@phdthesis{Luetke2020, author = {Christina L{\"u}tke}, title = {Design Thinking und die Ver{\"a}nderung von Kreativit{\"a}t – im Kontext betrieblicher Anpassung an den Klimawandel}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-3734}, pages = {VII, 156}, year = {2020}, abstract = {Der Klimawandel und seine Folgen z{\"a}hlen bereits heute und verst{\"a}rkt in der Zukunft zu den zentralen Herausforderungen der Gesellschaft (Intergovernmental Panel on Climate Change 2014). Es ist mit einer deutlichen Zunahme von Extremereignissen zu rechnen, auch regional betrachtet. So ist zum Beispiel eine Zunahme der Anzahl an hei{\"s}en Tagen zu erwarten. Der Rhein- Neckar-Raum geh{\"o}rt aufgrund seiner geographischen Lage im Oberrheingraben bereits heute zu einer der w{\"a}rmsten Regionen in Deutschland. In der Region wird die Hitzebelastung jedoch stetig weiter zunehmen. Zudem steigt auch die Auftrittswahrscheinlichkeit von Hitzewellen (Bundesministerium f{\"u}r Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 2012; Ministerium f{\"u}r Umwelt, Klima und Energiewirtschaft 2015; Sch{\"a}r \& Fischer 2008). Aus unternehmerischer Sicht ergibt sich aus diesen ver{\"a}nderten klimatischen Bedingungen eine Vielzahl {\"o}konomischer Konsequenzen. Branchen{\"u}bergreifend sind insbesondere Auswirkun¬gen auf Rohstoffverf{\"u}gbarkeit und Absatzketten zu erwarten. Ebenfalls kommen Beschaffungs-, Prozess-, Nachfrage- und Managementrisiken auf die Unternehmen zu. Zudem steigt das Risiko bioklimatisch bedingter Ausf{\"a}lle von Arbeitnehmern durch eine steigende Zahl von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Dar{\"u}ber hinaus nimmt die Leistungsf{\"a}higkeit von Arbeitnehmern bei steigenden Temperaturen ab (H{\"u}bler \& Klepper 2007). Nach Berechnungen des Deutschen Instituts f{\"u}r Wirtschaftsforschung werden sich daher die durch den Klimawandel verursachten Sch{\"a}den in den kommenden Jahrzehnten auf mehr als 100 Milliarden Euro, allein in Baden-W{\"u}rttemberg belaufen (Ministerium f{\"u}r Umwelt, Klima und Energiewirtschaft 2015). Die Risiken des Klimawandels machen die Einleitung entsprechender Anpassungsstrategien durch die Unternehmen erforderlich. Zentrale Akteure sind dabei, neben der Management-ebene, vor allem die Mitarbeiter. Dabei spielen insbesondere Auszubildende und dual Studierende als Entscheidungstr{\"a}ger von morgen, bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Anpassungsstrategien eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund entstand das, vom Bundesministerium f{\"u}r Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gef{\"o}rderte Projekt „Auszubildende begegnen dem Klimawandel – klimAZUBI“ der P{\"a}dagogischen Hochschule Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Siegmund. Ziel des Projekts ist eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung von Auszubildenden bez{\"u}glich des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die betriebliche Umwelt. Im Rahmen dieses Projektes ist diese Dissertation eingebettet. In dem Projekt durchlaufen die Teilnehmer dieser Studie ein speziell entwickeltes Design Thinking-Lernsetting zum Thema steigende Hitzebelastung und Auswirkungen auf die betriebliche Umwelt. Dabei wird die branchenspezifische Vulnerabilit{\"a}t der einzelnen Unternehmen hinsichtlich der regionalen Folgen des Klimawandels analysiert. Die Teilnehmer entwickeln L{\"o}sungsvorschl{\"a}ge in Bezug auf die betriebliche Hitzebelastung. Die Methode Design Thinking verf{\"u}gt dabei {\"u}ber ein gro{\"s}es didaktisches Potenzial, da sie die M{\"o}glichkeit bieten, seitens der Teilnehmer eigenst{\"a}ndig {\"U}berlegungen auf dem Gebiet der Klimawandelanpassung vorzunehmen. Die Methode Design Thinking eignet sich zum einen, da sie Fachinhalte vermitteln kann und auch bei gro{\"s}en Problemfeldern wie dem Klimawandel, durch das strukturierte Vorgehen gut einsetzbar ist. Zum anderen ist die Methode in der Lage, die Teilnehmer aktiv mit einzubeziehen, dies erfolgt durch eine problemorientierte und aktive Auseinandersetzung mit der Thematik. Die Teilnehmer k{\"o}nnen ihre Kreativit{\"a}t einzubringen, so dass am Ende innovative L{\"o}sungsans{\"a}tze entstehen. Daher bietet der Design Thinking Ansatz gro{\"s}es methodisch-didaktischen Potential