wurde der kindliche Entwicklungsstand anhand der Griffiths Entwicklungsskalen ermittelt. Am zweiten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter von 24 Monaten wurde der Sprachstand der Kinder mittels des SETK-2 erfasst. Ergebnisse Die Studie zeigt, dass in der Gruppe der unreif geborenen Kinder die Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Sequenz Symbolspiel im Alter von zwölf Monaten signifikant und stark mit dem produktiven Sprachwert im Alter von 24 Monaten korreliert (r (10) = .656, p ≤ .01). Das Herstellen von Situationen geteilter Aufmerksamkeit gelingt dabei unabhängig von der mütterlichen Stressbelastung, dem medizinischen Risiko bei Geburt und dem kindlichen Entwicklungsquotienten. Eine große Effektstärke war in der kumulativen Untersuchung des Einflusses von Frühgeburt, mütterlicher Belastung und Dauer von Situationen geteilter Aufmerksamkeit zu finden (F (1, 27) = 4.5, p ≤ .1, ŋ2 = .530). Nicht der Entwicklungsquotient gesamt sondern nur die Unterskalen Persönlich-Sozial und Leistung korrelieren mit den sprachlichen Fähigkeiten im Alter von 24 Monaten (Persönlich-Sozial: Produktion von Wörtern (r (10) = .705, p ≤ .01) und Produktion von Sätzen (r (10) = .730, p ≤ .01), Leistung: Produktion von Wörtern (r (10) = .686, p ≤ .01)). Die Anwendung dieser Teilskalen der Griffiths Entwicklungsskalen ermöglicht daher zwar eine Vorhersage späterer sprachlicher Leistungen, erlaubt jedoch keine konkrete Therapie- oder Beratungsplanung. Die produktiven sprachlichen Fähigkeiten im Alter von zwei Jahren waren bei den unreif geborenen Kindern signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (SETK-2 Produktion II: p=0.04). Schlussfolgerung Es konnte belegt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Mutter-Kind-Interaktion und der weiteren produktiven Sprachentwicklung besteht. Aus einer Interaktionsbeobachtung können daher konkrete Inhalte für die Beratung von Müttern unreif geborener Kinder sowie Förderungs- und Therapieinhalte abgeleitet werden. Die Interaktionsbeobachtung hat somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Durchführung eines allgemeinen Entwicklungstests wie den Griffiths Entwicklungsskalen. Um allgemein gültige Aussagen treffen zu können, müsste die Untersuchung jedoch an einer größeren und eventuell bezüglich des mütterlichen Bildungsniveaus risikogefährdeteren Stichprobe wiederholt werden. Dabei wäre es sinnvoll, eine in ihrer Kodierkomplexität reduzierte Version der Interaktionsbeobachtung zu erproben, um eine für die Praxis taugliche Variante zu entwickeln. KW - Sprachentwicklung KW - Mutter-Kind-Interaktion KW - Unreif geborene Kinder KW - Sprachentwicklung Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3333 ER - TY - THES A1 - Jannack, Verena T1 - Empirische Studie zum Einsatz von Problembasiertem Lernen (PBL) im interdisziplinären naturwissenschaftlichen Unterricht : Kompetenzentwicklung bei Schülerinnen und Schülern und Akzeptanz bei Lehrerinnen und Lehrern N2 - Das wichtigste Ziel der schulischen Bildung muss sein, mündige Bürgerinnen und Bürger auszubilden, die zum selbstständigen lebenslangen Weiterlernen erzogen wurden. Neben flexiblem, fachlichem Wissen, sind dafür vor allem soziale und personale Kompetenzen zu fördern. Eine konstruktivistische Methode, die diese Ziele adressiert, ist das Problembasierte Lernen (PBL), das ursprünglich aus dem Fachbereich der Medizin stammt. Dabei generieren die Lernenden ausgehend von einem authentischen Problem, selbstgesteuert in Kleingruppen mit Hilfe eines Lösungszyklus und unter Begleitung einer Tutorin bzw. eines Tutors, Fachwissen und Kompetenzen für lebenslanges Lernen. Diese Methode wurde im Arbeitskreis didaktik-aktuell für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen angepasst. Zentrale Ergänzungen sind Strukturierungshilfen und die Kopplung der Problemstellung an einen Firmenauftrag sowie die Möglichkeit inhaltlicher Ergänzungen in sogenannten Mitarbeiterseminaren. Das entstandene Unterrichtskonzept heißt Lucycity und wurde nach der virtuellen Lernstadt und dem Sitz der fiktiven Firmen benannt (www.lucycity.de). Diese Arbeit untersucht die folgenden Fragestellungen: (1) Kann Problembasiertes Lernen mit dem Unterrichtskonzept im Schulunterricht umgesetzt werden? (2) Können damit ausgewählte naturwissenschaftliche Arbeitsweisen bei Schülerinnen und Schülern gefördert werden? (3) Sind Lehrkräftefortbildungen für die Verbreitung des Unterrichtskonzepts hilfreich? (4) Schätzen Lehrkräfte die Möglichkeit ein Unterrichtsprojekt im Rahmen einer Fortbildung selbst zu durchlaufen? Es wurden Unterrichtsversuche mit zwei ausgewählten Projekten durchgeführt und die Schülerinnen und Schüler befragt (N=198). Dabei konnte gezeigt werden, dass die Schülerinnen und Schüler Spaß an den Lucycity-Unterrichtseinheiten haben und diese ihr Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen und ihre Mitarbeit im Unterricht steigern. Die angestrebte Kompetenzförderung wurde in den Bereichen Team- und Planungskompetenzen erreicht. Für die Problemlöse-, Dokumentations- und Reflexionsprozesse wurden Vorgehensweisen vorgestellt, wobei offen bleibt, inwiefern die Schülerinnen und Schüler diese in ihr persönliches Repertoire übernehmen werden. Für das Bilden von Hypothesen und den Umgang mit naturwissenschaftlichen Texten wurde die Bedeutung der Mitarbeiterseminare als Unterstützungsmaßnahme deutlich. Eine Lehrkräftebefragung (N=99) ergab, dass lehrerzentrierte Methoden immer noch den größten Anteil der Unterrichtszeit bestimmen. Problembasiertes Lernen in der beschriebenen Form wird nur von einem kleinen Anteil der Lehrkräfte umgesetzt. Die Lehrpersonen erkennen, dass zum Erlernen neuer Methoden Lehrkräftefortbildungen nötig sind. Daraufhin wurden Fortbildungsveranstaltungen zu einem ausgewählten Lucycity-Projekt durchgeführt und evaluiert (N=38). Die Teilnehmenden lobten die Aufteilung in Theorie- und Praxisphase sowie das Unterrichtskonzept Lucycity. KW - Problembasiertes Lernen (PBL) im naturwissenschaftlichen Unterricht KW - Unterrichtskonzept Lucycity KW - Kompetenzentwicklung KW - Methoden im Unterricht KW - Lehrkräftefortbildung Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2297 ER - TY - THES A1 - Heid, Sarah T1 - „StarkmacherSchule“ – Evaluation eines Empowerment-Projekts im Hinblick auf eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung der Schüler N2 - In der vorliegenden Untersuchung wurde der Einfluss eines Schulprojekts in der Tradition des Empowerment-Ansatzes auf die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen untersucht. Das Projekt umfasste im Wesentlichen drei Bausteine: ein Mentaltraining, eine erlebnisorientierte Musicalprojektwoche und ein Transfertraining. In einer Pilotstudie und einer umfassenderen Hauptstudie wurde mithilfe eines quasi-experimentellen Längsschnittdesigns untersucht, ob das Projekt zur Steigerung der Selbstregulation, der Selbstwirksamkeit und des Selbstwerts beitrug und ob diese Steigerung im Sinne der Nachhaltigkeit auch am Ende des Schuljahres anhielt. Ein Fragebogen zur Erfassung der Selbstregulationsfähigkeit wurde entwickelt und innerhalb der beiden Studien validiert. Zusätzlich wurden ausgehend vom Modell der Trainingsevaluation von Kirkpatrick und Kirkpatrick (2008) die Reaktionen der Schüler, deren Transferverhalten und weitere Ergebnisse untersucht. Es kamen quantitative und qualitative Messinstrumente zum Einsatz. In der Pilotstudie wurden außerdem standardisierte Interviews durchgeführt, um die Ergebnisse mit der Perspektive von Lehrkräften und dem Schulleiter zu triangulieren. Mögliche Einflussfaktoren auf Personen-, Umwelt- und Durchführungsebene auf den Projekterfolg wurden untersucht. Erwartungsgemäß stiegen in der Pilotstudie die Selbstregulation und die Selbstwirksamkeit der Schüler in der Interventionsgruppe signifikant gegenüber der Vergleichsgruppe an. Der Selbstwert stieg in beiden Gruppen signifikant an. Die Selbstregulationsfähigkeit sank im Follow-up beinahe auf das Ausgangsniveau zurück. Selbstwirksamkeit und Selbstwert blieben in beiden Gruppen signifikant über dem Ausgangswert zu Schuljahresbeginn. Die qualitativen Ergebnisse bestätigten die Effekte und wiesen auf weitere positive Veränderungen auf der Ebene der Schüler, des Kollegiums und des schulischen Netzwerks hin. Diese Ergebnisse konnten in der Hauptstudie im Bereich der Konzentrationsfähigkeit, des Ziel- und Stärkenbewusstseins und der Selbstwirksamkeit repliziert werden, wenngleich mit sehr kleinen Effektstärken. Insgesamt waren die Wertschätzung der Schülerbeiträge und die kognitiv aktivierende Gestaltung des HKT-Trainings, der Bühnenauftritt und der durch die Projektwoche erlebte Zusammenhalt und Stolz von Bedeutung. Die im Mentaltraining erlernten Strategien wurden meist nicht weiter genutzt. Die Ergebnisse werden hinsichtlich der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des Projekts diskutiert. Die Projektkonzeption und -durchführung werden auf der Basis der theoretischen Grundlagen kritisch beleuchtet, Empfehlungen für die Optimierung des Projekts aufgezeigt und der Aufbau einer ressourcenorientierten Schulkultur angeregt. KW - Empowerment KW - Persönlichkeitsentwicklung KW - Selbstregulation KW - Selbstwirksamkeit KW - Evaluation Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2259 ER - TY - THES A1 - Nock, Lukas T1 - Vom Wünschenswerten zum Notwendigen? Professionelles Handeln im Jugendamt zwischen Ökonomisierung und Aktivierung. Empirische Analyse der Rahmenbedingungen und Arbeitsprozesse im Allgemeinen Sozialen Dienst N2 - Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein zentraler sozialstaatlicher Funktionsbereich zur Teilhabe junger Menschen am Leben in der Gemeinschaft, der mit einem eigenständigen Erziehungs-, Betreuungs- und Bildungsauftrag ausgestattet ist. Als Teil des wohlfahrtstaatlichen Arrangements war die Jugendhilfe in ihrer Historie stets dem gesellschaftlichen und politischen Wandel und damit verbundenen Neuerungen unterworfen. Seit den letzten 20 Jahren befindet sich der Sozialstaat in anhaltenden Umbau- und Rückbauprozessen, die sich zum einen auf fiskalpolitische Motive gründen, zum anderen mit einer Neuauslegung sozialpolitischer Aktivitäten einhergehen. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet die Folgen dieser im sozialwissenschaftlichen Diskurs als Ökonomisierung und Aktivierung bezeichneten Entwicklungslinien empirisch für einen besonderen Teilbereich der Kinder- und Jugendhilfe – den so genannten Allgemeinen Sozialen Dienst der Jugendämter. Im Vordergrund stehen dabei Fragen nach den Rahmenbedingungen und Arbeitsanforderungen, der Arbeitsorganisation und Prozessauslegung sowie nach dem professionellen Arbeitshandeln der in diesem Bereich tätigen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. KW - Ökonomisierung KW - Aktivierung KW - Professionalisierung KW - Jugendamt KW - Jugendhilfe Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2264 ER - TY - THES A1 - Woll, Anke T1 - Kontaktbedingungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung als Prädiktoren von Einstellungen zu Inklusion N2 - Die Arbeit setzt sich mit der Einstellung von Lehrkräften zu Inklusion von Menschen mit Behinderung auseinander und untersucht, inwieweit bestehender Kontakt zu Menschen mit Behinderung in Zusammenhang mit der Einstellung zu Inklusion der befragten Lehrkräfte steht. KW - Inklusion KW - Einstellungen Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2309 ER - TY - THES A1 - Pflüger-Schmezer, Brigitte T1 - INFORMATIONSFLÜSSE : eine empirische Studie zur Zusammenarbeit von Elternhaus und Kindergarten im Bereich der frühen naturwissenschaftlichen Bildung N2 - In den Kindergärten ist frühe naturwissenschaftliche Bildung inzwischen offiziell verankert und gehört zum elementarpädagogischen Bildungsauftrag (KMK 2004). Pädagogische Fachkräfte erfahren aktive Unterstützung durch Fortbildungsprogramme, Materialsammlungen, Literatur und Kinderlabore. Kindergartenkonzeptionen haben naturwissenschaftliche Bildungsangebote in ihren Alltag implementiert. Fachdidaktische Studien nehmen die Qualität in den Blick, in dem unter anderem die Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte untersucht, die Entwicklung und Gestaltung altersgerechter und nachhaltige Motivation fördernde Lernumgebungen voran getrieben werden sowie die Lernprozesse als Ergebnis der aktiven Bildungsbemühungen erforscht werden. Für einen nachhaltigen Bildungserfolg ist allerdings auch die Tatsache ausschlaggebend, dass die Mehrzahl der Kinder in einem geteilten Betreuungsfeld leben und täglich zwischen Kindergarten und Familienleben wechseln. Beide Lebenswelten bieten Bildungsangebote. Die individuellen Erfahrungen der Kinder stammen also aus verschiedenen Quellen. Folgt man pädagogischen Studien, ist davon auszugehen, dass insbesondere der Einfluss des Familienlebens nachweislich eine große Rolle für den Bildungserfolg spielt (Sylva&Taggart, 2010; Tietze et al., 2012). Eltern geben Orientierung und bieten unterschiedliche Erfahrungsspielräume. Sie können auf die Erlebnisse und Erfahrungen, die die Kinder im Kindergarten machen, reagieren und diese in ihren eigenen Familienalltag einbeziehen, denn „es ist (…)wichtiger, was Eltern tun, als was sie sind“ (Sylva&Taggart, 2010, 17). Um anknüpfen zu können, brauchen Eltern die Kenntnis der Kindergartenpraxis. Die pädagogischen Fachkräfte in den Kindergärten brauchen wiederum die Kenntnis über die Bildungsarbeit in den Familien. Beide sollten darüber kommunizieren. In dieser explorativen Feldstudie wurde der Informationsfluss zwischen pädagogischer Fachkraft und Eltern im Bereich früher naturwissenschaftlicher Bildungsangebote untersucht. Mit Hilfe einer induktiven und deduktiven computergestützten qualitativen Inhaltsanalyse konnte belegt werden, dass im Kindergarten ein Austausch von Informationen zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern stattfindet, jedoch nachweislich eine Diskrepanz zwischen allgemeiner Information und Information über naturwissenschaftlichen Angeboten besteht. Ebenso zeigt sich in der Nutzung der Informationskanäle ein einseitiges Informationsverhalten. Damit ein guter Austausch zwischen Elternhaus und Kindergarten über frühe naturwissenschaftliche Bildung stattfinden kann, brauchen pädagogische Fachkräfte eine spezielle Kommunikationskompetenz, die sie befähigt naturwissenschaftliche Bildungsarbeit im Kindergarten für Eltern transparent zu machen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass gerade Kommunikationskompetenz im Hinblick auf frühe naturwissenschaftliche Bildung in die Aus-und Weiterbildung implementiert werden sollte. KW - Elternarbeit KW - Kommunikationskompetenz KW - frühe