@book{OPUS4-1629, title = {Geschriebene Sprache : Strukturen, Erwerb, didaktische Modellbildungen}, editor = {Hans-Werner Huneke}, publisher = {Mattes}, address = {Heidelberg}, isbn = {978-3-930978-71-7}, doi = {10.60497/opus-1629}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-16292}, pages = {228}, year = {2005}, abstract = {Dass es sich beim Erwerb der geschriebenen Sprache um Lernprozesse handelt, bei denen der eigenaktiven Aneignung eine besondere Bedeutung zukommt, kann in der Sprachdidaktik als weithin geteilte Einsicht gelten. Kinder, die Lesen und Schreiben lernen, gehen auf eine intensivierte Suche nach Strukturen, nach Invarianzen auf dem f{\"u}r sie neuen Gegenstandsfeld der Schrift. Sie konstruieren bei ihren Lese- und Schreibversuchen subjektive, hypothetische Wissensbest{\"a}nde {\"u}ber Funktion und Strukturmerkmale der geschriebenen Sprache und nutzen sie f{\"u}r ihre eigenen Strategien zur Probleml{\"o}sung beim Lesen und Schreiben. Dabei l{\"a}sst sich beobachten, dass ihre Strategien im Erwerbsverlauf trotz individueller Varianz charakteristischen Mustern folgen, die in Stufenmodellen des Schriftspracherwerbs formuliert werden konnten (vgl. z.B. Frith 1985 und 1986, Eichler 1992, Br{\"u}gelmann/Brinkmann 1994, Dehn 1994, G{\"u}nther 1995, Valtin 2000, Scheerer-Neumann 2003). Die Herausbildung solcher Erwerbsmuster, die zu einem erheblicher Teil unabh{\"a}ngig von bestimmten Unterrichtsmethoden erfolgen kann, ist vor einem doppelten Hintergrund zu sehen. Einmal ist dies die Sachstruktur des Lerngegenstandes, also des Schriftsystems einer Sprache, dann sind es die Charakteristika der gegenstandsbezogenen (hier also sprachbezogenen) Lernprozesse. Aus dieser Sachlage ergibt sich f{\"u}r die Fachdidaktik ein zweifaches Interesse. Sie fragt aus der Erwerbsperspektive heraus nach Strukturmerkmalen des Gegenstandsfeldes der geschriebenen Sprache und sie fragt nach den Aneignungsweisen der Lernenden in ihrer jeweiligen spezifischen Auspr{\"a}gung. Tragf{\"a}hige Antworten auf diese beiden Fragen sind eine notwendige Voraussetzung, um ad{\"a}quate didaktische Modellbildungen zu erm{\"o}glichen und Lernende zu unterst{\"u}tzen. Die Orientierung am Erwerbsgedanken ist f{\"u}r die im vorliegenden Band zusammengestellten Beitr{\"a}ge gemeinsame Gespr{\"a}chsgrundlage. Dabei wird die Fruchtbarkeit des Gedankens weit {\"u}ber den Schriftspracherwerb im engeren Sinn hinaus deutlich. Der thematische Bogen reicht vom Phantasiespiel der Kinder im Vorschulalter {\"u}ber den schulischen Schriftspracherwerb und seine sachstrukturelle Fundierung bis zum Rechtschreiben und zum Formulieren auf der Sekundarstufe sowie zur Herausbildung der Kompetenzzum wissenschaftlichen Schreiben im Studium.}, language = {de} }