TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Schönbeck, Martin T1 - Chemie selber denken. Wie kann ein auf der Grundlage der Wagenscheindidaktik konzipierter Unterricht Schülerinnen und Schülern an der Regelschule zu einem Vertieften Verstehen von Chemie verhelfen? N2 - Der Ausgangspunkt dieser Dissertation ist die Problematik des Nicht-Anknüpfen-Könnens des naturwissenschaftlichen Unterrichts an die Gedankenwelt der Jugendlichen. Die Intention dieser Arbeit ist die Suche nach der Möglichkeit einer Unterrichtsverbesserung, mit dem Ziel, das individuelle Verstehen der einzelnen Schülerinnen und Schüler zunehmend zu fördern. Diese Intention wird in der folgenden, zentralen Frage zusammengefasst: Wie kann den Schülerinnen und Schülern in der Regelschule, das heißt innerhalb des normalen Chemieunterrichts, zu einem Vertieften Verstehen von Chemie verholfen werden? Das Theoretische Fundament bildet die Wagenscheindidaktik, die erklärtermaßen das WIRKLICHE Verstehen naturwissenschaftlicher Phänomene als zentrales Anliegen hat. Bei der theoretischen Reflexion wird die Trias: das genetische Prinzip, die sokratische Methode und das exemplarische Prinzip, und auch die weiteren Räume der Wagenscheindidaktik, die weniger die Unterrichtsmethode als vielmehr den individuellen beziehungsweise den kollektiven genetischen Lernprozess näher charakterisieren, nämlich die Verdichtung, die Initiation sowie die beiden mit den von Simone Weil übernommen Begriffen beschriebenen Räume Einwurzelung und Aufmerksamkeit anhand der Originalliteratur detailliert beschrieben. Der für die Arbeit zentrale Begriff des Verstehens wird auf der Grundlage der Husserlschen Phänomenologie als besondere Qualität der Erkenntnis aufgefasst und Vertieftes Verstehen wird so zum pädagogischen Fachbegriff. Kernstück des anschließenden empirischen Teils bildet die Konzipierung, die Durchführung und die Evaluation eines Unterrichtsversuchs zum Thema Chemische Reaktion in zwei achten Klassen. In dieser Unterrichtssequenz wurden unter Verzicht auf Einführung eines anschaulichen Teilchenmodells die phänomenographischen Kategorien des Begriffes chemische Reaktion der Schülerinnen herausgearbeitet, um dadurch die Bedingungen der Möglichkeiten eines Lernprozesses, der ein Vertieftes Verstehen zum Ziel hat, auszuloten. Ergebnis der Untersuchung ist die Evaluation des Unterrichts mithilfe einer Qualitativen Inhaltsanalyse und die individuellen und kollektiven Lernwege aus den beiden achten Klassen. Damit ergibt sich für die interviewten Schülerinnen und Schüler jeweils eine individuelle Einordnung ihres Verstehensprozesses in das Wagenscheinsche System der Rangstufen, verbunden mit den jeweils bei ihrem Lernprozess gefundenen Kompetenzen. Die Kartierungen der Denkwege beim Erlernen des Begriffs der chemischen Reaktion erbringen einen Beitrag zur phänomenographischen Untersuchung von Verstehensprozessen im Bereich der Chemie. Im dritten Teil der Untersuchung wurde der Blick auf den Professionalisierungsprozess des Autors als Lehrer gewendet. Dazu wurde ein Teil der Unterrichtsequenz ein Jahr später in einer reflektierten und verdichteten Form in einer anderen achten Klasse wiederholt und mithilfe einer Qualitativen Inhaltsanalyse evaluiert. N2 - The starting point of this thesis is the inability of science teaching to interact with the minds of young people. The intention of this work is to search for a possibility to improve teaching in order to stimulate a better understanding in each individual student. This intention is summarized in the following central question: How can the students in a chemistry lesson at a state school, be helped to a deeper understanding of chemistry? The theoretical foundation of this work are the “Wagenschein didactics”, which have the REAL understanding of scientific phenomena as a central concern. The theoretical reflection is based on the genetic principle, the Socratic method and the exemplary principle, and other known areas of “Wagenschein didactics”, which concentrate on individual and collective learning processes rather than on the teaching methods used. The central concept of understanding is conceived on the basis of Husserl´s phenomenology as a special quality of Profound Knowledge and thus understanding becomes a pedagogic concept. The core of the subsequent empirical part is the design, implementation and evaluation of a teaching experiment on chemical reactions in two classes of year eight. In this teaching sequence, it was the aim to identify phenomenographic categories of the concept “chemical reaction” within each student, and thereby explore the terms of a learning process aiming at an In-depth-understanding. It should be mentioned that this was achieved without the previous introduction of the particle model. The study results in the analysis and the evaluation of the pupils’ individual and collective ways of learning. This leads to the fact that each interviewed student is able to classify his/her own process of understanding into the Wagenscheinsche system of ranks. This mapping of their ways of thinking contributes to the phenomenographic investigation of comprehension processes in the field of chemistry. The third part of the study focuses on the author’s own evaluation of his teaching. To accomplish this a part of the teaching sequence was modified and repeated a year later and afterwards reflected and evaluated. KW - Wagenschein KW - Martin KW - Genetisches Lernen KW - Mäeutik KW - Sokratik KW - Aufmerksamkeit KW - Situation Awareness KW - Verstehen KW - Chemische Reaktion KW - Naturwissensch KW - Exemplarisches Prinzip KW - Phänomenographie KW - Verdichtung KW - Einwurzelung KW - Phenomenography KW - Wagenschein didactics KW - Understanding KW - genetic learning KW - chemistry lessons Y2 - 2013 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75335 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75335 ER -