naturwissenschaftliche Bildung KW - Informationsflüsse KW - Aus- und Weiterbildung Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2382 ER - TY - THES A1 - Stöcklin, Nando T1 - Computerunterstützte Gamifizierung in der Sekundarstufe I. Konzeption und Erforschung von Maßnahmen zur Einbindung spielerischer Elemente in Lernsettings. N2 - Die durch Computer und Internet hervorgerufenen veränderten gesellschaftlichen und wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen verlangen dringlicher nach selbständigen und mündige- ren jungen Menschen als noch zu Zeiten, die durch Printmedien und die Industrialisierung geprägt waren. Individualisierter, möglichst selbstgesteuerter Unterricht ist ein möglicher Ansatz, um das Ziel zu erreichen, vorausgesetzt, selbständige Individuen werden durch selbstgesteuerte Lernprozesse gefördert. Bei dieser Art Unterricht müssen Schülerinnen und Schüler Verantwortung übernehmen, was nicht allen liegt. Es gilt, Ablenkungen und Prokrastination zu reduzieren und die Arbeitszeit möglichst effektiv zu nutzen. Außerdem soll die Lehrperson auch bei starker Selbstbestimmung der Schülerinnen und Schüler den Überblick über deren aktuellen Arbeitsstände behalten, um sie gezielt unterstützen zu können. Die Lösung der oben genannten didaktischen Herausforderungen soll bei Spielen gesucht werden. Bei Spielen “arbeiten” die Spielenden ebenfalls selbständig und dies typischerweise tief konzentriert und ohne Ablenkung. Im Forschungsteil dieser Arbeit wurde untersucht, ob spieltypische Elemente, die in den Unterricht eingebaut werden (Gamification), einen Beitrag leisten können. Aufgrund des jungen Phänomens von systematischer computer- unterstützter Gamification existierten allerdings noch kaum Designprinzipien für spieltypische Elemente im Unterricht. Nebst den didaktischen Herausforderungen mussten mit diesem Forschungsprojekt auch Herausforderungen im Umgang mit dem Design von gamifizierten Unterrichtseinheiten angegangen werden. Das Ziel des Forschungsprojektes war, ein funktionierendes Set von spieltypischen Elemen- ten zusammenzustellen, das in einem zeitgenössischen pädagogisch-didaktischen Umfeld hilfreich genutzt werden kann. Dies geschah über eine dazu entwickelte Internet-Plattform zur Gamification von Unterrichtseinheiten. Das Forschungsinteresse fokussierte auf Fragen, wie eine solche Plattform konzipiert sein kann, damit sie gewinnbringend im Unterricht eingesetzt werden kann und welcher Unterricht dabei entsteht. Methodisch setzte das For- schungsvorhaben auf die iterativ geprägte Entwicklungsforschung (Design-based Research) auf. Die Plattform wurde in vier Klassen auf Sekundarstufe I erprobt und dazwischen ge- mäß den bisherigen Beobachtungen weiterentwickelt. Es entstand ein schülerzentrierter Unterricht, bei dem die Schülerinnen und Schüler selbständig das Unterrichtsthema er- arbeiteten und vertieften. Die erste Erprobung zeigte, dass die Schülerinnen und Schüler Lösungen von Aufgaben auch digital einreichen können müssen, um die Korrekturzeit der Lehrperson während des Unterrichts zu reduzieren und ihr die Hände für individuelle Un- terstützung frei zu machen. Die Unterrichtszeit nutzten die Schülerinnen und Schüler in allen Erprobungen - von vereinzelten Ausnahmen abgesehen - intensiv arbeitend. Diszi- plinarmaßnahmen wie auch Motivierungen waren nicht notwendig. Stark unterschiedlich war, wie viele Aufgaben die Jugendlichen freiwillig zu Hause lösten. Die Lernkontrollen erfüllten oder übertrafen die Erwartungen. Der Aufwand zur Entwicklung der Aufgaben wurde von allen Lehrpersonen als hoch eingeschätzt. Grundsätzlich lassen sich Unterrichtseinheiten im mittleren Stärkesektor auf Sekundarstufe I durch eine generische Gamification-Plattform so durch Anreize designen, dass Lehrpersonen einen schülerzentrierten Unterricht durchführen, bei dem die Schülerinnen und Schüler die ihnen übertragene Verantwortung wahrnehmen. Inwiefern diese Erkenntnis auf andere Stärkesegmente oder andere Schulstufen übertragen werden können und welche anderen Möglichkeiten Gamification von Unterrichtseinheiten bieten, bleibt unbeantwortet. KW - Gamification KW - Gamification KW - Design-based Research KW - Game-based Learning Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2818 ER - TY - THES A1 - Barlou, Korinna T1 - Die Bedürfnislage von Eltern mit Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung in Griechenland N2 - Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Mängel, die im griechischen Gesundheits- und Bildungswesen vorliegen und auf die Schwachstellen im staatlichen System, die ein Realisieren der Rechte von autistischen Menschen erschweren. Eine –so objektiv wie möglich– Darstellung der zurzeit vorhandenen Probleme im Bereich der Autismus-Spektrum-Störung sollte als erster Schritt zu ihrer Lösung beitragen. Die Arbeit gliedert sich inhaltlich in zwei Teile: Im ersten – dem Theoretischen Teil – wird zunächst auf das Erscheinungsbild der Autismus-Spektrum-Störung hingewiesen. Gleichzeitig wird speziell auf das familiäre Umfeld eines Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung eingegangen. Im Fokus stehen dabei hauptsächlich die Eltern, ihre Gefühle und Belastungen. Der theoretische Teil schließt mit der Präsentation der staatlichen Dienstleistungen zur Förderung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung in Griechenland. Im zweiten Teil der Arbeit –dem Empirischen Teil– werden die Fragestellung, die Erhebungsinstrumente und die Stichprobe der Untersuchung vorgestellt. Gleichzeitig werden die qualitativen und quantitativen Ergebnisse präsentiert und im Anschluss danach vergleichend diskutiert. KW - Autismus-Spektrum-Störung KW - Behinderung KW - Eltern KW - Autismus-Spektrum-Störung KW - Menschen mit Behinderung KW - Bedürfnisse der Eltern von Menschen mit Behinderung KW - Familie von Menschen mit Behinderung KW - Entwicklungsstörungen Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2689 ER - TY - THES A1 - Stripf, Dr. Rainer T1 - Die Bienenzucht in der völkisch-nationalistischen Bewegung N2 - Die Arbeit untersucht die Einflüsse deutsch-völkischer und nationalistisch geprägter Vorstellungen in der „völkischen Bewegung“, die sich insbesondere seit etwa Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts auf die Bienenzucht in Deutschland ergaben. Die Betrachtung schließt somit in diachronischer Vorgehensweise die unterschiedlichen politischen Systeme Kaiserreich (1871–1918), Weimarer Republik (1918–1933), Nationalsozialismus (1933–1945) ein und endet mit einem Ausblick in die erste Dekade nach dem Zweiten Weltkrieg. Für das tiefere Verständnis der Thematik erfolgt eine strukturierte Erzählung der wesentlichen Entwicklungen in der Bienenzucht der jeweiligen Epoche. Neben den deutsch-völkischen und nationalistischen Basisgedanken bzw. Ideologemen in den jeweiligen Epochen wird zudem untersucht, welche Bienenmetaphern im Allgemeinen sowie zur Vermittlung von bestimmten zeitbedingten gesellschaftspolitischen und ideologischen Vorstellungen verwendet wurden. Eine reduktionistische Sichtweise auf das Bienenvolk in Form von Sachtexten und lyrischen Texten macht die Bienenthematik generell für den naturwissenschaftlich orientierten Unterricht bzw. Realienunterricht sowie für den Deutschunterricht geeignet. Es werden daher bestimmte Schulbuchtypen (Realien- und Lesebücher) exemplarisch daraufhin betrachtet, ob und wie die Bienenthematik in den Epochen metaphorisch und ideologisch aufgeladen transportiert wurde. Es wird zudem dargelegt, welche herausragenden Personen Träger des völkisch-nationalistischen Gedankenguts waren oder Opfer wurden und wie sich die jeweilige wirtschaftliche und politische Situation auf die Imkerei und die damit verbundene völkisch-nationalistische Ideologie über den langen Zeitraum vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Nationalsozialismus auswirkte. KW - Bienenzucht KW - völkische Bewegung KW - Metaphern KW - Metaphorik KW - Bienenzucht KW - völkische Bewegung KW - Metaphern KW - Metaphorik Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-2829 ER - TY - THES A1 - Kluß, Nicola T1 - Essen und Essgenuss : qualitative Untersuchung zur individuellen Bedeutung von Essgenuss, Genussfähigkeit und Genussorientierung im Essalltag - Chancen eines genuss- und sinnesorientierten Ansatzes für schulische Bildungsprozesse N2 - Zusammenfassung In der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit werden subjektive Sinnkonstruktionen zu Essen und Essgenuss analysiert. Die Autorin ist der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Essgenuss, Genussfähigkeit und Genussorientierung für den Essalltag aufweisen. Um Ant-worten darauf finden zu können, werden 26 leitfadengestützte Einzelfallinterviews mit Er-wachsenen sekundäranalytisch ausgewertet. Die Erkenntnisse aus der Interviewanalyse werden auf die schulische Ernährungsbildung übertragen. Über die durchgeführte Sekundäranalyse wurden drei Genusstypologien generiert, die Genuss-, die Ratio- und die Lustorientierten. Für die Typologie der Genussorientierten stellt Genuss das zentrale und handlungsleitende Motiv bei der Auswahl von Speisen dar. Über das Einverleiben von Schmackhaftem drücken die Genussorientierten ihre Wertschätzung gegenüber sich selber aus. Sie essen vorwiegend gesundheitsförderlich und verfügen über hohe Nahrungszubereitungskompetenzen. Schuldgefühle bezüglich ihres Genussverhaltens belasten sie nicht. Das Ess-, Essgenuss- und Ernährungsverhalten der Ratioorientierten wird vorrangig durch den Wunsch nach einem schlanken Körper, nach Gesundheit sowie von den vorhandenen zeitlichen und finanziellen Ressourcen bestimmt. Individuelle Essgenüsse stehen dazu häufig konträr und werden nur bedingt im Essalltag berücksichtigt. Die Gruppe der Ratioorientierten verfügt überwiegend über hohe Nahrungszubereitungskompetenzen und ernährt sich vorwiegend gesundheitsförderlich. Genuss ist für die Gruppe der Lustorientierten wichtig, auch wenn sie diesen selten bewusst einplanen. Ihr Essalltag ist ungeregelt und ungeplant. Die Lustorientierten essen, wenn sie hungrig sind und orientieren sich dabei an Außer-Haus-Angeboten im Fast Food Bereich und an Convenience Produkten. Ihr Interesse an der Nahrungszubereitung ist gering ausgeprägt. Über die Analyse der Interviews wird deutlich, wie sehr Essgenuss insbesondere bei den Ratio- und Lustorientierten mit Gefühlen der Schuld und Reue belastet sind. Diese entstehen vor allem dadurch, dass die eigenen Essvorlieben als wenig kontrollierbar erfahren werden. Die Interviewanalyse hat gezeigt, dass das Essgenussverhalten an Ressourcen wie u. a. Bildung, Zeit, Geld, Sinneserfahrungen mit vorwiegend naturbelassenen Lebensmitteln und soliden Nahrungszubereitungskompetenzen gebunden ist. Insbesondere werden die genannten Ressourcen über die Herkunftsfamilien der Interviewten vermittelt. Um in einer Überflussgesellschaft langfristig gesund bleiben zu können, bedarf es eines re-flektierten Umgangs mit dem eigenen Ess- und Essgenussverhalten. Aufgabe der Ernährungsbildung ist es, den Heranwachsenden, gleich welcher Herkunft, Orientierungswissen zu vermitteln, um eigenverantwortlich und überlegt aus dem Überangebot von Lebensmitteln wählen zu können. Die Jugendlichen bringen auf Grund ihrer Vorerfahrungen und ihrer Sozialisation unter-schiedliche Voraussetzungen und Ressourcen mit, um die Fähigkeit im Umgang mit Genuss bilden zu können. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die schulische Ernährungsbildung in Anbetracht der Heterogenität der Jugendlichen und ihrer unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen spielen kann. Die Interviewanalyse hat gezeigt, dass u. a. die Ressource Bildung wichtig ist, um sich bewusst mit dem eigenen Essgenussalltag auseinandersetzen und Essgenuss ohne Schuldgefühle als wertvolle Ressource im Alltag einbauen zu können. In Bildung und Wissenszuwachs kann eine Stärke der schulischen Ernährungsbildung liegen, um langfristig denkbare und alltagstaugliche Möglichkeiten zu entwickeln, mit der eigenen Lust umgehen zu lernen. Dennoch bedarf es hierzu weiterer Forschung, inwiefern und in welchem Verhältnis Theorie und Praxis zueinander stehen müssen, um Wissen in Handeln überführen zu können. Ein weiteres Ergebnis der Interviewanalyse ist zudem, dass sich schon allein eine verstärkte Orientierung hin zum Genuss und ein häufigeres Einbauen von Genussinseln positiv auf die Lebensqualität und die Zufriedenheit mit dem eigenen Essalltag auswirken (vgl. dazu die Studie von Bergler und Hoff 2002 und die aktuell durchgeführte Genussstudie von Ellrott und Hauck 2017). Die vorliegende Studie hat zudem aufgezeigt, dass Essen in der Gemeinschaft Freude bereitet und Ausdruck von Gemeinschaft und Zugehörigkeit ist. Bezüglich einer verstärkten schulischen genussorientierten Ausrichtung muss aber die Frage aufgeworfen werden, inwiefern dieser Ansatz alltagstauglich ist. Der schulische Alltag ist von Zeitnot geprägt, was dem Genussempfinden und auch dem bewussten Wahrnehmen von Genuss abträglich ist. Nicht zu unterschätzen sind positive Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Geschmack eines Lebensmittels/einer Speise und im Hinblick auf die Nahrungszubereitung. Positive Erfahrungen motivieren, das Verzehrte noch einmal essen und genießen zu wollen. Freude und Spaß bei der Nahrungszubereitung führen oftmals dazu, verstärkt Lebensmittel zubereiten zu wollen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen zudem, dass gute Kenntnisse in der Nahrungszubereitung zum einen die Freude und zum anderen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, einen eher gesundheitsförderlichen Ernährungsstil zu entwickeln. Daher hat der Aufbau solider Fähigkeiten und Fertigkeiten für die Nahrungszubereitung in der schulischen Ernährungsbildung einen wichtigen Stellenwert. KW - Esskultur KW - Genuss KW - Genussfähigkeit KW - Gesundheit KW - Ernährungsbildung KW - Esskultur KW - Genuss KW - Genussfähigkeit KW - Gesundheit KW - Ernährungsbildung Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3210 ER - TY - THES A1 - Berger, Markus T1 - Neue Medien im experimentellen Physikunterricht der Sekundarstufe I : eine empirisch-explorative Studie zur Untersuchung der Auswirkungen von virtuell durchgeführten physikalischen Experimenten auf die Motivation der Lernenden im Sekundarstufenbereich I N2 - Während der Sekundarstufe I ist ein stetiger Rückgang der Motivation im Physikunterricht zu beobachten. Dies stellt die Lehrerinnen und Lehrer vor eine enorme Herausforderung. Die empirische Forschung zeigt, dass Motivation ein wesentlicher Faktor für die Qualität des Lernens und bedeutsamer Prädiktor für lebenslanges Lernen ist. Große Auswirkung hat neben der