f{\"u}r die Bereiche Lehre und Berufsbildung, sowie {\"u}bergeordnet als Methode der Geographiedidaktik. Die Forschungsfragen die sich dabei aufwerfen, sind dabei folgende: Erstens soll gekl{\"a}rt werden, welcher Zusammenhang zwischen der Kreativit{\"a}t, operationalisiert durch den kreativen Ausgangswert der Teilnehmer und der Ver{\"a}nderung der Kreativit{\"a}t erfolgt. Zweitens bedarf es einer Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Ver{\"a}nderung von ausgew{\"a}hlten Aspekten, operationalisiert in die Kreativit{\"a}tsaspekte gedankliche Flexibilit{\"a}t, Sensibilit{\"a}t gegen{\"u}ber Problemen, Neugierde, Ambiguit{\"a}tstoleranz, Unterscheidungs- und Trennverm{\"o}gen sowie das Unkonventionell-Sein. Als dritte zentrale Forschungsfrage soll gekl{\"a}rt werden, welche Aspekte, mittels Interviews, identifiziert werden k{\"o}nnen, die zu einer Ver{\"a}nderung der Kreativit{\"a}t im Design Thinking-Lernsetting beitragen. In dieser Arbeit wird der Mixed Method-Ansatz, die Verzahnung von qualitativ und quantitativen Daten (Kuckartz 2014) genutzt, um die Forschungsfragen umfassend beantworten zu k{\"o}nnen. Dabei kommen quantitative Frageb{\"o}gen sowie qualitative Interviews zum Einsatz. Zum einen wurde der Kreativit{\"a}tstest von Ripke (2005), der FAKT-Test, „Fragen an kreative Talente“ genutzt, um einen kreativen Ausgangswert der Teilnehmer zu ermitteln und die weitere Analyse darauf aufzubauen. Zum anderen wurde ein eigener Test entwickelt, der als Pre- und Post Erhebung durchgef{\"u}hrt wird und zum Ziel hat, die Ver{\"a}nderung ausgew{\"a}hlter Kreativit{\"a}tsaspekte im Kontext des Design Thinking-Lernsettings zu erfassen. Des Weiteren wurde ein Interviewleitfaden entwickelt, um Hintergr{\"u}nde bez{\"u}glich der Art der Ver{\"a}nderung der Kreativit{\"a}t erfassen zu k{\"o}nnen. Die Studie ist damit an der Schnittstelle von Wirtschafts- und Klimageographie sowie zur Berufsp{\"a}dagogik und Geographiedidaktik zu verorten. Die Arbeit leistet damit am Beispiel der Climate Change Education einen Beitrag zur Wirksamkeitsanalyse eines innovativen methodischen Ansatzes zur Kreativit{\"a}tsver{\"a}nderung und dessen Implementierung im Bereich der beruflichen Bildung. Um die gestellten Forschungsfragen umfassend beantworten zu k{\"o}nnen, ist diese Arbeit daher wie folgt aufgebaut: Zuerst erfolgt die Darlegung des Forschungstandes zu den Thematiken Design Thinking (Kapitel 2.1) sowie zur Kreativit{\"a}t (Kapitel 2.2). Dabei werden die wichtigsten Publikationen und deren Erkenntnisse dargestellt. In Kapitel 3 werden die aus der Theorie abgeleiteten Forschungsfragen dargelegt. Um die Forschungsfragen beantworten zu k{\"o}nnen, wird in Kapitel 3 zudem das Forschungsdesign vorgestellt. Zudem erfolgt eine Verortung dieser Studie im Mixed Methods Design. Daran anschlie{\"s}end werden, in Kapitel 4, die Messinstrumente erl{\"a}utert. Es folgt die Darstellung der Pilotierungsphase, in der sowohl die Messinstrumente als auch die Materialien f{\"u}r das Design Thinking-Lernsetting optimiert wurden. Die Untersuchungsgruppe dieser Studie wird zudem dargelegt. Dar{\"u}ber hinaus werden in diesem Kapitel Limitierungen der Arbeit offengelegt. In Kapitel 5 wird das methodische Vorgehen der Arbeit erl{\"a}utert. Es wird auf die Auswertung der qualitativen Inhaltsanalyse und deren Besonderheiten, wie die Transkription und Codierung, eingegangen. Im darauffolgenden Kapitel werden die generierten Ergebnisse strukturiert dargestellt. Dabei werden zuerst die allgemeinen Merkmale der Untersuchungsteilnehmer n{\"a}her betrachtet (Kapitel 6). Zudem erfolgt eine Aufteilung der Teilnehmer in zwei Gruppen, die gegen{\"u}bergestellt werden. Auf dieser Aufteilung basiert die sich daran schlie{\"s}ende Auswertung. Zum einen werden die Aussagen aus den Interwies (Kapitel 7) n{\"a}her betrachtet, zum anderen erfolgt eine Analyse der quantitativen Ergebnisse (Kapitel 8 und 9). In Kapitel 10 erfolgt die Zusammenf{\"u}hrung und Diskussion der Forschungsergebnisse, diese beinhaltet die Reflexion der Ergebnisse, des theoretischen Rahmens und des methodischen Vorgehens. Dar{\"u}ber hinaus erfolgt eine Einordnung der Relevanz dieser Studie f{\"u}r die Fachdidaktik. Diese Arbeit schlie{\"s}t mit dem Fazit ab (Kapitel 11).}, language = {de} }