@phdthesis{Stuppan2023, author = {Sebastian Stuppan}, title = {Ein Messinstrument zur Analyse und Typisierung von MINT-Aufgaben – Entwicklung, Validierung und Anwendung}, doi = {10.60497/opus-1586}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-15866}, pages = {IV, 74}, year = {2023}, abstract = {Aufgaben spielen eine bedeutende Rolle im Hinblick auf den Kompetenzaufbau und die Kompetenzentwicklung. Damit ein entsprechender Kompetenzaufbau nachhaltig initiiert und strukturiert werden kann, treten Sets von aufeinander aufbauenden Aufgaben in den Fokus. Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, der Fachdidaktik, der Lehrpersonenbildung sowie der Bildungsforschung ein empirisch validiertes und erprobtes Messinstrument zur Verf{\"u}gung zu stellen, mit dem die Aufgabenqualit{\"a}t analysiert und anschlie{\"s}end zentralen Aufgabentypen im Lernprozess (Konfrontation, Erarbeitung, {\"U}bung, Synthese und Transfer) zugeordnet werden k{\"o}nnen. Die neun Merkmale des Aufgaben-Analyse-Instruments (AAI) sind: Kompetenzabbild, Lebensweltbezug, Lernendenvorstellung, Wissensart, Wissensaktivit{\"a}t, Repr{\"a}sentationsform, Offenheit, Lernunterst{\"u}tzung und Lernweg. Das operationalisierte AAI ist aus bestehenden und teilweise erprobten Kategoriensystemen entwickelt und unter Ber{\"u}cksichtigung unterschiedlicher Testg{\"u}tekriterien mehrfach validiert worden. Die zur Validierung verwendeten Aufgaben (N = 146) stammen aus dem „MINT unterwegs“-Projekt (Teilstudie I). Das AAI wurde in der Folge in drei Anwendungsstudien erprobt (Teilstudien II bis IV). In der ersten Anwendung werden MINT-Aufgaben gem{\"a}{\"s} den Autor:innen den entsprechenden Aufgabentypen zugewiesen (z.B. nKonfrontationsaufgaben = 25) und mit dem AAI von geschulten Rater:innen beurteilt. Anschlie{\"s}end werden die Aufgabenbeurteilungen einem theoretischen Expert:innenvorschlag gegen{\"u}bergestellt. Die Ergebnisse dieser Teilstudie lassen den Schluss zu, dass Qualit{\"a}tsmerkmale in Form von Aufgabenprofilen mit dem AAI gemessen und in Bezug zu einer theoretischen Norm gestellt werden k{\"o}nnen. Die ausgewiesenen Abweichungen der Analyse und des Expert:innenvorschlags in Bezug auf die Qualit{\"a}tsmerkmale, aufbereitet in Form eines Ampelsystems, k{\"o}nnen dazu genutzt werden, Aufgaben gezielt zu {\"u}berarbeiten. In der zweiten Anwendungsstudie werden mit dem AAI erfasste MINT-Aufgaben (n = 58) aufgrund ihrer beurteilten Qualit{\"a}tsmerkmale mittels einer Clusteranalyse gruppiert. Die Befunde dieser Studie zeigen, dass eine Zuordnung m{\"o}glich ist, sich die Aufgabengruppen jedoch nicht in allen Merkmalen signifikant unterscheiden. Die gewonnenen Erkenntnisse k{\"o}nnen dazu dienen, Aufgaben bei der Entwicklung von Lernarrangements den verschiedenen Lernphasen zuzuordnen. Die dritte AAI-Anwendung untersucht, wie Lernende (N = 805) in ausgew{\"a}hlten MINT-Aufgaben (N = 16) den Lebensweltbezug, ein Merkmal des AAI, wahrnehmen und wie sich diese Beurteilungen von der Setzung der Lehrmittelautor:innen unterscheiden. Die Ergebnisse dieser Teilstudie verdeutlichen, dass die Lehrmittelautor:innen die Authentizit{\"a}t in den Aufgaben generell h{\"o}her beurteilen als die Lernenden. Um diesem Problem entgegenzuwirken, w{\"a}re ein iterativer Aufgabenentwicklungsprozess zusammen mit der Praxis, wie sie der Design-Based-Research-Ansatz in der Forschung verfolgt, in Betracht zu ziehen. Insgesamt zeigen die Befunde dieses Dissertationsvorhabens, dass das entwickelte und validierte AAI MINT-Aufgaben in neun Qualit{\"a}tsmerkmalen messen kann. Die Resultate k{\"o}nnen in weiteren Analysen dazu genutzt werden, Aufgaben den verschiedenen Typen nach dem Lernprozessmodell zuzuordnen und gem{\"a}{\"s} einer theoretischen Norm zu {\"u}berarbeiten. Somit lassen sich einerseits Schl{\"u}sse zur Aufgabenanalyse ziehen und andererseits Folgerungen f{\"u}r zuk{\"u}nftige Aufgabenentwicklungsprojekte diskutieren.}, language = {de} }