fachlichen Wissensvermittlung die didaktische Aufbereitung der physikalischen Inhalte mit besonderem Augenmerk auf die Förderung von Interesse und Motivation der Lernenden. Der Physikunterricht unterscheidet sich zwar von anderen Unterrichtsfächern, indem die Lernenden durch praktische Übungen sprich Experimente auf vielfache Weise zu wissenschaftlichen Erkenntnissen gelangen können - derartige Erfahrungen wirken an sich motivierend. Die derzeit weit verbreitete Methodik sowie übliche Rahmenbedingungen geben dieser Motivation jedoch oft keinen Raum. Durch die Verwendung elektronisch unterstützter Medien (Smartphones, Tablets oder Personal Computer) und des Internets kann die Methodenvielfalt besser ausgeschöpft werden. Auch viele Barrieren, wie zum Beispiel örtliche Gebundenheit, zeit- oder kostenintensive Versuchsanordnungen, Verletzungsgefahr und das Fehlen von Versuchsmaterialien für den Einzelnen, lassen sich leichter überwinden. Da nahezu alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I Zugang zu Neuen Medien haben und sich intensiv mit ihnen beschäftigen, sollten Konzepte entwickelt werden, um diese in den Unterricht zu integrieren und zwar nicht nur als Instrumente zur Informationsbeschaffung, sondern gezielt als didaktische Hilfsmittel im Unterrichtsgeschehen. Virtuelle Experimente basieren auf dem Einsatz dieser modernen Medien und fördern autonomes Handeln sowie das Gefühl von Kompetenz. Die zahlreichen Möglichkeiten kollaborativen Austausches stärken die soziale Eingebundenheit. Bislang wurde dem Zusammenhang zwischen virtuellem Experimentieren und Motivationssteigerung im Physikunterricht seitens der wissenschaftlichen Forschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Daher wurden auch keinerlei pädagogische Konzepte und Unterrichtspraktiken entwickelt, die es den Lehrerinnen und Lehrern erleichtern, moderne Medien für Lehr- und Lernprozesse gewinnbringend einzusetzen. Die vorliegende explorative Studie nimmt Bezug auf den dramatischen Motivationsrückgang im Physikunterricht in der Sekundarstufe I und untersucht, ob sich dieser durch den gezielten Einsatz virtueller Experimente abschwächen lässt. Die Forschungsfrage lautet: „Welche Auswirkungen hat der Einsatz von virtuell durchgeführten physikalischen Experimenten im Sekundarstufenbereich I auf die Motivation der Lernenden?“ Insgesamt beteiligten sich fünf Schulen in Österreich und 407 Probandinnen und Probanden an der Studie. Es konnten 1.211 Datensätze mit insgesamt 46.018 Einzeldaten erhoben werden. Durch acht aufgestellte Hypothesen wurde die intrinsische Regulation, das Flow-, das Autonomie- und das Kompetenzerleben sowie die aktuelle Motivation mit ihren Komponenten Herausforderung, Interesse, Erfolgswahrscheinlichkeit und Misserfolgsbefürchtung untersucht. Die Motivationslage der Schülerinnen und Schüler der sechsten bis achten Schulstufe wurde im Rahmen eines adaptierten Cross Over-Designs mit Hilfe von Online-Fragebögen basierend auf der fünfteiligen Likert-Skala ermittelt. KW - Physik KW - Neue Medien KW - Physik Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3138 ER - TY - THES A1 - Hauri, Stephanie T1 - Konzeptionelle Entwicklungen in der Blindenpädagogik : eine Analyse schriftllicher Quellen von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit N2 - Die hier vorliegende wissenschaftliche Arbeit setzt sich mit konzeptionellen Entwicklungen in der Blindenpädagogik auseinander – angefangen von der Weimarer Republik bis hin zur Nachkriegszeit. Anhand von Publikationen u.a. in Fachzeitschriften und Kongressberichten wird aufgezeigt, wie sich der Nationalsozialismus auf das pädagogische Denken und Wirken der Lehrkräfte auswirkte. Was geschah mit den didaktischen Konzepten der Weimarer Republik? Wurden diese nach 1933 fortgeführt, weiterentwickelt oder gab es einen Bruch? Antworten darauf fanden sich in den schriftlichen Arbeiten der Blindenpädagogen Eduard Bechthold (1890-1962), Aloysius Kremer (1895-1955), Friedrich Liebig (1901-1982) und Joseph Mayntz (1885-n.n.), welche als Lehrer und/ oder Schulleiter an verschiedenen deutschen Blindenanstalten gewirkt haben. Im Mittelpunkt der „Qualitativen Inhaltsanalyse“ nach Philipp Mayring stehen die folgenden sechs Bereiche: Der blinde Mensch, Die Blindenpädagogik, Der Unterricht, Erziehungswerte und -ziele, Außerschulische Erziehungsfelder, Der Lehrer KW - Sonderpädagogik KW - Blindenpädagogik KW - Blinder KW - Blindenpädagogik KW - Eduard Bechthold KW - Aloysius Kremer KW - Friedrich Liebig KW - Joseph Mayntz Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3245 ER - TY - THES A1 - Plicht, Christine T1 - Diagramme im Unterricht. Explorative Studien zum Lesen von statistischen Repräsentationen im Biologieunterricht N2 - Statistische Repräsentationen, wie Diagramme, finden sich in Unterrichtsfächern wie Mathematik, aber auch der Biologie wieder und bei ihrem Einsatz wird konkret Bezug auf den Sachinhalt der Daten genommen. Die Dissertation hat sich dem Phänomen Datenlesen am konkreten Fall von Diagrammen mit empirischen Methoden explorativ genähert. Der Fokus liegt auf einem Einsatz im schulischen Kontext. Dabei wurde ein Mixed-Method Design angewandt um auf verschiedenen Ebenen die Bestandteile des Leseprozesses zu untersuchen. Das Lesen der Diagramme ist ein Zeichenprozess mit aus Adressat, Setting und Objekt. In dieser Arbeit werden die Beziehungen dieser Komponenten auf drei Ebenen untersucht. Die Dissertation zeigt drei Studien zum Lesen von Diagrammen und deren Vernetzung untereinander. Die Studien bezogen sich auf die drei Ebenen des Zeichenprozesses, bei denen je ein anderer Bestandteil im Fokus stand: der Lerngegenstand, die Adressaten und zuletzt die Verknüpfung beider im Unterricht. Die erste Studie ergab eine Klassifizierung von Diagramme in Schulbüchern, die ebenso als begriffliche Grundlage für die weiteren Analysen verwendet werden konnte. Es zeigte sich, dass Diagramme in Schulbüchern stark durch ihre grafische Gestaltung variieren und bei Diagrammen mit stärkeren Bezug zur Biologie Kontextwissen zur Thematik des Diagramms notwendig sein kann, um diese adäquat zu interpretieren. Nachdem die Diagramme auf theoretischer Basis fokussiert betrachtet wurden, stellt der zweite Projektschritt eine schülerzentrierte Phase dar. Dabei wurde durch qualitative Interviews festgestellt über welche Fähigkeiten Schülerinnen und Schüler beim Leseverständnis von Diagrammen überhaupt verfügen und wie sie Diagramme lesen. Die Ergebnisse konnten in einem Kategoriensystem zum Lesen von Diagrammen dargestellt werden. Die letzte Studie führt die Vorarbeiten und Ergebnisse der vorangegangenen Studien zusammen und untersucht den Forschungskomplex dort, wo er letztendlich Anwendung findet - im Unterricht. Es wurden Hypothesen zu den Einflussfaktoren der Gestaltung Diagramme und den Handlungen beim Lesen zusammengeführt und in einem Quasiexperiment variiert. In dieser Studie wurden Diagramme praxisnah im authentischen Unterricht eingesetzt, um so Untersuchungen zum Leseverhalten anzustellen. Die Ergebnisse können nicht nur in einem wissenschaftlichen Forschungskontext gesehen werden, sondern geben auch für die Schulpraxis Hinweise dafür, wie ein Einsatz von Diagrammen im Unterricht gelingen kann. KW - Diagramm KW - Lesekompetenz KW - Mathematikdidaktik KW - Biologiedidaktik KW - Datenlesen KW - Mixed Method Design Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3224 ER - TY - THES A1 - Flechsig, Annette T1 - Schreiben im naturwissenschaftlichen Unterricht - eine Studie zur Förderung von wissenschaftlichem Schreiben in einer problemorientierten Lernumgebung N2 - Das Schreiben von wissenschaftlichen Texten wird nicht nur von Studierenden an der Hochschule verlangt, sondern spätestens seit der Einführung der Facharbeit in der gymnasialen Oberstufe auch von Schülerinnen und Schülern in der Schule. Um den Auf- und Ausbau von wissenschaftlicher Schreibkompetenz außerhalb eines universitären Zusammenhanges gezielt zu fördern, bedarf es entsprechender didaktischer Konzepte. Das Lehren und Lernen von wissenschaftlicher Schreibkompetenz ist derzeit vor allem auf die universitäre Ausbildung ausgerichtet, so dass aktuelle Studien zum Auf- und Ausbau von wissenschaftlicher Schreibkompetenz hauptsächlich im hochschuldidaktischen Rahmen erfolgen. Für den schulischen Bereich liegen nur wenige Untersuchungen und didaktische Konzepte vor, so dass sich hier eine neue Aufgabe für die Schreibforschung und die Didaktik ergibt. Um zu untersuchen, welchen Einfluss didaktische Interventionen im Bereich der Förderung von wissenschaftlicher Schreibkompetenz in der Schule haben, wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit verschiedene Materialien und Konzepte, die dem Erwerb der wissenschaftlichen Schreibkompetenz in der Schule dienen sollen, entwickelt und evaluiert. Die Materialien und Konzepte wurden speziell für den naturwissenschaftlichen Unterricht konzipiert, da im wissenschaftlichen Schreiben der Schreibprozess immer in Beziehung zur Forschung steht und problemorientierte Forschungsprojekte einen wesentlichen Bestandteil des naturwissenschaftlichen Unterrichts darstellen sollten. Die zentralen neu entwickelten Materialien der vorliegenden Untersuchung umfassen ein Schreibtraining, einen Wissenstest sowie ein Kompetenzraster. Im Schreibtraining werden einerseits die Kennzeichen und der Aufbau eines wissenschaftlichen Textes vermittelt und andererseits anhand praxisorientierter Aufgaben das korrekte Formulieren, Argumentieren, Zitieren und Bibliographieren geübt. Der Wissenstest dient der Überprüfung eines möglichen Wissenszuwachses an wissenschaftlicher Schreibkompetenz nach Absolvieren des Schreibtrainings. Das Kompetenzraster, das speziell für den naturwissenschaftlichen Unterricht entwickelt wurde, wird zur Beurteilung der (natur)wissenschaftlichen Texte der Schülerinnen und Schüler durch die Lehrkraft eingesetzt. In der vorliegenden Untersuchung wurde das Schreibtraining in Kombination mit einer problemorientierten Lernumgebung (Interventionsgruppe; N=81) und im regulären Unterricht (Kontrollgruppe; N=93) getestet und mittels eines Fragebogens und des Wissenstests evaluiert. Die im Rahmen des Interventions- und Kontrollexperiments verfassten wissenschaftlichen Texte der Schülerinnen und Schüler wurden mit Hilfe des Kompetenzrasters beurteilt. Anhand des Fragebogens wurden die Selbsteinschätzungen der Schülerinnen und Schüler bezüglich der kognitiven sowie metakognitiven Strategien beim wissenschaftlichen Schreiben im Prä-Post-Design erfasst. Dabei gliedern sich die kognitiven und metakognitiven Aktivitäten beim Verfassen eines wissenschaftlichen Textes in die Teilstrategien „Sammeln“, „Planen“, „Verfassen“ und „Überarbeiten“. Im Post-Test haben sich in der Interventionsgruppe in allen vier Teilstrategien signifikante Verbesserungen gezeigt. In der Kontrollgruppe lassen sich nur bei den Teilstrategien „Verfassen“ und „Überarbeiten“ signifikante Veränderungen zum Post-Zeitpunkt feststellen. Vermutlich sind die Verbesserungen in den Teilkompetenzen „Verfassen“ und „Überarbeiten“ in der Interventions- und Kontrollgruppe auf die Teilnahme am für beide Gruppen verbindlichen Schreibtraining zurückzuführen. Die Veränderungen in den Teilstrategien „Sammeln“ und „Planen“, die ausschließlich in der Interventionsgruppe beobachtet wurden, scheinen somit gezielt auf der Teilnahme an der Intervention zu beruhen. Der Post-Wissenstest ergab, dass sich in beiden Gruppen Verbesserungen in Teilkompetenzen des wissenschaftlichen Schreibens (Formulieren, Zitieren und Bibliographieren) eingestellt haben. Eine eindeutige Aussage darüber, ob der Lernzuwachs der Teilnahme an Schreibtraining oder der Teilnahme an Intervention- bzw. Kontrollexperiment geschuldet ist, lässt sich nicht eindeutig tätigen. Aufgrund der Tatsache, dass in beiden Gruppen Verbesserungen beobachtet werden konnten und beide Gruppen das Schreibtraining durchgeführt haben, kann der Wissenszuwachs möglicherweise auf die Teilnahme am Schreibtraining zurückgeführt werden. Bei der Beurteilung der wissenschaftlichen Texte mittels eines Kompetenzrasters zeigte sich, dass die Interventionsgruppe beim Verfassen der wissenschaftlichen Texte in bestimmten Teilkompetenzen besser abschnitt als die Kontrollgruppe. Die von der Interventionsgruppe verfassten Texte wiesen beispielsweise in über 70% der Fälle eine eigens formulierte Forschungsfrage bzw. Fragestellung auf, wohingegen knapp 70% der Schülerinnen und Schüler der Kontrollgruppe keine Forschungsfrage formulierten und die Texte eher einer Zusammenfassung von Fakten ohne Darstellung eines Erkenntnisgewinns glichen. Vermutlich ist dieses Ergebnis darauf zurückzuführen, dass die Kontrollgruppe im Vergleich zur Interventionsgruppe nicht die Möglichkeit hatte, einen Forschungsprozess mit eigenständigem Recherchieren und Planen selbst zu durchlaufen und sich anhand einer Forschungsfrage einem Thema zu nähern. Perspektivisch könnte durch die Kombination eines Schreibtrainings mit einer problemorientierten Lernumgebung, die einen Forschungsprozess initiiert, ein didaktisches Konzept geschaffen werden, das den Erwerb von wissenschaftlicher Schreibkompetenz in der Schule fördert. Dies könnte mittelfristig dazu beitragen, die oft von Seiten der Hochschule beklagte Lücke auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Schreibkompetenz zu verkleinern und die Schülerinnen und Schüler diesbezüglich besser auf die Anforderungen eines Hochschulstudiums vorzubereiten. KW - Wissenschaftliches KW - Schreiben KW - Schule Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3196 ER - TY - THES A1 - Brockmüller, Svenja T1 - Erfassung und Entwicklung von Systemkompetenz – Empirische Befunde zu Kompetenzstruktur und Förderbarkeit durch den Einsatz analoger und digitaler Modelle im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehungen T1 - Measurement and development of systems thinking in the context of spatial human-environmental relations – empirical findings regarding the structure of system competence and its promotion by means of analogue and digital models N2 - Die Herausforderungen im Kontext des globalen Klimawandels und der planetaren Grenzen des Systems Erde lassen die grundlegende Bedeutung von Systemkompetenz zur Analyse und Bewältigung komplexer dynamischer Probleme deutlich werden. Die notwendigen Schritte zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele setzen eine raumbezogene Handlungskompetenz aller beteiligten Akteure voraus, die maßgeblich auf einer vernetzten Einsicht in die Zusammenhänge von natürlichen und gesellschaftlichen Systemen beruht. Aus didaktischer Sicht steht in der vorliegenden Studie daher die Forschungsfrage im Vordergrund, auf