@phdthesis{Hofmann2008, author = {Nicole Hofmann}, title = {Unterrichtsexpertise und Rechtschreibleistungen - eine empirische Untersuchung in Heidelberger Grundschulen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75021}, year = {2008}, abstract = {Den Forschungsrahmen der vorliegenden Arbeit bildete das von Weinert, Schrader \& Helmke (1990) entwickelte Konzept der Unterrichtsexpertise. Dieses Konzept verbindet zwei Forschungstraditionen, das Prozess-Produkt-Paradigma und das Expertenparadigma, die bislang unter verschiedenen Perspektiven die Bedingungen erfolgreichen Unterrichts untersuchten. Innerhalb des Expertenparadigmas wurden u. a. das Wissen, Wissensstrukturen und die Wahrnehmung von Experten im Vergleich zu Novizen analysiert, ohne im Allgemeinen zu {\"u}berpr{\"u}fen, inwieweit h{\"o}heres Wissen oder die Qualit{\"a}t der Wissensorganisation Auswirkungen auf das unterrichtliche Handeln und die Leistungen von Sch{\"u}ler/ innen haben. Im Rahmen des Prozess-Produkt-Paradigmas wurden unterrichtliche Prozesse analysiert, wobei Merkmale des Unterrichts, die mit den Leistungen der Sch{\"u}ler/ innen in Verbindung standen, vielfach personal interpretiert, d. h. als stabile Konstrukte der Lehrperson angesehen wurden, ohne allerdings die Lehrperson als intentional agierende und reflektierende Person zu beachten. Durch die systematische Verkn{\"u}pfung dieser beiden Forschungsrichtungen, d. h. durch das Erfassen des Lehrer/ innenwissens, -handelns und durch die Erhebung der Leistungsentwicklung der Sch{\"u}ler/ innen k{\"o}nnen zum einen Defizite der beiden Paradigmen aufgehoben werden und zum anderen wird ein umfassenderes und tieferes Verst{\"a}ndnis des Zusammenwirkens unterrichtlicher Effekte erm{\"o}glicht. Ausgehend von diesem Forschungsrahmen bestand das Ziel der eineinhalbj{\"a}hrigen Grundschulstudie in der Erstellung von Unterrichtsexpertisen (N = 11), um Qualit{\"a}tsunterschiede speziell im Rechtschreibunterricht der dritten und vierten Klassen aufzuzeigen. In einem weiteren Schritt erfolgte die Analyse der unterrichtlichen und Lehrkraft bezogenen Aspekte, um Faktoren, die die Leistungsentwicklung von Sch{\"u}ler/ innen positiv bzw. negativ beeinflussen, zu identifizieren. Ferner wurden die Zusammenh{\"a}nge zwischen verschiedenen Wissensbereichen und dem unterrichtlichen Verhalten der Lehrpersonen untersucht. Ausgehend von der Tatsache, dass innerhalb der bisherigen Lehr-Lern-Forschung fast ausschlie{\"s}lich allgemeine Unterrichtsvariablen Ber{\"u}cksichtigung fanden, wurden in der vorliegenden Studie ebenfalls fachspezifische Unterrichtsvariablen erhoben und ausgewertet, so dass den didaktischen Besonderheiten des Rechtschreibunterrichts Rechnung getragen werden konnte. Ebenso wurden sowohl Kontext- als auch Mediationsprozessvariablen in die Auswertung miteinbezogen, da sie wichtige Einflussfaktoren individueller Sch{\"u}ler/ innenleistungen darstellen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass insbesondere fach- bzw. rechtschreibspezifische Unterrichtsvariablen als auch Teilbereiche des Lehrer/ innenwissens Auswirkungen auf die Leistungen der Sch{\"u}ler/ innen haben. Lehrkr{\"a}fte mit einem gr{\"o}{\"s}eren bereichsspezifischen Wissen zeichneten sich durch eine h{\"o}here Qualit{\"a}t ihres Rechtschreibunterrichts aus. Neben dem Wissen und Handeln der Lehrpersonen zeigten ebenso deren Einstellungen (Selbstwirksamkeit, Arbeitszufriedenheit, Reflexionsbereitschaft) bedeutsame Zusammenh{\"a}nge mit der Unterrichtsexpertise.}, language = {de} }