@phdthesis{Dehnen2008, author = {Beate Dehnen}, title = {Theologie und Religionsp{\"a}dagogik - Herausforderung im Antlitz der Anderen - eine vergleichende Studie verschiedener Religionen und religi{\"o}ser Erziehung in Deutschland und England}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus-75011}, year = {2008}, abstract = {Meine wissenschaftliche Arbeit ist in zweifacher Hinsicht motiviert. Einerseits w{\"a}chst die Besorgnis {\"u}ber unsoziales Verhalten, Rassismus und die Unf{\"a}higkeit in unserer multi-kulturellen europ{\"a}ischen Gesellschaft mit Differenzen umzugehen. Kulturelle und religi{\"o}se Verschiedenheit geh{\"o}ren oftmals mit zu den Ursachen. Andererseits k{\"o}nnte genau hierin ein vielversprechender Ankn{\"u}pfungspunkt liegen. Ich diskutiere und analysiere die konstruktiven und progressiven Aspekte und Elemente verschiedener Religionen, die einen wertvollen Beitrag zu einer besseren, fairen und gerechten Welt leisten k{\"o}nnen. Teil I Eine Analyse von Schriften, Ethik und Mystik unterschiedlicher Religionen zeigt, da{\"s} es trotz aller Differenzen eine Basis f{\"u}r ein gemeinsames Engagement gibt. Ich zeige, da{\"s} es konstruktive katholische Beitr{\"a}ge gibt, die weiterentwickelt werden k{\"o}nnen. Um auch den anderen Religionen eine Stimme zu geben, stelle ich Ansichten und {\"A}ngste von Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften zu interfaith Beziehungen und Kooperationen zusammen. Auf dieser Grundlage entwickle ich „Acht Prinzipien“ f{\"u}r interfaith Arbeit in Schule und Gesellschaft. Es handelt sich um folgende: 1. Gleichheit und Verschiedenheit, 2. Religion und Kultur, 3. {\"O}kumene und Interfaith, 4. Wissen und Erfahrung, 5. Selbstkritik statt Kritik am Anderen, 6. Vergleiche auf gleichen Ebenen, 7. Solidarit{\"a}t statt Konfrontation und 8. Authentizit{\"a}t. F{\"u}r die christliche Theologie ist dies eine Herausforderung: sie hat sich als eine unter anderen zu verstehen. Es zeigt sich die Notwendigkeit f{\"u}r „Theologie im Plural“ und eine Haltung, die mehr ist, als nur Toleranz, n{\"a}mlich die Bereitschaft, zuzuh{\"o}ren, zu lernen, nachzudenken und sich gemeinsam mit den Anderen weiter zu entwickeln und zu ver{\"a}ndern. Teil II Die Ergebnisse von Teil I dienen als Kriterien der vergleichenden Studie von Teil II. Hier konzentriere ich mich auf die Situation des Religionsunterrichts in Deutschland und England (Elementar- und Primarbereich). Ich untersuche die Bildungspl{\"a}ne f{\"u}r Religionsunterricht und relevante F{\"a}cher, f{\"u}r Leicester (England) und Baden-W{\"u}rttemberg (Deutschland). Es geht mir darum aufzuzeigen, in welchem Ma{\"s}e und auf welche Art und Weise die Vielfalt der Religionen in diesen Pl{\"a}nen ber{\"u}cksichtigt wird. In Bezug zur akademischen Diskussion von religionsp{\"a}dagogischen Modellen diskutiere ich je Land zwei deutlich verschiedene Modelle. Zus{\"a}tzlich greife ich „grass-root-projects“ auf, von denen sehr viel gelernt werden kann. In einem Exkurs skizziere ich inwiefern in der allgemeinen nicht-religi{\"o}sen p{\"a}dagogischen Diskussion die „Anderen“ ber{\"u}cksichtigt werden. Die religi{\"o}se/interfaith Dimension wird hier oft vernachl{\"a}ssigt, gerade auch in der interkulturellen P{\"a}dagogik. Dies alles f{\"u}hrt zur Schlu{\"s}folgerung, da{\"s} es entscheidender Ver{\"a}nderungen bedarf. Dies gilt f{\"u}r Gesellschaften als Ganzes, wie auch f{\"u}r Schulen im Speziellen. Religionsunterricht kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten. Meine Dissertation ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung des Religionsunterrichts in Deutschland. Hierbei kommt vor allem Folgendes in den Blick: die Kooperation von Kindergarten und Grundschule ist auf allen Ebenen besser zu gestalten (Forschung/Wissenschaft, Bildungsplanentwicklung und in der allt{\"a}glichen Zusammenarbeit), in der Institution Schule sind alle Religionen gleich und gerecht zu behandeln und das Lehramtsstudium hat Wissen und Erfahrungen in kultureller/religi{\"o}ser und interkultureller/interfaith Hinsicht zu vermitteln. Interdisziplin{\"a}re und internationale Zusammenarbeit sollten zur Regel werden. Des weiteren w{\"a}re es ideal, wenn in der relevanten Forschung Menschen mit verschiedenen kulturellen und religi{\"o}sen Wurzeln zusammenarbeiten w{\"u}rden. Zusammenfassung Auf allen Ebenen des Erziehungssystems sollte die Kooperation und Partizipation von Menschen verschiedener Religionen und Weltansichten gew{\"a}hrleistet sein. Schulen sollten entsprechend des Prinzips der Gleichberechtigung organisiert sein und arbeiten. Menschen d{\"u}rfen nicht marginalisiert werden. Lehrerinnen und Lehrer brauchen interkulturelle und interfaith Ausbildung, die Wissen vermittelt und Erfahrungen erm{\"o}glicht. Dies ist f{\"u}r jedes Fach essentiell, nicht nur f{\"u}r den Religionsunterricht. Kindergarten- und Grundschulerziehung sind aufeinander aufbauend zu gestalten, was f{\"u}r den interfaith Bereich ebenso wie f{\"u}r andere F{\"a}cher gilt.Im Religionsunterricht kommt den {\"o}kumenischen Bewegungen innerhalb der jeweiligen Religionen und dem interfaith Ansatz gro{\"s}e Bedeutung zu. Begegnungsformen sind zu entwickeln, die mehr sind als Toleranz. Wissen, Erfahrung und gemeinsames Engagement sind die Grundlage f{\"u}r die Integration aller am gesellschaftlichen Leben Beteiligten. Kultur und Religion sind als wesentliches Element zu ber{\"u}cksichtigen, wenn das eigene und das Antlitz der Anderen wirklich und umfassend in den Blick kommen soll.}, language = {de} }