welche Weise die Systemkompetenz von Jugendlichen im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehungen bestmöglich gefördert werden kann. Den thematischen Rahmen der Arbeit bildet das Phänomen der Bodenerosion im Kontext des Klimawandels. Neben den bereits heute gegebenen Risiken und Gefährdungen ist hierbei durch die im Klimawandel zu erwartende Häufung von Starkniederschlagsereignissen und die jahreszeitliche Veränderung der Bodenfeuchteverhältnisse eine Verschärfung des Gefährdungspotenzials für landwirtschaftlich genutzte Böden wahrscheinlich. Das in Bezug auf das lebensweltliche Umfeld der Jugendlichen erarbeitete Phänomen steht daher stellvertretend für komplexe und dynamische Mensch-Umwelt-Systeme. Ausgehend von einem naturwissenschaftlich geprägten Systemverständnis und dem Bestreben der Systemwissenschaft, komplexe Systeme modellhaft zu erfassen, rückt die Modellbildung auch in der Frage nach gewinnbringenden methodisch-didaktischen Ansätzen zur Förderung des systemischen Denkens in den Mittelpunkt des Interesses. Aus dem Nebeneinander von konkret-gegenständlichen Modellen und Computersimulationen als rechnergestützten Verfahren der Modellierung leitet sich die für die vorliegende Studie zentrale Forschungsfrage ab, welches Potenzial diese Methoden einzeln oder in Kombination in Bezug auf die Förderung von Systemkompetenz von SuS besitzen. Zur Lernwirksamkeit unterschiedlicher methodisch-medialer Settings liegen dabei verschiedene, in ihren Ergebnissen heterogene und zum Teil widersprüchliche Forschungsarbeiten vor. Bei vielen Studien wurden analoge und digitale Medien und Methoden gegenübergestellt, jedoch nicht kombiniert (z. B. Edsall & Wentz 2007), bei anderen wies die kombinierte Intervention eine längere Zeitdauer auf als die vergleichend eingesetzte Computersimulation (z. B. Rieß & Mischo 2008). Vor dem Hintergrund dieses Forschungsstandes untersucht die hier vorgestellte empirische Vergleichsstudie im experimentellen Prä-Post-Test-Design die Veränderung der kontextuellen Systemkompetenz von SuS durch Einsatz (1) eines analogen Bodenerosionsmodells (= Modell), (2) eines digitalen Bodenerosionsmodells (= Simulation) bzw. (3) einer Kombination beider Zugänge, bei jeweils gleicher Zeitdauer der Interventionen. Zur Frage der Dimensionalität und Messung des Konstruktes „Systemkompetenz“ liegen im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehung eine Reihe theorie- bzw. evidenzbasierter Erkenntnisse vor (vgl. z. B. Mehren u. a. 2018; Rieß u. a. 2015; Viehrig u. a. 2017), die sich jedoch in Teilen kontrovers gegenüberstehen. Den konzeptionellen Bezugsrahmen der Forschungsarbeit bildet hierbei das im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts SysThema von Rieß u. a. (2015) entwickelte heuristische „Freiburger Kompetenzstrukturmodell zum systemischen Denken“ mit besonderer Schwerpunktsetzung auf der Systemmodellierung. Für die vier in diesem Kompetenzmodell ausgewiesenen Dimensionen A: „Systemtheoretisches Grundwissen (Deklaratives/konzeptuelles systemisches Wissen)“, B: „Systemelemente und Wechselwirkungen identifizieren, abbilden und interpretieren (Systemmodellierungsfähigkeit)“, C: „Mittels Systemmodellen Erklärungen geben, Prognosen treffen und Strategien entwerfen (Fähigkeit zur Nutzung von Systemmodellen beim Lösen von komplexen dynamischen Problemen)“ sowie D: „Gültigkeit und Vorhersageunsicherheit von Systemmodellen bestimmen (Bewertung von Systemmodellen und Ergebnissen der Modellanwendung)“ werden Testitems mit Bezug zum Themenfeld Bodenerosion entwickelt. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Pilotierungsstudie (n = 78 SuS, vgl. Brockmüller u. a. 2016a,b) kann in der Hauptstudie (n = 203 SuS der gymnasialen Klassenstufen 10 bis 12) die Validität des überarbeiteten Systemkompetenztests durch eine substanzielle Übereinstimmung der inhaltlichen Expertenratings (Fleiss’ κ 0,79) sowie eine akzeptable interne Konsistenz der vier Skalen (Cronbachs α A: 0,54, B: 0,78, C: 0,70, D: 0,78) belegt werden. Strukturentdeckende statistische Verfahren (exploratorische Faktorenanalyse) lassen auf vier zugrunde liegende Faktoren schließen. Auch bei Anwendung der strukturbestätigenden konfirmatorischen Faktorenanalyse kann die Modellpassung des vierdimensionalen Modells anhand von statistischen Modellgütekriterien bestätigt werden. Auf Grundlage eines Strukturgleichungsmodells (konfirmatorische Faktorenanalyse zweiter Ordnung) können schließlich die Korrelationen zwischen den Kompetenzdimensionen auf ein übergeordnetes Gesamtkonstrukt im Sinne von Systemkompetenz zurückgeführt werden. Die heuristischen Annahmen einer vierdimensionalen Kompetenzstruktur zum systemischen Denken nach Rieß u. a. (2015) können somit auf Grundlage des Datensatzes der vorliegenden Studie empirisch fundiert werden. Ein im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts GeoSysKo theoretisch hergeleitetes und empirisch überprüftes Kompetenzstruktur- und -stufenmodell (vgl. auch Mehren u. a. 2018) umfasst zwei Dimensionen, die als „Systemorganisation und Systemverhalten“ sowie „Systemadäquate Handlungsintention“ ausgewiesen sind. Im Abgleich der beiden Modelle wird zunächst deutlich, dass sich diese mit den o. g. Dimensionen B und C weitgehend decken. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie machen unter Beachtung der erreichten Modellgütemaße darüberhinausgehend die zusätzliche inhaltliche Bedeutung der Theorie- sowie der Reflexionsebene (Dimensionen A und D) für das Konstrukt Systemkompetenz deutlich. Zur Untersuchung des Potenzials eines Einsatzes von analogen und digitalen Modellen und einer Kombination beider Methoden zur Förderung der auf diese Weise ausdifferenzierten Systemkompetenz wird die Stichprobe der Hauptstudie varianzanalytisch analysiert, um so u. a. der Forschungsfrage nachzugehen, ob statistisch bedeutsame Gruppenunterschiede zwischen den beiden Messzeitpunkten vor bzw. nach der Intervention bestehen. Dabei zeigt sich, dass der Mittelwert der über alle vier Dimensionen hinweg mit einem Gesamtscore erfassten Systemkompetenz in der Gruppe, die eine kombinierte analoge und digitale Intervention durchlaufen hat, statistisch signifikant höher liegt als in der Gruppe mit reiner Computersimulation (p = 0,024, bei kleiner Effektgröße Cohens f von 0,1). Bezüglich der vier einzelnen Systemkompetenz-Dimensionen zeigt sich, dass dieser Effekt in der Dimension B am deutlichsten ausgeprägt ist. Die Gruppe mit reiner Computersimulation erzielt in allen vier Dimensionen die niedrigsten Mittelwerte, während die Gruppe mit rein analogem Modelleinsatz in den Dimensionen B und C ähnlich niedrige Mittelwerte erzielt, in den Dimensionen A und D dagegen jedoch sogar die höchsten Mittelwerte erreicht. Mit Motivation und Lernstil werden weitere mögliche Einflussfaktoren auf den Kompetenzerwerb in der Studie berücksichtigt, deren Interaktionseffekte mit den drei Interventionsgruppen jedoch nicht statistisch signifikant ausfallen. In der Gesamtschau liefern die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit neben einem theoretischen Beitrag zur Entschlüsselung der Struktur von Systemkompetenz im Kontext raumwirksamer Mensch-Umwelt-Beziehungen insbesondere auch unterrichtspraktische Hinweise zur Systemkompetenzentwicklung. Die am Beispiel Bodenerosion exemplarisch untersuchte Kombination analoger und digitaler Modelle erreicht bei gleichem unterrichtlichem Zeitaufwand einen bedeutsam höheren Beitrag zur Förderung von Systemkompetenz, sodass sie dem jeweils isolierten Einsatz der einen oder anderen Methode evidenzbasiert vorgezogen werden kann. N2 - The challenges within the context of global climate change and the planetary boundaries of the earth system reveal the relevance of systems thinking for analysing and solving complex and dynamic issues. Reaching the global sustainability goals requires a spatial capability to act of all participants that is based on interconnected insights into the coherences of natural and social systems. Therefore, it is crucial to identify methods to foster system competence, or systems thinking of young people within the context of human-environmental relations. Thematic framework is the phenomenon of soil erosion in the context of climate change. Alongside the risks and hazards already given today there is an increasing hazard potential for agricultural soil due to the anticipated rising frequency of intense precipitation events as well as seasonal changes in ground humidity due to climate change. The outlined phenomenon is elaborated in relation to the living environment of the young and represents a complex and dynamic human-environmental system. Based on a scientific understanding of systems and the effort of systems science to grasp complex systems exemplarily, modelling is brought into focus – as well as the question of advantageous methodological-didactic approaches to promote systems thinking. Resulting from the juxtaposition of analogue models and digital computer simulations, the research question of this study is the potential these methods reveal individually or in combination to promote systems thinking of high school students. There exist various heterogeneous and partly contradictory research works regarding the learning effectiveness of different methodical and medial settings. In several studies, analogue and digital media have been contrasted but not combined, in others the combined intervention took not the same time as the comparative computer simulation (e. g. Rieß & Mischo 2008). By means of pre-post design the here presented empirical comparison study examines the changes of the contextual systems thinking of students using (#1) an analogue soil erosion model, (#2) a digital soil erosion model (simulation), respectively (#3) a combination of both approaches with equal duration of each intervention. Concerning the questions of dimensionality and measurement of the construct of system competence there are several theory-based or evidence-based insights, albeit with to some extent opposing findings (see e. g. Mehren et al. 2018; Rieß et al. 2015; Viehrig et al. 2017). The presented study is based on the “Freiburg heuristic competence model of systems thinking” by Rieß et al. (2015) due to its prioritisation of system modelling. For each of the four dimensions presented within this competence model (A) “declarative/conceptual systems knowledge”, (B) “modelling systems”, (C) “solving problems using system models” as well as (D) “evaluation of system models”, test items are developed referring to the subject soil erosion. Based on the pilot study’s results (n = 78, see Brockmüller et al. 2016a,b), the validity of the revised systems thinking test is confirmed by a substantial accordance of the content-related ratings by experts (Fleiss’ κ 0.79) as well as an acceptable internal consistency of the four scales (Cronbachs α A: 0.54, B: 0.78, C: 0.70, D: 0.78). Statistical methods used to uncover data structures (exploratory factor analysis, EFA) imply four underlying factors. In addition, application of the confirmatory factor analysis (CFA) confirms a good model fit of the four-dimensional model by dint of several absolute and relative fit indices. Based on structural equation modelling (second-order confirmatory factor analysis), the correlations between the four dimensions of systems thinking can be traced to the “superordinate construct” system competence. Thus, the data set of the here presented study empirically supports the heuristic assumptions of a four-dimensional competence structure for systems thinking following Rieß et al. (2015). Another theoretically anchored and empirically validated competence model (see e. g. Mehren et al. 2018) includes two dimensions “system organisation and behaviour” and “system-adequate intention to act”. Those are comparable with dimensions B and C of the presented Freiburg model. The here presented study emphasizes the additional significance of the theory and reflection level (dimensions A and D) for the construct of system competence. To investigate the potential of the use of analogue and digital models and a combination of both methods in order to promote the systems thinking, analyses of variance (ANOVA) were carried out. The sample of the main study (n = 203) was analysed regarding statistically significant group differences before and after the three interventions. The mean value of system competence (recorded across all four dimensions with a total score) in the group that has experienced a combined analogue and digital intervention (#3), is significantly higher compared to the group with mere computer simulation (p = 0.024, with small effect size Cohens f of 0.1). This effect is most pronounced in dimension B. The group with mere computer simulation (#2) achieves the lowest mean values in all four dimensions, while the group with mere analogue model (#1) – comparable weak in dimensions B and C – achieves even highest mean values in dimensions A and D. Motivation and learning style, further observed influencing factors on systems thinking, show statistically non-substantial interaction effects with the three intervention groups. In summary, the results provide a theoretical contribution concerning the structure of system competence in context of spatial human-environmental relations. Besides, they provide support for classroom teaching regarding the development of students’ systems thinking. In the context of soil erosion, the combination of analogue and digital models contributes statistically significantly to promote system competence and thus is recommended for teaching practice. KW - Geografie KW - Dissertation KW - System KW - Kompetenz KW - Modell KW - Systemkompetenz KW - Erfassung KW - Förderbarkeit KW - Modelle KW - Simulation Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3400 ER - TY - THES A1 - Dinse de Salas, Simone T1 - Digitale Medien im Unterricht – Entwicklung professionellen Wissens und professionsbezogener Einstellungen durch Coaching N2 - Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht bleibt in Deutschland hinter den Erwartungen an eine Informationsgesellschaft zurück. Gängige Fortbildungsformate bringen nicht die erwünschte Integration digitaler Medien in die Schule. Über eine Evaluationsstudie (Studie 1) mit knapp 100 Lehrpersonen der Sekundarstufe werden deren medienpädagogisches Wissen (TPACK), computerbezogene Einstellungen und die Selbstwirksamkeitserwartung erhoben. Die Professionalisierungsmaßnahme Coaching zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht wird über die Methode Educational Design Research (EDR) entwickelt und optimiert (Studie 2). Über einen Vor-, einen Nachtest und einen Follow-up-Test im Mixed-Methods-Design werden dabei die Entwicklung medienpädagogischen Wissens, computerbezogener Einstellungen und der Selbstwirksamkeitserwartung bezüglich des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht erhoben (Studie 3). Die zentralen Fragestellungen des Forschungsprojekts sind: 1) Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den einzelnen Skalen des Fragebogeninstruments (Studie 1)? Welche Charakteristika von Coachings unterstützen Lehrerinnen und Lehrer bei der Integration digitaler Medien in ihren Unterricht (Studie 2)? Und wie entwickeln sich entsprechende computerbezogene Einstellungen, Selbstwirksamkeitserwartung und medienpädagogisches Wissen (TPACK) während des Coachings (Studie 3)? Die Studie 1 zeigt, dass bei den befragten Lehrerinnen und Lehrern die Erfahrung im Einsatz von Computern im Unterricht signifikant positiv mit der eigenen Selbstwirksamkeitserwartung bezüglich digitaler Medien im Unterricht, den diesbezüglichen Einstellungen und dem medienpädagogischen Wissen (TPACK) korrelieren, während das Alter nur schwach negativ korreliert. 