@phdthesis{Unger2021, author = {Valentin Unger}, title = {Diagnostik und F{\"o}rderung schreibdidaktischen Wissens angehender Deutschlehrkr{\"a}fte}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:he76-opus4-4095}, pages = {232}, year = {2021}, abstract = {In der vorliegenden Dissertationsschrift werden zwei Studien vorgestellt. Sie hatten zum Ziel, das schreibdidaktische Wissen (= SDW) von angehenden Deutschlehrkr{\"a}ften zu diagnostizieren und zu f{\"o}rdern. Zur Erfassung schreibdidaktischen Wissens wurde ein Vignettentest (Keller, 2016; Keller \& Glaser, 2019) eingesetzt. Im Test sch{\"a}tzen die Probandinnen und Probanden Handlungsalternativen einer fiktiven Lehrkraft in einer konstruierten Situation nach ihrer fachdidaktischen Angemessenheit ein. Die erste Studie erfasste die Ver{\"a}nderung schreibdidaktischen Wissens von N = 203 Lehramtsanw{\"a}rterinnen und -anw{\"a}rtern im Verlauf ihres ersten Jahres im Vorbereitungsdienst f{\"u}r die Sekundarstufe I. In einem latenten Ver{\"a}nderungsmodell mit guter globaler Passung zu den Daten (CFI = .928) konnte ein kleiner negativer Effekt ermittelt werden (dCohen = −0.346, p ≤ .05). Dies bedeutet, dass das schreibdidaktische Wissen im Verlauf des ersten Jahres im Vorbereitungsdienst leicht abnimmt. In der zweiten Studie wurde eine Interventionsma{\"s}nahme entwickelt und evaluiert, die zum Ziel hatte, schreibdidaktisches Wissen von Lehramtsstudierenden mit dem Fach Deutsch zu f{\"o}rdern. Die Intervention wurde evidenzbasiert sowie in enger Abstimmung mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der empirischen Schreibdidaktik konzipiert. Insgesamt wurden N = 554 Lehramtsstudierende zu ihrem schreibdidaktischen Wissen mittels des Vignettentests vor und nach deutschdidaktischen Veranstaltungen befragt. n = 152 Studierende durchliefen die Intervention in insgesamt 8 Blockveranstaltungen mit jeweils einem Workload von 28 Semesterwochenstunden; n = 109 Studierende besuchten Veranstaltungen ohne expliziten Schreibdidaktikbezug (Vergleichsgruppe 1) und n = 293 Studierende belegten Veranstaltungen mit explizitem Schreibdidaktikbezug (Vergleichsgruppe 2). In einem latenten Ver{\"a}nderungsmodell mit guter globaler Passung zu den Daten (CFI = .973) konnte jeweils ein mittlerer Interventionshaupteffekt in Relation zur Vergleichsgruppe 1 (rPearson = .27, p ≤ .05) sowie zur Vergleichsgruppe 2 (rPearson = .29, p ≤ .05) bestimmt werden. Studierende, die die F{\"o}rderung erhielten, verf{\"u}gten demnach nach der Intervention {\"u}ber ein h{\"o}heres schreibdidaktisches Wissen. Zudem konnte gezeigt werden, dass Studierende mit niedrigem schreibdidaktischen Vorwissen st{\"a}rker von den deutschdidaktischen Veranstaltungen profitierten als Studierende mit einem hohen schreibdidaktischen Vorwissen. In beiden Studien konnte f{\"u}r das schreibdidaktische Wissen Messinvarianz {\"u}ber die Zeit nachgewiesen werden. Die theoretisch angenommenen dreidimensionalen Modelle wurden empirisch zugunsten eindimensionaler Messmodelle mit korrelierten Residualvarianzen verworfen. Eine Einordnung der Befunde aus beiden Studien, Implikationen f{\"u}r die Wissenschaft und die Praxis sowie Ausblicke auf m{\"o}gliche weitere Studien werden in dieser Dissertationsschrift diskutiert.}, language = {de} }