TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Schmitt, Markus T1 - Perspektivisches Denken als Voraussetzung für adressatenorientiertes Schreiben N2 - Die vorliegende Arbeit untersucht den prädiktiven Stellenwert des Konstruktbereichs perspektivischen Denkens als Voraussetzung für adressatenorientiertes Schreiben bei erwachsenen Personen. Gemäß Steins und Wicklund (1993) wird Perspektivenübernahme differenziert in eine konzeptuelle, eine visuell-räumliche sowie eine affektiv-emotionale Facette. Eine Schwierigkeit betrifft die Messung dieses Konstrukts bei Erwachsenen: Als alternativer Lösungsansatz zu den vorherrschenden Fragebogenverfahren wird eine facettendifferenzierte Testbatterie zur Erfassung perspektivischen Denkens bei Erwachsenen mittels der Methode der Reaktionszeitmessung bei sehr leichten Aufgaben konstruiert (vgl. auch Neuf, 1997). In einer ersten Testkonstruktionsstudie wird das Konstrukt perspektivischen Denkens untersucht (N = 33). In dieser Studie zeigen sich die reaktionszeitbasierten Subskalen mit Blick auf die Binnenstruktur als konstruktvalide. In einer zweiten Studie, der Schreibstudie, geht es darum, durch welche Persönlichkeitseigenschaften sich adressatenorientiertes Schreiben am Beispiel von Instruktionstexten am besten vorhersagen lässt (N =27). Perspektivisches Denken erweist sich hierbei in den durchgeführten hierarchischen multiplen Regressionsanalysen für die Basismerkmale der Texte sowie für die sprachliche Angemessenheit als relevanter Prädiktor; die Richtung der Vorhersage kann theoriekonform bestätigt werden. Perspektivisches Denken lässt sich somit als wichtige Voraussetzung für Adressatenorientierung beim Schreiben instruktionaler Texte identifizieren, die gerade bei sehr (leistungs-) homogenen Erwachsenenpopulationen eine hohe theoriekonforme Prädiktionskraft entfaltet, wenn andere Bereiche interindividueller Unterschiedlichkeit (z. B. die Arbeitsgedächtniskapazität oder die Verbalfähigkeit) kriteriale Varianz nicht mehr gut aufzuklären vermögen. Die reaktionszeitbasierte Erfassungsmethode zeigt in diesem Kontext eindeutig prädiktive Vorteile gegenüber der Fragebogenmethode. N2 - The presented work investigates the predictive power of perspective-taking as a prerequisite of partner-oriented writing in adult individuals. According to Steins and Wicklund (1993), the construct of perspective-taking is divided into three subfacets: conceptual, visual-spatial, and affective-emotional perspective-taking. Usually, perspective-taking in adults is measured via self report data from questionnaires, which involves a methodological bias. Therefore, a self-developed perspective-taking test battery based on response times has been administered to obtain additional information about interindividual differences in perspective-taking performance (also see Neuf, 1997). A first test construction study (n = 33) investigates the construct of perspective-taking itself. The three response time subscales prove valid with respect to the postulated construct structure. A second study, the writing study (n = 27), aims to clarify the predictive power of perspective-taking and other personality traits for the quality of partner-oriented writing using instructional texts. In several multiple regression analyses, perspective-taking can be clearly identified as a relevant predictor of basic text properties as well as language adaptation. The construct of perspective-taking contributes better to the explanation of criterial variance than other personality traits like working memory capacity, or verbal ability. From a methodological perspective, the response time measures show better predictive power than the information obtained from questionnaires. KW - Schriftliche Kommunikation KW - Perspektivenübernahme KW - Reaktionszeit KW - Adressatenorientiertes Schreiben KW - written communication KW - perspective-taking KW - response time KW - audience design KW - partner orientation Y2 - 2011 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75266 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75266 ER -