60% der Varianz der computerbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung im Einsatz von digitalen Medien im Unterricht wird durch die Einstellungen bezüglich digitaler Medien beim Lernen und Arbeiten und die Erfahrungen im Einsatz von Computern im Unterricht geklärt. Die Ergebnisse des EDR-Prozesses, dargestellt in Studie 2, münden als Coaching-Methoden in Design Patterns und eine lokale Theorie, dem Knowledge Enabling Framework. Zentrale Aspekte sind: die Erlebnisorientierung, das Eingehen auf die spezifischen Lernbedarfe der Lehrpersonen und die Begleitung der Umsetzung bis in den Unterricht. Homogene Communities of Practice ermöglichen die Preisgabe von Wissenslücken und scheinen förderlich für die Öffnung von Lehrpersonen für Veränderungsprozesse zu sein. Gleichsam wird das Zutrauen in die eigenen Kompetenzen bei den Novizen gestärkt und sie setzen komplexe didaktische Unterrichtsszenarien mit digitalen Medien, wie die Medienproduktion, im Unterricht um. Die entwickelte Coaching-Maßnahme zur Integration digitaler Medien im Unterricht (Studie 3) zeigt Effekte auf das medienpädagogische Professionswissen und eine Zunahme der didaktischen Vielfalt des Medieneinsatzes im Unterricht, während die computerbezogenen positiven und negativen Einstellungen stabil bleiben. Die computerbezogene Selbstwirksamkeitserwartung bleibt auf der Basis der quantitativen Daten gleich, während die qualitativen Daten auf positive Effekte schließen lassen. N2 - The integration of ICT (Information and Communitcations Technology) in German schools doesn’t meet the expectations of an information society. Current development programs are not bringing the desired integration of ICT into the classroom. An evaluation study (study 1) carried out with approximately 100 secondary school teachers surveying their Technological Pedagogical and Content Knowledge (TPACK), their ICT beliefs and self-efficacy has been compiled. The professionalization “coaching for implementation of digital media in the classroom” was developed and optimized by the Educational Design Research method (study 2). The development of Technological Pedagogical and Content Knowledge (TPACK), ICT beliefs and self-efficacy was measured by a pre, post and follow-up test in mixed-methods-design (study 3). The central issues of the research were: What correlation existed between the scales in the survey (study 1)? What characteristics of coaching supported teachers in ICT integration in the classroom (study 2)? How did Technological Pedagogical and Content Knowledge (TPACK), ICT beliefs and self-efficacy develop during the coaching period (study 3)? Study 1 shows a significant positive correlation between the experience of ICT use in the classroom and ICT-self-efficacy, ICT beliefs and TPACK, while there was only a minor negative correlation between ICT use and age. 60% of the variance of ICT-self-efficacy was determined by ICT beliefs and experience of ICT use in the classroom. The results of the Educational Design Research presented in study 2 lead to design patterns and a local theory, the Knowledge Enabling Framework. Central aspects of this are; experience orientation, meeting the specific teaching needs of the teachers and on assisting teachers when transferring knowledge into the classroom. Homogeneous communities of practice facilitate exposing knowledge gaps and seem conducive to teachers to open themselves up to change processes. Enhancing ICT-self-efficacy in novice teachers tends to have a positive impact on the use of complex ICT integration, like media production, in the classroom. The developed coaching program in study 3 shows positive effects on TPACK and leads to an augmented diversity of ICT integration, while positive and negative ICT beliefs remain unchanged. Based on the quantitative data analysis, ICT-self-efficacy remains the same, while qualitative data tends to show positive effects. KW - Lehrerfortbildung KW - Medienkompetenz KW - Lehrercoaching KW - Educational Design Research KW - fachintegrative Medienbildung KW - TPACK Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3356 ER - TY - THES A1 - Kluge, Lucie T1 - Der Family Outreach Service als ein bedeutendes Betätigungsfeld für Early Excellence-Einrichtungen? Eine qualitative Studie zur Bedarfsermittlung, Analyse der Ausgangssituationen in England und Deutschland sowie zu Umsetzungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen in Deutschland. N2 - Die Dissertation befasst sich mit der Angliederung des präventiven Angebots des Family Outreach Service aus England an deutsche Kinder- und Familienzentren, die nach dem Early Excellence-Ansatz arbeiten. Es handelt sich um eine empirische Arbeit, die u.a. auf Hospitationen in England sowie Interviews fusst. KW - Familie KW - Early Excellence KW - Kindertagesbetreuung KW - Frühe Hilfen KW - Kinder- und Familienzentren KW - Familie KW - Early Excellence KW - Frühe Hilfen KW - Kindertagesbetreuung KW - Kinder- und Familienzentren Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3484 ER - TY - THES A1 - Wabnitz, Michelle T1 - Blickbewegungen beim Lesen von Satellitenbildern – eine vergleichende Studie zur visuellen Wahrnehmung zwischen Schülern der Sekundarstufe I und Experten N2 - Die Kompetenz, Satellitenbilder analysieren zu können, wird für Schülerinnen und Schüler sowohl im schulischen als auch im alltäglichen Leben immer wichtiger, denn durch die hohe Verfügbarkeit von Fernerkundungsdaten werden sie zunehmend mit diesen konfrontiert. Es begegnen ihnen Satellitenbilder in den verschiedenen Medien – als Kartengrundlage bei Naviagtionssystemen oder bei der Dokumentation weltweiter Naturereignisse in den Leitmedien (z. B. Tsunami, Stürme etc.). Außerdem ist die Nutzung von Satellitenbilddaten in den nationalen Bildungsstandards und vielen Lehr- und Bildungsplänen explizit aufgeführt. Die hohe Informationsdichte und die ungewohnte Sichtweise auf Landschaften sind der Grund weshalb es zu Schwierigkeiten beim Lesen von Satellitenbildern kommt. Um aber das didaktische Potenzial vollends auszunutzen, sollte herausgefunden werden wie Schülerinnen und Schüler Satellitenbilder „lesen“ und welche Hilfestellungen über Materialien und Instruktionen hilfreich sind. Diese Studie analysiert die Blickbewegungen von 19 Expertinnen und Experten und 31 Schülerinnen und Schülern (10. Klasse Gymnasium) beim Lesen von Echtfarben-Satellitenbildern. Dazu wurden die Blicke während des Betrachtens von Satellitenbildszenen mithilfe eines Eye Trackers aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Die vorliegende Arbeit widmet sich den Selektionsstrategien, dem Grad der Aufmerksamkeit beim Betrachten der Bilder, den Erschließungsstrategien und der Qualität der Bildrezeption der beiden Probandengruppen. Die quantitativen Daten wurden postaktional durch Laut Denken-Protokolle verifiziert, in dem die Probanden ihre Blickbewegungen kommentierten. N2 - The competence to analyse satellite images is gaining more and more relevance in school and everyday life. In todays world we encounter satellite images in various media - as a basis for navigation systems or to show environmental changes and incidents in the leading media (eg tsunami, storms etc.). In addition, the use of satellite images is explicitly listed in national education standards. The high density of information and the unfamiliar view are two of the reasons why pupils have difficulties in reading satellite images. In order to use the full didactic potential, the detection of the way pupils read satellite images as well as finding out what materials or information are helpful for a better understanding is central. This study analyses the eye movements of 19 experts and 31 high school students (10th grade high school) reading true-color satellite images. The gazes were recorded by an eye tracker while they were looking at satellite images. The selection strategies, the degree of attention in viewing the images, the development strategies and the quality of the image reception is the main focus of this study. The quantitative data were verified by think aloud protocols, by commenting the gaze movements afterwards. KW - Geografie / Didaktik KW - Satellitenbilder KW - Eye Tracking KW - Visuelle Wahrnehmung Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3436 ER - TY - THES A1 - Graf, Sönke T1 - “We’re better, connected” : empirical study on the potential of international science teacher trainings N2 - How to improve science teacher effectiveness? In order to find answers to this question a first step in this study is a close observation and critical reflection on the level of science teacher training courses. During an international science teacher training course, which had been previously developed in a three-year European project (CAT4U), informal conversations of the participants were recorded and analysed allowing genuine insight in the ways that teachers exchange about profession-related content among themselves. This work is a first exploratory step into a fairly new field of professional development research, which hopes to come up with some reasonable hypotheses gained from the combination of current research literature and from deeper analyses of field data, that hopefully serves as an inspiration for teacher trainers in practice as well as for further educational research. KW - Lehrerfortbildung KW - Naturwissenschaften KW - Professionalisierung KW - Weiterbildung KW - Lehrkräfte KW - teacher training KW - science education Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3516 N1 - Die Dissertation ist im Waxmann Verlag erschienen und kann unter https://www.waxmann.com/buch4037 bezogen werden. Ihre DOI-URL ist: https://doi.org/10.31244/9783830990376 ER - TY - THES A1 - Bacquet-Pérez, Eduardo T1 - Zum Begriff der Gerichtetheit in einem naturwissenschaftlichen Lernkontext : Grundzüge zum Verständnis der Entstehung und Verwirklichung von Sinn bei Kindern in schwierigen Lebenslagen am Beispiel eines Einzelfalls N2 - Im Kontext der Ergebnisse der Geisteswissenschaften, insbesondere der Philosophie der Lebenskunst von Wilhelm Schmid, kann beobachtet werden, dass die heutige Menschheit innerhalb einer Krise von Sinnlosigkeit lebt. Der Ursprung dieser gegenwärtigen Krise kann allerdings in der Ausbeutung der Fähigkeit des Verstandes gefunden werden. Dank dieser Fähigkeit können wir Menschen zwar bewusst der Zusammenhänge der Welt werden. Die Umkehrung dieser Fähigkeit in einer Frage nach dem Sinn einer eigenen Handlung ist allerdings notwendig, um eine pädagogisch-didaktische Förderung von Kinder in schwierigen Lebenslagen innerhalb eines naturwissenschaftlichen Lernkontexts und aus der Perspektive der Entstehung und Verwirklichung eines eigenen Sinns zu ermöglichen. Diese Fallstudie ermöglicht im Rahmen einer konkreten Umsetzung der Fachdidaktik diese begriffliche und praktische Grundproblematik zu vertiefen. Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3545 ER - TY - THES A1 - Freisleben-Teutscher, Christian F. T1 - Lehren und Lernen mit Angewandter Improvisation: Förderung von Kooperation und Partizipation online und offline N2 - In dieser Dissertation wird untersucht, wie sich Improvisationsmethoden in didaktischen Designs von Lehrveranstaltungen im tertiären Bereich integrieren lassen. Weiters analysiert wird, ob und wie diese theatralen didaktischen Interventionen die Selbstwirksamkeitserwartung von Studierenden sowie deren Bereitschaft zu kollaborativen und partizipativen Handeln verändern können. Angewandte Improvisation bedeutet übersetzt auf das Feld der Hochschuldidaktik, dass Methoden wie assoziative Vorgangsweisen, der Einsatz von Körperbildern und improvisierte Kurzszenen in das Methodenset von Lehrenden einfließen. Diese Arbeit bringt weitere Hinweise darauf, dass sich Improvisationsmethoden auf eine sehr einfache und flexible Weise adaptieren lassen. Damit ihr Einsatz als didaktische Intervention gelingt braucht es, wie diese Dissertation zeigt, zunächst eine umfassende Designplanung für den gesamten Ablauf einer Lehrveranstaltung, die Online-Settings berücksichtigt, in denen Improvisationsmethoden ebenso sehr gut zum Einsatz kommen können. Unverzichtbar ist zudem u. a. mit Hinweisen auf Improvisationsregeln und durch den Einsatz von Aufwärmmethoden mögliche Barrieren für die Umsetzung der Methoden durch Studierende abzubauen, eine „sichere Zone“ zu etablieren. Ein ebenso essenzielles Gestaltungselement ist die gezielte Auswahl von Debriefingfragen und –methoden, sowie ausreichend Zeitphasen, in denen diese umgesetzt werden. Gemeinsam mit der Art und Weise der Formulierung von Vorgaben zu den Improvisationsmethoden wird so eine unmittelbare Verbindung zu fachlichen und überfachlichen Zielen einer Lehrveranstaltung hergestellt. Ein Ergebnis der Arbeit ist in diesem Zusammenhang, dass Improvisationsmethoden weit mehr Einsatzfelder haben als ein bloßes spielerisches Überwinden einer Müdigkeit der Gruppe. Sie ermöglichen und begleiten Lernprozesse, es entstehen vielfältige Ideen und Inputs, die in einem Prozess der Bricolage von Studierenden dann völlig neu miteinander verbunden und auf verschiedenste Fragestellungen angewandt werden können. KW - Improvisation KW - Improvisationsmethoden KW - Selbstwirksamkeit KW - Kooperation KW - Hochschuldidaktik KW - Angewandte Improvisation KW - Improvisationsmethoden KW - Selbstwirksamkeitserwartung KW - Kooperation KW - Hochsschuldidaktik Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3553 ER - TY - THES A1 - Tardent Kuster, Josiane T1 - Unterrichtsplanungen von angehenden Lehrpersonen zum experimentellen Handeln BT - Eine videografiegestützte Analyse von Unterrichtsplanungen N2 - Die Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Arbeits- und Denkweisen ist mit den neuen Bildungsstandards expliziter Bildungsauftrag für den naturwissenschaftlichen Unterricht auf der Sekundarstufe I. Das dafür notwendige Professionswissen soll in der Lehrpersonenausbildung aufgebaut werden und sich in Handlungssituationen wie Unterrichtsplanungen zeigen. Bisher hat sich bestätigt, dass die Analyse von schriftlichen Unterrichtsplanungen Aussagen über die Qualität von Unterrichtskonzeptionen ermöglichen. Jedoch ist wenig bekannt, über welches fachdidaktische Wissen angehende Lehrpersonen zur Planung von Unterricht zum Experimentieren im Sinne der Erkenntnisgewinnung verfügen und in welcher Form sich dieses, in Unterrichtsplanungen angewendete Wissen, erfassen lässt. In der vorliegenden Dissertation ist das im Projekt KUBeX entwickelte, hoch inferente Ratinginstrument zur Beurteilung des entsprechenden fachdidaktischen Wissens faktoriell validiert und hinsichtlich der beiden, im Modell der «Didaktischen Rekonstruktion» angelegten Dimensionen «Analyse» und «Konstruktion» explorativ geprüft worden. Auch ist in den von 119 angehenden Lehrpersonen erstellten Unterrichtsplanungen und videografierten Planungsgesprächen die Qualität des erfassten fachdidaktischen Wissens untersucht worden. Die empirischen Befunde zeigen, dass sich auf der Grundlage der untersuchten Stichprobe das fachdidaktische Wissen zur Planung von Unterricht zum Experimentieren im Sinne der Erkenntnisgewinnung mit dem vorliegenden Instrument ermitteln lässt. Die im Modell der «Didaktischen Rekonstruktion» enthaltenen Dimensionen werden ausserdem durch die vorliegenden Ergebnisse gestützt. Auch geben die Ergebnisse zur Qualität des fachdidaktischen Wissens Anlass zur Vermutung, dass die Studierenden Schwierigkeiten bekunden, einen Unterricht zum Experimentieren im Sinne der Erkenntnisgewinnung zu planen oder dass sie dieses Wissen nicht explizit in den Planungen zeigen. Dabei ist auch ein Zusammenhang zwischen der Qualität ihres fachdidaktischen Wissens und den Vorgaben im Planungsraster festzustellen. Die eingangs erwähnten Zielsetzungen stellen vor diesem Hintergrund eine ernst zu nehmende Herausforderung für die Lehrpersonenaus- und -weiterbildung dar. KW - Unterrichtsplanung KW - Naturwissenschaften KW - Experimentieren KW - Professionelle Handlungskompetenz KW - Professionswissen KW - Didaktische Rekonstruktion Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3539 ER - TY - THES A1 - Wildbrett, Jan T1 - Diagnose und Genese pädagogisch-psychologischen Professionswissens bei Lehramtsstudierenden unter dem Einfluss der Studiendauer, persönlicher Voraussetzungen und motivationaler Orientierungen N2 - Im Rahmen der vorliegenden Dissertationsstudie wurde ein standardisiertes Testverfahren zur Erfassung pädagogisch-psychologischen Professionswissens (PPK) bei angehenden Lehrkräften entwickelt und validiert. Auf Grundlage eines aus der Theorie abgeleiteten hierarchischen Strukturmodells dieser Professionswissensfacette wurden über das innovative Aufgabenformat der Textvignetten Lehr-Lernsituationen konzipiert, die von angehenden Lehrkräften in Hinblick auf pädagogisch-psychologisch relevante Fragestellungen in einem geschlossenen Antwortformat bewertet werden sollten. Ziel der Verwendung von Vignetten war die simultane Erfassung sowohl deklarativer als auch prozeduraler sowie konditionaler Wissensaspekte. Zudem sollte über die kontextnahe Beschreibung von Lehr-Lernsituationen eine hohe ökologische Validität generiert werden. Ein weiterer Fokus der Testentwicklung lag auf dem Nebengütekriterium der Ökonomie, um ein Verfahren für die Evaluation von Lehrveranstaltungen, Lehrmodulen oder Praxisphasen mit pädagogisch-psychologischem Bezug im Kontext der Forschung zur Lehrerbildung zu konzipieren. Im Ergebnis der Konstruktvalidierung des Verfahrens unter Teilnahme von N = 623 Lehramtsstudierenden (MAlter = 22.47, SDAlter = 2.75; MFachsemester = 3.92, SDFachsemester = 2.54; 83.7 % weiblich) wies das Higher-Order-Modell mit PPK als Generalfaktor und den drei spezifischen PPK-Facetten „Lernen und Lernende“, „Klassenführung“ und „Diagnostik und Evaluation“ einen guten Modellfit auf (χ2 (N = 623, df = 24) = 52.20, p = 0.001, CFI = .96, TLI = .93, RMSEA = .04). Die Reliabilität des Testinstruments ist als akzeptabel zu bezeichnen (ω = 0.73). Das Verfahren erweist sich zudem sensitiv für Lerngelegenheiten im Lehramtsstudium. So zeigte ein quasilängsschnittlicher Gruppenvergleich über drei Studienstufen einen deutlichen Anstieg von PPK über das Studium an. Zudem konnte mit Hilfe des Verfahrens ein Wissensanstieg im Rahmen von begleiteten Praxisphasen konstatiert werden. Des Weiteren bildeten sich erwartungskonforme Zusammenhänge zwischen PPK und den motivationalen Orientierungen sowie distal-motivationalen, intellektuell-kognitiven und persönlichkeitsbezogenen Lernvoraussetzungen von Lehramtsstudierenden ab. In weiteren Analysen wurden Einflussfaktoren der PPK-Genese fokussiert. Eine Integration generierter Befunde in ein zentrales Modell der Entwicklung professioneller Kompetenz gelingt. Unter Einsatz des neuentwickelten Testverfahrens sollte der Fokus weiterführender Forschung auf der Frage liegen, inwieweit professionelle Kompetenz in professionelles Verhalten von (angehenden) Lehrkräften überführt werden kann. KW - Lehrerbildung , Lehrerinnenbildung KW - Professionelle Kompetenz von Lehrkräften KW - Vignettenbasierte Kompetenzdiagnostik KW - Pädagogisch-psychologisches Professionswissen Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3622 ER - TY - THES A1 - Morkisch, Nadine T1 - Gestaltungsvarianten der Spiegeltherapie nach Schlaganfall N2 - Hintergrund: Der Schlaganfall ist eine der Erkrankungen, die weltweit die höchste Sterblichkeit oder dauerhaft schwere Behinderungen verursacht. Eine resultierende Hemiparese kann die Ausübung der Aktivitäten des täglichen Lebens und die Partizipation am gesellschaftlichen Leben erschweren. Die Spiegeltherapie wurde erstmals vor circa 25 Jahren für den Einsatz bei Hemiparese nach einem Schlaganfall beschrieben. Ein erstes systematisches Review mit Meta-Analyse wurde hierzu im Jahr 2012 veröffentlicht. Der Effekt einer zusätzlichen Spiegeltherapie auf die motorische Funktion konnte belegt werden. Allerdings wurde die exakte Durchführung der Spiegeltherapie nicht konsequent beschrieben und ist über die Studien hinweg nicht einheitlich. Methode: Zunächst wurde eine aktualisierende Darstellung der bestehenden Evidenz zum Einsatz der Spiegeltherapie im Hinblick auf die Verbesserung der Bewegungsfähigkeit nach einem Schlaganfall anhand eines systematischen Reviews mit Meta-Analyse durchgeführt. Mittels dieser Evidenz wurden nachfolgend die Gestaltungsvarianten der Spiegeltherapie für die obere Extremität quantitativ analysiert. Im Weiteren wurde ein Handbuch für Anwender*innen zur standardisierten Durchführung und Dokumentation der Spiegeltherapie bei Parese der oberen Extremität zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit erarbeitet. Dieses beruhte auf der Optimierung eines Therapieprotokolls, welcher eine Evaluation der Vorversion vorausgegangen war. Ergebnisse: Die aktuelle Evidenz zeigte statistisch signifikante Effekte der Spiegeltherapie auf die Bewegungsfähigkeit als zusätzliche Anwendung. Ein Einfluss der Gestaltungsvarianten auf den Effekt der Bewegungsfähigkeit der oberen Extremität konnte aufgezeigt werden. Es zeigten sich größere statistisch signifikante Effekte, wenn die Spiegeltherapie mit einem großen Spiegel, unilateral und ohne den Einsatz von Objekten durchgeführt wurde. Das BeST – Berliner Spiegeltherapieprotokoll folgt einer standardisierten Durchführung und Dokumentation. Es integriert die drei Gestaltungsparameter und die Grundprinzipien motorischen Lernens. Diskussion: Es wurde eine hohe Heterogenität festgestellt. Weitere Untersuchungen sollten daher die profitierende Studienpopulation, das Therapiesetting und die Therapiedurchführung in den Fokus setzen. Darüber hinaus werden Studien benötigt, die die Spiegeltherapie, routinemäßig angewendeten Therapiekonzepten gegenüberstellen. Die Standardisierung bietet Raum für weitere Entwicklungen, zum Beispiel im Bereich von Eigentrainings oder von technischen Lösungen. N2 - Background: One of the diseases that causes the highest mortality or permanent severe disabilities worldwide is stroke. Activities of daily living and participation in social life can be adversely affected by a resulting hemiparesis. Mirror therapy was discovered to have potential for rehabilitation of hemiparesis after stroke about 25 years ago. The first systematic review with meta-analysis was published in 2012. The effect of an additional mirror therapy on motor function recovery was shown. However, the exact mirror therapy interventions were inconsistently described and non-uniform across studies. Methods: First, the existing evidence on the use of mirror therapy was updated using a systematic review with meta-analysis. Using this evidence, three parameters of mirror therapy execution for the upper extremity were subsequently analysed quantitatively. In addition, a manual for users was developed for standardised execution and documentation of mirror therapy for paresis of the upper extremity to improve motor function. This manual has been updated and optimised based on an evaluation of the previous version. Results: The current evidence showed statistically significant effects of mirror therapy on motor function/ motor impairment as an additional intervention. An influence of the therapy parameters on the effect of motor function/motor impairment of the upper extremity could be shown. There were greater statistically significant effects when the mirror therapy was carried out with a large mirror, unilaterally and without the use of objects. The BeST – Berlin mirror therapy protocol provides a standardised intervention procedure and documentation. It integrated these three parameters and the basic principles of motor learning. Conclusion: A high degree of heterogeneity was found. Further investigations should therefore focus on the target population that benefits, the therapy setting and the therapy execution. There is also a need for trials that compare mirror therapy with routinely applied therapy concepts. Standardisation offers space for further developments, for example, individual training or technical solutions. KW - Schlaganfall KW - Hemiparese KW - Rehabilitation KW - Spiegeltherapie KW - Schlaganfall KW - Hemiparese KW - Rehabilitation KW - Spiegeltherapie Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3632 ER - TY - THES A1 - Ding, Kathrin T1 - Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehramtsstudierenden: Empirische Untersuchung im Kontext des Semesterpraktikums unter besonderer Berücksichtigung von Attributionsstilen N2 - Die Lehrkräfte-Selbstwirksamkeitserwartung stellt eine wichtige Komponente der beruflichen Professionalität von Lehrkräften dar (Baumert & Kunter, 2006). Es zeigen sich beispielsweise Zusammenhänge mit einer größeren Berufszufriedenheit (Schmitz, 1999) und einer höheren Lehrleistung (Klassen & Tze, 2014). Da eigene Könnenserfahrungen die Hauptquelle der Selbstwirksamkeitserwartungen darstellen (Bandura, 2012) und zudem von einer zunehmenden Veränderungsresistenz ausgegangen wird (Tschannen-Moran, Woolfolk Hoy & Hoy, 1998), ist insbesondere ihre anfängliche Entwicklung während der Praxisphasen des Lehramtsstudiums von Bedeutung. Dabei scheint es plausibel, dass der Einfluss dieser ersten Erfolgs- und Misserfolgserfahrungen auf die Selbstwirksamkeitserwartung unter anderem davon abhängt, mit welchen Ursachen deren Entstehung erklärt wird (Bandura, 2012; Weiner, 1994b). In dieser Arbeit wurde daher in drei aufeinander aufbauenden Studien der Zusammenhang der Selbstwirksamkeitserwartung von Lehramtsstudierenden in Bezug auf ihren späteren Beruf als Lehrkraft und ihre Attributionsstile im Kontext ihres Semesterpraktikums untersucht. In der ersten Studie konnte im Rahmen einer querschnittlichen Fragebogenerhebung ein positiver Zusammenhang der Selbstwirksamkeitserwartung der Lehramtsstudierenden mit ihrer Attribuierung fiktiver Unterrichtserfolge auf internale Ursachen sowie mit einer höheren Betreuungsqualität und mit einem ländlicheren Ort der Praktikumsschule gezeigt werden. Darauf aufbauend wurde in der zweiten Studie in einem längsschnittlichen Design ein Anstieg der Selbstwirksamkeitserwartung während des Semesterpraktikums festgestellt, welcher durch eine internale, stabile und kontrollierbare Erfolgsattribution zu Beginn des Praktikums vorhergesagt werden konnte. In der dritten Studie wurde der Attributionsstil der Lehramtsstudierenden anhand ihrer eigenen Unterrichtserfolge bzw. -misserfolge erhoben, wobei sowohl internale als auch unkontrollierbare Misserfolgsattributionen zu Beginn des Praktikums eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung am Ende vorhersagten. In anschließenden Interviews mit Studierenden konnten diese Befunde im Rahmen eines Vertiefungsdesigns bestärkt und erklärt werden. Insgesamt stützen die Ergebnisse dieser Arbeit die Annahme eines günstigen Einflusses bestimmter Attributionsstile auf die Selbstwirksamkeitserwartung. Dieser Zusammenhang könnte längerfristig als potenzielle Unterstützungsmöglichkeit für die Selbstwirksamkeitserwartung in der Praktikumsbegleitung berücksichtigt werden. KW - Selbstwirksamkeit KW - Attribution KW - Lehrerbildung KW - Praxissemester Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3646 ER - TY - THES A1 - Jahn, Markus T1 - Digitale Luft- und Satellitenbilder in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung - Eine empirische Untersuchung mit Kursstufenschüler/innen zur Wirksamkeit für die systemische Erschließung von Erdräumen am Beispiel des Braunkohleabbaus im Rheinland N2 - Systemisches Denken im Kontext der Nachhaltigkeitsdimensionen gehört zu den zentralen Lernzielen und Gestaltungsprinzipien der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und des nachhaltigkeitsorientierten Geographieunterrichts. In diesem Rahmen zielt systemisches Denken darauf ab, Gegenstandsbereiche inhaltlich, räumlich und zeitlich in ihrem systemischen Wesen zu erfassen und ein entsprechendes mentales Systemmodell aufzubauen, das in den kognitiven Strukturen als Systemwissen festgehalten wird und sich über dieses z.B. mittels Concept Mapping externalisieren und damit für eine Analyse zugänglich machen lässt. Für die (Weiter-)Entwicklung des Systemmodells bedarf es der Aneignung von Systeminformationen, die aus einer Vielzahl von Informationsquellen stammen können. Im Geographieunterricht gehören u.a. (topographische) Karten zu den klassischen Medien für die systemische Erschließung von Erdräumen. In zunehmendem Maße gewinnen allerdings auch (digitale) Luft- und Satellitenbilder an Bedeutung. Obschon das Interesse von Lernenden an ihnen durchaus vorhanden ist, ihnen positive Eigenschaften und Wirkungen zugeschrieben werden und ihre unterrichtliche Bedeutung allgemein erkannt wird, dienen sie dennoch vielfach lediglich als visuelles Begleitmedium im Unterricht. Im Zentrum einer systemischen Erschließung von Erdräumen stehend kommen sie hingegen nur äußerst selten zum Einsatz. Vor dem Hintergrund der inhärenten Eigenschaften und Wirkungen stellt sich mit Blick auf die Förderung von Lehr-Lern-Prozessen in der schulischen BNE die bisher unerforschte Frage nach der Wirksamkeit ihrer visuellen Auswertung mit Blick auf die Anwendung von verschiedenen Fähigkeiten systemischen Denkens in der BNE, wenn grundlegende methodische Kenntnisse über sie vorhanden sind (Forschungsdesiderat). Um die Wirksamkeit explorativ zu untersuchen, ist in dieser Arbeit eine möglichst unterrichtsnahe Interventionseinheit zum nachhaltigkeitsrelevanten System des Braunkohleabbaus und seiner raumzeitlichen Auswirkungen auf die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt und im Zuge einer Pilotierung optimiert worden. Mittels Methodentrainings werden verschiedene Störvariablen kontrolliert bzw. grundlegende methodische Kenntnisse sichergestellt. Im Rahmen eines entdeckenlassenden Lernens haben 127 baden-württembergische Kursstufenschüler/innen der Untersuchungsgruppe (UG) digitale Luft- und Satellitenbilder weitestgehend selbstständig computerbasiert ausgewertet und die dabei generierten Systeminformationen unmittelbar in eine zuvor aus dem eigenen Systemvorwissen heraus konstruierte Concept Map eingearbeitet. Über den Vergleich der vorwissensbasierten Concept Map mit der modifizierten Variante wird auf die absolute Wirksamkeit der visuellen Auswertung geschlossen. Die von 108 Kursstufenschüler/innen parallel dazu ausgewerteten digitalen topographischen Karten dienen als Grundlage für die Modifikation der vorwissensbasiert konstruierten Concept Map in der Vergleichsgruppe (VG). Durch die direkte Gegenüberstellung der Concept-Map-Leistungen in beiden Testgruppen wird die relative Wirksamkeit der Luft- und Satellitenbilder ermittelt. Das in den Concept Maps repräsentierte Systemwissen wird über ein neu entwickeltes, semistrukturiertes Auswertungsschema für offen konstruierte/modifizierte CMs unter Abgleich mit einem von Bereichsexpert/innen unabhängig erstellten Referenznetz – teilweise von zwei Ratern parallel (Interrater-Vergleich) – bewertet, wobei die jeweiligen Ausprägungen auf inhaltlich-struktureller Ebene wie auf der Wertigkeitsebene über speziell gebildete quantitative Auswertungsgrößen erfasst werden, die als Indikatoren für die verschiedenen Fähigkeiten systemischen Denkens in der BNE herangezogen werden. Unabhängig von ungünstigen Verteilungseigenschaften wird die Ausprägung der Auswertungsgrößen in der jeweiligen Concept Map über die modernen Verfahren der robusten Statistik mit ihrer inhärenten α- und β-Fehler-Kontrolle bestimmt, wobei ein weitestgehend valider und reliabler Einblick in die Verhältnisse in und zwischen den beiden Testgruppen sowohl im getrimmten Gruppenmittel als auch im gesamten Bereich der Werteverteilung in den Testgruppen gewonnen wird. Der potenzielle Einfluss von verschiedenen Störvariablen wird in der Untersuchung per Fragebogen erhoben und anschließend (ko-)varianzanalytisch auf Effekte zwischen den Gruppen hin untersucht. Die Ergebnisse der robusten Auswertung der CM-Daten zeigen, dass es beiden Gruppen in der Intervention sowohl im getrimmten Gruppenmittel als auch in der Breite der Gruppen zu großen Teilen in einem signifikanten Maße gelungen ist, die eigene vorwissensbasierte Systemrepräsentation während der visuellen Auswertung der Luft- und Satellitenbilder (UG) bzw. der topographischen Karten (VG) quantitativ wie qualitativ zu verbessern und sich dabei dem unabhängigen Referenznetz sinngemäß anzunähern. Es liegen teilweise moderate bis große Effekte vor. Der unmittelbare Vergleich der Leistungsverbesserungen in beiden Testgruppen lässt erkennen, dass die Verbesserung seitens der UG etwas stärker ausgefallen ist. Im Bereich der Identifikation der Systemelemente und -prozesse liegt hier eine signifikant bessere Leistung bei der UG vor. Da sich keine Effekte zeigen, die eine andere Erklärung nahelegen, deutet sich insgesamt an, dass sich die Gruppendifferenz möglicherweise auf die Eigenschaften und Wirkungen der eingesetzten digitalen Luft- und Satellitenbilder zurückführen lässt. Die gewonnen Erkenntnisse sind aus verschiedenen Gründen mit Vorsicht zu betrachten, da sich bei der visuellen Auswertung bzw. beim Concept Mapping wahrscheinlich weitere Störvariablen bemerkbar gemacht haben, in deren Folge die wahre absolute Wirksamkeit beider Medien u.U. von der in dieser Arbeit empirisch geschlussfolgerten abweichen kann. Ungeachtet dessen sollten die eingesetzten Methoden und die gewonnen Erkenntnisse Relevanz für die schulische (BNE-)Praxis besitzen. N2 - Systems thinking concentrating on the three dimensions of sustainability is one of the fundamental aims in and principles of teaching and learning in education for sustainable development (ESD). The same aim and principle plays a major role in geography lessons in German schools. Within the context of sustainability, systems thinking is about examining the complexity and dynamics of real world phenomena with regards to their content, spatiality and temporality. When thinking about systems, a mental model of the system is constructed in mind, which is retained as systems knowledge. Systems knowledge itself can be externalized, e.g. during an activity such as concept mapping, and, thus, become accessible for an analysis. The development of the systems model is based on the acquisition of systems information in the first place. Relevant systems information can be gathered from a variety of information carriers in general. With regards to geography lessons in school, (topographic) maps are often used for the exploration of systems located in a certain geographical area. Recently, (digital) aerial and satellite imagery becomes more and more important in teaching and learning, too. Students' interest in using this kind of imagery is comparatively high. Although their properties are commonly said to be favorable for learning processes, and albeit their potential for teaching and learning is known in general, (digital) aerial and satellite imagery is rarely applied beyond the stage of a concomitant medium. Being the main or single information carrier is a rare event in geography lessons. Given the inherent potential (digital) aerial and satellite imagery is said to offer in general, its effectiveness in terms of facilitating a stand-alone examination of a system when basic methodical knowledge about aerial and satellite imagery is given has never been explored to date. To explore the effectiveness in this study, a treatment unit has been developed focussing on the lignite mining in Western Germany and its impacts on the economy, environment and society. In a pilot study, the entire setting and design of the unit has been optimized to minimize the impacts of confounding variables. As another measure to control confounding variables, methodical trainings on different aspects of the treatment have been put into effect. One of those trainings is thought to guarantee basic methodical skills in analyzing (digital) aerial and satellite imagery. In the treatment group (TG), 127 11th and 12th grade pupils from schools located in the federal state of Baden-Württemberg, Germany took part in the computer-based treatment. At first, they have drawn a concept map about lignite mining exclusively based on their prior systems knowledge. Later on, this concept map has been modified while visually analyzing the digital aerial and satellite imagery on screen. Thus, the modified concept map represents the adjusted systems knowledge according to systems information gathered during the visual analysis. Comparing both concept maps gives an insight into how systems knowledge has changed during the intervention. Based on the extent to which both concept maps differ from each other, it is possible to draw a conclusion about the absolute effectiveness of the visual analysis. In the control group (CG), 108 pupils modified their concept map according to the systems information they could generate while analyzing digital topographic maps. Comparing the concept maps of both groups provides a better understanding of how effective the aerial and satellite image analysis is in relation to the topographic map analysis (relative effectiveness). All concept maps have been scored with regards to content and structure using a novel semi-structured scoring scheme for open-endedly constructed and modified concept maps, which compares each concept map with an independently drawn experts map. One quarter of the concept maps from each group has been scored by two raters independently. Based on qualitative and quantitative parameters of the systems knowledge represented in each concept map it is possible to draw a conclusion on how pupils' skills in systems thinking developed during the intervention. The statistical analysis of the parameters has been performed using modern robust estimation and hypothesis testing. Independent of sample properties that would have been disadvantageous to traditional analysis, many of the hypothesis tests performed in this study provide a largely valid and reliable insight into the conditions within and between the groups due to robust Type I and Type II error control. This is true for the typical or average value in each group (trimmed mean) as well as for the means in different sections (deciles) of the entire distribution of the values in and between the groups. The extent to which confounding variables, which have been surveyed by questionnaires, do have a moderating effect has been analyzed performing robust ANOVA and ANCOVA methods. The results of the robust statistical analysis of the concept map data reveal a significant improvement in most parameters during the intervention. This is true for both groups' trimmed mean as well as for the deciles. Effect sizes are moderate to large. Thus, the visual analysis of both, the digital aerial and satellite imagery on the one hand and the digital topographic maps on the other hand, are associated with quantitative as well as qualitative improvements in pupils' systems knowledge. The modified concept maps are also more related to the contents of the experts map. When compared to one other, the improvements of the TG are larger than the ones of the CG in certain areas. When it comes to the ability to identify elements and processes within the system for instance, a statistically significant difference is given. Since no effects have been detected which would suggest a different explanation, the difference between the groups' improvements seems to be attributable to the properties that are commonly said to be associated with aerial and satellite imagery. However, this finding has to be taken carefully since there are indications that several confounding variables, which have not been surveyed, may have influenced both, the visual analysis and the concept mapping. Thus, the absolute effectiveness of the aerial and satellite imagery as well as of the topographic maps may be different from the one being concluded based on the empirical results of this study. Nevertheless, the methods being used as well as the findings of this study may be of practical relevance for teaching and learning in geography lessons and ESD. KW - Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) KW - Luft- und Satellitenbilder KW - Systemisches Denken KW - Concept Mapping KW - Interventionsstudie KW - Robuste Statistik KW - Kursstufe KW - Geographie Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3652 ER - TY - THES A1 - Laßmann, Sarah T1 - Einstellungen zu Inklusion bei Kindern und Jugendlichen – eine komparative Studie in Deutschland und Norwegen N2 - Einstellungen zu Inklusion gelten als ein möglicher Prädiktor für die Umsetzung von Inklusion (z.B. Boer, 2012). Die Einstellungen von Schüler*innen werden dabei jedoch häufig vernachlässigt. Ferner findet kaum international vergleichende Forschung in Bezug auf die Einstellungen zu Inklusion statt. In der vorliegenden Dissertation werden die Konstruktion und Validierung des Einstellungsfragebogens zu Inklusion für Kinder und Jugendliche auf Deutsch (EFI-kids-D) und Norwegisch (EFI-kids-N) dargestellt. Die Skala wurde mit dem Ziel konstruiert, die Einstellungen von Schüler*innen zu den Spezifika von inklusiven Lernsettings erstmals umfänglich erfassen zu können. Sie fokussiert daher inhaltlich sowohl unterrichtspraktische und adaptive Maßnahmen als auch generelle Positionierungen zu Inklusion in der Schule. Die Validierung des Instruments wurde an einer Stichprobe von N = 2894 deutschen und norwegischen Schüler*innen der Sekundarstufe I vorgenommen. Anhand einer konfirmatori¬schen Faktorenanalyse (Strukturgleichungsmodellierung) konnte eine zweifaktorielle Struktur identifiziert werden, die die beiden Faktoren Einstellung zu adaptiven Maßnahmen im inklusiven Unterricht und Einstellung zu segregativen Maßnahmen beinhaltet. Damit können erstmals sowohl die Einstellungen in Bezug auf mögliche Unterstützungen im inklusiven Unterricht als auch die Einstellungen zu segregierenden Maßnahmen valide erfasst werden. Die Skala leistet somit einen bedeutenden Beitrag, um Erkenntnisse zu den Einstellungen von Schüler*innen zur inklusiven Unterrichtspraxis im nationalen wie internationalen Raum zu gewinnen. Auf Grundlage der Skalen EFI-kids-D und EFI-kids-N konnte außerdem im Vergleich zwischen Deutschland und Norwegen gezeigt werden, dass norwegische Schüler*innen insgesamt positivere Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis aufweisen als deutsche Schüler*innen. Erwartungskonform zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen den Konstrukten Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis und Einstellungen zu Menschen mit Behinderung. Letztere erweisen sich sowohl in Deutschland als auch in Norwegen als stärkster Prädiktor für die Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis. Auf der Grundlage von Regressionsmodellen sowie einer Mehrgruppenanalyse konnten verschiedene weitere Einflussfaktoren auf die Einstellungen zu inklusiver Unterrichtspraxis eruiert werden: Das prosoziale Verhalten, das Alter der Schüler*innen, die Tendenz, ein*e Mobbingtäter*in zu sein sowie der vorherige Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Implikationen für die Praxis abgeleitet. KW - Komparativ KW - Einstellungen KW - Inklusion KW - Fragebogen KW - Schüler KW - Kinder und Jugendliche KW - Sekundarstufe I KW - Deutschland KW - Norwegen KW - EFI-kids Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3729 ER - TY - THES A1 - Lütke, Christina T1 - Design Thinking und die Veränderung von Kreativität – im Kontext betrieblicher Anpassung an den Klimawandel N2 - Der Klimawandel und seine Folgen zählen bereits heute und verstärkt in der Zukunft zu den zentralen Herausforderungen der Gesellschaft (Intergovernmental Panel on Climate Change 2014). Es ist mit einer deutlichen Zunahme von Extremereignissen zu rechnen, auch regional betrachtet. So ist zum Beispiel eine Zunahme der Anzahl an heißen Tagen zu erwarten. Der Rhein- Neckar-Raum gehört aufgrund seiner geographischen Lage im Oberrheingraben bereits heute zu einer der wärmsten Regionen in Deutschland. In der Region wird die Hitzebelastung jedoch stetig weiter zunehmen. Zudem steigt auch die Auftrittswahrscheinlichkeit von Hitzewellen (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 2012; Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft 2015; Schär & Fischer 2008). Aus unternehmerischer Sicht ergibt sich aus diesen veränderten klimatischen Bedingungen eine Vielzahl ökonomischer Konsequenzen. Branchenübergreifend sind insbesondere Auswirkun¬gen auf Rohstoffverfügbarkeit und Absatzketten zu erwarten. Ebenfalls kommen Beschaffungs-, Prozess-, Nachfrage- und Managementrisiken auf die Unternehmen zu. Zudem steigt das Risiko bioklimatisch bedingter Ausfälle von Arbeitnehmern durch eine steigende Zahl von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Darüber hinaus nimmt die Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern bei steigenden Temperaturen ab (Hübler & Klepper 2007). Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung werden sich daher die durch den Klimawandel verursachten Schäden in den kommenden Jahrzehnten auf mehr als 100 Milliarden Euro, allein in Baden-Württemberg belaufen (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft 2015). Die Risiken des Klimawandels machen die Einleitung entsprechender Anpassungsstrategien durch die Unternehmen erforderlich. Zentrale Akteure sind dabei, neben der Management-ebene, vor allem die Mitarbeiter. Dabei spielen insbesondere Auszubildende und dual Studierende als Entscheidungsträger von morgen, bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Anpassungsstrategien eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund entstand das, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit geförderte Projekt „Auszubildende begegnen dem Klimawandel – klimAZUBI“ der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Siegmund. Ziel des Projekts ist eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung von Auszubildenden bezüglich des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die betriebliche Umwelt. Im Rahmen dieses Projektes ist diese Dissertation eingebettet. In dem Projekt durchlaufen die Teilnehmer dieser Studie ein speziell entwickeltes Design Thinking-Lernsetting zum Thema steigende Hitzebelastung und Auswirkungen auf die betriebliche Umwelt. Dabei wird die branchenspezifische Vulnerabilität der einzelnen Unternehmen hinsichtlich der regionalen Folgen des Klimawandels analysiert. Die Teilnehmer entwickeln Lösungsvorschläge in Bezug auf die betriebliche Hitzebelastung. Die Methode Design Thinking verfügt dabei über ein großes didaktisches Potenzial, da sie die Möglichkeit bieten, seitens der Teilnehmer eigenständig Überlegungen auf dem Gebiet der Klimawandelanpassung vorzunehmen. Die Methode Design Thinking eignet sich zum einen, da sie Fachinhalte vermitteln kann und auch bei großen Problemfeldern wie dem Klimawandel, durch das strukturierte Vorgehen gut einsetzbar ist. Zum anderen ist die Methode in der Lage, die Teilnehmer aktiv mit einzubeziehen, dies erfolgt durch eine problemorientierte und aktive Auseinandersetzung mit der Thematik. Die Teilnehmer können ihre Kreativität einzubringen, so dass am Ende innovative Lösungsansätze entstehen. Daher bietet der Design Thinking Ansatz großes methodisch-didaktischen Potential für die Bereiche Lehre und Berufsbildung, sowie übergeordnet als Methode der Geographiedidaktik. Die Forschungsfragen die sich dabei aufwerfen, sind dabei folgende: Erstens soll geklärt werden, welcher Zusammenhang zwischen der Kreativität, operationalisiert durch den kreativen Ausgangswert der Teilnehmer und der Veränderung der Kreativität erfolgt. Zweitens bedarf es einer Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Veränderung von ausgewählten Aspekten, operationalisiert in die Kreativitätsaspekte gedankliche Flexibilität, Sensibilität gegenüber Problemen, Neugierde, Ambiguitätstoleranz, Unterscheidungs- und Trennvermögen sowie das Unkonventionell-Sein. Als dritte zentrale Forschungsfrage soll geklärt werden, welche Aspekte, mittels Interviews, identifiziert werden können, die zu einer Veränderung der Kreativität im Design Thinking-Lernsetting beitragen. In dieser Arbeit wird der Mixed Method-Ansatz, die Verzahnung von qualitativ und quantitativen Daten (Kuckartz 2014) genutzt, um die Forschungsfragen umfassend beantworten zu können. Dabei kommen quantitative Fragebögen sowie qualitative Interviews zum Einsatz. Zum einen wurde der Kreativitätstest von Ripke (2005), der FAKT-Test, „Fragen an kreative Talente“ genutzt, um einen kreativen Ausgangswert der Teilnehmer zu ermitteln und die weitere Analyse darauf aufzubauen. Zum anderen wurde ein eigener Test entwickelt, der als Pre- und Post Erhebung durchgeführt wird und zum Ziel hat, die Veränderung ausgewählter Kreativitätsaspekte im Kontext des Design Thinking-Lernsettings zu erfassen. Des Weiteren wurde ein Interviewleitfaden entwickelt, um Hintergründe bezüglich der Art der Veränderung der Kreativität erfassen zu können. Die Studie ist damit an der Schnittstelle von Wirtschafts- und Klimageographie sowie zur Berufspädagogik und Geographiedidaktik zu verorten. Die Arbeit leistet damit am Beispiel der Climate Change Education einen Beitrag zur Wirksamkeitsanalyse eines innovativen methodischen Ansatzes zur Kreativitätsveränderung und dessen Implementierung im Bereich der beruflichen Bildung. Um die gestellten Forschungsfragen umfassend beantworten zu können, ist diese Arbeit daher wie folgt aufgebaut: Zuerst erfolgt die Darlegung des Forschungstandes zu den Thematiken Design Thinking (Kapitel 2.1) sowie zur Kreativität (Kapitel 2.2). Dabei werden die wichtigsten Publikationen und deren Erkenntnisse dargestellt. In Kapitel 3 werden die aus der Theorie abgeleiteten Forschungsfragen dargelegt. Um die Forschungsfragen beantworten zu können, wird in Kapitel 3 zudem das Forschungsdesign vorgestellt. Zudem erfolgt eine Verortung dieser Studie im Mixed Methods Design. Daran anschließend werden, in Kapitel 4, die Messinstrumente erläutert. Es folgt die Darstellung der Pilotierungsphase, in der sowohl die Messinstrumente als auch die Materialien für das Design Thinking-Lernsetting optimiert wurden. Die Untersuchungsgruppe dieser Studie wird zudem dargelegt. Darüber hinaus werden in diesem Kapitel Limitierungen der Arbeit offengelegt. In Kapitel 5 wird das methodische Vorgehen der Arbeit erläutert. Es wird auf die Auswertung der qualitativen Inhaltsanalyse und deren Besonderheiten, wie die Transkription und Codierung, eingegangen. Im darauffolgenden Kapitel werden die generierten Ergebnisse strukturiert dargestellt. Dabei werden zuerst die allgemeinen Merkmale der Untersuchungsteilnehmer näher betrachtet (Kapitel 6). Zudem erfolgt eine Aufteilung der Teilnehmer in zwei Gruppen, die gegenübergestellt werden. Auf dieser Aufteilung basiert die sich daran schließende Auswertung. Zum einen werden die Aussagen aus den Interwies (Kapitel 7) näher betrachtet, zum anderen erfolgt eine Analyse der quantitativen Ergebnisse (Kapitel 8 und 9). In Kapitel 10 erfolgt die Zusammenführung und Diskussion der Forschungsergebnisse, diese beinhaltet die Reflexion der Ergebnisse, des theoretischen Rahmens und des methodischen Vorgehens. Darüber hinaus erfolgt eine Einordnung der Relevanz dieser Studie für die Fachdidaktik. Diese Arbeit schließt mit dem Fazit ab (Kapitel 11). KW - Kreativität KW - Klimawandel KW - Design KW - Thinking KW - Kreativität KW - Klimawandel KW - Design-Thinking Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3734 ER - TY - THES A1 - Hoesli Füeg, Matthias T1 - Förderung von kompetenzorientiertem naturwissenschaftlichem Lehren und Lernen im Sachunterricht N2 - Der ab dem Jahr 2014 in den Deutschschweizer Kantonen zur Einführung freigegebene Lehrplan 21 verfolgt das Ziel, die Schule über kompetenzorientierten Unterricht zu reformieren. Die Implementierung des Lehrplan 21 in der Volkschule soll einerseits über neue Weiterbildungen der kantonalen Dienststellen für Bildung und den Pädagogischen Hochschulen und andererseits über neue kompetenzorientierte Unterrichtsmaterialien der Schulverlage erfolgen. Zumal die Umsetzung des Lehrplan 21 in der Volksschule noch im Gange ist, liegen schweizweit bisher kaum empirische Befunde über die Wirkung von kompetenzorientierten Lehrplan 21 kompatiblen Unterrichtsmaterialien und Weiterbildungen vor. Die Forschung hat sich noch unzureichend mit der Frage beschäftigt, unter welchen Bedingungen solche Professionalisierungsmassnahmen das Lehren und Lernen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht an Schweizer Schulen kompetenzorientierter gestalten lassen. Die internationale Empirie zeigt allerdings, dass Fortbildungen für Lehrpersonen sowie auch Unterrichtsmaterialien das Potenzial besitzen, über qualitative Lerngelegenheiten das Lehren und Lernen zu verändern. Basierend auf dieser Grundlage soll mit dieser Entwicklungsforschung schweizweit erstmals die Wirkung von Professionalisierungsmassnahmen zur Förderung eines kompetenzorientierten naturwissenschaftlichen Sachunterrichts auf der Mittelstufe untersucht werden. Den Grundstein dieser Studie bildete ein im Sommer 2014 lanciertes Kooperationsprojekt zwischen dem Schulverlag plus Bern und dem Autor dieser Studie (Dozent an der Pädagogischen Hochschule Luzern) zur Erarbeitung einer qualitativen Lerngelegenheit in Form einer Unterrichtseinheit. Ziel der Kooperation war es, ein kompetenzförderndes Aufgabenset zum Themenbereich Stoffe und deren Eigenschaften zu entwickeln und zu erproben. Zusätzlich zur Unterrichtseinheit konzipierte der Autor dieser Studie ab Sommer 2015 eine Lerngelegenheit in Form einer Weiterbildung für Lehrpersonen der Mittelstufe. Diese Weiterbildung machte den kompetenzfördernden Unterricht im Sachunterricht mittels kompetenzfördernden Aufgabensets zum Gegenstand. Auf der Grundlage der beiden Lerngelegenheiten wurden zwei Professionalisierungsmassnahmen angelegt. Massnahme 1 beinhaltete eine Weiterbildung zu kompetenzfördernden Aufgabensets, eine Einführung in die Arbeit mit den Unterrichtsmaterialien des Lehrmittels NaTech sowie die anschliessende Arbeit mit der Unterrichtseinheit Süsse Chemie an der eigenen Schulklasse. Massnahme 2 beschränkte sich dagegen auf die Einführung in die Arbeit mit den Unterrichtsmaterialien des Lehrmittels NaTech und die anschliessende Arbeit mit der Unterrichtseinheit Süsse Chemie. Insgesamt haben im Schuljahr 2016/17 40 Lehrpersonen mit rund 650 Schülerinnen und Schüler an den beiden Professionalisierungsmassnahmen teilgenommen. Die beiden Massnahmen wurden begleitet von Erhebungen auf der Lehrpersonenebene und der Schülerinnen- und Schülerebene. Es interessierten insbesondere die Veränderungen in den naturwissenschaftlichen konstruktivistischen Lehr-Lern-Vorstellungen der Lehrpersonen sowie der Unterrichtsgestaltung im naturwissenschaftlichen Sachunterricht. Auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler wurden die Kompetenzselbsteinschätzung sowie die Leistungsmotivation der Schülerinnen und Schüler betrachtet. Die Studie konnte bei beiden Professionalisierungsmassnahmen in den Bereichen der Unterrichtsgestaltung und der Kompetenzselbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler eine Veränderung und Annäherung an einen kompetenzorientierten, naturwissenschaftlichen Sachunterricht feststellen. Im Bereich der Leistungsmotivation wurde eine höhere Stabilität derselben bei den Schülerinnen und Schüler der Massnahme 1 (Weiterbildung, Lehrmitteleinführung & Unterrichtseinheit) gegenüber den Schülerinnen und Schüler der Massnahme 2 (Lehrmitteleinführung & Unterrichtseinheit) festgestellt. Augenfälligstes Ergebnis war der signifikante Unterschied im Bereich der Nützlichkeit. Die Schülerinnen und Schüler von Lehrpersonen, die eine Weiterbildung besucht haben, schätzten die Nützlichkeit dessen, was sie im Unterricht gelernt haben, für die eigene Zukunft höher ein als die Schülerinnen und Schüler der Vergleichsgruppe (Lehrpersonen ohne Weiterbildung). Des Weiteren wurde untersucht, wie sich die Prädiktoren Kohorte, Alter, Geschlecht, Sprache, Unterrichtswahrnehmung und Kompetenzselbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler auf die Leistungsmotivation auswirkten. Die Modellrechnungen zeigten, dass weder das Alter, das Geschlecht noch die Sprache signifikant auf die Leistungsmotivation wirkten. Signifikante, jedoch schwache, Wirkungen wiesen neben der Zugehörigkeit zur Kohorte die Unterrichtswahrnehmung und die Kompetenzselbsteinschätzung auf. Ferner konnte gezeigt werden, dass die Lehrpersonen im Bereich der Lehr-Lernfördernden Vorstellungen über beide Massnahmen hinweg hohe und stabile Ausprägungen auswiesen. Auch führten die Professionalisierungsmassnahmen zu einer Ausdifferenzierung im Bereich der Lehr-Lernhemmenden Vorstellungen. Die Diskussion der Ergebnisse liefert Hinweise dafür, dass vermehrt die Dialog- und Unterstützungskultur als Teil der kompetenzorientierten Aufgabenkultur in den Fokus von Professionalisierungsmassnahmen gerückt werden muss. Insgesamt unterstützen die Ergebnisse dieser Studie die Weiterentwicklung der bestehen-den Professionalisierungsmassnahmen hin zu qualitätsvollen Lerngelegenheiten für Lehrpersonen. Solche Lerngelegenheiten sind notwendig zur erfolgreichen Implementierung des neuen Lehrplan 21, da Unterrichtsmaterialien allein nicht ausreichen. KW - Sachunterricht KW - Professionalisierung KW - Kompetenzorientierung KW - Lehrpersonenweiterbildung KW - Unterrichtseinheit KW - kompetenzfördernde Aufgabensets KW - naturwissenschaftlicher Sachunterricht Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3746 ER -